Rhein-Lahn-Kreis
Ehemalige Mitarbeiter und Betroffene der Lebenshilfe klagen an: „Niemand entschuldigte sich bei uns…“
NASTÄTTEN Die Enttäuschung bei ehemaligen Mitarbeitern der Lebenshilfe Rhein-Lahn ist groß. Zwar ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Geschäftsführer und einem weiteren Mitarbeiter aber das reicht vielen nicht aus. „Alle wussten Bescheid aber unternommen hat keiner etwas„, sagte eine ehemalige *Erzieherin aus dem Singhofener Kindergarten.
Sie bezieht sich auf vorangegangene Gespräch mit verantwortlichen Politikern sowie dem Jugendamt. Diese sollen im Vorfeld umfangreich unterrichtet gewesen sein. Ihre Aussage deckt sich mit den Unterlagen, welche dem BEN Kurier in schriftlicher Form vorliegen.
„Wie soll man verzeihen wenn keiner Verantwortung übernehmen möchte?“
Übereinstimmend erzählten uns ehemalige Mitarbeiter und Eltern von Kindern aus der integrativen Kita in Singhofen, dass bis heute keiner der Verantwortlichen sich für die Vorkommnisse entschuldigt hätten. Doch wer genau sind diese Verantwortlichen? Nur Personen aus der Politik und den Ämtern? „Von dem Vorstand der Lebenshilfe kam rein gar nichts“, sagt ein ehemaliger Mitarbeiter der Verwaltung welcher bei der Lebenshilfe Rhein-Lahn angestellt war. „Den Schuh möchte sich offenbar keiner anziehen. Dabei warten wir alle darauf, dass endlich einer mal sagte, dass ihm die Vorkommnisse leid tun…. Wie soll man verzeihen, wenn keiner zu seinen Fehlern stehen möchte?„
„Man hat uns damals nicht ernst genommen. Wir waren denen schlichtweg egal„, teilte ein Elternteil mit, wessen Kind seinerzeit die Kita in Singhofen besuchte. Ein weiterer ehemaliger Mitarbeiter teilte uns in einem Telefoninterview mit, dass man auch den Vorstand der Lebenshilfe informierte. Sowas nannte sich dort Beschwerdemanagement. Diskret soll mit solchen Kritiken nicht umgegangen worden sein. Im Gegenteil. Statt die Vorwürfe intern zu besprechen, soll der nunmehr inhaftierte Geschäftsführer über den Namen des Beschwerdeführers informiert worden sein. Kurze Zeit darauf soll dieser die betreffenden Personen zu Hause verbal angegriffen und eingeschüchtert haben.
Eine Kündigung lediglich wegen der Insolvenz ist unzulässig. Betriebsbedingte Kündigungen unterliegen einer Sozialauswahl
In der Zwischenzeit tat sich einiges im Insolvenzverfahren der Lebenshilfe Rhein-Lahn. Mindestens zwei ehemalige Mitarbeiter wurden gekündigt. Wie das Auswahlverfahren für Kündigungen aussieht ist unklar. Sicher ist jedoch, dass eine langfristige Beschäftigung kein Garant für die Erhaltung des Arbeitsplatzes ist. Hinsichtlich der Kündigungsgründe ist zunächst wichtig: Eine Kündigung lediglich wegen der Insolvenz ist unzulässig. Es muss ein erheblicher Grund für die Kündigung vorliegen.
Der Arbeitsgeber ist in der Insolvenz nur im Falle einer Eigenverwaltung kündigungsbefugt. Dieses war bei der Lebenshilfe Rhein-Lahn nicht gegeben. Bei angeblich betriebsbedingten Kündigungen in der Insolvenz muss eine Sozialauswahl durchgeführt werden. Dazu zählen insbesondere die Dauer der Betriebszugehörigkeit, das Lebensalter und mögliche Unterhaltsverpflichtungen. Eine der gekündigten Mitarbeiter*innen war eine sehr langjährig beschäftige Person in der Kita Singhofen.
In mindestens einem uns bekannten Fall beschäftigt sich mittlerweile das Arbeitsgericht mit einer Klage seitens eines Mitarbeiters der Lebenshilfe Rhein-Lahn. Dieses wurde zwischenzeitlich ausgesetzt. Zwischenzeitlich wurde das Insolvenzverfahren über den Verein der Lebenshilfe Rhein-Lahn eröffnet. Während es am Anfang noch hieß, dass der Insolvenzverwalter Lieser als Ziel die Fortführung und Sanierung als oberstes Ziel hatte, ist davon mittlerweile keine Rede mehr. Am 02.März 2002 wurde das Verfahren gegen die gGmbH und am 07. März 2022 gegen den Verein der Lebenshilfe eröffnet.
Wieweit beide juristischen Konstrukte tatsächlich insolvent sind, ist unklar. Sicher ist jedoch, dass es Kaufinteressenten für das Unternehmen geben soll. Im Gespräch ist u.a. die Stiftung Scheuern in Nassau. Eine weiterer Interessent könnte der Limburger Ableger der Lebenshilfe sein. Doch genau dieser ist bei vielen ehemaligen Mitarbeitern in Misskredit geraten da jener seinerzeit auch über die Umstände der Lebenshilfe Rhein-Lahn Kenntnisse gehabt haben soll ohne nennenswert reagiert zu haben.
Ein Insolvenzverwalter verdient am Verkauf der Masse eines Unternehmens. Desto mehr er dabei herausholt am Ende eines Insolvenzverfahrens umso mehr Geld kann er verdienen. Von den ersten 25.000 erhält ein Insolvenzverwalter rund 40%. Von dem Mehrbetrag bis zu 50.000 weitere 25% und dem Mehrbetrag bis zu 250.000 rund 7% usw. Ein hoher Verkauf kann ein lukratives Geschäft für einen Insolvenzverwalter sein. Eine tatsächliche Sanierung scheint vom Tisch zu sein. Interessant dürften noch einmal die tatsächlichen Gründe und Zahlen der Insolvenz sein die eine mögliche Sanierung hinderten.
Doch kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Am Ende steht für Betroffene, Kinder sowie Eltern und aktuelle sowie ehemalige Mitarbeiter eine Frustrationswand. Während ein Schuldiger ausgemacht wurde, bleiben die Betroffenen in ihrer Wut und Verzweiflung alleine. Letztlich sind auch sie Opfer der Geschehnisse bei der Lebenshilfe Rhein-Lahn. Im Strafrecht gibt es einen Täter-Opfer-Ausgleich doch im Arbeitsrecht oder für Eltern und Kinder Kita nicht. Ihre Wut richtet sich vornehmlich nicht gegen den ehemaligen Geschäftsführer der Lebenshilfe Rhein-Lahn sondern gegen die Menschen welche ihn gewähren ließen und nicht bereit sind Verantwortung zu übernehmen. (*Namen der Redaktion bekannt).
VG Bad Ems-Nassau
Maria und Josef lassen Weihnachtskrippe vor dem Nassauer Rathaus in neuem Glanz erstrahlen
NASSAU Jetzt sind sie unter Dach und Fach: Rechtzeitig vor dem 1. Advent sind Maria und Josef in ihr neues Zuhause in der Krippe vor dem Nassauer Rathaus eingezogen. Dass die schmucken Holzfiguren dort jetzt zwei in die Jahre gekommene Schaufensterpuppen ersetzen, hat natürlich eine Vorgeschichte: Der Jugendtreff der Stadt Nassau hatte die Idee, die neuen Krippenfiguren selbst herzustellen – und zwar in einem gemeinsamen, inklusiven Projekt mit der Stiftung Scheuern. Sowohl bei Stadtbürgermeister Manuel Liguori als auch beim Schreinerei-Team der Stiftung Scheuern stieß man damit sofort auf offene Ohren. Im Juni gab es erste Gespräche, bevor man in den Herbstferien bei dem Workshop „Kreativ mit Holz“ mit vereinten Kräften zur Tat schritt: Nachdem das Schreinerei-Team anhand zuvor angefertigter Schablonen aus Holzplatten die Figuren gefräst hatte, übernahmen Jugendliche des Jugendtreffs gemeinsam mit Beschäftigten der Schreinerei die manuelle Nachbearbeitung. Den letzten Schliff samt Lack und Farbe bekamen Maria und Josef dann im Jugendtreff.
Und jetzt war es also so weit: Bei winterlichen Temperaturen und leichtem Schneefall brachte man die beiden biblischen Protagonisten an ihren Platz in der Krippe vor dem Rathaus. Mit dabei bei der „Einweihung“ waren Stadtbürgermeister Manuel Liguori, Dennis Maisack und Sylvia Scholz von der Schreinerei der Stiftung Scheuern sowie sechs Kinder und mit Carola Thor und Olga Freund auch zwei Mitarbeiterinnen des Jugendtreffs. Sie alle freuten sich sehr über die beiden neuen, imposant aussehenden Krippenfiguren. Erfüllt ist die Mission damit längerfristig gesehen aber noch nicht: Für das nächste Jahr ist bereits ein Projekt zur tierischen Erweiterung der Krippe um „Ochs und Esel“ geplant.
Schulen
In Nastätten fliegen die „Buntspechte“: Kita-Eröffnung ein voller Erfolg
NASTÄTTEN Nach intensiver Planungs- und Bauzeit steht die Kindertagesstätte „Buntspechte“ kurz vor der Vollendung. Das 3-Millionen-Euro-Projekt, getragen vom Kindergartenzweckverband der Ortsgemeinden Nastätten, Buch, Diethardt, Oelsberg und Weidenbach, wurde gestern mit einer feierlichen Einweihung gefeiert.
Ein innovatives Konzept für die Kleinsten
Mitten im Neubaugebiet Weiberdell gelegen, setzt die Kita neue Maßstäbe: Großzügige Spielräume, eine moderne Mensa und ein liebevoll gestaltetes Außengelände schaffen optimale Bedingungen für die frühkindliche Entwicklung. Besonders hervorzuheben sind die Ruheoasen, die speziell für die Jüngsten konzipiert wurden, um ihnen Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.
Platz für 60 Kinder
Ab dem 6. Januar 2024 werden in der Kita 60 Kinder in drei Gruppen betreut, darunter fünf Plätze für Kinder unter zwei Jahren. Die gemeinsame Mensa fördert das soziale Miteinander und ermöglicht eine ausgewogene Verpflegung direkt vor Ort.
Stark durch regionale Unterstützung
Das Bauprojekt ist ein Gemeinschaftswerk, an dem zahlreiche regionale Unternehmen beteiligt waren. So trugen die Zimmerei Fuchs, die Klimatechnik Melzer und das Unternehmen Heymann entscheidend zur Realisierung bei.
Finanzierung durch Land und Kreis
Mit einer Nettofläche von 900 Quadratmetern und einer Förderung von 530.000 Euro durch das Land Rheinland-Pfalz sowie voraussichtlich 980.000 Euro durch den Rhein-Lahn-Kreis ist die Kita „Buntspechte“ ein Paradebeispiel für gelungene kommunale Zusammenarbeit.
Die Kindertagesstätte „Buntspechte“ ist ein wichtiger Meilenstein für die Region – ein Ort, an dem Kinder nicht nur spielen und lernen, sondern auch wachsen können.
Lahnstein
Pfarrzentrum Lahnstein: Demokratischer Beschluss spaltet politische Lager
LAHNSTEIN Die Diskussion um die Zukunft des katholischen Pfarrzentrums am Europaplatz sorgt in Lahnstein weiterhin für hitzige Debatten. Während der Stadtrat in einer nicht-öffentlichen Sitzung mehrheitlich für den Ankauf des Gebäudes gestimmt hat, wurde die Frage der Nutzung zu einem zentralen Streitpunkt. Eine Mehrheit aus CDU, Grünen, FBL und FDP sprach sich klar gegen die von der ULL und SPD favorisierte Lösung eines Familienzentrums aus und entschied sich für eine ausschließliche Nutzung als Kindertagesstätte.
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