Rhein-Lahn-Kreis
UGG-Glasfaserausbau im Rhein-Lahn-Kreis: Baustellen sichtbar – aber Internet bleibt noch aus

RHEIN-LAHN-KREIS. Der Glasfaserausbau durch das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) schreitet im Rhein-Lahn-Kreis sichtbar voran. In zahlreichen Gemeinden rollen die Bagger, Leitungen werden verlegt, Verteilerkästen installiert. Trotzdem häufen sich Beschwerden von Bürgern: Viele von ihnen warten seit Jahren auf die Inbetriebnahme der Anschlüsse – obwohl der Ausbau in ihren Orten längst abgeschlossen ist. Der BEN Kurier hat nachgehakt und eine offizielle Stellungnahme der UGG erhalten.
Versprechen gemacht – Termine gerissen
Als die UGG mit dem großflächigen Glasfaserausbau in der Region begann, wurden vielen Haushalten klare Zeitfenster genannt. Der Anschluss an das schnelle Netz sei in absehbarer Zeit möglich, hieß es bei Informationsveranstaltungen. Diese Zeitfenster sind mittlerweile in vielen Fällen um ein bis zwei Jahre überschritten.
Dabei ist die Situation paradox: Der Ausbau wurde vielerorts abgeschlossen – ganze Orte wie Dornholzhausen, Schweighausen und weitere Gemeinden sind fertig erschlossen. Doch die Leitungen bleiben dunkel. Die Glasfaser liegt, aber das Netz ist nicht aktiv. Der Frust wächst.
UGG reagiert auf Anfrage des BEN Kuriers
In einer offiziellen Stellungnahme an unsere Redaktion äußert sich Pressesprecher Jens Lauser zu den Verzögerungen. Er verweist auf eine Vielzahl an Herausforderungen, die das Baugeschehen verlangsamt hätten: »In den letzten Jahren stand die Baubranche vor großen Herausforderungen: Krieg in der Ukraine, Inflation, Fachkräftemangel. Tiefbauprojekte wie der Glasfaserausbau sind stark abhängig von Genehmigungsverfahren, witterungsbedingten Einflüssen und der Verfügbarkeit von Bauunternehmen.«
Im Rhein-Lahn-Kreis sei die Lage laut UGG besonders komplex. Zahlreiche Verzweigungen der Backbone-Trassen sowie eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Gewässerquerungen machten aufwendige Sondergenehmigungen erforderlich. Diese Genehmigungsverfahren würden mitunter erheblich Zeit kosten.
„Wenn es nach uns ginge: lieber heute als morgen“
Ein genaues Datum für die Inbetriebnahme konnte die UGG nicht nennen. Stattdessen heißt es aus München: »Ein genaues Datum kann ich Ihnen nicht nennen oder versprechen. Hier haben wir aus der Vergangenheit gelernt. Das hängt stark von Genehmigungsverfahren und den Kapazitäten unserer Bauunternehmen ab. Wenn es nach uns als Auftraggeber geht, lieber heute als morgen.«
Man habe erkannt, dass zu ambitionierte Terminprognosen in der Vergangenheit zu Enttäuschungen führten – und wolle künftig zurückhaltender agieren.
Die Realität: Ausbau ja – Anschluss nein
Fakt ist: Der Glasfaserausbau ist in vollem Gange. In vielen Gemeinden sieht man deutlich, dass gearbeitet wird. Tiefbaukolonnen sind unterwegs, Straßenzüge werden aufgerissen, Leerrohre verlegt, Technikschränke errichtet. Die UGG investiert nach eigenen Angaben einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag – und das vollständig eigenwirtschaftlich, also ohne Steuermittel.
Auch der Hausanschluss ist bei rechtzeitiger Vertragsbuchung weiterhin kostenlos. Doch all das hilft wenig, wenn der ersehnte Internetanschluss nicht freigeschaltet wird.
Kritik an der Kommunikation – und rechtliche Unsicherheiten
Während der Baustellenfortschritt weithin sichtbar ist, fühlen sich viele Bürger im Dunkeln gelassen – und das nicht nur sprichwörtlich. Die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden wird vielerorts als mangelhaft beschrieben. Konkrete Angaben zu Freischaltungsterminen? Fehlanzeige.
Zudem sorgt eine rechtliche Grauzone für weiteren Unmut. Mehrere deutsche Gerichte – darunter das Landgericht Köln und das Hanseatische Oberlandesgericht – entschieden, dass die Vertragslaufzeit eines Glasfaservertrags mit dem Vertragsabschluss beginnt, nicht erst mit der tatsächlichen Nutzung. Für Verbraucher bedeutet das: Wer früh abgeschlossen hat, zahlt zwar nicht, aber zum tatsächlichen Anschlusstermin ist man möglicherweise bereits nicht mehr an den Anbieter gebunden.
Die UGG nahm dazu keine konkrete Stellung.
Fazit: Hoffnung auf Lichtgeschwindigkeit – mit Geduld
Der Glasfaserausbau im Rhein-Lahn-Kreis ist sichtbar und real – doch er zieht sich. Dass die Arbeiten vielerorts abgeschlossen, die Anschlüsse aber weiterhin inaktiv sind, sorgt für berechtigte Verärgerung.
Die UGG verweist auf Genehmigungen und äußere Faktoren – doch aus Sicht vieler Bürgerinnen und Bürger sind diese Argumente kein Trost. Sie wünschen sich klare Kommunikation, realistische Zeitpläne und endlich: Licht im Glasfaserrohr. Der BEN Kurier bleibt für Sie an der Sache dran.
VG Bad Ems-Nassau
Wenn Heimat schmeckt: Genussmarkt im Limeskastell begeistert Besucher

POHL Zum fünften Mal lockte der Genussmarkt „Lokal & Lecker“ am vergangenen Wochenende zahlreiche Besucher in das Limeskastell. Mehr als 1500 Gäste strömten auf das Gelände und ließen sich an den rund 25 Ständen von der kulinarischen und handwerklichen Vielfalt der Region begeistern.
Ob Honig mit Nussgeschmack oder Blaubeere vom Imker aus Pohl, Wein vom Weingut Massengeil-Beck aus Obernhof oder das inzwischen legendäre Kaküpurasa der Familie Heymann aus Dornholzhausen, die Auswahl war groß und spiegelte eindrucksvoll das Motto »Lokal & Lecker« wider. Auch Ziegenkäse, selbstgemachter Eierlikör und kunsthandwerkliche Erzeugnisse fanden großen Zuspruch bei den Besuchern.
Organisator Uli Pebler aus Nassau zeigte sich sichtlich zufrieden mit der Resonanz: »Alle, die heute hier im Limeskastell sind, heiße ich herzlich willkommen. Wir haben den fünften Markt hier und ich bin begeistert über die Besuchszahl. Das Wetter spielt mit, und die Vielfalt der Stände ist großartig. Von der Kreativwerkstatt der Stiftung Scheuern über regionale Weingüter bis hin zu einem römischen Gastmahl mit 14 Gängen, hier ist für jeden etwas dabei.«
Auch Uwe Bruchhäuser, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau, ließ es sich nicht nehmen, über den Markt zu schlendern: »Ich bin jedes Jahr hier und schaue mir gerne an, was es Neues gibt. 25 Aussteller sind vertreten, und ich werde mir gleich noch einen Kürbis kaufen, um zu Hause eine Suppe zu machen. Mein Dank gilt den Organisatoren, die hier Jahr für Jahr eine so tolle Veranstaltung auf die Beine stellen.«
Für ein besonderes Erlebnis sorgte das »römische Gastmahl«, bei dem Besucher in die kulinarische Welt der Antike eintauchen konnten. Eine »Cena«, wie das traditionelle römische Festmahl genannt wird, bestand aus mehreren Gängen mit typischen Zutaten und Gewürzen jener Zeit – frisch zubereitet und mit historischen Erläuterungen serviert.
Mit einem Augenzwinkern zeigte sich auch Landrat Jörg Denninghoff als echter Genießer. Nachdem er eine Flasche Eierlikör gekauft hatte, verstaute er sie kurzerhand in seiner Jacke. »Ich brauche jetzt noch eine Tasche, damit das Ganze etwas professioneller aussieht«, sagte er schmunzelnd.
Auch für Kinder war gesorgt: Der Ponyhof aus Schweighausen bot Ponyreiten an, was bei den kleinen Gästen besonders beliebt war. Prof. Thomas Steffen vom Förderkreis Limeskastell Pohl zog am Nachmittag ein positives Fazit: »Wir haben zwar etwas bedecktes Wetter, aber einen hervorragenden Besuch. Ich schätze rund 1500 Gäste. Unsere Aussteller sind gut gelaunt und zufrieden. Die Besucher sind begeistert von der Vielfalt der Produkte.«
So endete der Genussmarkt im Limeskastell Pohl mit zufriedenen Gesichtern, vielen regionalen Spezialitäten und der Vorfreude auf das kommende Jahr. Schon jetzt steht fest: Am zweiten Sonntag im Oktober 2026 heißt es wieder „Lokal & Lecker“ im Limeskastell Pohl.
VG Loreley
Französische Delegation aus Villeneuve-sur-Yonne zu Gast beim Braubacher Winzerfest

BRAUBACH Zum Auftakt des traditionellen Braubacher Winzerfestes durfte die Stadt am Tag der Deutschen Einheit eine Delegation aus ihrer französischen Partnerstadt Villeneuve-sur-Yonne begrüßen. Angeführt wurde die Gruppe von Bürgermeisterin Nadège Naze, ihrer Stellvertreterin Béatrice Zeppa sowie der Vorsitzenden des französischen Freundeskreises Marie Claude Delattre.
Im historischen Ratssaal der Marksburgstadt hieß Markus Fischer, Stadtbeigeordneter und in dieser Funktion Stellvertreter von Stadtbürgermeister Günter Goß, die Gäste herzlich willkommen. Gemeinsam mit Claudia Wolf, der Ersten Stadtbeigeordneten, und dem Vorsitzenden des Braubacher Freundeskreises Yann Sterczyck überbrachte er die Grüße der Stadt.
In seiner Ansprache schlug Fischer einen Bogen von der deutschen Wiedervereinigung zur europäischen Verständigung: „Der heutige Tag ist ein ganz besonderer – wir feiern nicht nur den Auftakt unseres traditionsreichen Winzerfestes, sondern auch den Tag der Deutschen Einheit. Dieses Glück war nicht selbstverständlich. Es wurde möglich, weil wir Deutschen in Europa eine Gemeinschaft gefunden haben, weil wir gelernt haben, einander zu vertrauen und Freundschaft aufzubauen – gerade auch mit Frankreich.“
In Braubach erlebe man diese Freundschaft ganz konkret. Die Gäste aus Villeneuve-sur-Yonne seien der lebendige Beweis dafür, wie viel aus dieser Verbindung gewachsen sei.
Bürgermeisterin Nadège Naze zeigte sich bewegt von der herzlichen Aufnahme: „Wir haben gerne wieder das Glas der Freundschaft mit unseren deutschen Freunden geteilt. Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!“ Und auch Yann Sterczyck, Vorsitzender des Braubacher Freundeskreises, hob die Bedeutung des persönlichen Austauschs hervor: „Diese Partnerschaft ist keine Formalität – sie wird mit Leben gefüllt. Solche Begegnungen zeigen, dass Europa im Kleinen beginnt.“
Zum Abschluss des Empfangs wurde auf die Freundschaft zwischen beiden Städten angestoßen – mit Wein aus der Region und im Beisein von Wein- und Rosenkönigin Ronja I. und Bacchus Jan I. mit ihrem Gefolge. Die beiden verbindet seit diesem Jahr etwas Besonderes mit Braubachs französischer Partnerstadt, denn sie haben im Sommer dort geheiratet, getraut von Bürgermeisterin Nadège Naze persönlich.
Am Sonntag nahm die Delegation aus Villeneuve-sur-Yonne auch am traditionellen Winzerfestumzug mit einer eigenen Fußgruppe teil – ein farbenfrohes Symbol für gelebte Partnerschaft über Grenzen hinweg (pm Stadt Braubach).
VG Bad Ems-Nassau
Bad Emser Bürgerstiftung freut sich über großzügige Spende

BAD EMS Die Bürgerstiftung Bad Ems konnte sich dieser Tage über eine großzügige Spende in Höhe von 1.155 Euro freuen. Die Leiterin des Bad Emser Museums, Julia Palotas, konnte der Bürgerstiftung diese tolle Unterstützung übergeben.
Bad Ems hat sich auch im Jahr 2025 wieder am Tag des offenen Denkmals mit einer Vielzahl von Aktionen und Konzerten beteiligt. Dabei stand natürlich auch das Welterbe Great Spas of Europe im Blickpunkt. In diesem Jahr hatte man beschlossen, dass die Erlöse dieses Tages unter anderem an die Bürgerstiftung Bad Ems gehen sollten. So konnte sich die Bürgerstiftung schließlich über 1.155 Euro Spenden aus dieser Aktion freuen. Julia Palotas übergab dieses schöne Geschenk an die Bürgerstiftung Bad Ems.
Die Bürgerstiftung freut sich immer wieder über solche Unterstützungen aus dem Bereich der Bürgerinnen und Bürger, sowie Institutionen aus der Stadt Bad Ems. Da sich die Bürgerstiftung ausschließlich über Spenden finanziert, sind solche Unterstützungen sehr wichtig. Spenderinnen und Spender können dabei mit allgemeinen oder zweckgebundenen Spenden die Arbeit der Stiftung nachhaltig unterstützen. Bei zweckgebundenen Spenden garantiert die Bürgerstiftung, dass die Zuwendungen entsprechend vollständig für den angegebenen Zweck eingesetzt werden.
Die Bürgerstiftung Bad Ems wird dieses Geld schwerpunktmäßig für die Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen ausgeben. Dieser Bereich ist seit der Gründung der Stiftung ein Schwerpunkt der Arbeit. So hatte die Bürgerstiftung Bad Ems erst kürzlich das Kinderkonzert mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie im Bad Emser Kurtheater ermöglicht.
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