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VG Bad Ems-Nassau

100 Jahre Günter Leifheit – Nassau würdigt und erinnert an den Ehrenbürger

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Friedhofskapelle
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NASSAU Günter Leifheit – ehemaliger Nassauer Unternehmer – wurde am 13. Dezember 1920 als letztes von fünf Kindern der Eheleute Heinrich Wilhelm und Anna Leifheit in Wetter an der Ruhr geboren. Im Jahr 1991 ernannte der Nassauer Stadtrat ihn – wegen seines sehr breiten Engagements für die Allgemeinheit – zum Ehrenbürger. Im Jahr 2006 verlieh der ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck, Günter Leifheit den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz sowohl für die unternehmerische Tätigkeit als auch für das von sozialer Verantwortung geprägte Mäzenatentum.

Er hat Nassau als Unternehmer, Ehrenbürger und als Mensch. maßgeblich mitgeprägt

Anlässlich seines 100. Geburtstages waren – zur Würdigung und Erinnerung an Nassaus Ehrenbürger – im Jahr 2020 ein großes klassisches Konzert, ein Festakt und eine Ausstellung über den Ehrenbürger Günter Leifheit – unter dem Titel: „Unternehmer – Ehrenbürger – Mensch“ – vorgesehen. Leider mussten diese alle wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie abgesagt werden. Nun ist es soweit. Nachdem damals für alle Beteiligten schon klar war, die Feierlichkeiten zum Gedenken an den Ehrenbürger werden nachgeholt. steht – mit eineinhalb Jahren coronabedingter Verspätung – der Termin fest (Samstag, 14. Mai 2022).

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Die Feierlichkeiten bestehen aus zwei Programmpunkten: Ein Konzert in der Stadthalle um 16 Uhr mit der Sinfonietta Koblenz, unter der Leitung des Violinisten Sedat Sen. Zu Ehren von Ehrenbürger Günter Leifheit sind für dieses Jubiläumskonzert Stücke von Schubert, Tschaikowsky, Mozart, Mendelssohn-Bartholdy, Otto Nicolai und Franz von Suppé vorgesehen. Der Eintritt ist frei. Des Weiteren folgt zwischen dem historischen Rathaus und Stein`schen Schloss ab 17.30 Uhr ein Fest auf dem Marktplatz. Die eingerichtete Dauerausstellung über den Ehrenbürger Günter Leifheit – unter dem Titel: „Unternehmer – Ehrenbürger – Mensch“ – wurde bereits im Juli vergangenen Jahres im Kulturhaus eröffnet und kann dort besichtigt werden. Zu sehen sind neben Bilder, Texte und Videoaufnahmen, auch einige typische Leifheit-Produkte.

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Freiherr vom Stein Statue im Stein Park

Zur Peron des Ehrenbürgers Günter Leifheit

Günter Leifheit gründete am 11. September 1959 ein Unternehmen unter dem Namen „Firma Günter Leifheit KG Metallwarenfabrik Nassau/Lahn – bald danach unter den Großbuchstaben „LEIFHEIT“ – mit seiner am 13. März 1999 verstorbenen Ehefrau Ingeborg Leifheit. Nach dem Tod seiner Ehefrau Ingeborg – die wesentliche Anteile am Erfolg der betrieblichen Entwicklung hatte – heiratete Leifheit ein Jahr später die Nassauerin Ilse. Am 2. Juli 2009 verstarb Günter Leifheit im Alter von 88 Jahren in Lugano.

Auch 13 Jahre nach seinem Tod möchte die Stadt Nassau an den Unternehmer, Ehrenbürger, Sponsor und Stifter Günter Leifheit – der die Grafenstadt Nassau maßgeblich mitgeprägt hat und vor eineinhalb Jahren 100 Jahre geworden wäre – erinnern.

Günter Leifheit! hat mit seinem stillen und unaufdringlichen Einsatz nicht nur für der Stadt Nassau, sondern auch darüber hinaus, sehr viel Gutes geschaffen. Mit seinem Engagement auf äußerst großzügige Weise konnten Projekte verwirklicht werden, die der Region zu Gute kamen. Auch heute noch – 13 Jahre nach seinem Tod werden Projekte, durch die von ihm gegründete „G. und I. Leifheit Stiftung“ unterstützt.

Kulturhaus

Ehrenbürger Günter Leifheit – Nassau würdigt und erinnert

Günter Leifheit hat mit seinem in Nassau gegründeten Unternehmen einen Namen gemacht, indem er als außerordentlich wirkungsstarkes Unternehmen auch die Entwicklung der Stadt Nassau und der Region gefördert hat. Vor allen Dingen war es aber, dass von Günter Leifheit entwickelte herausragende soziale Engagement, mit dem er ein wahres Füllhorn an Wohltaten ausgeschüttet hat.

Bereits mit der Gründung seines Unternehmens in Nassau unterstützte Leifheit verschiedene Vereine und Organisationen immer wieder. Aber auch in der ehemaligen Verbandsgemeinde und der Stadt Nassau hat er große und deutliche Spuren hinterlassen. Angefangen mit dem nach ihm benannten Günter Leifheit Kulturhaus in Mitten der Stadt hat er ein sichtbares Zeichen gesetzt. Günter Leiheits Einsatz – als Wohltäter – war aber im wahrsten Sinne des Wortes noch lange nicht beendet. Mit seinen finanziellen Unterstützungen konnten weitere Projekte, wie Freibad, Friedhofskapelle, Beleuchtung am historischen Rathaus und Kettenbrücke, Denkmal des Reichsfreiherrn vom und zum Stein, zahlreiche Skulpturen in der Innenstadt, um nur einige zu nennen, geschaffen werden.

Friedhofskapelle

Nassau feiert seinen Ehrenbürger – Konzert und Straßenfest am 14. Mai 2022

Durch sein vorbildliches und herausragendes persönliches Engagement hat Günter Leifheit in der Stadt Nassau großartiges geleistet. Er war eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die sich mit einem unermüdlich scheinenden Elan und mit Hingabe für die Interessen der Allgemeinheit engagierte. Mit seiner bescheidenen und ruhigen, aber doch sehr zielstrebigen Art hat er unermesslich viel für die Stadt Nassau geschaffen. Günter Leifheit, hat in der Region Nassau bauliche und soziale Spuren hinterlassen und dafür möchte die Stadt von ganzem Herzen danken. Text und Fotos: Achim Steinhäuser

*Die Fotos zeigen nur einige Projekte, die der Ehrenbürger der Stadt Nassau, Günter Leifheit, finanziell unterstützte.

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1 Comment

1 Comments

  1. Friedrich Kraemer

    22. April 2022 at 18:12

    1972 bin ich Günter Leifheit
    dass erste Mal in Nassau
    begegnet.
    Eine Begegnung, die mich
    ein „Berufe-Leben lang“
    begleitet hat.
    Günter Leifheit war ein Vorbild als Mensch
    und Unternehmer;
    immer “ nah an seinen
    Mitarbeitern und Kunden.“
    Gerne erinnere ich mich
    an unsere Begegnungen
    im Werk.
    Bei meinen Besuchen
    hat Herr Leifheit mich
    stets mit den Worten begrüßt:
    “ Na Junge, hast Du was
    verkauft!?“
    Auch daran erinnere
    ich mich gerne.
    Als “ LEIFHEIT – Handelsvertreter“ war
    ich 41 Jahre im Gebiet
    Rheinland -Pfalz/Saarland
    und Luxembourg,
    „auf der Reise.“
    Das war für mich mehr
    als eine Frage der Ehre,
    dass war Erfolg mit der Marke LEIFHEIT und mehr-
    ein Leben lang.
    Dafür bin ich heute noch
    dankbar.
    100 Jahre Günter Leifheit,
    auch für mich ein Festtag.

    Friedrich Kraemer

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Schulen

Geisig hat’s geschafft: Die Kita Panama ist zurück im Dorf

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Foto: BEN Kurier
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GEISIG Es ist ein Freudentag für Geisig und die umliegenden Südwestgemeinden: Mit der Wiedereröffnung der Kita Panama kehrt nach über 18 Monaten endlich wieder Kinderlachen in das Dorf zurück. Die neue Containeranlage direkt am alten Standort ist nicht nur funktional, sondern ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich Engagement, Zusammenhalt und Widerstand lohnen können. Doch der Weg dorthin war lang – und nicht ohne bittere Erkenntnisse.

Alles begann mit einem Starkregenereignis im Oktober 2023. Die alte Kita Panama wurde überschwemmt, in der Folge wurde massiver Schimmelbefall entdeckt. Eine Sanierung, so ergab ein Gutachten, wäre wirtschaftlich nicht tragbar gewesen. Die Kinder wurden daraufhin in die Kita nach Nassau verlegt – eine Maßnahme, die in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau als notwendig, in Geisig aber als kritisch, ja fast als existenzbedrohend empfunden wurde.

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Denn mit dem Standortwechsel drohte mehr als nur eine logistische Belastung. Die Eltern sahen in Nassau keine neutrale Übergangslösung, sondern ein potenzielles Aus für die Kita in Geisig. Es ging nicht nur um ein Gebäude – es ging um das soziale Herz des Dorfes. „Mit einer Dauerlösung in Nassau hätte sich das Leben unserer Kinder zwangsläufig dorthin verlagert“, hieß es aus dem Elternausschuss. Freundeskreise, Vereinsleben, Heimatgefühl – all das stand auf dem Spiel. Und: Die Südwestgemeinden hätten weiter an Bedeutung verloren.

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Zwischen Stadt und Dorf – Warum für Geisig mehr auf dem Spiel stand als nur ein Kita-Standort

Trotzdem stellte die Verbandsgemeinde Geisig als Kita-Standort ernsthaft infrage. Alternative Lösungen in Nachbargemeinden wurden diskutiert, und nicht wenige fürchteten, Nassau könne zur Dauerlösung erklärt werden. Doch die Geisiger Familien und die betroffenen Dörfer wehrten sich – lautstark und mit breitem Rückhalt. Eine Unterschriftenaktion brachte über 500 Stimmen zusammen, es wurde protestiert, argumentiert und am Ende auch mobilisiert.

„Wir haben unsere Kinder hier im Dorf vermisst“, sagt Ortsbürgermeister Thomas Heymann mit Nachdruck. „Es war zu ruhig, zu leer – das hat man gespürt. Jetzt, wo die Kita wieder da ist, lebt Geisig wieder auf. Aber es war ein harter Kampf.“ Die Gemeinde stellte nicht nur den Platz für die Container zur Verfügung, sondern auch das Sitzungszimmer für das Personal und die renovierte Hombachhalle für zusätzlichen Raum.

Die neue Containeranlage neben der alten Kita überrascht mit ihrer Qualität: helle Räume, moderne Ausstattung, Küche, Büro, sogar Klimaanlage. Kita-Leiterin Linda Stein ist erleichtert: „Die 46 Kinder können endlich zurück. Sie waren nie richtig angekommen in Nassau – hier kennen sie die Wege, die Menschen, den Ort. Jetzt sind sie wieder zu Hause.“

Kein Umweg in die Stadt – Warum Heimat für Kinder mehr ist als ein Ort

Auch die Verbandsgemeinde zeigte sich beim Ortstermin versöhnlich. Lutz Zaun, 1. Beigeordneter, sprach von einer „wunderschönen Lösung, die aus einer Not heraus entstanden ist“. Und Tobias Zaun, Sachgebietsleiter für Kitas, betonte, wie wichtig die zügige Betriebserlaubnis war: „Wir hatten viele Auflagen, aber jetzt kann es losgehen.“

Doch trotz aller Freude bleibt ein fader Beigeschmack: Dass Geisig und die Südwestgemeinden überhaupt um ihre Kita kämpfen mussten, zeigt ein strukturelles Ungleichgewicht in der Verbandsgemeinde. Nicht ohne Grund fühlt man sich hier ein wenig wie das gallische Dorf bei Asterix und Obelix – umgeben von größeren Nachbarn, die gerne zentralisieren würden. Nur dass hier keine Römer stehen, sondern Verwaltungslogik, Wirtschaftlichkeitsgutachten und demografische Planungen.

„Wir wollten keine nachrangige Lösung“, sagt Viviane Theil vom Elternausschuss. „Wir wollten unsere Kita. Hier. Und für immer. Das war unser Ziel – und das bleibt es auch.“ Sie spricht von großer Dankbarkeit gegenüber allen Unterstützern, aber auch von einem klaren Auftrag für die Zukunft: „Die Container sind gut – aber sie sind nicht das Ende der Geschichte.“

Für die Kinder und Eltern beginnt nun wieder der Alltag – ein vertrauter, ländlicher, herzlicher. Doch die politische Arbeit hat erst begonnen. Denn eines ist in Geisig so klar wie die Kinderstimmen, die jetzt wieder durch das Dorf hallen: Diese Kita gehört hierher – und das soll auch so bleiben. Punkt.

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VG Bad Ems-Nassau

Brückenbau im Rekordtempo: Dausenau zeigt, wie es gehen kann

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Foto: BEN Kurier
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DAUSENAU Während andernorts Großprojekte ins Stocken geraten und sich durch Planungsmarathons und Abstimmungsschleifen quälen, schreibt die kleine Ortsgemeinde Dausenau in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau eine Erfolgsgeschichte: Der Bau einer Brücke über die Bahngleise – ein Projekt, das eigentlich mit viel Bürokratie und Verzögerungspotenzial behaftet ist – läuft hier nicht nur planmäßig, sondern in Rekordzeit. Was ist das Geheimnis?

„Ob man es glaubt oder nicht, nach zehn Jahren Vorlaufzeit haben wir es geschafft“, sagt Ortsbürgermeisterin Michelle Wittler, sichtlich stolz. „Die Bahngleise sind seit November gesperrt, und im Februar konnten wir mit dem Bau starten. Heute feiern wir das Richtfest – und wenn alles gut läuft, feiern wir Ende des Jahres sogar schon ein Brückenfest.“

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Was sich wie ein Wunder anhört, ist in Wirklichkeit das Ergebnis akribischer Planung, unermüdlichen Engagements und eines außergewöhnlichen Gemeinschaftsgeists. Der Baubeginn musste genau auf die Sperrzeit der Bahnstrecke zwischen Nassau und Niederlahnstein abgestimmt werden – eine logistische Herausforderung. Die Bauarbeiten führt die Arbeitsgemeinschaft Meyer-Koch aus, unter der Projektleitung von Roland Henkel von der Firma Fritz Meyer.

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Roland Henkel, Projektleiter Firma Fritz Meyer: „So eine Bürgermeisterin wie Frau Wittler – das habe ich so noch nicht erlebt. Dieses Maß an Leidenschaft und Einsatz – das reißt einen mit.“

„Das war sportlich, richtig sportlich“, sagt Henkel rückblickend. „Im Dezember kam der Zuschlag, im Januar sollten wir starten – da bleibt nicht viel Zeit für lange Vorbereitung. Aber das ganze Team hat großartig mitgezogen. Die Arbeitsvorbereitung lief, Pläne wurden gezeichnet, Nachunternehmer vergeben. Und das Engagement auf Seiten der Gemeinde war einfach außergewöhnlich.“

Besonders hervorgehoben wird immer wieder die Rolle der Ortsbürgermeisterin. „So eine Bürgermeisterin wie Frau Wittler – das habe ich so noch nicht erlebt. Dieses Maß an Leidenschaft und Einsatz – das reißt einen mit“, sagt Henkel. Auch Christian Makiolczyk, Polier auf der Baustelle, lobt die Zusammenarbeit: „Wir sind ein harmonisches Team. Die Planung ist top, die Arbeit läuft sauber – da macht’s einfach Spaß.“

Mit auf der Baustelle war auch die lokale „Aktemächer-Gang“ – eine ehrenamtliche Truppe von Bürgern, die dort anpackt, wo andere Dienstleister teuer wären. Reiner Sander, einer der Mitstreiter, berichtet: „Wir haben am Hang die ganze Fläche freigemacht – Bäume, Hecken, alles entfernt. Damit haben wir rund 2.000 Euro eingespart.“ Ein kleines Beispiel für das große Ganze: Dausenau lebt das Ehrenamt.

Auch das beauftragte Planungsbüro Krocks Consult sowie die Verwaltung arbeiteten Hand in Hand, um Genehmigungen und Bahnabstimmungen zügig durchzubringen. „Wir haben wirklich alles zurückgerechnet, erklärt Wittler. Damit wir frühzeitig die Beschlüsse im Gemeinderat fassen konnten – alles musste exakt abgestimmt werden. Und es hat funktioniert.“ Die gute Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn – sonst oft ein Hemmschuh – hat hier ebenfalls überrascht. „Wir hatten feste Ansprechpartner, das war Gold wert. Sonst wäre das so nicht möglich gewesen“, so Wittler.

Blick nach vorn – mit Rückenwind

Trotz des großen Erfolgs bleibt noch einiges zu tun. Der Brückenüberbau steht kurz vor der Betonierung, anschließend folgen die Kappen, dann der Straßenanschluss und die Verkehrsanlagen. Voraussichtliches Projektende: Dezember 2025. Doch schon jetzt ist klar: Dausenau wird rechtzeitig fertig – ganz ohne Schlagzeilen über Verzögerungen oder Kostenexplosionen.

Und während sich in der Nachbargemeinde Nassau der Bau einer Brücke wohl weiter verzögern wird, blickt man in Dausenau bereits nach vorn. Denn auch der markante, schiefe Turm im Ortskern ist eingerüstet – wie ein Kunstwerk aus der Ära Christo. „Auch dort laufen die Arbeiten gut“, freut sich Wittler. „Wenn das Gerüst fällt, werden wir sehen, was sich alles getan hat.“

Am Ende bleibt die Frage: Was wäre eine Gemeinde ohne das Ehrenamt? In Dausenau ist die Antwort klar: nicht viel. Denn ohne die engagierte Bürgermeisterin, den sachkundigen Gemeinderat, die tatkräftige Aktemächer-Gang und das harmonische Miteinander aller Beteiligten wäre dieser Brückenbau nicht möglich gewesen. Dausenau hat vorgemacht, wie öffentliche Infrastrukturprojekte gelingen können – mit Teamgeist, Vertrauen und ganz viel Herzblut.

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VG Bad Ems-Nassau

Malika Jakobs: Vom Pariser Hoteltraum ins Bad Emser Estragon

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BAD EMS In der Interviewreihe „Erzähl doch mal“ stellt Anja Schrock Menschen aus dem Rhein-Lahn-Kreis vor, die mit Engagement und Eigeninitiative ihren beruflichen Weg gehen. Dieses Mal sprach sie mit Malika Jakobs, die seit über zehn Jahren das Restaurant Estragon und das Hotel Bad Emser Hof in Bad Ems betreibt.

Malika Jakobs ist gelernte Hotelfachfrau und seit 2012 selbstständig. Sie stammt aus Paris, ist in München aufgewachsen und lebt heute im Rhein-Lahn-Kreis. Ihr beruflicher Werdegang führte sie durch verschiedene Bereiche der Gastronomie und Hotellerie – vom Catering über Betriebskantinen bis hin zur gehobenen Gastronomie.

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„Ich habe alle Bereiche kennengelernt und überall etwas gelernt, das mir heute hilft“, sagt Jakobs. Nach einer Phase als Angestellte wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit – zunächst gemeinsam mit einem Geschäftspartner, später alleine.

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Selbstständigkeit als Wunschziel

Schon früh stand für sie fest, dass sie einmal ein eigenes Haus führen möchte. „Mich hat der Hotelbetrieb schon als Jugendliche fasziniert“, sagt Jakobs. Die Chance zur Selbstständigkeit ergab sich im Jahr 2012 – sie nutzte sie.

Heute führt sie das Estragon, ein kleines Hotel mit angeschlossenem Restaurant in Bad Ems. Die Anforderungen seien vielfältig, erklärt sie: „Unvorhersehbare Ereignisse, wirtschaftliche Schwankungen, Personalmangel – das gehört alles zum Alltag.“

Auch Reparaturen oder technische Ausfälle kämen oft plötzlich. „Man muss flexibel bleiben. Das ist in der Gastronomie einfach Teil des Berufs.“

Frauen in der Branche

In ihrer Zeit als Angestellte habe sie gemerkt, dass es Frauen im Gastgewerbe nicht immer leicht haben. „Gerade in leitenden Positionen muss man als Frau mehr leisten, um ernst genommen zu werden“, sagt sie. In der Selbstständigkeit sei das anders. „Da zählt vor allem die Leistung, nicht das Geschlecht.“

Im Umgang mit Handwerkern oder Gästen erlebe sie manchmal sogar Vorteile. Schwieriger sei es gelegentlich bei Lieferanten: „Da wird einem als Frau manchmal weniger zugetraut. Man muss dann einfach klar auftreten.“

Zielstrebig und entscheidungsfreudig

Was ihr auf ihrem Weg geholfen hat? „Ich bin lösungsorientiert und kann gut Entscheidungen treffen. Man darf nicht zu lange überlegen“, sagt Jakobs. Viele Entscheidungen trifft sie nach Bauchgefühl. Bereut habe sie davon nur wenige.

Jungen Frauen, die sich selbstständig machen wollen, rät sie: „Nicht zu viel auf andere hören, sondern auf das eigene Ziel schauen. Dranbleiben ist wichtig – und sich nicht entmutigen lassen.“

Ausgleich zum Berufsalltag

Freizeit ist in der Gastronomie ein rares Gut. Trotzdem versucht Jakobs, sich Auszeiten zu schaffen. „Ich male gern, gehe wandern oder fahre Motorrad“, erzählt sie. Die Umgebung von Bad Ems biete dafür viele Möglichkeiten. „Eine kleine Feierabendrunde mit dem Motorrad ist manchmal genau das Richtige.“

Blick in die Zukunft

Langfristig möchte Jakobs ihr Haus weiter für verschiedene Gästegruppen öffnen. „Wir arbeiten mit dem Bike Park in Bad Ems zusammen und wollen auch Radfahrer und Wanderer gezielt ansprechen.“ Die Verbindung von Kurtradition, Aktivurlaub und Gastronomie sieht sie als Chance.

Wenn es gut läuft, kann sie sich vorstellen, in zehn Jahren in den Ruhestand zu gehen. „Aber vorher möchte ich noch vielen Gästen einen schönen Aufenthalt ermöglichen.“

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