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Lahnstein

Einen Tag im Johannes-Gymnasium in Lahnstein: Einmal Johnny, immer Johnny?

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Johannes-Gymnasium Lahnstein

LAHNSTEIN Die Schüler nennen sich liebevoll und voller Stolz Johnnys. Traditionelle katholische Schule ohne Fortschritt? Weit gefehlt. 1920 wurde das Johannes-Gymnasium als katholisches Gymnasium und Internat von den Arnsteiner Patres als Schule für den Ordensnachwuchs gegründet. Das Internat und die Schule waren ursprünglich im Klostergebäude des Johannes-Kloster untergebracht. Im Mai 1950 wurde wegen ständig wachsender Schülerzahlen der heutige Altbau errichtet. 1968 folgte das Verwaltungsgebäude.  Nur zwei Jahre später wurde heutige Teil des Neubaus errichtet. Mittlerweile hat sich das Gesicht des ursprünglichen Klostergeländes weitestgehend verändert. Neben einer modernen Mensa, die eher einem modernen gemütlichen Café gleicht, gibt es eine Sport-Außenanlage und eine gut ausgebaute Sporthalle.

Bis 1991 wurden am Gymnasium ausschließlich Jungen unterrichtet. Im Schuljahr 2004 gab es erstmalig eine einzügige Ganztagsschule. 2007 wurde das Gymnasium in die Trägerschaft der St. Hildegard-Schul-Gesellschaft des Bistums Trier überführt, da sich die Arnsteiner Patres gänzlich aus der Trägerschaft der Schule zurückzogen. Seit 2010 gibt es einen Ehemaligenverein der Schule. Dort pflegen ausgeschiedene Lehrkräfte und Schüler die Verbindung untereinander.

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Mit dem Ausscheiden des letzten Patres übernahm Rudolf Loch 2008 als erster nicht Geistlicher das Amt des Schulleiters und führte das Johannes-Gymnasium in das heutige moderne Zeitalter. Dabei hatte er eines nicht vergessen: die Vermittlung von christlichen Werten. Während früher nur katholische oder evangelische Schüler aufgenommen wurden, besuchen heute auch konfessionslose oder muslimische Kinder das Lahnsteiner Johannes-Gymnasium. Ethik-Unterricht gibt es nicht. Wer auf der Privatschule lernen möchte, muss den christlichen Religionsunterricht besuchen.

Elitär? Weit gefehlt. Es geht um das Miteinander. Die Vermittlung von guten Werten, die Allgemeingültigkeit haben sollten. Ein respektvoller Umgang unter den Schülern wird gepflegt. Schuhe von Adidas oder Nike? Hosen von Replay und ein Shirt von Tommy Hilfiger? Nicht nötig. Diese materiellen Werte sind der überwiegenden Zahl der Schüler gänzlich fremd. Die Neugier auf den neuen Mitschüler überwiegt und vielfach weniger die versteckende Fassade der Markenklamotten. Dabei müsste man davon ausgehen, dass es an einer Privatschule ganz anders ist. Verpflichtende Schulkleider zur Gleichschaltung aller Schüler, um erst gar keinen Neid aufkommen zu lassen. Passt irgendwie alles nicht zum Johannes-Gymnasium. Wer mag, kauft sich ein Sweatshirt mit Johnny-Aufdruck für den guten Zweck oder er lässt es. Gruppenzwang? Fehlanzeige!

Nicht jeder kann sich das Johnny leisten? Schließlich kostet es ja ein freiwilliges Schulgeld, oder? Ganz so ist es nicht. Es wird um ein freiwilliges Schulgeld gebeten, aber das ist halb so wild. Und wer es sich nicht leisten kann, wird deswegen nicht der Schulzugang verweigert. Nicht immer ist klar, wie man überhaupt Schüler am Johannes-Gymnasium werden kann. Eine Empfehlung zum Besuch eines Gymnasiums ist gut und dennoch nicht immer der Türöffner. Gibt es zu viele Bewerber, kommt es zu einem Auswahlverfahren. Wie dieses erfolgt, ist unklar. Früher war es gut, wenn ein Geschwisterkind die Schule besuchte. Dem jüngeren Nachwuchs stand dann auch schon einmal ohne die Empfehlung zum Gymnasium die Türe offen. Heute ist das keine Garantie mehr. Dabei ist die gymnasiale Empfehlung nicht immer zwingend erforderlich. Gerne schaut sich der Schulleiter auch einmal einen engagierten Bewerber an und bespricht das weitere Vorgehen mit den Eltern.

Tradition vereint Moderne oder vielleicht lieber, Gutes erhalten, mit dem Blick nach vorne. Das Johnny hat die Zeit erkannt. Viel investiert wurde in eine hochmoderne Ausstattung. Neben Interneträumen legt das Gymnasium einen großen Wert auf die vielfältige Ausgestaltung der naturwissenschaftlichen Räume. Vieles am Gymnasium wird freiwillig geleistet. Dort gilt es im botanischen Areal die Pflanzen und Tiere zu versorgen. Sie haben richtig gelesen: Hühner. Schüler kümmern sich in Arbeitsgemeinschaften um Bienen, Vogelarten und jede Menge Obst und Gemüse. Warum? Weil sie es können und Lust darauf haben, etwas zu entdecken.

Fast jeder auf dem Johnny schafft sein Abitur. Das Besondere untereinander ist das Verständnis füreinander. Die Gemeinschaft lebt miteinander und schaut nicht weg, wenn ein Mitschüler stolpert. Das ist anders. Viele bleiben dem Gymnasium ein Leben lang verbunden. Im Ehemaligenverein treffen sich ausgeschiedene Lehrer und Schüler zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Natürlich unterstützen sie die Schule auch bei offiziellen Anlässen. Einmal Johnny, immer Johnny? Ja, vielleicht schon. Auf jeden Fall ist die Schule anders und anders kann so gut sein….

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Lahnstein

170 Jahre Finanzgeschichte: Die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg im Wandel der Zeit

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Foto: BEN Kurier

LAHNSTEIN Kennen Sie die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg? Vielleicht haben Sie dort ein Konto, vielleicht erinnern Sie sich aber auch noch an eine Zeit, in der Bankgeschäfte ganz anders abliefen. Früher gab es keine Geldautomaten, kein Online-Banking, keine schnellen Überweisungen per App. Wer Geld abheben oder eine Überweisung tätigen wollte, musste persönlich in die Filiale gehen. Man sprach mit einem Bankangestellten, der jede Transaktion per Hand bearbeitete. Die Bank war nicht nur ein Finanzdienstleister, sondern ein Treffpunkt, an dem man Neuigkeiten austauschte und sich über wirtschaftliche Entwicklungen informierte.

Die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Gegründet aus zahlreichen Vorgängerinstituten, entwickelte sie sich über die Jahrzehnte zu einer der wichtigsten regionalen Banken im Rhein-Lahn-Kreis und Limburg. Seit 2016 besteht sie in ihrer heutigen Form, nachdem mehrere Fusionen zur heutigen Struktur führten. Doch ihre Wurzeln reichen bis ins Jahr 1861 zurück, als im heutigen Geschäftsgebiet erste genossenschaftliche Strukturen im Bankwesen entstanden.

Ein Bankmodell, das auf Vertrauen setzt

Wussten Sie, dass die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg keine klassische Bank ist, sondern eine Genossenschaftsbank? Das bedeutet: Hier gibt es keine anonymen Aktionäre, die auf hohe Gewinne aus sind. Stattdessen entscheiden die Mitglieder über die Zukunft der Bank. „Bei uns bestimmen die Mitglieder die Richtung der Bank. Einmal im Jahr findet eine Vertreterversammlung statt, die über den Aufsichtsrat entscheidet. Dieser wiederum bestellt den Vorstand“, erklärt Günter Groß, Bereichsleiter der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg in Lahnstein. „Unsere Philosophie lautet: Wir gehören unseren Mitgliedern, und das prägt unsere gesamte Geschäftspolitik.“

Von der Filiale zum digitalen Banking – Ein Wandel der Zeit

Wer sich an die Bankgeschäfte vor einigen Jahrzehnten erinnert, weiß: Vieles hat sich verändert. „Früher kamen die Menschen für jede Überweisung oder Kontoabfrage in die Filiale. Heute erledigen viele Kunden ihre Bankgeschäfte bequem von zu Hause aus“, sagt Groß. Dennoch bleibt die persönliche Beratung ein zentraler Bestandteil der Volksbank. Gerade bei größeren finanziellen Entscheidungen ist das persönliche Gespräch unersetzlich. „Ein Haus kaufen? Eine Altersvorsorge planen? Dafür brauchen Menschen Vertrauen und eine gute Beratung – und genau das bieten wir“, betont Groß.

Zahlen und Fakten: Eine starke regionale Bank

Mit einer Bilanzsumme von rund 2,7 Milliarden Euro gehört die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg zu den größten Genossenschaftsbanken der Region. Das gesamte Kundenvolumen beträgt sogar über 5 Milliarden Euro. Rund 88.000 Menschen vertrauen auf die Bank, darunter etwa 80.000 Privatkunden und 6.000 bis 8.000 Firmenkunden. Das Angebot reicht von klassischen Geldanlagen und Krediten über Altersvorsorge bis hin zur Finanzierung von Unternehmensnachfolgen und Liquiditätsmanagement für Firmenkunden.

Günter Groß erläutert: „Unsere Stärke liegt darin, dass wir nicht nur Bankgeschäfte anbieten, sondern auch als Berater und Partner unserer Kunden fungieren. Ob es um die Realisierung von Wohnträumen, die Absicherung von Altersvorsorge oder die finanzielle Unterstützung von Unternehmen geht – wir stehen unseren Kunden mit maßgeschneiderten Lösungen zur Seite.“

Günter Groß – Eine Bankkarriere mit Leidenschaft

Bereichsleiter Günter Groß ist ein echtes Urgestein der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg. Seit 1984 im Bankwesen tätig, begann er seine Karriere in Koblenz und absolvierte sein Studium in Baden-Württemberg. „Banking hat mir immer viel Freude bereitet, weil man Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen unterstützen kann – sei es durch Geldanlagen oder Kreditvergaben.“ Seit über 30 Jahren ist er nun in Lahnstein aktiv und hat die Entwicklung der Bank hautnah miterlebt. Besonders stolz ist er auf die Stabilität der Genossenschaftsbank: „Keine Finanzkrise oder Staatskrise konnte uns etwas anhaben. Wir gehören unseren Mitgliedern und machen nur die Geschäfte, die wir verstehen.“

Groß betont auch die besondere Unternehmenskultur: „Bei uns gibt es flache Hierarchien und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern. Das ermöglicht schnelle Entscheidungsprozesse und eine hohe Flexibilität, um auf Veränderungen im Finanzsektor zu reagieren.“

Die Zukunft: Banking bleibt spannend

Wie sieht die Zukunft der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg aus? Digitalisierung, persönliche Beratung und regionale Verwurzelung sollen weiterhin das Erfolgsrezept bleiben. Zudem ist die Bank auf der Suche nach Nachwuchskräften: „Wir suchen immer motivierte junge Menschen für unsere Ausbildung. Banking wird auch in Zukunft ein spannendes Berufsfeld bleiben“, ermutigt Groß interessierte Bewerber.

Auch die Herausforderungen der Zukunft hat die Bank im Blick: „Der Finanzsektor befindet sich in einem ständigen Wandel. Regulierungen, Niedrigzinsen und veränderte Kundenanforderungen erfordern eine kontinuierliche Anpassung unserer Strategien. Doch mit unserer genossenschaftlichen Struktur und der engen Bindung zur Region sind wir gut aufgestellt, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.“

„Mit ihrer Mischung aus Tradition und Moderne, regionaler Verwurzelung und digitaler Innovation bleibt die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eine verlässliche Partnerin für ihre Kunden und Mitglieder – heute, morgen und in Zukunft“, beendet Günter das Interview.

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Lahnstein

Neuer Friseursalon auf der Lahnsteiner Adolfstraße

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Foto: Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert besuchte den frisch eröffneten Friseursalon „Poonthip“ in der Adolfstraße 97 und brachte zur Eröffnung Brot und Salz als traditionelle Geste mit. Damit wünscht er den Friseuren Poonthip und Viktor viel Erfolg und Wohlstand für ihren neuen Salon.

OB Siefert heißt Inhaber herzlich willkommen

Dieser überzeugt nicht nur durch seine moderne, stylische und minimalistische Gestaltung, sondern auch durch ein innovatives Konzept: Neben klassischen Friseurdienstleistungen bieten die beiden Friseure eine Auswahl an Pflege- und Stylingprodukten an, die mit einem nachhaltigen Ansatz arbeiten. Eine besondere Idee ist die Refill-Option für die Produkte, die den Kunden eine Kostenersparnis bietet und gleichzeitig einen umweltfreundlicheren Umgang mit Ressourcen fördert.

Ich freue mich sehr, dass Poonthip und Viktor mit ihrem modernen Konzept und nachhaltigen Ansatz in unsere Stadt gekommen sind“, sagte OB Siefert während seines Besuchs. Termine können auch bequem online unter www.poonthip.de gebucht werden. Als Eröffnungsangebot erhalten Kunden bis Ende März 2025 einen Rabatt von 10% auf alle Dienstleistungen.

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Lahnstein

Ein Leben, eine Liebe: Renate und Aloys Schüller feiern 65 Jahre Ehe in Lahnstein

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Foto: Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Am 05. Februar 2025 feierten Renate und Aloys Schüller ein ganz besonders Jubiläum: ihre Eiserne Hochzeit. Das Jubiläumsehepaar gab sich vor 65 Jahren das Jawort und hat zwei Söhne, vier Enkel und zwei Urenkel.

Aloys Schüller stammt aus Köln und seine Ehefrau aus Frankfurt/Oder. Er war Bäckermeister und sie Chemielaborantin. Schüller wechselte den Beruf und ging 1963 zur Bundeswehr. Als Berufssoldat bei der Artillerie fand er seine erste Verwendung in der Deines-Bruchmüller-Kaserne. Das Ehepaar bezog zur selben Zeit eine Dienstwohnung in Lahnstein, wo es auch heute noch zu Hause ist. Weitere Dienststellen lagen beim III. Korps in Koblenz, am Standort Diez und wiederum in Koblenz. Anschließend war er 20 Jahre lang Vorsitzender des Clubs der Alten Unteroffiziere 145/545.

Der Beigeordnete der Stadt Lahnstein, Manfred Radermacher, überbrachte dem Ehepaar die Glück- und Segenswünsche des Oberbürgermeisters Lennart Siefert, des Landrats Jörg Denninghoff und des Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer. Für die Stadt Lahnstein überreichte er einen mit fair gehandelten Produkten zusammengestellten Präsentkorb aus dem Lahnsteiner Eine-Welt-Laden.

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