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Lahnstein

Frido Mann (Enkel von Thomas Mann) besucht Johannes-Gymnasium Lahnstein

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Pressefoto Frido Mann
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LAHNSTEIN „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ – für Professor Frido Mann ist dieses Zitat des Religionsphilosophen Martin Buber eine Lebensmaxime. Begegnung und Kommunikation der verschiedenen Kulturen, Religionen, politischen Vertreter und der Menschen überhaupt untereinander, verbunden mit dem Wissen voneinander, dem Tun miteinander und vor allem auch dem Zuhören, was der andere zu sagen hat. Nur so, betont der Weltbürger Mann, Enkel des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann, „kann die Demokratie bestehen“. Dass und wie daran zu arbeiten ist, erläuterte er in der Aula des Johannes-Gymnasiums den Oberstufen-SchülerInnen, die die Podiumsdiskussion unter dem (gleichnamigen Buch-) Titel „Democracy will win“ aufmerksam verfolgten. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung und dem Kulturfestival „Denkbares“ statt.

Die größte Bedrohung unserer Demokratie kommt von innen“, führte Mann aus, nämlich- die Trägheit und Faulheit der Menschen: „Es ist wichtig, wählen zu gehen, sich zu informieren und sich zu bilden“, sagte Frido Mann, der Musik, Theologie und Philosophie studierte und eine Professur in Psychologie innehatte. Eine große Gefahr sieht er in der Vereinfachung von komplexen Zusammenhängen und warnte vor „Gehirnwäsche und Fake News aus dem Osten“. Für ihn steht fest: „Populismus ist nie nützlich.“

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Dabei sei Demokratie nie einfach, sondern immer prozesshaft: „Demokratie ist nicht, sie wird. Nur alle vier Jahre ein Kreuzchen zu machen, ist eindeutig zu wenig.“ Demokratie müsse sich an den Wünschen, Visionen und Werten der Bürger orientieren und ihren mehr Mitsprache einräumen. „Eingebunden und mitgedacht werden müssen heute mehr denn je Klima und Energie.“ Vieles habe sich gerade in Deutschland verändert, seit diesem Land nach dem verlorenen Weltkrieg 1945 die Demokratie verordnet wurde: „Ihr jungen Leute seid heute vielfach besser informiert“, gab der 81-Jährige den Schülerinnen und Schülern mit, „ihr zeigt Solidarität mit Menschen, denen es nicht so gut geht, ihr geht für das Klima auf die Straße.“ Die lebenslange Erziehung zu demokratischen Tugenden müsse bereits im Kindergarten beginnen: „Demokratie braucht einen langen Atem.“

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Pressefoto Frido Mann

Nachdem Mann im Gespräch mit dem Journalisten Meinhard Schmidt-Degenhard seine Sorgen um den Zustand der Demokratie erläutert hatte, kamen die SchülersprecherInnen Antonia Schmitz und Joel Bucior mit ihren Fragen zum Zuge und zeigten sich gut vorbereitet: „Ist unsere Demokratie zukunftstauglich? Müsste nicht die Jugend mehr eingebunden werden – Stichpunkt Wahlrecht ab 16? Ist die parlamentarische oder eine direkte Demokratie besser? Und welche Rolle spielen die Religionen?“

Viele Fragen, auf die es häufig keine einfachen Antworten gibt. Während die Schülerinnen den Finger in die Wunde legten und Religionskriege ebenso ansprachen wie verkrustete Strukturen und Dogmen und feststellten, die Kirche sei zu wenig jugendgerecht und werde immer weniger akzeptiert, sah Frido Mann auch die andere Seite: „Die Religionen sind für Unterdrückung genauso verantwortlich wie für das Gegenteil. Spiritualität ist nicht die Ursache für Kriege, sondern die verschiedenen Kulturen, in denen die Religionen entstanden sind.“ Moderator Schmidt-Degenhard nahm den Ball auf: „Ihr fragt, ob Religion so eine große Bedeutung hat. Aber wenn so viele große Konflikte religiös-idealistisch untermauert sind, dann hat sie eine Bedeutung.“ (mrk)

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Lahnstein

Asphaltarbeiten im Lahnsteiner „Hohenrhein“ beginnen am 10. April

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Foto: Stefan Best / Stadtverwaltung Lahnstein
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LAHNSTEIN Im Zuge der Ausbaumaßnahme „Hohenrhein“ werden am 10. und 11. April 2025 die Asphaltarbeiten zwischen der Abfahrt zum Campingplatz Wolfsmühle und der Einmündung zur Martin-Luther-Straße ausgeführt.

Aus diesem Grund ist die Baustelle ab Mittwochmittag, 09. April nicht mehr befahrbar. Die Durchfahrt wird am Morgen des 12. April wieder freigegeben. Aktuelle Informationen zur Baumaßnahme finden sich auch unter www.lahnstein.de/hohenrhein.

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Lahnstein

Lahnsteiner Einwohnerversammlung informiert zum Verkehrskonzept

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Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein
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LAHNSTEIN Die Stadtverwaltung Lahnstein organisiert gemäß der Gemeindeordnung eine Einwohnerversammlung, um wichtige Gemeindeangelegenheiten mit den Einwohnerinnen und Einwohnern zu erörtern und aktuelle städtische Projekte sowie laufende und geplante Maßnahmen vorzustellen.

In diesem Jahr findet die Veranstaltung am Mittwoch, 26. März 2025 um 19.00 Uhr im Großen Saal der Stadthalle Lahnstein statt. Mittels Präsentationen erfolgt eine ausführliche Vorstellung des Verkehrskonzepts und der künftigen Verkehrsführung in Lahnstein.

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Teilnehmen können nur angemeldete Personen mit Wohnsitz in Lahnstein. Die Verwaltung bittet um eine verbindliche Anmeldung bis spätestens Freitag, 21. März 2025. Anmeldungen werden unter Angabe von Namen und Kontaktdaten der teilnehmenden Personen schriftlich unter presse@lahnstein.de angenommen.

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Die Teilnahme ist auch in diesem Jahr selbstverständlich wieder kostenfrei (pm Stadt Lahnstein).

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Lahnstein

Karnevalisten erobern Lahnstein: Die Stadtverwaltung muss sich den Narren geschlagen geben

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Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein
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LAHNSTEIN In Lahnstein regieren wieder die Narren – denn auch wenn Oberbürgermeister Lennart Siefert zusammen mit seinen Mitarbeitern und Beigeordneten alles gegeben hat, musste er sich doch geschlagen geben und die Herrschaft an die Karnevalisten abtreten.

Wieder fand die traditionelle Rathauserstürmung an Schwerdonnerstag am Salhofplatz Lahnstein statt, wo OB Siefert sich getreu dem Motto „Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“ als Kapitän der Stadtverwaltung gemeinsam mit seinen Matrosen auf dem Wehrgang verschanzt hatte.

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Dagegen standen die Narren mit den Lahnsteiner Tollitäten (Piraten-)Prinz Sascha I. der tanzende Jeck vom närrischen Rhein-Lahn-Eck und Lahno-Rhenania Sira I. sowie den Kindertollitäten Jan II. und Frieda I. Mit ihnen marschierten Vertreter der Närrischen Turmgarde, des Niederlahnsteiner Carneval Verein, des Carneval Comité Oberlahnstein, der Traditionsgarde Rot-Weiß, der Funken Blau-Weiß, der 24er, der Rhein-Lahn-Jecken, des Kamper Karnevals Club, der Mainzer Ranzengarde, die ihre Konfetti- und Luftschlangenkanonen zündeten, auf dem Salhof ein.

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Zwei angeheiterte Piraten, die als Späher vorausgeschickt worden waren, spotteten über die aussichtslose Lage der Stadtverwaltung. Sie witzelten über das sinkende Schiff und seinen Kapitän, der noch immer glaubte, alles im Griff zu haben. Die Schwachstellen der Stadtverwaltung – von undichten Kassen bis hin zu Baustellen-Chaos und „Schlaglöchern, die tiefer sind, als das Bermudadreieck“ – wurden gnadenlos aufgezählt, während Oberbürgermeister Siefert tapfer versuchte, die Kontrolle zu behalten. Doch die Piraten waren sich sicher: Die Eroberung der Stadt würde ihnen spielend gelingen.

Mit donnernden Trommeln und lauten Rufen betrat schließlich die gefürchtete Kapitänin Ronja (Hoemberger) die Bühne, die ihre Crew in Stellung brachte. Die Verteidiger der Stadtverwaltung versuchten noch, sich mit einer humorvollen Rettungsaktion zu behaupten und schöpften mit Eimern „Wasser“ in Form von Konfetti und Luftschlangen aus ihrem sinkenden Schiff.

Nachdem die Piraten sich eingeschunkelt hatten, folgte ihre erste Offensive. Gegen diese konnten sich die Verteidiger der Stadtverwaltung noch behaupten, auch wenn dabei der Beigeordnete Manfred Radermacher in die Hände der Angreifer geriet und unter ihrem lauten Jubel angekettet vorgeführt wurde.

Nun forderte Kapitänin Ronja den OB zum Kampf heraus und holte sich zur Unterstützung drei Piratinnen der schönsten Piratengarden hinzu. Mit einem epischen Kampftanz begann das Säbelrasseln, dem sich Siefert schlussendlich geschlagen geben musste. „Eure Verkehrsführung war verkehrt! Das ist unfair“, beklagte er sich, doch das nützte ihm nun auch nichts mehr: Er musste den Piraten das Versteck seiner Schatztruhe verraten. Anstelle des Stadtgolds enthielt diese jedoch nur Spielzeug und Süßigkeiten.

Auch ohne Gold war die Niederlage des nun abgesetzten Kapitäns des sinkenden Schiffs besiegelt: Siefert wurde zur Planke geführt und die Narren übernahmen das Kommando.

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