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Rhein-Lahn-Kreis

Putins Krieg darf die Menschen nicht spalten – Repressalien gegen russische Mitbürger häufen sich

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Krieg darf die Menschen nicht spalten - Repressalien gegen russische Mitbürger häufen sich

RHEIN-LAHN Die medialen Bilder zu Putins Angriffskrieg auf die Ukraine lösen bei den Menschen Wut, Verzweiflung und eine ohnmächtige Trauer aus. Emotional kaum ertragbare Gefühle.  Und so manch einer lässt sich dazu verleiten, alle russisch-stämmigen Menschen zu verurteilen. Es heißt dann nur noch: „Die Russen.“ Und damit sind dann häufig auch die emigrierten russlanddeutschen Mitbürger gemeint. In der Stadt Neuwied soll ein Arzt, trotz hippokratischen Eid, den Zutritt für Personen aus Russland verweigert haben, die der Gesinnung nach den Krieg unterstützen.

Im Saarland soll ein Unternehmen, einen russisch-stämmigen Familienvater wegen seiner Herkunft entlassen haben. Ein bayrisches Restaurant, verweigerte Menschen mit russischen Pass den Zutritt. Ich traue mich nicht mehr russisch auf der Straße zu sprechen“, erklärte ein Kind in einem ARD Beitrag im Fernsehen.  Die meisten Migranten sind entsetzt über die Kriegshandlungen in der Ukraine und fühlen sich in Sippenhaft genommen.  Die Supermärkte mit russischen Lebensmitteln leeren sich. Eine geographische Identität wird ausgelöscht.

Und natürlich gibt es auch die Russlanddeutschen, welche die Kriegshandlungen aus den unterschiedlichsten Gründen befürworten. Und nun? Jetzt steht man vor der Frage, ob eine Demokratie die Meinungsfreiheit wirklich aushalten kann und muss oder ob wir lieber eine Zensur möchten. George Orwell beschrieb in dem düsteren fiktiven Science-Fiction Klassiker 1984 die Überwachung per Gedankenpolizei. Und auch die Gesellschaft läuft Gefahr, eine Minderheit in Deutschland unter Generalverdacht zu stellen.

Kein Zutritt für Juden? Das hatten wir schon einmal und viele haben zu gerne mitgemacht. Nun hören wir wieder den Einheitsgesang von einigen Unbelehrbaren. Kein Zutritt für Russen. So unerträglich Putin Krieg gegen die Ukraine auch ist, genauso verwerflich ist die einschränkende Diskriminierung.  Wir brauchen eine Lösung in der Ukraine Frage“, verlautete Putin. Kennen Sie diesen Satz? Genau. „Wir brauchen eine Lösung in der Judenfrage“, sagte einst Hitler.  Zu der Zeit gab es in Deutschland fast keine freie Presse mehr. So wie heute in Russland. Und genau von diesen staatstreuen Medien beziehen einige Migranten ihre indoktrinierten Informationen. Mal sind es Sprachbarrieren oder die Verbundenheit zu alten Heimat. All dieses unreflektiert und einseitig. Und dennoch verurteilen die überwiegende Mehrzahl der Russlanddeutschen, Putins Invasion im Nachbarland.

Grenzen beginnen im Kopf. Der Versuch Barrieren aufzubauen ist auch im Rhein-Lahn-Kreis angekommen. Der Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel warnte eindringlich in einer Rede vor der Ausgrenzung der Mitbürger. „Es gibt nur Mitmenschen wo die Herkunft keine Rolle spielt.“ (Siehe Video, Copyright Oliver Krügel) Wohl wahr. Wir nehmen die Flüchtlinge aus der Ukraine auf und geben ihnen eine vorläufige neue Heimat. Eine Willkommenskultur für die Freiheit in Europa. Dabei dürfen wir aber auch nicht die Minderheiten vergessen. Gerade jetzt müssen wir diese in unsere Mitte holen. Natürlich wird es darunter wenige Andersdenkende geben mit einer derzeit kaum ertragbaren Meinung, doch diese gilt es auszuhalten.

Zur Demokratie gehört das Selbstverständnis der Meinungsvielfalt. In Kriegszeiten hören die Menschen auf zu reden. Jetzt müssen wir alle Diplomaten sein und sollten den Dialog mit den Mitbürgern suchen. Schweigen wir, grenzen wir aus.

Für Rassismus ist in Deutschland kein Platz. Kennen Sie den Film: „Die Welle?“ Dort wurde in einem Experiment aufgezeigt, wie einfach es ist, die Menschen zu instrumentalisieren. Andersdenkende wurden ausgegrenzt und angegriffen. Auf dieser Welle mitzureiten geht sehr schnell solange alle mitmachen.

Wir machen nicht mit! Bleiben auch Sie ein „Wellenbrecher.“ Das beginnt hier bei Ihnen zu Hause im Rhein-Lahn-Kreis. Schauen Sie nicht weg.

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Blaulicht

Olaf Jobst aus Rettershain wurde zum Hauptbrandmeister befördert

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Foto: Feuerwehreinheit Rettershain

RETTERSHAIN Olaf Jobst ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Früher war er hauptberuflicher Feuerwehrmann, seit vielen Jahren engagiert er sich ehrenamtlich in der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Nastätten in Rettershain.  Kurz bevor Olaf Jobst wegen Erreichens der Altersgrenze in den „Feuerwehr-Ruhestand“ eintritt, konnte Bürgermeister Jens Güllering ihn nun noch zum Hauptbrandmeister befördern. Diese Beförderung wurde im Rahmen des Maifeuers im Kreise der Öffentlichkeit und der Feuerwehrkameraden aus Rettershain unter Beteiligung der Wehrleitung der Verbandsgemeinde durchgeführt.

Grundlage hierfür war die Anerkennung der in Hessen absolvierten Lehrgänge durch die rheinland-pfälzische Behörde. Bürgermeister, Wehrleitung und Wehrführung freuen sich gemeinsam Olaf Jobst, dass diese Beförderung nach langer Wartezeit nun noch erfolgen konnte.

Die Dienstgrade in der Freiwilligen Feuerwehr orientieren sich immer an den absolvierten Lehrgängen und den Voraussetzungen der Feuerwehrverordnung. Ehrungen und Beförderungen finden im Blauen Ländchen in der Regel zentral am Verbandsgemeinde-Feuerwehrtag statt. In diesem Jahr ist dieser am 15. September in Bogel. Da Olaf Jobst bis dahin bereits aus dem aktiven Dienst ausgeschieden sein wird, erfolgte die Beförderung vorgezogen vor Ort in seiner Heimateinheit.

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Gesundheit

Landrat Denninghoff und Stadtbürgermeister Ludwig wenden sich an Minister Hoch

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Foto: BEN Kurier

BAD EMS/NASTÄTTEN Landrat Jörg Denninghoff und Stadtbürgermeister der Stadt Nastätten Marco Ludwig haben sich in einem gemeinsamen Schreiben an Minister Clemens Hoch bezüglich der Thematik rund um das Krankenhaus Nastätten gewandt. Wie der Berichterstattung zu entnehmen war, sollen die Standorte Nastätten und Boppard geschlossen werden. Diese Vorgehensweise erschließt sich Landrat und Stadtbürgermeister nicht.

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Bei einem Liquiditätsdefizit des Gemeinschaftsklinikums von 26 Mio. Euro spielt das Krankenhaus Nastätten mit einem Defizit von rund 2,5 Mio. Euro eher eine untergeordnete Rolle. Des Weiteren hat das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein den Versorgungsauftrag und kann einen Standort, der laut Minister Hoch bedarfsnotwendig ist, nicht einfach aus dem Verbund des Klinikums lösen.

Deshalb bitten Landrat und Stadtbürgermeister Minister Hoch um die Moderation der zukünftigen Gespräche, damit die weitere Vorgehensweise kompetent strukturiert wird. Landrat Jörg Denninghoff und Stadtbürgermeister Marco Ludwig sind sich einig: „Der Standort Nastätten ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung im Rhein-Lahn-Kreis. Deshalb muss der Standort Nastätten erhalten bleiben. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um eine gute Lösung herbeizuführen. Dafür sind wir jederzeit für konstruktive Gespräche bereit.“

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Lahnstein

Wir im Rhein-Lahn: Firmenbesuch bei Zschimmer & Schwarz in Lahnstein

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LAHNSTEIN Wer kennt nicht Zschimmer & Schwarz in lashnstein? Wahrscheinlich ist das Unternehmen vielen Menschen in der Region ein Begriff, immerhin arbeiten am Standort Lahnstein mehr als 500 Beschäftigte, doch wofür steht die mittelständische Firma mit insgesamt mehr als 1500 Mitarbeitern weltweit?

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Genau das ist gar nicht so einfach, da in so vielen Produkten Zschimmer & Schwarz drin steckt. Mal versteckt und dann wieder ganz offen. Sie fahren ein Cabrio mit exklusiven Ledersitzen. Schon da könnte die nachhaltige Verarbeitung des Lahnsteiner Unternehmens drin stecken. Die Verarbeitung von Lederprodukten ist eine jahrtausendealte Tradition. Damit das Endprodukt in seiner faszinierenden Schönheit überhaupt entstehen kann, braucht es Gerbstoffe, Tenside, Fettungsmittel und so einiges mehr und genau das stammt häufig aus dem hause Zschimmer & Schwarz. Schon spannend, was Firmen aus unserer Region so alles produzieren, ohne dass man es weiß.

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Die Veredelung von Lederprodukten mit Unterstützung der Firma aus Lahnstein finden sie nicht nur in Autositzen, sondern auch in der Bekleidungsindustrie, bei Schuhen und Möbelleder. Jetzt haben wir Anfang Mai und so manch einer träumt bereits vom Urlaub im Sommer. Ohne guten Sonnenschutz riskiert man schnelle eine böse brennende Hautrötung. Will man da vermeiden, trägt man ausgiebig Schutzcremes auf und da stecken schon wieder Inhaltsstoffe von Zschimmer & Schwarz drin. So manche schöneitsbewusste Frau dürfte sich wundern, in wie vielen Kosmetikprodukten die Zutaten vom Lahnsteiner Unternehmen kommen. Von der Haarpflege, Cremes, Körperöle bis zum Make-up und Nagellack, alles Inhaltsstoffe von Zschimmer & Schwarz.

Und wem das noch nicht reichen sollte, der darf sich auch bei Reinigungsprodukten für Teppiche, Autos und vieles mehr auf …. Sie ahnen es bereits, Zschimmer & schwarz freuen. Das ganze immer schön im Hintergrund und doch sehr präsent, wenn man sich damit beschäftigt. Gegründet wurde die Firma 1894 von Otto Zschimmer und Max Schwarz. Los ging es mit Farbwaren, Chemikalien und Drogen. 1909 startete die erste eigene Produktion im thüringischen Greiz-Dölau. 1933 stirbt der Unternehmensgründer Otto Zschimmer in Chemnitz. 1939 wurde die Flesch-Werke AG in Oberlahnstein gekauft das seit 1959 der offzielle Standort und die größte Produktionsstätte von Zschimmer & Schwarz ist. 1960 stirbt auch der zweite Unternehmensgründer Max Schwarz im Alter von 91 Jahren. Im selben Jahr wurde die erste Auslandsgesellschaft in Frankreich gegründet. Weitere sollten später in Italien; Spanien, Türkei, USA, China und Südamerika folgen. 1980 wurde eine vollbiologische Abwasserreinigungsanlage im Werk Lahnstein installiert. 2023 übernahm Zschimmer & Schwarz die Samia mit Neuaufstellung der Geschäftsleitung der Zschimmer & Schwarz-Gruppe.

Ein mittelständisches Unternehmen und gleichzeitig ein Big-Player auf dem Markt. Dabei ist es keineswegs ein einfaches Geschäft. Die europäische Reglementierung schafft Wettbewerbsnachteile gegenüber ausländischen Anbietern und dennoch behauptet sich das Traditionsunternehmen erfolgreich am Markt. Für die SPD im Rhein-Lahn-Kreis ist Zschimmer & Schwarz ein bedeutender Arbeitgeber und Hersteller in der Region.  Bei einem Firmenbesuch in Lahnstein tauschten sie sich mit der Geschäftsleitung zum Standort und Zukunftsperspektiven aus. Und dann sind wir auch schon am Ende einer Reise: Wir im Rhein – Lahn sind starke Firmen in der Region. Klasse.

 

 

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