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VG Bad Ems-Nassau

Scheidende Altenheimseelsorgerin: Der Mensch hat bis zum letzten Augenblick Bedeutung!

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Als Blumenstrauß, der dankbar macht, empfindet Angelika Meder ihren Dienst als Pfarrerin und Altenheimseelsorgerin. Foto: privat

BAD EMS Den christlichen Grundwerten der Nächstenliebe und dem Glauben an Gott hat sie sich in ihrem ganzen (Berufs-) Leben als Pfarrerin verbunden gefühlt, ganz besonders in ihrem Dienst als Altenheimseelsorgerin fürs evangelische Dekanat Nassauer Land, den sie in den vergangenen fast fünf Jahren insbesondere im Diakoniewerk Friedenswarte in Bad Ems ausgeübt hat, wo sie ihr Büro hatte. Zum Ruhestand schaut sie auf bewegende Begegnungen zurück.

Pfarrerin Angelika Meder erlebte als Altenheimseelsorgerin Begegnungen mit Zuspruch und Anspruch

Mein Herz schlägt für Menschen und dafür, ihnen durch den kreativen Umgang mit biblischen Texten und ihrer existentiellen Botschaft die himmlische Liebe nahezubringen“, blickt sie auf ihren Dienst dort zurück und die Gottesdienste, die für sie ein wichtiger Moment der Begegnung waren, sowohl für die dort lebenden Menschen untereinander, als auch für sie selbst, „in der eine Kraft spürbar wurde, die Leben ist und schafft“. Meder: „Mir kommt es darauf an, die heilsame Berührung, in der jeder Mensch sich wertvoll erachtet und von Gott gesehen wissen darf, in den Fokus zu rücken“. Jede Begegnung, jeder Besuch, jedes Gespräch bedeute Zuspruch und Anspruch zugleich, denn: „Es ist wichtig, Bibelworte in die jetzige Zeit zu sprechen, damit sich Menschen von ihnen heute angesprochen fühlen und sich anrühren lassen“. Gerade für Ältere bedeute das, sich auf eine einfache Art und Weise auszudrücken, so dass der Glaube an Jesus Christus lebendig werden könne. Dafür nutzte sie Symbole, arbeitete mit den Sinnen und mit Musik. „Darin fand ich meine Arbeit besonders erfüllend.“

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Von Christus, der der Liebe Gottes zu den Menschen Gestalt gegeben habe, seien alle Aufgaben inspiriert, die Seelsorge übernehme: Die Sorge um die Seele der ganzen Gemeinschaft und die der Einzelnen. „Du zählst, weil Du du bist. Und du wirst bis zum letzten Augenblick deines Lebens eine Bedeutung haben“, zitiert die Theologin einen Ausspruch  der englischen Krankenschwester Cicely Saunders.

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Sterbende blieben allein

Die größte Herausforderung war die Corona-Pandemie. Es gab wenig Begegnungsmöglichkeiten, viele Tests und die Arbeit war für alle Mitarbeitenden belastend. „Aber am Schlimmsten fand ich, dass die alten Menschen manchmal in ihren Zimmern isoliert waren und dadurch, dass sie so wenig Ansprache hatten, immer schneller abbauten“, erinnert sich Meder. „Es tat mir in der Seele weh, dass Angehörige nicht zu ihren Lieben gehen konnten, dass Sterbende allein blieben, dass selbst ich als Seelsorgerin manchmal nicht präsent sein konnte. Das war hart.“ Vieles an Vertrauen sei da zerbrochen, Bitterkeit und Befremden darüber bis heute zu spüren. „Die Schwierigkeiten in der Kommunikation liegen wie ein Schatten über dieser Zeit.“

Die Versuche, Gottesdienste in die Zimmer zu übertragen sei mit dem persönlichen Kontakt nicht vergleichbar gewesen; dankbar war sie für Andachten ihres Kollegen Pfarrer Armin Himmighofen und die Unterstützung anderer Pfarrpersonen, als sie selbst erkrankte.

Meder wird nicht nur als Altenheimseelsorgerin verabschiedet. Pröpstin Henriette Crüwell wird sie gleichzeitig vom aktiven Dienst als Pfarrerin nach einem langen Berufsleben entpflichten. Die aus der Wetterau stammende Pfarrerin fand nach einem USA-Aufenthalt zum Theologiestudium. Das absolvierte sie in Tübingen und Marburg, bevor sie insgesamt 28 Jahre als Gemeindepfarrerin in Offenbach und dem Stadtteil Bieber arbeitete. Zwischen 1999 und 2007 prägte sie zudem als Dekanin des Dekanats Offenbach das kirchliche Leben in der hessischen Region.

In Gemeinde- und Seelsorgedienst fand sie gleichermaßen Erfüllung. „Ich mag Menschen, die offenen und die schwierigen, die anspruchsvollen und die zufriedenen, die, die in sich ruhen und die, die suchen und suchen“, sagt sie. Dabei spiele das Alter keine Rolle. „Alle hoffen darauf, etwas zu finden, wofür es sich lohnt, sich einzusetzen, etwas, auf das man hoffen kann und für das es Sinn macht, morgens aufzustehen.“ Sie habe es in ihrem Dienst als Aufgabe angesehen bei den Menschen die Hoffnung aufrecht zu erhalten getreu des Mottos „Da kommt noch was“. Und das war in der Gemeinde genauso wie in der Seelsorge von hochaltrigen Menschen.

Für ihren Ruhestand hat sie keine konkreten Pläne. „Ich bin krankheitsbedingt froh über alles, was geht. Bedarf an Begleitung gibt es genug“, sagt sie und schaut hoffnungsvoll nach vorn: „Ich bleibe von ganzem Herzen Pfarrerin, aber ich darf nun wählen, wo ich mich einbringen möchte, ich bin nicht mehr verpflichtet dazu. Mein Wunsch für den Ruhestand: Immer ein Stückchen Himmel im Blick.“

Der Abschiedsgottesdienst für Angelika Meder in der evangelischen Martinskirche Bad Ems  (Kirchgasse 16) mit Pröpstin Crüwell und Dekanin Janott am Sonntag, 8. Oktober, beginnt um 15 Uhr.

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VG Bad Ems-Nassau

Gelungene Premiere: Streetfood-Festival in Bad Ems begeistert die Besucher

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BAD EMS Ein verlängertes Wochenende mit vielen Höhepunkten in der Kurstadt Bad Ems. Schon am Vatertag feierte das Streetfood-Festival am Platz vor der katholischen Kirche seine Premiere. Bei schönstem Frühlingswetter zog es zahlreiche Menschen zum Verweilen auf die große Wiese. Ein durchaus gelungenes Konzept. Traditionell zieht es die Familien zu Christi Himmelfahrt ins Freie. Während auf den Dörfern zum Vatertag der Bollerwagen mit manchen alkoholischen Getränken und einer Bassbox ausgestattet wird, wurde das bunte Treiben in Bad Ems mit Strandliegen und einer großen musikalischen Bühne begleitet.

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Auch die kleinen Besucher kamen nicht zu kurz. Während die Eltern bei einem Glas Wein oder Bier die klangvollen Acts verfolgten, durften sich die Kinder auf einer großzügig angelegten Hüpfburg vergnügen. Das eigentliche Highlight war die kulinarische Meile. Imbissbuden haben durchaus ihre Berechtigung, doch bei Streetfood-Festivals darf man außergewöhnliche Spezialitäten erwarten.

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Wem eine Essensdelikatesse nicht ausreichte, hatte bis zum heutigen Sonntag Zeit, sich an den Ständen durchzuprobieren. Eine Eintagsfliege? Wohl kaum. »Wenn das Angebot gut angenommen wird, ist es durchaus denkbar, dass wir auch im kommenden Jahr ein Streetfood-Festival in der Stadt haben werden«, teilte der Stadtbürgermeister Oliver Krügel mit. Vieles spricht dafür, denn die Menschen zeigten sich beeindruckt von der neuen Veranstaltung.

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Nach dem Vatertagskater ist vor dem Bad Emser Stadtlauf. Am Samstag war es dann wieder soweit. Das Running-Team Bad Ems hatte zum sportlichen Aufeinandertreffen eingeladen. Kleine und große Athleten gingen auf die Strecke rund um die Kurstadt. Sieger waren am Ende alle Teilnehmer, denn die sportliche Höchstleistung steht beim beliebten Lauf an zweiter Stelle. Jeder Sportler wurde beim Zieleinlauf und an der Strecke lautstark bejubelt. Gut so, denn das ist ein wenig olympischer Geist in der Kurstadt. Auch wenn der Ehrgeiz bei den vielen Teilnehmern sichtbar war, dürfte am Ende die Platzierung zweitrangig gewesen sein. Dabei sein ist alles. Paris lässt grüßen.

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VG Bad Ems-Nassau

REWE-Pebler in Nassau wird umgebaut: Energiesparende Technik und modernes Ambiente

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Foto: Uli Pebler

NASSAU Für Renovierungsarbeiten schließt vorübergehend der REWE-Markt in der Emserstr. 37 in Nassau nach Ladenschluss am Samstag, den 25. Mai 2024. Bis Donnerstag, 27. Juni müssen sich die Kunden in Geduld üben. Damit die Schließungszeit so kurz wie möglich gehalten werden kann, haben bereits erste kleinere Arbeiten begonnen. Für die damit verbundenen Umstände bitten die Kaufmannsfamilie Pebler und ihr Team bereits jetzt um Verständnis und Entschuldigung.

Die komplette Einrichtung auf der 1.918 Quadratmeter großen Verkaufsfläche des REWE-Marktes wird während der Umbauphase grunderneuert und modernisiert, um damit in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und die dauerhafte Sicherung der Arbeitsplätze zu investieren. Fokusabteilungen wie Obst- und Gemüse- oder die Bedienabteilung präsentieren sich ab dem 27. Juni in neuem, modernem Design. Durch ein spezielles Energiesparkonzept (Lichttechnik, Kühlmöbel etc.), das den aktuellen Anforderungen gerecht wird, leistet der Supermarkt zukünftig einen noch höheren ökologischen Beitrag als bisher schon. Die Sortimente werden beispielsweise durch eine Bake-Off Abteilung erweitert. „Nach unserem Umbau möchten wir unseren Kunden ein noch größeres Einkaufserlebnis gepaart mit modernster Technik bieten“, sagt Kaufmann Ulrich Pebler.

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Bis zum Schließungszeitpunkt wird Kunden die gewohnten Standardsortimente vorfinden. Freuen können sich die Bürgerinnen und Bürger außerdem über zusätzliche Selbstscann-Kassen, ein neuer Look des Vorkassenbäckers „Scheffel“ und die veränderten Öffnungszeiten. Denn ab dem 27. Juni ist das Einkaufen bei REWE Pebler Montag bis Samstag von 7:00 – 21:00 Uhr möglich.

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VG Bad Ems-Nassau

Wunderschönes Mühlbachtal: Einmal im Jahr strömen die Besucher zur Käsmühle in Geisig

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GEISIG Die Käsmühle in Geisig? Genau. Mehr als nur ein Geheimtipp. Das Mühlbachtal lockt Menschen überregional in die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau. Bei gut ausgebauten Wegen freuen erfreuen sich die Radfahrer oder Fußgänger an der einzigartigen Landschaft entlang des kleinen Flusses. Früher hatte der Name durchaus seine Berechtigung für die Menschen in den Dörfern. Die Mühlen mahlten und waren besonders für die Landwirte  willkommene Handwerksbetriebe.

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Heute ist der malerische Mühlbachweg ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie. Gerade der Weg von Geisig zur Käsmühle ist fußläufig gut erreichbar. Vorbei geht es an einigen wunderschönen Fachwerkmühlen, während beiläufig der Bach in der Waldlandschaft plätschert.  Die Ruhe erdet und bringt ein wenig die gewünschte Erholung, wenn man das denn möchte. Zum traditionellen Vatertag ist alles ein wenig anders. Junge und ältere männliche Elternteile kehre mit Bollerwagen im Schlepptau auf der Käsmühle ein. Bei schönstem Frühlingswetter erwarteten die zahlreichen Besucher Bratwurst und natürlich eiskalte frische Getränke.

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Vatertage sind nicht nur etwas für Männer. Zu Christi Himmelfahrt ist die Käsmühle ein Familientreff. Die Kindervergnügen sich am Bachlauf oder spielen auf der großen Wiese und die Eltern genießen den vorsommerlichen freien Tag bei einem Glas Wein. Wem dann am Ende der Heimweg zu beschwerlich war, durfte mit dem Shuttle-Bus von der Firma Heymann zurück nach Geisig fahren. Schön war es.

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