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Lahnstein

Oberlahnsteiner Pfarrer Detlef Wienecke wird am Sonntag in den Ruhestand verabschiedet

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Oberlahnsteiner Pfarrer Detlef Wienecke wird am Sonntag in den Ruhestand verabschiedet
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LAHNSTEIN Mit einem Gottesdienst wird Pfarrer Detlef Wienecke am kommenden Sonntag in den Ruhestand verabschiedet. Der 63-jährige Theologe war in den vergangenen 20 Jahren Gemeindepfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Oberlahnstein.

Wienecke ist ein Kind des Mittelrheins, denn gleich nach der Geburt in Goslar zog seine Familie nach Braubach, wo ihm in der Kindheit schon die biblischen Worte ans Herz gewachsen sind. „Ich bin immer gern in den Kindergottesdienst zu Luise Metz gegangen“, blickt er auf seine Kindheit und Jugend zurück, als die Weichen für den Pfarrberuf gestellt wurden. Gern besuchte er auch die Gottesdienste seines Konfirmators Pfarrer Künkel. „Er war ein hervorragender, interessanter Prediger, der das Evangelium stets mit aktuellen Bezügen ausgelegt hat.“

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Das prägte. Nach seinem Abitur in Oberlahnstein begann er zwar erst ein Germanistik-Studium, schwenkte dann aber auf Theologie um, obwohl er dafür Latein, Hebräisch und Griechisch nachlernen musste. Die Begeisterung die Bibel zu lesen, ist bis heute geblieben. „Pfarrer zu sein, ist einfach ein spannender Beruf“, dachte er damals und sieht es auch nach 31 Jahren noch genauso. Gottesdienste zu feiern, hat ihm stets die größte Freude gemacht.

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31 Jahre Gottes Wort in den Alltag geholt

„Der Dienst am Wort ist so faszinierend, weil es sich eben im Alltag auswirkt und auf das Zusammenleben von Menschen.“ Während seines Studiums in Mainz interessierten ihn die sozialhistorischen Wege, sich der Bibel zu nähern. Da habe man auch mal gefragt, welche Kaufkraft hinter dem „Silbergroschen“ damals steckte, für den Judas Jesus verraten hatte. Auch das Judentum sei stärker in den Fokus gerückt worden.

Von der Theorie ging es über Wiesbaden-Naurod nach seiner Ordination im Januar 1990 nach Kemel, wo er Sturm Wiebke erlebte und wie sich das auf eine viel Wald besitzende Kirchengemeinde auswirkt. „Da war ich Mitglied der Forstbetriebsgemeinschaft.“ Bingen war von 1955 bis 2001 die nächste Station, bevor es ihn zurück in die Heimat zog nach Oberlahnstein, wo er auch seinen Ruhestand verbringen wird. Neben dem Predigen bereitete ihm das kollegiale Miteinander Freude, der Teamgeist im Kirchenvorstand und  Unterstützung in Vakanzen – dreieinhalb Jahre tat er das allein in Braubach. Für Vertretungsdienste stehe er auch im Ruhestand zur Verfügung. Sehr viel Spaß habe ihm die Verkündigung in der gemeindeeigenen Kindertagesstätte gemacht. „Wenn nur die ausufernde Verwaltung und Bürokratie nicht wäre“, klagt der künftige Pensionär; insofern sei die Übertragung der Trägerschaft ans Dekanat ein guter Schritt gewesen. Ein Mammut-Projekt war die Sanierung des Gemeindehauses. Interessant fand er die Dienste im Krematorium in Dachsenhausen und die damit verbundenen Formen von Seelsorge- und Trauergesprächen per Telefon.

Pfarrer Detlef Wienecke wird am Sonntag evangelischer Kirche Oberlahnstein in Ruhestand verabschiedet

Eine Herzenssache war und ist ihm das Singen. Froh und stolz bemerkt er, dass es den erst 2002 gegründete ökumenischen Kirchenchor immer noch gibt. In diesem sowie auch dem Männerchor Frohsinn Lahnstein will er weiterhin seine Stimme erklingen lassen. „Singen ist einfach eine tolle Möglichkeit, der Seele Ausdruck zu verleihen“, so Wienecke. „Und die Gemeinschaft in einem Chor ist ebenso wichtig und schön.“ Ein weniger an Verwaltung und Umstrukturierung, die vieles komplizierter statt einfacher mache,  wünscht er sich von seiner Kirche und für die Nachfolge im Amt. Es gelte, viele Kontakte zu vielen Menschen zu suchen, wie sie nicht nur in Chören, sondern auch anderen Vereinen möglich sind. Am Ende ist er sehr dankbar „für 20 schöne Jahre“.

Der Gottesdienst in der evangelischen Kirche Oberlahnstein beginnt um 15 Uhr und kann unter der 2-G-Regel (geimpft oder genesen) besucht werden.

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Lahnstein

Die Welle“ fesselt und mahnt: Junge Bühne Lahnstein zeigt beklemmendes Theaterstück im Johannes-Gymnasium

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LAHNSTEIN Die Aula des Johannes-Gymnasiums in Lahnstein war am Freitagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Aufgeführt wurde ein Stück, das aktueller kaum sein könnte: »Die Welle« von der Jungen Bühne Lahnstein. Schon beim Betreten des Raumes lag eine gespannte Atmosphäre in der Luft. Viele Zuschauer wussten um die Brisanz des Stoffes und wurden nicht enttäuscht.

Das Theaterstück basiert auf einem realen Experiment, das der kalifornische Lehrer Ron Jones 1967 unter dem Titel »The Third Wave« in seiner Klasse durchführte. Seine Absicht war es, den Schülern zu zeigen, wie schnell sich Menschen autoritären Strukturen unterwerfen. Jahrzehnte später verarbeitete Todd Strasser alias Morton Rhue die Begebenheiten in seinem Roman »Die Welle«, der in vielen Schulen Pflichtlektüre ist. Der Stoff wurde auch als Film erfolgreich, unter anderem mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle. Doch wie funktioniert dieses Thema als Theaterinszenierung? Die Junge Bühne Lahnstein wagte das Experiment und überzeugte.

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Schon die ersten Minuten machten klar, dass es kein leichter Abend werden würde. Eine Geschichtslehrerin stößt auf Unverständnis in ihrer Klasse, als es um den Nationalsozialismus geht. »Warum haben so viele Menschen damals weggeschaut?«, fragen sich die Schülerinnen und Schüler. Die Lehrerin startet ein Experiment. Mit einfachen Mitteln – Disziplin, straffen Regeln, einem Logo, Mitgliedsausweisen und Parolen – formt sie eine Bewegung, die schnell Eigendynamik entwickelt. Wer nicht mitmacht, wird ausgegrenzt. Wer sich anpasst, fühlt sich stark. Was harmlos beginnt, nimmt einen beklemmenden Verlauf.

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Die Junge Bühne setzte das mit großem Ernst um. Intendantin Corinna Schmitz hatte eine mutige Inszenierung auf die Beine gestellt, die den Nerv der Zeit traf. Zwischen den Szenen sorgte dystopische Musik für Gänsehaut und verdeutlichte die dramatische Zuspitzung. Immer stärker verstrickte sich die Schulklasse in das eigene Machtgefüge, bis die Kontrolle verloren ging. Ein Happy End gab es nicht. Am Ende stand das Publikum auf, applaudierte frenetisc und verließ den Saal ohne Zugabe, ohne Lächeln, dafür mit einem beklemmenden Gefühl. Genau das war gewollt.

»Wir haben uns für die Welle entschieden, weil wir gedacht haben, gerade in unserer heutigen Zeit ist das ein Thema, das so brandaktuell ist wie schon lange nicht mehr«, sagte Intendantin Corinna Schmitz im Videointerview mit dem BEN Kurier. »Wir wollten auch zeigen, dass eine solche Figur nicht immer männlich sein muss. Deshalb haben wir die Lehrerin Mrs. Ross ins Zentrum gestellt. Das Experiment entgleitet, und am Ende droht es in einer Katastrophe zu enden.«

Die Junge Bühne Lahnstein existiert seit fast 18 Jahren. Was einst als Kinder- und Jugendtheater begann, ist heute ein großes Ensemble mit über 200 Akteuren, die in sieben Produktionen proben, von Kindergartenkindern bis hin zu Senioren. »Wir wollen nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen«, betonte Schmitz. »Gerade die jungen Leute sollen für Themen sensibilisiert werden, die nicht alltäglich sind.«

Das Prinzip der Welle kann man überall anwenden“, sagte Darsteller Carl Thiesen

Auch die Schauspieler selbst waren sichtlich bewegt. »Das Prinzip der Welle kann man überall anwenden«, sagte Darsteller Carl Thiesen. »Und ich denke, es würde bei jedem Menschen funktionieren. Genau das zeigt das Stück. Man darf eben nicht nur am Rand stehen und zuschauen.«

Für die junge Schauspielerin Sophia Klossok war die Botschaft klar: »Es ist wirklich so passiert. Und es ist schade, wenn Leute das vergessen. Gerade jetzt in der politischen Lage braucht es Menschen, die aufwachen.«

Das Publikum zeigte sich gleichermaßen beeindruckt wie nachdenklich. Bruno Laermall, Schüler des Cusanus-Gymnasiums Koblenz, sprach von einem »sehr ergreifenden und aktuellen Stück«. Es habe deutlich gemacht, dass so etwas jederzeit wieder passieren könne. Zuschauer Bertram Friederichs aus Bad Ems sagte: »Das ist ein brisantes Thema. Man merkt, wie leicht Menschen manipulierbar sind, wenn man ihnen verspricht, dass alles besser wird. Dann laufen sie hinterher. Ich hoffe, dass der Menschenverstand ausreicht, dass so etwas nie wieder geschieht.«

»Ob so etwas an unserer Schule passieren könnte? Wenn man es herausfordert, bestimmt.«

Auch Julian Friederichs, Schüler der 11. Klasse, war tief beeindruckt: „Es war sehr informativ. Man bekommt ein anderes Bild vom Nationalsozialismus. Ob so etwas an unserer Schule passieren könnte? Wenn man es herausfordert, bestimmt.

Gerade dieser Gedanke macht die Inszenierung so eindringlich. Denn was auf der Bühne gezeigt wurde, ist längst nicht nur Vergangenheit. Populismus, Fremdenfeindlichkeit und autoritäre Bewegungen sind auch heute wieder spürbar. Die Codes haben sich verändert, die Muster nicht. Wer ist drin, wer draußen? Wer schaut zu, wer wagt Widerspruch? Braucht es am Ende nur eine schweigende Mehrheit, um die Demokratie zu gefährden?

Die Junge Bühne Lahnstein führte dies dem Publikum schmerzhaft deutlich vor Augen. Es war kein Wohlfühltheater, sondern ein Abend, der mitten ins Herz traf. Mit einer unbehaglichen Erkenntnis endete das Stück: Ausgrenzen funktioniert immer und wer einmal Macht verspürt, will sie behalten. Die Schauspielerinnen und Schauspieler machten erfahrbar, wie leicht eine Gesellschaft kippen kann.

Vielleicht sollte dieses Stück Pflichtprogramm an Schulen werden. Denn wie ein Zuschauer nach der Vorstellung sagte: »Bitte, nie wieder.«

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Lahnstein

Interkultureller Abend begeisterte im Lahnsteiner Jugendkulturzentrum

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Foto: Nasstaran Houshmand | Stadtverwaltung Lahnstein
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LAHNSTEIN Der Interkulturelle Abend mit Musik am 27. September im Jugendkulturzentrum Lahnstein (JUKZ) war ein voller Erfolg: Mehr als 80 Besucherinnen und Besucher kamen zusammen, um gemeinsam zu feiern, zu essen und kulturelle Vielfalt zu erleben. Viele hatten kulinarische Köstlichkeiten mitgebracht, sodass ein reichhaltiges Buffet entstand, an dem sich alle bedienen konnten.

Den musikalischen Auftakt gestaltete der albanische Sänger Abaz Krasnigi, der seit einem knappen Jahrzehnt in Lahnstein lebt. Mit drei gefühlvollen Liedern über die Liebe berührte er das Publikum. Anschließend sorgte die Capoeira-Gruppe der Turngemeinde Oberlahnstein unter der Leitung von Betto und Sabine Prüm mit brasilianischen Klängen, Akrobatik und einer Mischung aus Tanz und Kampfkunst für Begeisterung. Die Gruppe existiert seit drei Jahren und trifft sich einmal pro Woche – teilnehmen können alle Kinder ab sechs Jahren, das Angebot richtet sich aber grundsätzlich an alle Altersgruppen.

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Auch der E-Chor stellte sich an diesem Abend vor. Das Ensemble möchte in Lahnstein ein Multi-Kulti-Chorprojekt etablieren, bei dem neben deutschen auch internationale Lieder gesungen werden. Die Chorproben finden derzeit montags im Marion-Dönhoff-Gymnasium statt.

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Für einen schwungvollen Abschluss sorgte die kolumbianische Community der Stadt: Sie lud die Gäste zu Salsa-Rhythmen auf die Tanzfläche ein. Bald tanzten Jung und Alt gemeinsam und verwandelten das JUKZ in einen Ort des fröhlichen Miteinanders.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Team des Jugendkulturzentrums gemeinsam mit Beirat für die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund. Der Abend fand im Rahmen der Interkulturellen Woche unter dem Motto „Dafür“ statt – und genau dafür, um zu zeigen, wie lebendig, bunt und vielfältig Lahnstein ist, werden solche Veranstaltungen gemacht (pm Stadt Lahnstein).

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Lahnstein

Hilferuf Möhnenclub Immerfroh in Lahnstein: Dringend Räumlichkeit für Trockensitzung gesucht!

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Foto: BEN Kurier | Lizenz: Envato
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LAHNSTEIN Der Möhnenclub Immerfroh steht unerwartet vor einer großen Herausforderung. Fünf Monate vor der beliebten Trockensitzung, welche sich mittlerweile fest im Karnevalskalender etabliert hat, hat der Verein eine kurzfristige Absage der evangelischen Kirche für die Nutzung der Räumlichkeiten am 06.02.2026 erhalten. 

Große Herausforderung fünf Monate vor der Veranstaltung

Der Möhnenclub Immerfroh ist nun dringend auf der Suche nach einer geeigneten Ausweichmöglichkeit. Wichtig ist hier vor allem eine Räumlichkeit, die ausreichend Platz für ca. 150 Gäste bietet und eine Bühne für Auftritte bereithält. 

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Interessierte, die helfen können oder einen Tipp für eine geeignete Location haben, werden gebeten, sich direkt beim Möhnenclub Immerfroh 1956 e.V. Lahnstein per E-Mail zu melden. (mcimmerfroh@gmx.de)

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