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Lahnstein

Vor 125 Jahren wurde die Lahnsteinerin Emmi Ragge geboren – über 50 Jahre vielfältig engagiert beim Roten Kreuz

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Ehrung durch Oberbürgermeister Karl-Heinz Groß als Vorsitzender des DRK Ortsverein Lahnstein, 1985. Links im Bild Geschäftsführer Alfred Wagner. (Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)
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LAHNSTEIN Über fünf Jahrzehnte engagierte sich Emmi Ragge sehr stark im Deutschen Roten Kreuz (DRK). Am 01. Oktober 1935 trat sie dem Verein bei. Sie war während des Krieges als Krankentransportbegleiterin im damaligen Landkreis St. Goarshausen und als Nachtschwester in den Krankenhäusern von Ober- und Niederlahnstein sowie nach dem Krieg über 30 Jahre als Sozialbetreuerin in Lahnstein tätig.

Geboren wurde sie als Emmi Neuer am 03. Februar 1897 in Vielbach/Westerwald. Nach der Heirat zog sie 1928 nach Oberlahnstein, wo sie 1935 dem DRK beitrat. Nach der Ausbildung als Schwesternhelferin und mehreren Lehrgängen wurde sie 1938 Führerin der örtlichen DRK-Frauenbereitschaft mit ca. 120 Helferinnen und war in dieser verantwortungsvollen Stellung auch während des Krieges tätig. Seit 1939 war sie bei rund 4.000 Krankentransporten dabei, sorgte als Beifahrerin für das Ein- und Ausladen der Kranken und betreute diese während der Fahrt. Zu ihrem Bereich gehörten Osterspai, Braubach, Fachbach, Nievern, Oberlahnstein, Friedrichssegen und Niederlahnstein.

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Im Stadtarchiv Lahnstein ist ein Fotoalbum archiviert, das sie bei ihren Einsätzen im Kreisgebiet zeigt. Auch bei den Bombenangriffen auf Koblenz, Köln und Frankfurt war sie mit anderen DRK-Kräften im Einsatz und half, die große Not zu lindern.

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Ehrung durch Oberbürgermeister Karl-Heinz Groß als Vorsitzender des DRK Ortsverein Lahnstein, 1985. Links im Bild Geschäftsführer Alfred Wagner. (Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)

Als nach Kriegsende in der französischen Besatzungszone das DRK unter der Bezeichnung „Freiwilliger Sanitäts- und Hilfsdienst“ in provisorischer Weise wieder zugelassen wurde, zählte Emmi Ragge zu den wenigen Aktiven in Oberlahnstein, die sich trotz der Entnazifizierungsmaßnahmen und den damit verbundenen persönlichen, beruflichen und materiellen Benachteiligungen unverzüglich an den Wiederaufbau des Ortsvereins machten. Sie versah den Stationsdienst in den Krankenhäusern Nieder- und Oberlahnstein. Auch nahm sie als hauptamtliche Beifahrerin im örtlichen Krankenwagen wieder die Krankentransporte auf, bis sie durch einen Unfall gehindert wurde, sich dem aktiven Dienst des Roten Kreuzes voll zu widmen.

1954 übernahm sie die Sozialbetreuung in Oberlahnstein. Unzählige Spenden an Lebensmitteln und Bekleidungstücken wurden im Laufe der Jahre an Bedürftige und Minderbemittelte ausgegeben, viele Kinder und Senioren nahmen an Kuren und Erholungsmaßnahmen teil. Ferner wirkte sie viele Jahre ehrenamtlich als Kursleiterin in der häuslichen Krankenpflege. Noch in den 1970er Jahren nahm Emmi Ragge an Fortbildungen teil und half bei den seit 1962 in Oberlahnstein regelmäßig stattfindenden Blutspendeterminen.

Als die beiden DRK-Ortsvereine Nieder- und Oberlahnstein zum 01. Januar 1972 zusammengeschlossen wurden, gehörte Emmi Ragge dem ersten neugewählten Vorstand als Sozialbetreuerin für den Stadtteil Oberlahnstein an. Sie war weiterhin für die Betreuung Hilfsbedürftiger zuständig. Besonders engagierte sie sich für die Besucher der Altenbegegnungsstätte Brunnenstraße, die 1966 mithilfe der Stiftung „Lebensabend“ eingerichtet wurde. Auch die Bewohner der Altenheime in Oberlahnstein und Friedrichssegen wurden in das Engagement des Ortsvereins einbezogen, beispielsweise mit der Durchführung von Weihnachtsfeiern.

Emmi Ragge wurde vielfach für ihre allseitige DRK-Tätigkeit auf örtlicher und überörtlicher Ebene ausgezeichnet. Für 40 Jahre Mitarbeit im aktiven Dienst erhielt sie vom DRK-Kreisverband Rhein-Lahn die goldene Ehrennadel verliehen. Oberbürgermeister Rolf Weiler als 1. Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Lahnstein nannte sie „ein besonderes Beispiel dafür, wie man sich über viele Jahre hinweg im sozialen Bereich selbstlos für die Mitmenschen engagieren könne“. 1977 erhielt sie aufgrund ihres jahrzehntelangen Engagements im Sozial- und Sanitätsbereich von Dr. Bernhard Vogel die „Verdienstmedaille für besondere Verdienste des Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz“ verliehen und 1985 die Goldene Ehrennadel des DRK-Präsidiums Bonn.

Am 02. Mai 1986 verstarb sie in Lahnstein.

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Lahnstein

Waldkindergarten Lahnstein integriert erfolgreiches Yogaprojekt dauerhaft in den Alltag Yoga stärkt Körper und Geist bei den LahnKobolden

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Foto: Raoul Merkelbach | Stadtverwaltung Lahnstein
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LAHNSTEIN Bewegung, Achtsamkeit und Naturerlebnis gehen im Waldkindergarten LahnKobolde ab sofort Hand in Hand: Nach dem großen Erfolg des Yogaprojektes, das bei Kindern, Eltern und dem pädagogischen Team gleichermaßen auf positive Resonanz gestoßen ist, wird Yoga nun fest in den Wochenablauf integriert.

Projekte gehören im Waldkindergarten Lahnstein fest zum pädagogischen Alltag. Über mehrere Wochen oder Monate hinweg tauchen Kinder und Erzieherinnen gemeinsam in ein Thema ein, entdecken Neues und vertiefen ihre Erfahrungen. Und da die Kinder beim kürzlich abgeschlossenen Yoga-Projekt mit großer Begeisterung mitgemacht und viel Freude an den Übungen gezeigt haben, hat das Team entschieden, daraus einen festen Bestandteil des LahnKobole-Alltags zu machen. So wird nun der Morgenkreis am Mittwochmorgen zu einer ganz besonderen Einheit, in der Bewegung, Entspannung und Konzentration spielerisch gefördert werden.

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Ein besonderer Dank gilt dabei der Mutter Ina Römer, die das Projekt mit ihrer fachlichen Begleitung möglich gemacht hat. Sie hat die Kinder mit viel Einfühlungsvermögen an die Übungen herangeführt und dabei gezeigt, wie gut sich Yoga auch im Waldkindergarten umsetzen lässt.

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Damit die kleinen Yogis auch bestens ausgestattet sind, hat der Förderverein des Waldkindergartens die Anschaffung von Yogamatten ermöglicht und diese bereits übergeben.

Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Kindern durch diese Unterstützung eine wertvolle Erfahrung für Körper und Geist bieten können“, so das Waldteam. „Yoga im Wald verbindet Bewegung mit Naturerlebnis, eine Kombination, die perfekt zu unserer pädagogischen Idee passt.“ (pm Stadt Lahnstein)

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Lahnstein

Ein Leben für das Lichtbild: Die Geschichte des Fotoateliers Maiwald in Lahnstein Lahnstein hat Geschichte

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Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein
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LAHNSTEIN Der gebürtige Koblenzer August Maiwald (1886-1950) absolvierte eine Ausbildung zum Fotografen, die er 1905 in Bad Ems beim Hoffotografen Julius Göbel abschloss. Anschließend arbeitete er im Koblenzer Fotoatelier Paul Stein in der Löhrstraße. Bereits um 1900 hatte Paul Stein eine Filiale in Niederlahnstein eröffnet, im Gebäude Bahnhofstraße 16 – dort, wo später jahrzehntelang das Café Allmang bestand. Im Juni 1910 heiratete August Maiwald Therese Bittschier und zog mit ihr nach Niederlahnstein, um dort im Fotoatelier für Stein zu arbeiten.

Ab 1912 führte Maiwald das Geschäft unter eigenem Namen weiter. So warb er zur Erstkommunion jenes Jahres im Lahnsteiner Tageblatt als „Photogr. Atelier Maiwald vorm. P. Stein“ und lockte mit Preisermäßigung für Kommunikanten.

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Bei der Gewerbeausstellung 1914 präsentierte August Maiwald „Ergebnisse künstlerischer Lichtbildnerei“. Die Presse lobte seine Arbeiten: „Als vorzüglich gelungen fallen in die Augen: das Bild des Bürgermeisters (Theodor) Rody, eine naturechte, lustige Stammtischgesellschaft, eine Lahnlandschaft mit Ochsengespann und ein entzückender Blick aus dem Turm der Johanniskirche mit sehr geschickter Berechnung der Bildwirkung.“ Einer Annonce von 1918 ist zudem zu entnehmen, dass das Photoatelier Maiwald sogar sonntags von 10.00 bis 15.30 Uhr geöffnet war.

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Tochter Lotte Maiwald (Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)

Aus der Ehe von August und Therese Maiwald gingen drei Kinder hervor, der Sohn verstarb jedoch bereits im Alter von vier Jahren. Die beiden Töchter Lieselotte und Ingeborg stiegen in den elterlichen Betrieb ein und unterstützten ihre Eltern tatkräftig. Ende der 1930er Jahre zog das Atelier auf die andere Straßenseite, in das Gebäude Bahnhofstraße 13. Dieses Haus, einst Herrenhaus der Weingroßhandlung Reiter, war nach deren Konkurs 1925 in städtischen Besitz übergegangen. Die Familie Maiwald wohnte und arbeitete dort zunächst als Mieter, später als Eigentümer. 1931 warben sie im Stadtprospekt als „Handlung sämtlicher Photoapparate und Bedarfsartikel“, 1954 erschien in der Zeitung der Slogan: „Zur Kirmes eine Kamera für 10 DM.“

Neben seiner fotografischen Tätigkeit engagierte sich August Maiwald auch gesellschaftlich: Er war Mitbegründer der Rudergesellschaft sowie der Wandergruppe „Ruppertsklamm“. Nach seinem Tod am 1. November 1950 führten seine Frau Therese (†1964) und die Töchter Lieselotte (†1979) und Ingeborg (†2007) das Geschäft weiter – bis in den Herbst 2006.

Über Jahrzehnte hielten die Maiwalds das Leben in Lahnstein in Bildern fest: große und kleine Ereignisse, Kappenfahrten, Geburtstage, Jahrgangstreffen oder Erstkommunionfeiern – stets waren sie mit der Kamera zur Stelle (pm Stadt Lahnstein).

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Lahnstein

SPD Fraktion beantragt Katzenschutzverordnung für Lahnstein

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Foto Jochen Sachsenhauser
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LAHNSTEIN Die SPD-Fraktion im Lahnsteiner Stadtrat hat beantragt, dass die Stadtverwaltung eine Katzenschutzverordnung gemäß § 13b Tierschutzgesetz für das gesamte Stadtgebiet vorbereitet und dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorlegt. In den vergangenen Jahren ist in Lahnstein, wie auch in anderen Städten der Region eine Zunahme freilebender Katzenpopulationen zu beobachten, die sich bei nicht erfolgter Sterilisation mit freilaufenden Hauskatzen paaren. Der jüngste Fund von drei Katzenbabys in einem Lahnsteiner Altkleidercontainer, von denen zwei bereits tot waren, verdeutlicht wie dringend Handlungsbedarf besteht.

Der Paragraph 13b des Tierschutzgesetzes eröffnet Kommunen die Möglichkeit, durch Satzung Maßnahmen zum Schutz freilebender Katzen zu regeln. Die SPD-Fraktion sieht dies als sinnvoll für Lahnstein an, da freiwillige Kastrationsaktionen und private Initiativen bisher nicht ausgereicht haben. In Rheinland-Pfalz haben bereits über 30 Kommunen wie Andernach, Koblenz, Ludwigshafen, Neuwied, Speyer, Worms oder die Verbandsgemeinden Weißenthurm, Montabaur und Simmern-Rheinböllen eine Katzenschutzverordnung erlassen, um die Situation zu verbessern.

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Die beantragte Verordnung soll sicherstellen, dass Freigängerkatzen kastriert, gekennzeichnet und registriert werden. Darüber hinaus sollen klare Regelungen zum Umgang mit halterlosen Katzen getroffen werden. Die Ordnungsbehörde soll die Befugnis erhalten, bei Verstößen einzuschreiten; Bußgelder sollen die Einhaltung der Vorgaben sichern.

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SPD-Stadtrat Herbert Fuß erklärt: „In Lahnstein gibt es immer wieder Katzen, die ohne häusliche Versorgung leben müssen und daher oft auch krank oder verletzt sind. Eine verbindliche Regelung ist notwendig, um den Tierschutz zu stärken und ehrenamtliche Helfer zu entlasten.“

SPD-Ortvorsitzende Judith Ulrich verweist auf positive Erfahrungen aus Koblenz: Dort hat sich gezeigt, dass die Pflicht zur Kastration und Registrierung, verbunden mit einer konsequenten Umsetzung durch den kommunalen Vollzugsdienst, die Problemlage verbessert hat.

Ziele der Verordnung sollten aus Sicht der SPD die Verringerung verwilderter Katzenbestände, der Schutz anderer Tierarten, insbesondere von Singvögeln, vor jagenden Katzen, die Förderung verantwortungsvoller Tierhaltung sowie die Entlastung von Tierheimen und Ehrenamtlichen sein. Die zu verabschiedende Katzenschutzverordnung sollte deshalb unter anderem eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen sowie Regelungen zum Umgang mit halterlosen Katzen enthalten.

SPD-Stadträtin Ute Wagner ergänzt: „Diese Maßnahmen wie die Sterilisationspflicht für Freigängerkatzen dürfen nicht freiwillig bleiben. Nur durch verbindliche Vorgaben kann die Situation wirksam verbessert werden. Was in anderen Kommunen funktioniert, sollte auch in Lahnstein umgesetzt werden.“ 

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