Politik
Kritischer Journalismus im Fadenkreuz: Bad Ems und der offene Angriff auf die Pressefreiheit

KOMMENTAR Mit Erstaunen, aber nicht ohne Klarheit, nehmen wir als BEN Kurier zur Kenntnis, dass die Fraktionen von CDU, FWG, Bündnis 90/Die Grünen, FDP sowie ein fraktionsloses Mitglied des Stadtrats Bad Ems in einem gemeinsamen offenen Brief die journalistische Arbeit unseres Hauses öffentlich infrage stellen.
Der Vorwurf: Unsere Berichterstattung sei unsachlich, einseitig und tendenziös. Der Versuch: Kritische Presse durch politischen Druck zu delegitimieren. Das Ergebnis: Ein Dokument politischer Empfindlichkeit, nicht journalistischer Substanz.
Zunächst ist festzuhalten, dass nicht alle Fraktionen dieses Schreiben mittragen. Und auch innerhalb der unterzeichnenden Fraktionen – so ist uns bekannt – wurden nicht alle Ratsmitglieder im Vorfeld über den Brief informiert. Das wirft Fragen auf: etwa, ob hier wirklich im Namen der kommunalen Demokratie gesprochen wird oder eher im Interesse eines empfindlich getroffenen Zirkels.
Die zentrale Anklage lautet: Der BEN Kurier berichte tendenziös. Doch konkrete Belege bleiben aus. Kein einziger Artikel wird benannt, keine Aussage widerlegt, kein Sachverhalt klargestellt. Stattdessen: Pauschalkritik, die mehr über den Zustand der politischen Absender aussagt als über unsere redaktionelle Arbeit. Wer meint, Pressefreiheit ende dort, wo Kritik beginnt, verkennt ihren Wesenskern. Die Aufgabe der Presse ist nicht Gefälligkeit, sondern Kontrolle. Und wer das nicht aushält, stellt sich selbst ins Abseits, nicht den Journalismus.
Die Realität sieht anders aus, als im offenen Brief suggeriert. Der BEN Kurier wurde beispielsweise zu einem Pressetermin am Bahnhofsgebäude nicht eingeladen, andere Medien hingegen schon. Im Stadtrat wurde kurzfristig und ohne ordnungsgemäße Ankündigung ein Tagesordnungspunkt zur Vorstellung des Bodengutachtens „Große Wiese“ ergänzt. Die Kommunalaufsicht bestätigte, dass eine rechtzeitige öffentliche Bekanntmachung rechtswidrig unterblieb. Interessierte Bürgerinnen, Bürger und Presse – auch wir – wurden so faktisch ausgeschlossen. Zufällig war ein Medienvertreter, der nie oder kaum eine Stadtratssitzung medial begleitet, genau an diesem Tag anwesend und nach diesem Tagesordnungspunkt wieder weg. Sicherlich ein Zufall.
Auch zur Sache selbst: Der Spielplatz „Große Wiese“ wurde errichtet und eröffnet, ohne dass zu diesem Zeitpunkt eine rechtsgültige Baugenehmigung vorlag. Auch das wurde von der Kommunalaufsicht bestätigt. Beim Fitness-Parcours auf der Kalkspitze begann die Stadt ebenfalls ohne Genehmigung mit dem Bau, auch das wurde von der Kommunalaufsicht eindeutig festgestellt. Die Folge war der Rückbau der bereits installierten Fitnessgeräte. Diese Tatsachen werden im offenen Brief nicht einmal erwähnt. Dabei handelt es sich nicht um Meinungen, sondern um dokumentierte Verwaltungsrealität.
Es spielt dabei keine Rolle, welche Rechtsauffassung das Bauamt der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau hierzu vertritt. Zuständig für die Genehmigung ist ausschließlich die Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises als untere Bauaufsichtsbehörde. Die angebliche Rechtsauffassung des Bauamts der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau wäre zudem juristisch auch nicht nachvollziehbar, aber dies zu erläutern, würde an dieser Stelle zu weit führen.
Über 80 Artikel, die der BEN Kurier in den vergangenen Jahren zur Stadt Bad Ems, zur Verwaltung und zum Bürgermeister veröffentlicht hat, lassen sich nachweislich als sachlich oder sogar positiv einordnen. Allein die letzte offizielle Pressemitteilung der Stadt vom 7. Juni 2025 wurde bei uns publiziert. Wer dennoch behauptet, wir betrieben eine „persönliche Kampagne“, konstruiert einen Mythos, aber keine belastbare Argumentation.
Ein Beispiel, das im offenen Brief angeführt wird, ist die Eröffnung einer Bäckerei, bei der der Stadtbürgermeister auf einem Bild in unserer Berichterstattung nicht gezeigt wurde. Ja, wir haben den Fokus auf die Geschäftsinhaberin gelenkt. Das ist legitim. Die Presse ist nicht dazu da, politische Bilderbuchinszenierungen unverändert zu übernehmen. Sie entscheidet redaktionell und nicht auf Zuruf.
Unsere Berichterstattung zur Bodenbelastung auf dem Spielplatz „Große Wiese“, zu Bauverlauf, Genehmigungslage und Kosten in Höhe von derzeit rund 85.000 Euro – ohne die Anwaltskosten, die gegen uns eingesetzt wurden – war und ist faktenbasiert, dokumentiert und quellenbasiert. Die Darstellung, wir hätten uns dabei auf eine „gefälschte E-Mail“ gestützt, ist schlicht falsch. Diese Unterstellung hält keiner Überprüfung stand und wurde auch nie Bestandteil unserer journalistischen Grundlage. Es handelt sich um ein nachträglich konstruiertes Narrativ, nicht um eine Tatsache. Dass sich im Nachgang sowohl die Kommunalaufsicht als auch die Öffentlichkeit intensiv mit dem Vorgang befassen mussten, belegt nicht unsere Tendenz, sondern die Relevanz.
Wer als politisches Gremium öffentlich erklärt, mit einer Redaktion künftig nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen, offenbart ein fragwürdiges Demokratieverständnis. Pressearbeit ist keine Gefälligkeit, sie ist Kontrolle und sie ist unabhängig. Genau das scheint einigen unbequem geworden zu sein.
So klar unsere Haltung für Pressefreiheit ist, so unmissverständlich ist auch unsere Haltung zu gezielter Diffamierung. Denn Kritik – so berechtigt sie sein mag – endet dort, wo sie in gezielte Rufschädigung und wirtschaftliche Einschüchterung übergeht.
Unter einem Klarnamen – liegt der Redaktion vor – einer Person, die dem Stadtbürgermeister Oliver Krügel persönlich und politisch sehr nahesteht, wurde kürzlich ein Kommentar veröffentlicht, der über jede zulässige Form demokratischer Auseinandersetzung hinausgeht. Darin wird nicht nur behauptet, der BEN Kurier betreibe seit Jahren „systematische Einflussnahme“ und „gezielte Meinungsmache“, es wird zudem offen suggeriert, Anzeigenkunden sollten ihre Zusammenarbeit mit uns überdenken. Das ist kein Debattenbeitrag, sondern ein Boykottaufruf. Es ist der gezielte Versuch, ein unabhängiges Medium wirtschaftlich zu treffen und politisch zu delegitimieren. Solche Aussagen sind – auch rechtlich – hoch problematisch und können unter Umständen den Tatbestand der üblen Nachrede (§ 186 StGB), der Verleumdung (§ 187 StGB) oder sogar der versuchten sittenwidrigen Schädigung (§ 826 BGB) erfüllen.
Auch die politisch motivierte Unterstellung, unsere Haltung sei durch eine SPD-Mitgliedschaft des Herausgebers beeinflusst, ist in ihrer Machart nicht nur unzulässig, sondern bewusst rufschädigend. Hier wird nicht argumentiert, hier wird unterstellt, verleumdet und delegitimiert.
Deshalb machen wir an dieser Stelle eines unmissverständlich klar: Auch wir haben unsere Grenzen. Und wo diese überschritten werden, da ziehen wir juristische Konsequenzen.
Wir prüfen derzeit strafrechtliche und zivilrechtliche Schritte gegen den Urheber des genannten Kommentars sowie gegen weitere gezielte Eingriffe in unsere redaktionelle und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Pressefreiheit bedeutet nicht Wehrlosigkeit.
Wir stehen für den offenen Diskurs. Aber wir stehen ebenso für den Schutz unserer Redakteur*innen, unserer journalistischen Integrität und unserer unternehmerischen Existenz.
Der BEN Kurier lässt sich nicht einschüchtern. Nicht inhaltlich. Nicht politisch. Nicht wirtschaftlich. Und: Wir bleiben. Weil die Öffentlichkeit ein Recht auf unabhängige, kritische und faktenbasierte Berichterstattung hat – gerade in Bad Ems.
Lahnstein
Europaparlamentarierin Jutta Paulus besuchte Ecobat in Braubach

BRAUBACH Die Europaparlamentarierin Jutta Paulus und Jutta Niel, Mitglied des Kreisvorstandes von B90 / Die Grünen, wurden von Erich Esser, Geschäftsführer Ecobat Ressources, Sabine Flemming, Marketingleiterin, und Prokurist Steffen Glauer durch die Ecobat Resources Braubach GmbH geführt. Während des Besuchs erhielten die beiden Politikerinnen umfassende Informationen über die nachhaltige Arbeit des Unternehmens im Bereich des Recyclings von Blei-Säure-Akkumulatoren sowie anderen blei-und kunststoffhaltigen Materialien.
Ecobat Resources Braubach GmbH hat sich auf das Recycling von Altbleibatterien aus dem Fahrzeug- und Industriesektor spezialisiert. Die Hauptaufgaben des Unternehmens umfassen nach dem Sammeln bzw. dem Erwerb die Aufbereitung und Umwandlung der alten Batterien in neues Rohblei. Zusätzlich werden die Kunststoffgehäuse der Batterien recycelt, wobei die gewonnen zu hochwertigen PP-Compounds verarbeitet werden.

„Ecobat Braubach spielt eine zentrale Rolle in einem geschlossenen Recyclingkreislauf für Bleibatterien“, betonte Jutta Paulus. „Die effiziente Koordination von Sammlung, Lieferung, Verteilung und Behandlung der Batterien und Rohstoffe ist entscheidend für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.“
Das zurückgewonnene Blei und Polypropylen hat nahezu Primärqualität und wird für diverse industrielle Anwendungen verwendet, vornehmlich in der Automobilindustrie. Durch die Realisierung von Wertstoffkreisläufen leistet Ecobat Braubach einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung.
Jutta Niel ergänzte: „Der Besuch hat uns gezeigt, wie wichtig innovative Recyclinglösungen für die Zukunft unserer Industrie sind. Wir müssen solche Initiativen unterstützen, um die Ziele der Kreislaufwirtschaft zu erreichen.“
Der Besuch von Paulus und Niel unterstreicht das Engagement der Grünen für nachhaltige Lösungen und die Förderung von Unternehmen, die Verantwortung für die Umwelt übernehmen (Text: Jutta Niel, Bündnis 90/Die Grünen).
Koblenz
Junge Union Koblenz: Verbot unangekündigter Tests ist der falsche Weg

KOBLENZ Die Junge Union Koblenz, die Nachwuchsorganisation der CDU, kritisiert die Entscheidung der Landesregierung, unangekündigte Tests in Schulen zu verbieten. Aus Sicht der jungen Christdemokraten setzt die Ampel damit ein völlig falsches Signal. „Anstatt die wirklichen Probleme wie Lehrermangel oder den regelmäßigen Unterrichtsausfall anzugehen, beschäftigt sich die Landesregierung mit Nebenschauplätzen, die kurzfristig für Schlagzeilen sorgen“, erklärt der JU-Kreisvorsitzende und CDU-Landtagskandidat Philip Rünz.
Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Problemen wie Lehrermangel und Unterrichtsausfall
Rünz weiter: „Unangekündigte Tests sind ein pädagogisches Instrument, das Lehrkräften hilft, den Leistungsstand ehrlich einzuschätzen. Sie jetzt pauschal zu verbieten, bedeutet weniger Freiheit für Lehrer und weniger Verlässlichkeit in der Leistungsbewertung.“
Auch Henry Blomenkemper, Schüler und Beisitzer im JU-Kreisvorstand, übt Kritik: „Wir Schülerinnen und Schüler merken jeden Tag, wo es wirklich hakt – wenn Stunden ausfallen oder der Unterricht nur auf Sparflamme läuft. Das Verbot von unangekündigten Tests bringt uns überhaupt nicht weiter.“
Die Junge Union Koblenz fordert deshalb, endlich die eigentlichen Probleme in den Blick zu nehmen: ausreichend Lehrkräfte und eine verlässliche Unterrichtsversorgung. „Alles andere lenkt nur davon ab, dass unser Bildungssystem an den entscheidenden Stellen Nachholbedarf hat“, so Blomenkemper und Rünz abschließend (PM Junge Union Koblenz).
Koblenz
Klöckners Koblenz-Auftritt: Meinungsfreiheit als Bühnenbild – und ein Netz aus Geld, Nähe und rechter Medienmacht

KOBLENZ Blaskapelle, Oldtimer, 250 Gäste – und eine Bundestagspräsidentin, die ihr Amt inmitten eines politisch aufgeladenen Umfelds verteidigt: Beim „Politischen Sommerempfang“ der Koblenzer CDU am 17. August 2025 trat Julia Klöckner im Innovationszentrum der CompuGroup Medical (CGM) auf. Hausherr ist Frank Gotthardt, Milliardär, CGM-Gründer – und wesentlicher Geldgeber des rechtspopulistischen Medienprojekts „Nius“. Der Ort, der Zeitpunkt und die Konstellation sorgten bereits im Vorfeld für deutliche Kritik aus SPD und Grünen – und vor den CGM-Toren für Protest. Klöckner selbst setzte dem den Rahmen „Meinungsfreiheit“ entgegen.
„Vielfalt, nicht Einfalt“ – Klöckners Verteidigung
In ihrer Rede erklärte Klöckner die Kontroverse zur Grundsatzfrage pluraler Debattenkultur: „Was Demokratie ausmacht, ist nicht die Einfalt von Meinungen, sondern die Vielfalt.“ Zugleich relativierte sie die Kritik an „Nius“ – und verglich die Plattform mit der linken taz, was umgehend Widerspruch auslöste.
Die Bundestagspräsidentin präsentierte ihr Auftreten als Beitrag zur wehrhaften Demokratie, Kritiker sahen darin das Gegenteil: Wer im zweithöchsten Staatsamt bei einem Großspender eines rechtspopulistischen Portals auftritt – und dieses in einer Reihe mit einem presseratgebundenen Medium nennt – verwische Grenzen politischer Hygiene. Spiegel, Berliner Zeitung, RND und BILDBlog dokumentierten den Konflikt.
Geld, Medien, Einfluss: Das System Gotthardt
Frank Gotthardt gilt seit Jahren als potenter Förderer konservativer Netzwerke – und als Finanzier von „Nius“ (Mutter: Vius). Recherchen zeigen ein massives Kapitalpolster und hohe Werbeausgaben; intern generierte das Projekt vergleichsweise geringe Abo-Erlöse, was die Abhängigkeit von Mäzenengeldern unterstreicht. Parallel expandierte Vius nach Österreich und übernahm bis zu 75 % am rechtskonservativen Portal exxpress. Beobachter sprachen bereits 2024 vom Versuch, ein „deutsches Fox News“ aufzubauen.
Gotthardt tritt zudem sichtbar politisch in Erscheinung: Laut Bundestags-Mitteilungen spendeten Mitglieder der Familie Gotthardt in 2025 hohe sechsstellige Beträge an CDU und FDP – offizielle Großspenden, die im Register dokumentiert sind.
Koblenz und die CDU: Die Rolle von Josef Oster
Organisiert wurde der Empfang vom CDU-Kreisverband; Kreisvorsitzender und MdB Josef Oster warb im Vorfeld mit dem Austausch „mit Akteuren, die zum wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand unserer Stadt beitragen“. Die CompuGroup-Räume dienen der lokalen Union nicht zum ersten Mal als Bühne – die Nähe ist gewachsen und institutionell. Dass der Gastgeber zugleich der zentrale Mäzen von „Nius“ ist, verleiht Osters Format eine politische Schieflage, die über Koblenz hinausweist.
Oster selbst setzte bei der Begrüßung auf wirtschaftspolitische Akzente und betonte (nach unserer Aufzeichnung) den Wert unternehmerischer Stärke für den Wohlstand der Stadt. Genau diese Verzahnung von Politikformaten und einem mächtigen Medien-/IT-Ökosystem macht die Koblenzer Konstellation erklärungsbedürftig – zumal die Bundestagspräsidentin dort die Deutungshoheit über Meinungsfreiheit reklamiert.
Protest vor den Toren – klare Worte der Linken und großes Zeichen von Oberbürgermeister Langner
Vor dem Gelände formierte sich eine Mahnwache. Oliver Antpöhler-Zwirnick (Die Linke Koblenz, Stadtrat) kritisierte: „Klöckner hausiert hier bei der CompuGroup mit Gotthardt, dem milliardenschweren Mann hinter dem rechtspopulistischen Netzwerk ‚Nius‘. Das ist ihres Amtes unwürdig. Wir fordern: Treten Sie zurück – jetzt.“
Loriana Metzger (Die Linke, Stadträtin) erklärte: „Zynisch, wenn Frau Klöckner hier über Demokratie spricht – auf dem Gelände eines rechten Netzwerkers.“
Ann-Kathrin Brings (Die Linke Rhein-Lahn) ergänzte: „Als Bundestagspräsidentin sollte man neutral sein. Mit dem Besuch bei ‚Nius‘-Finanzier Gotthardt bietet sie Rechten noch mehr Bühne.“
Zugleich erhob Antpöhler-Zwirnick den Vorwurf, die Kulturfabrik Koblenz habe eine Großspende Gotthardts „an die Bedingung, nicht mehr zu gendern“ geknüpft, angenommen. Diesen Punkt konnten wir bislang nicht unabhängig verifizieren; eine Stellungnahme der Kulturfabrik wäre zwingend.
*Ralph Fischer, Geschäftsführer der Kulturfabrik, weist Vorwürfe der Linken Koblenz zurück: Die KUFA wurde mit keiner Geldzuwendung von Herrn Gotthardt bedacht.
*Anm.: Der Geschäftsführer der KUFA GmbH, Ralph Fischer teilte am 19.08 schriftlich wie folgt mit: „Ich stelle hiermit klar, dass weder die KUFA GmbH (als GMBH dürfen wir überhaupt keine Spenden annehmen), noch der „Förderverein der KUFA“ mit einer Geldzuwendung des Herrn Frank Gotthardt bedacht wurden. Ganz abgesehen davon, würden wir eine Zuwendung mit einer politischen oder gesellschaftlich relevanten Auflage ablehnen.„
Während vor den Toren protestiert wurde, gab es in den „heiligen“ CompuGroup-Hallen ein leises, aber unübersehbares Zeichen: Direkt neben Bundestagspräsidentin Klöckner trug Koblenz’ Oberbürgermeister David Langner regenbogenfarbene Socken – ein stilles Bekenntnis zu Meinungsfreiheit und Vielfalt.

„Nius“: Lizenzen, Kampagnen – und der Rechtsruck-Diskurs
„Nius“ verfügt seit September 2024 über eine bundesweite TV-Zulassung; auch „Nius – das Radio“ erhielt Genehmigungen. Die formalen Hürden hierfür sind in Deutschland gering – die Debatte entzündet sich daher nicht an der Zulassung, sondern an Inhalten: Medienbeobachter attestieren „Nius“ Kampagnenjournalismus, Fehlinformationen und gezielte Zuspitzung. Mehrfach gab es Beanstandungen und öffentliche Rügen.
Gerade weil die Union bundesweit über die „Brandmauer nach rechts“ ringt, bekommt Klöckners taz–Nius-Gleichsetzung besonderes Gewicht. Der Koalitionspartner SPD sprach von einem Ausfall im Amt, Kommentatoren sehen Klöckners Auftritt als Schaden für die Autorität der Bundestagspräsidentin.
Der Spahn-Strang: Politik und Profiteure
Recherchen von CORRECTIV zeichnen darüber hinaus einen Schnittmengen-Korridor zwischen Gesundheitspolitik, CGM-Geschäft und dem von Gotthardt finanzierten Medienkosmos: Von der Telematikinfrastruktur bis zu Konnektor-Themen profitierte CGM politisch regulativ; parallel baute „Nius“ seine Reichweite und Werbemittel aus. Der frühere Gesundheitsminister Jens Spahn weist Vorwürfe der Einflussnahme zurück; die Datenlage zeigt jedoch signifikante Finanz- und Wachstumsbewegungen im Umfeld der beteiligten Akteure.
Einordnung
Der Koblenzer Nachmittag war keine harmlose Parteisause. Er legte offen, wie staatliche Repräsentation, Parteiorganisation und kapitalstarke Medienmacht in Rheinland-Pfalz zusammenwirken – und wie eine rechtskonservative Plattform davon politisch geadelt wird.
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Klöckner wählte das hohe Dach „Meinungsfreiheit“, relativierte dabei aber die Unterschiede zwischen einem kontrollierten Presseorgan und einem kampagnengetriebenen Portal. Das schadet dem Amt, sagen Kritiker – nicht, weil Debatte verboten wäre, sondern weil Haltungsneutralität in diesem Amt gelebte Distanz bedeutet.
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Josef Oster trägt als Veranstalter politische Verantwortung für die Bühnenwahl. Wer bei einem „Nius“-Mäzen feiert, ohne die politische Sprengkraft des Ortes klar zu adressieren, normalisiert diese Allianz – und sendet ein Signal über die politische Tektonik in der Union.
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Frank Gotthardt demonstriert, wie Großspenden und Medieninvestments ineinandergreifen können: Parteifinanzierung hier, Millionen-Projekt „Nius“ dort – ergänzt um Österreich-Beteiligungen. Das ist legal, aber hochpolitisch.
Fazit: In Koblenz wurde nicht bloß über Meinungsfreiheit gesprochen – Meinungs-Macht wurde inszeniert. Wer sie wo und mit welchem Geld organisiert, ist Teil der Geschichte. Und diese Geschichte ist – weit über Koblenz hinaus – erklärungsbedürftig (dk).

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Claudia Vollbrecht
30. Juni 2025 at 18:25
Sehr verehrte Redaktion , man kann immer wieder nicht fassen , wie hier Fakten verdreht und falsch von dem Bürgermeister , dem Stadtrat und den einzelnen Parteien dargestellt werden .– Und hier nun auch noch Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter , diffamiert, Einflussnahme und Meinungsmache unterstellt wird, und Boykottaufrufe gegen die Redaktion , stattfinden !!1 —- Ich finde und fand Ihre Berichterstattung , im BEN Kurier immer wahr , sachlich und sehr gut aufbereitet. Evidente Fakten und wahrheitsgemäße Berichte ,über Verwaltungsrealität in der Verbandsgemeinde , müssen einfach immer ans Tageslicht , so das die Bürgerinnen und Bürger , immer informiert sind , und es auch in der nächsten Wahlentscheidung , für sich zu berücksichtigen!— Aber hier zeigt sich mal wieder das wahre Gesicht, des Bürgermeisters , des Stadtrats und der einzelnen Mitglieder , der vertretenen Parteien. Für eigene Fehler und Fehlverhalten , nicht ein zu stehen , sich nicht bei Ihrer Redaktion , den Bürgerinnen und Bürgern , zu entschuldigen , für weitreichende Entscheidungen , die explizit falsch waren und sind ! Nach meinem Verständnis , müssten die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger , für diese Fehlentscheidungen , zurück treten und für den finanziellen Schaden haften , wie z.B. die Mehrkosten z. B . für das Spielplatz Debakel , und jedwede Entscheidungen , die einfach falsch und , nicht durchdacht sind !—– Auch das der Bürgermeister bei der Eröffnung einer Bäckerei , nicht abgebildet war , wie armselig ist so etwas , denn , sich darüber zu beschweren . — Das ganze nimmt ja schon , groteske Züge an fast , wie in den USA !— Aber leider sind es keine Einzelfälle , in der Politik , es ist natürlich verständlich , das die Politik Verdrossenheit bei solchem Agieren steigt !!! Sie sind im Recht , und das Recht ist auf Ihrer Seite !!! Mit herzlichem Gruß , aus Bad Ems, Claudia Vollbrecht