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Lahnstein

Zum 20. Todestag von Dr. Max Otto Bruker (1909–2001)

LAHNSTEIN Max Otto Bruker wurde am 16. November 1909 in Reutlingen geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin in Tübingen, München, Berlin und Wien.

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Dr. Max Otto Bruker (Stadtarchiv)

LAHNSTEIN Max Otto Bruker wurde am 16. November 1909 in Reutlingen geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin in Tübingen, München, Berlin und Wien. 1932 bestand er in Tübingen das medizinische Staatsexamen in allen 14 Fächern mit der Note „sehr gut“. Anschließend promovierte er an der Augenklinik Tübingen.

Einen Teil seiner Medizinalpraktikantenzeit war er am Pathologischen Institut der Universität tätig, anschließend auf der Inneren Abteilung des Städtischen Krankhauses Esslingen am Neckar.

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Nach Erlangen der Approbation absolvierte Dr. Bruker die chirurgische Ausbildung im Krankenhaus in Schwerte. Zur Vervollständigung der fachinternistischen Ausbildung und mit der Absicht, auch die naturheilerische und homöopathische Richtung in gründlicher klinisch-wissenschaftlicher Unterbauung und Kritik kennenzulernen, ging er 1936 in die von Dr. Schlütz, Facharzt für Innere Krankheiten, geleitete homöopathisch-biologische Klinik der Krankenanstalten Bremen.

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1937 hatte er die internistische Ausbildung beendet und erhielt die Anerkennung als Facharzt für Innere Krankheiten, blieb aber weiter an der Klinik. 1938 ließ er sich in Bremen in freier Praxis nieder. 1939 heiratete er die Krankenschwester Irmgard Engelage. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.

Gleich nach Kriegsbeginn wurde Dr. Bruker zum Militärdienst eingezogen und 1940 in Paris an einem Kriegslazarett als Unterarzt eingesetzt. Die weiteren Kriegsjahre wurde er als leitender Arzt in mehreren Kriegslazaretten in Lappland und Norwegen eingesetzt. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im November 1945 fand er seine Praxis und Wohnung in Bremen vollständig zerstört, eine Rückkehr war nicht mehr möglich. Seine Frau war seit 1943 nach Lemgo/Lippe evakuiert.

Am 1. Januar 1946 übernahm er als Anstaltsarzt die ärztliche Leitung der Heilerziehungs- und Pflegeanstalt für Schwachsinnige und Epileptiker, Eben-Ezer in Lemgo. Von 1946 bis 1974 war Dr. Max Otto Bruker dort tätig. Wie umfassend und schwer der Tätigkeitsbereich dort war, kann in der Chronik 125 Jahre Stiftung Eben-Ezer nachgelesen werden.

1949 errichtete der Anstaltsleiter Herbert Müller, der selbst einen behinderten Sohn hatte, auf dem Anstaltsgelände das Krankenhaus Eben-Ezer mit 45 Belegbetten. Er zeigte auf diese Weise seine Anerkennung für Dr. Brukers unermüdlichen Einsatz für die Geistesschwachen und Körperbehinderten. Mit 65 Jahren schied Dr. Bruker in Eben-Ezer aus. Das Krankenhaus wurde nun für akut erkrankte oder sehr pflegebedürftige Heimbewohner genutzt.

Anschließend leitete er zwei Jahre eine Station mit 70 Betten in den Kliniken am Burggraben in Bad Salzuflen. Im Frühjahr 1977 übernahm Dr. Bruker die ärztliche Leitung der Klinik Lahnhöhe in Lahnstein mit 220 Betten. Hier konnte er sein Konzept der ganzheitlichen Medizin umsetzen. Lebensberatung, Ernährungstherapie und Naturheilverfahren waren in diesem Haus eine Selbstverständlichkeit.

Jeden Mittwochvormittag hielt er einen Vortrag vor Patienten, in dem er auf deren Belange einging. Für Bettlägerige wurde der Vortrag ins Krankenzimmer übertragen. In der Öffentlichkeit war dieser Arzt durch seine Bücher bekannt, aber auch durch seine bundesweit und im deutschsprachigen Ausland gehaltenen Vorträge. Er publizierte unermüdlich in Fachblättern und Zeitschriften und klärte über Krankheitsursachen auf. Vehement engagierte er sich gegen die Errichtung von Atomkraftwerken und war der erste Arzt, der gegen das Atomkraftwerk Würgassen prozessierte. Es wurde im Jahr 1999 abgeschaltet.

1978 gründete Dr. Max Otto Bruker die gemeinnützige Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB. Damit erfüllte er sich einen Traum. Unabhängig von wirtschaftlichen Interessengruppen können sich dort an Gesundheitsfragen interessierte Menschen fachlichen  Rat holen, aber auch in Seminaren zum ärztlich geprüften Gesundheitsberater GGB ausbilden lassen. 1989 folgte die Gründung der Dr.-Max-Otto-Bruker-Stiftung. Die Stiftung erbaute das Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus, ein Zentrum für Gesundheit und ganzheitliche Lebensweise, das 1994 bezogen wurde.

In Seminaren sowie in ärztlicher und psychotherapeutischer Sprechstunde werden dort Menschen über Krankheitsursachen informiert. Dr. Max Otto Bruker teilte die Krankheiten in drei große Ursachengruppen ein: ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten, lebensbedingte Krankheiten und umweltbedingte Krankheiten. Unermüdlich klärte er darüber auf. Zahlreiche Krankheiten sind ernährungsbedingt. Sie entstehen in Folge von Fehlernährung durch einen Mangel an Vitalstoffen (biologischen Wirkstoffen). Dazu gehören z. B. der Gebissverfall, aber auch Rheuma, Ischias, Arthritis, Arthrose, Arteriosklerose, Herzinfarkt, Steinbildung, Diabetes, zum großen Teil auch Krebs u. a. m. Der Arzt Bruker verwies dabei auf exakte wissenschaftliche Studien und auf seine jahrzehntelangen Erfahrungen und Beobachtungen an mehr als 50.000 Patienten und deren erfolgreiche Behandlung.

Dr. Bruker starb am 06. Januar 2001. Sieben Jahre war es ihm noch vergönnt, im „Bruker-Haus“ zu leben. Wenige Wochen vor seinem Tod würdigte der Lahnsteiner Stadtrat das Werk dieses bundesweit bekannten Pioniers der ganzheitlichen Medizin, indem er eine Straße nach ihm benannte. Das Werk dieses Arztes wird im Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus fortgeführt.

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Lahnstein

Wir im Rhein-Lahn: Firmenbesuch bei Zschimmer & Schwarz in Lahnstein

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LAHNSTEIN Wer kennt nicht Zschimmer & Schwarz in lashnstein? Wahrscheinlich ist das Unternehmen vielen Menschen in der Region ein Begriff, immerhin arbeiten am Standort Lahnstein mehr als 500 Beschäftigte, doch wofür steht die mittelständische Firma mit insgesamt mehr als 1500 Mitarbeitern weltweit?

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Genau das ist gar nicht so einfach, da in so vielen Produkten Zschimmer & Schwarz drin steckt. Mal versteckt und dann wieder ganz offen. Sie fahren ein Cabrio mit exklusiven Ledersitzen. Schon da könnte die nachhaltige Verarbeitung des Lahnsteiner Unternehmens drin stecken. Die Verarbeitung von Lederprodukten ist eine jahrtausendealte Tradition. Damit das Endprodukt in seiner faszinierenden Schönheit überhaupt entstehen kann, braucht es Gerbstoffe, Tenside, Fettungsmittel und so einiges mehr und genau das stammt häufig aus dem hause Zschimmer & Schwarz. Schon spannend, was Firmen aus unserer Region so alles produzieren, ohne dass man es weiß.

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Die Veredelung von Lederprodukten mit Unterstützung der Firma aus Lahnstein finden sie nicht nur in Autositzen, sondern auch in der Bekleidungsindustrie, bei Schuhen und Möbelleder. Jetzt haben wir Anfang Mai und so manch einer träumt bereits vom Urlaub im Sommer. Ohne guten Sonnenschutz riskiert man schnelle eine böse brennende Hautrötung. Will man da vermeiden, trägt man ausgiebig Schutzcremes auf und da stecken schon wieder Inhaltsstoffe von Zschimmer & Schwarz drin. So manche schöneitsbewusste Frau dürfte sich wundern, in wie vielen Kosmetikprodukten die Zutaten vom Lahnsteiner Unternehmen kommen. Von der Haarpflege, Cremes, Körperöle bis zum Make-up und Nagellack, alles Inhaltsstoffe von Zschimmer & Schwarz.

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Und wem das noch nicht reichen sollte, der darf sich auch bei Reinigungsprodukten für Teppiche, Autos und vieles mehr auf …. Sie ahnen es bereits, Zschimmer & schwarz freuen. Das ganze immer schön im Hintergrund und doch sehr präsent, wenn man sich damit beschäftigt. Gegründet wurde die Firma 1894 von Otto Zschimmer und Max Schwarz. Los ging es mit Farbwaren, Chemikalien und Drogen. 1909 startete die erste eigene Produktion im thüringischen Greiz-Dölau. 1933 stirbt der Unternehmensgründer Otto Zschimmer in Chemnitz. 1939 wurde die Flesch-Werke AG in Oberlahnstein gekauft das seit 1959 der offzielle Standort und die größte Produktionsstätte von Zschimmer & Schwarz ist. 1960 stirbt auch der zweite Unternehmensgründer Max Schwarz im Alter von 91 Jahren. Im selben Jahr wurde die erste Auslandsgesellschaft in Frankreich gegründet. Weitere sollten später in Italien; Spanien, Türkei, USA, China und Südamerika folgen. 1980 wurde eine vollbiologische Abwasserreinigungsanlage im Werk Lahnstein installiert. 2023 übernahm Zschimmer & Schwarz die Samia mit Neuaufstellung der Geschäftsleitung der Zschimmer & Schwarz-Gruppe.

Ein mittelständisches Unternehmen und gleichzeitig ein Big-Player auf dem Markt. Dabei ist es keineswegs ein einfaches Geschäft. Die europäische Reglementierung schafft Wettbewerbsnachteile gegenüber ausländischen Anbietern und dennoch behauptet sich das Traditionsunternehmen erfolgreich am Markt. Für die SPD im Rhein-Lahn-Kreis ist Zschimmer & Schwarz ein bedeutender Arbeitgeber und Hersteller in der Region.  Bei einem Firmenbesuch in Lahnstein tauschten sie sich mit der Geschäftsleitung zum Standort und Zukunftsperspektiven aus. Und dann sind wir auch schon am Ende einer Reise: Wir im Rhein – Lahn sind starke Firmen in der Region. Klasse.

 

 

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Lahnstein

Gefährliche Situation für Radfahrer auf der Rudi Geil Brücke in Lahnstein

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Foto: Bündnis 90/Die Grünen Lahnstein

LAHNSTEIN Die Lahnsteiner Grünen möchten mit einer Anfrage an Herrn Oberbürgermeister Lennart Siefert auf die Problematik des Fahrradschutzstreifens am Übergang auf die Rudi-GeilBrücke aufmerksam machen. Die derzeitige Anbringung der Markierungen führt zu einer äußerst gefährlichen Situation für Radfahrer, da sie unmittelbar nach dem Ende des Schutzstreifens auf die Fahrbahn und somit auf die schmale Rudi-Geil-Brücke wechseln müssen.

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Diese Situation birgt ein hohes Risiko für Verkehrsunfälle, da Radfahrer möglicherweise in den Weg von Autos geraten könnten. Die Folgen könnten verheerend sein. Als Alternative fahren Radfahrer weiterhin auf dem Bürgersteig, was jedoch derzeit nicht erlaubt ist.

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Appell für sicherere Markierung

Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, schlagen die Grünen vor, dass die Markierungen bereits deutlich früher beginnen. Dadurch könnte die Unfallgefahr erheblich minimiert werden. Die Grünen appellieren daher an die zuständigen Behörde, diese Angelegenheit erneut zu überdenken und mögliche Lösungen in Betracht zu ziehen.

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“Uns liegt die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer am Herzen. Daher hoffen wir auf eine positive Rückmeldung und eine sichere Lösung für alle,”so Björn Schmeling, Sprecher der Grünen im Ausschuss Ordnung und Verkehr.

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Lahnstein

Herrlich verrückt: Einmal in Lahnstein Gartenbahn fahren beim Modelleisenbahn-Club

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Foto: Grüne Lahnstein

LAHNSTEIN Am Sonntag, den 14.04.2024 besuchten Mitglieder von Bündnis ´90/Die Grünen Lahnstein die Gartenbahn des MEC Rhein-Lahn e.V. in der Max-Schwarz-Straße 3-5 in Lahnstein. Bei strahlendem Sonnenschein machten sie sich ein Bild von dem liebevoll angelegten Vereinsgelände und ließen sich von der Leidenschaft der Clubmitglieder vor Ort anstecken.

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Zunächst drehten die Besucher einige Runden mit den zur Verfügung stehenden Zügen und bestaunten die Bahnanlage. Anschließend standen die Mitglieder des Clubs Rede und Antwort und gaben ihr Wissen begeisternd weiter.

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Lahnsteiner Grüne besuchen Modelleisenbahn-Club (MEC) Rhein-Lahn

Die Gartenbahn ging 2011 als eine eigene Abteilung des bereits im Jahr 1977 gegründeten Modelleisenbahn-Clubs hervor. Nachdem ein geeignetes Gelände auf dem ehemaligen Sportplatz Viktoriabrunnen gefunden war und die Gartenbahnfreunde gleichzeitig mit der Planung der Bahn begonnen hatten, konnte zwei Jahre später der Bau der Anlage starten.

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Über die Jahre sind auf der Strecke einige Highlights entstanden: eine befahrbare Stahlbogenbrücke, ein drehbarer Rangierbahnhof, ein Weinberg mit einer gelungenen Nachbildung der Marksburg in Braubach, um nur einige Beispiele zu nennen.

Das aktuellste und noch nicht komplett fertig gestellte Projekt des Clubs ist ein voll funktionstüchtiger Wasserturm der zur Befüllung von echten kleinen Dampfloks dient.

Aus grüner Sicht besonders bemerkenswert an der Arbeit des Modellbahn-Clubs ist deren Einfallsreichtum. So gut wie nichts was auf der Anlage zu sehen und verbaut ist, kann man einfach so im Laden kaufen. Weder die Loks und deren Anhänger, noch die einzelnen Schienenelemente. Fast alles wurde von Grund auf selbst geplant, entworfen und gebaut. Vieles ist sogar durch Upcycling entstanden. Das ist eine Form der Wiederverwertung von Müll oder scheinbar unbrauchbaren Sachen, die in etwas Neues, Besonderes und damit Wertvolleres verwandelt werden. Dadurch werden Ressourcen geschont und die Natur und das Klima geschützt.

Eine Gartenbahn mittewn in Lahnstein | Foto: Grüne Lahnstein

Der MEC Rhein-Lahn ist nur ein Beispiel für das funktionierende Vereinsleben in Lahnstein. In mühevoller Fleißarbeit und mit viel Liebe zum Detail hat sich der Verein hier eine sehenswerte 5-Zoll-Bahnanlage aufgebaut. Hier lohnt sich ein Besuch für kleine und große Gäste.“ so Björn Schmeling Listenplatz 2 und Mitglied des Vorstandes bei den Grünen in Lahnstein, der zu dem Besuch auch gleich die ganze Familie mitgebracht hat.

Vereine wie diese und das Ehrenamt allgemein müssen unbedingt unterstützt und gefördert werden, damit solche Attraktionen wie die größte öffentliche Gartenbahn in Rheinland-Pfalz dauerhaft erhalten bleiben.“ so Anne-Marie Tensorer-Blüm Listenplatz 16 der Grünen Lahnstein weiter.

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