Koblenz
Koblenzer Schulen nehmen Jugendliche aus dem Ahrtal auf
Bild: Vororttermin an der BBS Wirtschaft Koblenz - v.li.: Peter Breitenbach (Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz), Beate Kraemer (Schulleiterin BBSW Koblenz), Gundi Kontakis (Schulleiterin BBS Ahrweiler), Brigitte Oster und Annedore Müller (beide Schulleitungsteam der BBSW Koblenz), Hubertus Bialas (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD) und PD Dr. Margit Theis-Scholz (Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz)
KOBLENZ Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat mit Beginn des neuen Schuljahrs auch Auswirkungen auf den laufenden Schulbetrieb in Koblenz. Aktuell werden u.a. 465 Schülerinnen und Schüler der BBS Ahrweiler in Koblenz unterrichtet, 369 an der BBS Wirtschaft (Berufsschulklassen Wirtschaft und Verwaltung), 96 an der Julius-Wegeler-Schule (Berufsschulklassen des Hotel-/Gaststätten- und Nahrungsgewerbes und des Frisörhandwerks). Die BBS Ahrweiler wurde am 14. Juli stark durch das Hochwasser getroffen, zwei Pavillons mussten in dessen Folge abgerissen werden und auch die Erdgeschosse aller übrigen Gebäudeteile wurden so in Mitleidenschaft gezogen, dass ein Schulbetrieb unmöglich ist.
Die Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrerinnen und Lehrer wurden nun auf insgesamt sechs Schulstandorte verteilt. Bei einem Vororttermin an der BBS Wirtschaft Koblenz brachten Vertreterinnen und Verteter der Schulen, des Schulträgers und der Schulaufsicht ihre gegenseitige Dankbarkeit für die gefundene Übergangslösung zum Ausdruck.
Die Stadtverwaltung Koblenz hatte sich in ihrer Funktion als Schulträgerin unter dem Eindruck der furchtbaren Bilder und im Wissen um die Situation der BBS Ahrweiler direkt an die Schulbehörde gewandt und ihre Bereitschaft zur Unterstützung deutlich gemacht. „Es war das Gebot der Stunde, sich solidarisch zu zeigen“, machte PD Dr. Margit Theis-Scholz, Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz, bei einem Vororttermin in der BBS Wirtschaft in Koblenz deutlich. „Wir müssen alles dafür tun, damit diese jungen Menschen ihren Abschluss erfolgreich ableisten können“, ergänzte sie. Dabei sei sie uneingeschränkt auf offene Türen bei den Schulleitungen gestoßen. Eine Einschätzung, die auch Hubertus Bialas seitens der Schulaufsicht ADD teilte: „Alle Türen wurden geöffnet und uns wurde mit großer Professionalität begegnet.“ Sein Dank gilt auch der Stadt Koblenz als Schulträgerin. Die Frage „wie können wir unterstützen“ als unmittelbare Reaktion auf die Katastrophe zeige die herausragende Mentalität.
Die kommenden Tage und Wochen werden alle Beteiligten vor der Herausforderung stehen, sich um ein Stück Normalität zu bemühen. Heute brachten zunächst alle ihre Dankbarkeit zum Ausdruck, so auch die Schulleiterin der BBS Ahrweiler Gundi Kontakis: „Wir sind einfach sehr dankbar für die freundliche Aufnahme.“ Die Ernsthaftigkeit dieser Worte unterstich ein handgeschriebener Zettel im für die Kolleginnen und Kollegen aus Ahrweiler extra eingerichteten Lehrerzimmer, auf dem zu lesen steht: „Vielen Dank für die sehr herzliche und sehr gut durchdachte Aufnahme! :)“ Für die Schulleiterin der BBSW Koblenz, Beate Kraemer, in dieser Situation eine Selbstverständlichkeit. „Wir haben sehr gerne geholfen. Es ist selbstverständlich in so einer Notsituation die Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte der BBS Ahrweiler aufzunehmen und zu unterstützen.“ Sogar ehemalige Schulleitungsmitglieder der BBSW unterstützen die Kolleginnen und Kollegen aus Ahrweiler beim ersten Zurechtfinden. Trotz der Aufnahme von 30 zusätzlichen Klassen ist ein Corona-gerechter Ablauf des Unterrichts aufgrund eines Zweischichtbetriebs für alle Schülerinnen und Schüler garantiert.
Mit Blick auf die Zukunft der BBS Ahrweiler gibt es aktuell noch viele Fragezeichen. „Wir wissen nicht, wann das aktuelle Szenario beendet ist“, beschrieb Bialas die Situation. Rückblickend auf das unkomplizierte Zusammenspiel mit den Schulen und dem Schulträger fasste er seine Einschätzung der vergangenen Wochen so zusammen: „Beeindruckend – nicht mehr und nicht weniger“.
Bei der Aufnahme der Klassen der BBS Ahrweiler handelt es sich nicht um die einzigen Unterstützungsleistungen der Stadt Koblenz in Sachen Schulen. So werden zurzeit u.a. fünf Geschwisterkinder an der Clemens-Brentano/Overberg-Realschule plus aufgenommen, die vorübergehend im Stadtteil Rübenach wohnen. Als Zeichen der Solidarität wurden Beförderungskosten übernommen und Lernmittel zur Verfügung gestellt.
Koblenz
Temporärer Spureinzug auf der Pfaffendorfer Brücke
KOBLENZ In den vergangenen Wochen ging der Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Seitenlage sichtlich voran. Um die Auffahrt auf die neue Brücke in paralleler Lage gewährleisten zu können, müssen weitere Arbeiten vollzogen werden. Hierfür wird ab Montag, 10. November, bis voraussichtlich Freitag, 21. November, zwischen 8 und 16 Uhr in der Fahrtrichtung stadteinwärts temporär eine Spur eingezogen. Für diesen Bereich ist die 2+1-Wechselverkehrsführung außer Kraft gesetzt. Der stadteinwärtsfahrende Verkehr wird auf die mittlere Spur umgeleitet und nach Beendigung der Engstelle gilt wieder die 2+1-Wechselverkehrsführung.
Weitere Informationen und visuelle Darstellungen zum Großbauprojekt „Neubau Pfaffendorfer Brücke“ finden sich unter www.koblenz-baut.de/pb. Rückfragen sind unter info-pfaffendorferbruecke@stadt.koblenz.de oder unter koblenzbaut@stadt.koblenz.de möglich.
Koblenz
Langner ruft zu Optimismus auf: 43 Millionen Euro Defizit sollen Koblenz nicht bremsen
KOBLENZ Mit einem deutlichen Appell an Zusammenhalt, Zuversicht und Vertrauen hat Oberbürgermeister David Langner den Entwurf des Haushalts 2026 in den Stadtrat eingebracht. Trotz eines erwarteten Defizits von rund 43,4 Millionen Euro im Ergebnishaushalt und 38,8 Millionen Euro im Finanzhaushalt will die Stadt nach seinen Worten »den Blick nach vorn behalten und gezielt in die Zukunft investieren«.
Langner betonte, dass Politik und Verwaltung nur dann Vertrauen zurückgewinnen könnten, wenn sie fair, sachlich und kompromissbereit miteinander umgingen. »Mit Maximalforderungen erreichen wir keine Lösungen. Mit Kompromissen aber können wir viele Interessen der Menschen einbinden«, sagte der Oberbürgermeister. Koblenz habe in den vergangenen Jahren bewiesen, Krisen meistern und Zukunftsprojekte umsetzen zu können. Nun gelte es, wieder mehr an die eigene Stärke zu glauben.
Sparsamkeit, klare Prioritäten und Aufgabenkritik
Der vorgelegte Haushalt folgt strengen Grundsätzen der Haushaltsdisziplin. So bleiben Sachkosten und Leistungsstandards gedeckelt, zentrale Budgets werden begrenzt, und auf neue freiwillige Leistungen wird bewusst verzichtet. Parallel habe die Verwaltung mit einer grundsätzlichen Aufgabenkritik begonnen, die mittel- und langfristig einen wichtigen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten soll.
Trotz der finanziellen Engpässe will die Stadt gezielt in wichtige Zukunftsfelder investieren, etwa in Infrastruktur, Bildung, Digitalisierung, Klimaschutz und soziale Projekte. »Wir denken nicht in kurzen Haushaltsjahren, sondern langfristig, für ein Koblenz, das auch künftig lebenswert bleibt«, so Langner.
Schwerpunkt Infrastruktur und Innenstadtentwicklung
Im Mittelpunkt der Investitionen steht der Neubau der Pfaffendorfer Brücke, der weiterhin das größte Infrastrukturprojekt der Stadt bleibt. Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Bauwerk derzeit mit rund 80,7 Millionen Euro. Parallel werden zahlreiche weitere Projekte fortgeführt oder neu gestartet, vom Ausbau des Radwegenetzes über neue Fußgänger, und Radwegbrücken bis hin zur Sanierung der Europabrücke und der Brücken am Saarplatzkreisel.
Auch die Innen- und Altstadt sollen weiterentwickelt werden. Mit dem neuen Innenstadtkonzept will die Stadt Koblenz attraktiver, grüner und lebenswerter gestalten: mehr Grünflächen, Wasserflächen, Sitzmöglichkeiten, barrierefreie Zugänge und ein Quartiersbüro für direkte Bürgerbeteiligung.
Kitas, Schulen und Integration als Zukunftsinvestition
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Bildung und Familien. Für Kitas und Schulen sind rund 40,6 Millionen Euro eingeplant, fast 28 Prozent des gesamten Investitionsvolumens. Damit entsteht Raum für neue Einrichtungen, Sanierungen und den Ausbau digitaler Lerninfrastruktur.
Bis 2027 soll zudem das Ganztagsförderungsgesetz umgesetzt werden. Drei Grundschulen werden erweitert, und die Pestalozzi-Grundschule erhält einen Neubau. Zugleich entsteht durch das neue Lotsenhaus ein zentrales Integrationszentrum für internationale Fachkräfte und Geflüchtete.
Gesundheit, Sicherheit und Klimaschutz
Auch in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit will Koblenz gezielt investieren. Mit dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein plant die Stadt eine moderne Einstandortlösung. Zudem entsteht in Bubenheim bis 2030 eine neue Integrierte Leitstelle für über 600.000 Menschen. Der Klimaschutz bleibt ebenfalls Kernthema: Neue Photovoltaikanlagen, Wärmepumpenprojekte und die kommunale Wärmeplanung sollen Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß senken. Ein Solarparkplatz am Moselbad, Erdwärme am Görres-Gymnasium und PV-Anlagen auf Kitas sind erste sichtbare Beispiele.
Kultur, Tourismus und Sport
Koblenz setzt auch 2026 auf kulturelle und touristische Stärke. Die Sanierung des Theaters soll bis Herbst 2026 abgeschlossen sein, das Stadtarchiv zieht ins Forum Confluentes, und mit Rhein in Flammen samt Drohnenshow sowie neuen Veranstaltungsformaten will die Stadt Besucher aus ganz Deutschland anziehen.
Auch der Sportpark Oberwerth wird modernisiert: Neue Sportflächen, Beleuchtung, Freizeitangebote und ein Pumptrack sollen Koblenz als Sportstadt stärken.
Langner: „Wir gestalten für alle Generationen“
Zum Abschluss seiner Rede betonte Langner, dass der Haushalt 2026 ein Zukunftshaushalt sei, der trotz Sparvorgaben die Lebensqualität sichere. „Wir wollen, dass Koblenz schön bleibt und noch schöner wird, für alle Generationen“, sagte er. „Unsere Stadt ist Fachkräftestadt, Familienstadt und Tourismusstadt zugleich. Diese Vielfalt ist unsere Stärke.“
Die Ratsfraktionen werden den Entwurf nun in den kommenden Wochen beraten. Die abschließende Haushaltsentscheidung soll in der Sitzung am 12. Dezember fallen.
Koblenz
Neubau der Pfaffendorfer Brücke: Einhub der Stahlbauteile für 2025 abgeschlossen Arbeiten für neue Anbindungen laufen weiter
KOBLENZ Der Neubau der Pfaffendorfer Brücke hat in den vergangenen Wochen sichtbar weiter Form angenommen: Nachdem im Juni die ersten Stahlbauteile auf der Schlossseite eingehoben wurden, war nun unter anderem auch die Pfaffendorfer Seite an der Reihe.
Über mehrere Tage hinweg wurden die per Schiff über den Rhein aus Mannheim angelieferten, hunderte Tonnen schweren Stahlbauteile im Oktober eingehoben. Hierfür wurde ein sogenannter Gittermast-Raupenkran verwendet, der auf einem Ponton im Rhein steht. Mit der Maschine wurden in zentimetergenauer Präzisionsarbeit die Bauteile in ihre Endposition eingehoben. Den Abschluss bildete dabei ein rund 280 Tonnen schweres Stahlbauteil auf der Pfaffendorfer Seite. „Damit haben wir nunmehr rund 60 Prozent des Stahls für den gesamten Überbau der neuen Brücke bereits verbaut“, erklärt der Koblenzer Tiefbauamtsleiter Dr.-Ing. Kai Mifka.
In den kommenden Wochen werden die neuen Stahlbauteile nun verschlossert und verschweißt. Anfang 2026 sollen dann weitere Stahlbauteile per Schiff angeliefert und per Kran eingehoben werden. „Für die Mitte des kommenden Jahres beabsichtigen wir die Stahlbaukonstruktion zu schließen. Das heißt, die Stahlbauteile in der Mitte des Flusses werden eingehoben. Die tragende Konstruktion der neuen Brücke steht dann“, gibt Mifka einen Ausblick.
Auch abseits der eigentlichen Flussbrücke laufen derzeit an den beiden Ufern und den angrenzenden Bereichen die Arbeiten für die neue Pfaffendorfer Brücke bzw. die vorübergehende Parallellage weiter, wie der Koblenzer Tiefbauamtsleiter umreißt: „An der Ostrampe, die später als Zufahrt von der Emser Straße auf die Pfaffendorfer Brücke dienen wird, wird in den kommenden Wochen eine Stahlkonstruktion erstellt und erste Betonfertigteile aufgelegt.“
Auf der Schlossseite laufen unterdessen die Arbeiten für die spätere Anbindung der Pfaffendorfer Brücke in der Parallellage an das bestehende Straßennetz.
Weitere Informationen und visuelle Darstellungen zum Großbauprojekt „Neubau Pfaffendorfer Brücke“ finden sich unter www.koblenz-baut.de/pb. Rückfragen sind unter info-pfaffendorferbruecke@stadt.koblenz.de oder unter koblenzbaut@stadt.koblenz.de möglich.
-
Allgemeinvor 4 JahrenRhein-Lahn-Kreis feiert 1. Mai – Wir waren in Dornholzhausen, Nievern, Hirschberg und Fachbach – Video im Beitrag
-
VG Loreleyvor 4 JahrenVG Loreley bietet Sommerfreizeit für Kinder aus den Flutgebieten
-
Schulenvor 4 JahrenVG Bad Ems-Nassau investiert in die Sanierung der Turnhalle der Freiherr-vom-Stein Schule Bad Ems
-
Koblenzvor 4 JahrenKoblenz beschließt neue Baumschutzsatzung
-
Blaulichtvor 2 MonatenMillionenschäden bei Glasfaserausbau: Subunternehmer aus dem Rhein-Lahn-Kreis warten auf Gelder von Phoenix Engineering
-
Koblenzvor 6 MonatenKoblenz ausgebremst: Geplante Zug-Offensive scheitert an Bauchaos
-
VG Nastättenvor 4 JahrenAus für Endlichhofmilch? Zellmanns Birkenhof in Endlichhofen meldet Insolvenz an!
-
VG Nastättenvor 1 JahrLandwirt hat Tiere nicht im Griff: Kühe brechen immer wieder auf den Segelflugplatz Nastätten aus








