Connect with us

Gesundheit

Das Ende: Patienten aus Bad Emser Paracelsus-Klinik wurden in umliegende Krankenhäuser verlegt

Veröffentlicht

am

Das Ende: Paracelsus-Klink Bad Ems verlegt Patienten in andere Krankenhäuser

BAD EMS Das war es wohl. Die meisten Assistenzärzte haben sich entweder krankgemeldet oder sind nicht mehr erschienen. Ohne ärztliches Personal können Patienten nicht behandelt werden. Nahezu sämtliche Patienten wurden in umliegende Krankenhäuser verlegt. Eine Neuaufnahme gibt es nicht mehr. Zwar gibt es noch ausreichendes Pflegepersonal, das in der Hoffnung auf einen Weiterbetrieb bis zum Schluss nicht nach einem neuen Arbeitgeber gesucht hat, aber ohne ärztliches Fachpersonal konnte der Betrieb nicht mehr aufrechterhalten werden.

Beschäftigte verließen sich auf Durchhalteparolen und hielten dem Krankenhaus die Treue

Was bleibt, ist eine Notversorgung von 8 bis 16 Uhr. Stationäre Aufnahmen sind nicht mehr möglich. Ist dies ein Einzelfall bei der Porterhouse-Group? Wohl kaum. Nach Reichenbach im Vogtland wurde auch die Geburtsstation in Hennstedt-Ulzburg geschlossen. Im Oktober 2022 wurde die Paracelsus-Klinik in Hemer an den Unternehmensverbund der DGD-Stiftung übergeben. Die Paracelsus-Klinik Nordseeklinik Helgoland wurde von der privaten Park-Hospital-GmbH übernommen und in München soll es ebenfalls bereits fortgeschrittene Gespräche mit einem Investor geben.

Anzeige

Besonders frustriert und enttäuscht sind die zahlreichen Mitarbeiter der Paracelsus-Klinik in Bad Ems. Bis zum Schluss hofften sie auf einen Weiterbetrieb und wurden von der Politik ermuntert, nicht zu gehen. Viele verließen sich auf die vielversprechenden Durchhalteparolen und hielten dem Krankenhaus die Treue. Der Lohn ist nun ein ausgebliebener Arbeitsplatz für die Zukunft. Lange Zeit hofften die Angestellten auf das Modell des Bügerkrankenhauses mit Unterstützung der Hufelandklinik. Am Ende könnte es jedoch einen völlig anderen Weg geben. Dass die Mitarbeiter mit gut dotierten Verträgen zu gleichen Bedingungen übernommen werden, scheint mittlerweile ausgeschlossen zu sein. Aus Belegschaftskreisen war zu erfahren, dass die überwiegende Zahl der Beschäftigten einen späteren Wechsel zur Nachbarklinik ausschließt und ihr Heil lieber bei Arbeitgebern außerhalb des Rhein-Lahn-Kreises suchen will.

Anzeige

Am Ende gibt es hier zahlreiche Verlierer. Zunächst einmal ist es der Gesundheitsstandort des Kurortes Bad Ems. Eine Notfallversorgung vor Ort wird es nun nicht mehr geben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Todesfälle zu beklagen sind, weil kein Krankenhaus mit einer Notfallaufnahme zeitnah angefahren werden konnte. Somit sind die Verlierer auch die Bürger in der gesamten Region. Dazu kommen die Beschäftigten, die über Monate hinweg hingehalten wurden.

Wie es mit dem Gebäude der Paracelsus-Klinik weitergehen wird, ist bislang unklar. Wird es leer stehen? Bisher hatte die Porterhouse-Group rund um den Geschäftsführer Happel große Schwierigkeiten in den Verhandlungen. Möglicherweise winkt dem Träger noch ein beträchtliches Sümmchen für die Beerdigung des Gesundheitsstandortes. Makaber?

Gemäß dem Krankenhausstrukturgesetz von 2016 könnten dem Betreiber 2,136 Millionen Euro für die Schließung der Klinik ausgezahlt werden, sofern kein neuer Träger den Betrieb weiterführt. Deshalb könnte es Sinn ergeben, die Verhandlungen zu blockieren.

Ob die Hufelan-Klinik tatsächlich kein Interesse an dem Gebäude der Paracelsus-Klinik hat, wird sich noch zeigen müssen. Schon jetzt kommt das Krankenhaus strukturell an seine Grenzen, und eine günstige Gebäudeübernahme ohne Personalverpflichtung könnte vielleicht interessant sein. Das ist jedoch reine Spekulation.

Eines ist jedoch sicher: Die zukünftige Gesundheitsversorgung der Region ist unsicher geworden. Die akute Krankenhausversorgung im Rhein-Lahn-Kreis wird als äußerst kritisch angesehen. Es bleibt nicht viel übrig außer dem Diezer St. Vincenz Krankenhaus, dem Paulinenstift in Nastätten und dem St. Elisabeth in Lahnstein. Möglicherweise wird sich diese Landschaft demnächst noch ein wenig verändern (wie wir hier berichtet haben).

Was nun? Es ist Zeit, das Licht auszuschalten und den noch verbliebenen Mitarbeitern die Chance zu geben, sich endlich um einen neuen Arbeitsplatz bemühen zu können.

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen
Zum Kommentieren klicken

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Gesundheit

Landrat Denninghoff und Stadtbürgermeister Ludwig wenden sich an Minister Hoch

Veröffentlicht

am

von

Foto: BEN Kurier

BAD EMS/NASTÄTTEN Landrat Jörg Denninghoff und Stadtbürgermeister der Stadt Nastätten Marco Ludwig haben sich in einem gemeinsamen Schreiben an Minister Clemens Hoch bezüglich der Thematik rund um das Krankenhaus Nastätten gewandt. Wie der Berichterstattung zu entnehmen war, sollen die Standorte Nastätten und Boppard geschlossen werden. Diese Vorgehensweise erschließt sich Landrat und Stadtbürgermeister nicht.

Anzeige

Bei einem Liquiditätsdefizit des Gemeinschaftsklinikums von 26 Mio. Euro spielt das Krankenhaus Nastätten mit einem Defizit von rund 2,5 Mio. Euro eher eine untergeordnete Rolle. Des Weiteren hat das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein den Versorgungsauftrag und kann einen Standort, der laut Minister Hoch bedarfsnotwendig ist, nicht einfach aus dem Verbund des Klinikums lösen.

Anzeige

Deshalb bitten Landrat und Stadtbürgermeister Minister Hoch um die Moderation der zukünftigen Gespräche, damit die weitere Vorgehensweise kompetent strukturiert wird. Landrat Jörg Denninghoff und Stadtbürgermeister Marco Ludwig sind sich einig: „Der Standort Nastätten ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung im Rhein-Lahn-Kreis. Deshalb muss der Standort Nastätten erhalten bleiben. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um eine gute Lösung herbeizuführen. Dafür sind wir jederzeit für konstruktive Gespräche bereit.“

Anzeige
Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Gesundheit

Schließung der Krankenhäuser Nastätten und Boppard? Nicht mit Landrat Denninghoff und Boch!

Veröffentlicht

am

von

NASTÄTTEN Eine Schließung der Krankenhausstandorte Nastätten und Boppard? Nach Vorlage eines Sanierungsgutachtens von Roland Berger sowie eines Gutachtens der Geschäftsführung des GKM soll genau das vorgesehen sein. Das ergeht aus einem Schreiben der Paulinenstiftung hervor, die das auf keinen Fall akzeptieren wollen. Und damit stehen sie nicht alleine da. Durch die kommunalen Gesellschafter des GKM, deren Rechtsanwälte sowie Mandatsträger vom Kreistag Mayen und dem Stadtrat Koblenz soll die Forderung laut geworden sein, dass die Stiftungen sich aus der Gesellschaft zurückziehen sollen, um den Weg für eine kommunale Lösung freizumachen. 

Anzeige

Doch genau das inszenierte Ausstiegsszenario der Stiftungen beinhaltete keine Garantien für die Standorte in Nastätten und Boppard. Im Gegenteil. Für den Mayener Landrat Dr. Saftig und gleichzeitig Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung soll der Rückzug der Stiftungen aus dem GKM den Weg frei machen für die Schließung der Krankenhäuser in Nastätten und Boppard. Die Beteiligung der Stiftungen am GKM ist gering und die Einflussmöglichkeiten eingeschränkt. Demgegenüber halten die kommunalen Gesellschafter  knapp 90% der Stimmrechte.

Anzeige

Nun haben die Stiftungen gezwungenermaßen den Weg frei gemacht für eine mögliche kommunale Lösung mit dem Austritt aus dem Gesellschaftervertrag. Die vorgesehene Kündigungsfrist beträgt fünf Jahre und in der Zeit haben die Stiftungen natürlich die Möglichkeit sich weiter für die Standorte Nastätten und Boppard einzusetzen und genau das ist vorgesehen. Für den Gesundheitsminister Clemens Hoch ist das Krankenhaus in Nastätten unverzichtbar für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung im Rhein-Lahn-Kreis. Somit dürften die Mehrheitsgesellschafter des GKM in der Verantwortung sein, die Versorgung in der Region sicherzustellen.

Anzeige

Wie es nun weitergehen wird? Unklar. Erst vor wenigen Tagen bemängelten der Landrat des Rhein Lahn-Kreises Jörg Denninghoff und der Landrat Volker Boch im Rhein-Hunsrück-Kreis eine mangelnde Transparenz im Verfahren um die beiden Klinikstandorte. In einem offenen Brief forderten sie den Landrat Saftig im Kreis Mayen Koblenz und gleichzeitig Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung auf, umfangreiche Fragen zum Sachstand zu beantworten. Dieser antwortete nun mit der Aufforderung und Bestätigung, dass in Form eines Letters of Intents die Sichtung der Informationen erfolgt.

Anzeige

Ein solches Verfahren bedeutet, dass es eine Absichtserklärung oder Grundsatzvereinbarung zum Abschluss eines Vertrages geben soll, am liebsten mit der Verpflichtung zum Verlustausgleich der Standorte Boppard und Nastätten. Erst dann wolle man der Gesellschafterversammlung vorschlagen, sie Geschäftsführung des GKM zu beauftragen, standortbezogene Informationen herauszugeben, die natürlich eine Verschwiegenheit unter den Beteiligten beinhaltet. Das Vorgehen dürfte für die Landräte Jörg Denninghoff und Volker Boch kaum annehmbar sein und zeugt wenig von transparenten und vertrauensvollem Umgang im Vorfeld untereinander.

Kommentar (red): Die Verhandlungen des GKM mit der Sana Group sind gescheitert. Hauptsächliche Gründe waren die millionenschweren hausinternen Rentenansprüche, die von der Sana übernommen werden sollten. Dankend lehnten sie ab. Die Zeche sollen jetzt die Standorte Nastätten und Boppard mit ihren jeweiligen Kreisen zahlen. Das Ganze am besten im Vorfeld nur dann, wenn man sich bereit erklärt Vertragsverhandlungen in genau die Richtung für einen kostenintensiven Abschluss zu führen. Dann dürfte man auch einmal in die Unterlagen hineinschauen. Das GKM versuchte seinerzeit bereits die Rentenansprüche auf die Sana abzuwälzen, was nicht funktionierte. Nun wird erneut nach einer Lösung gesucht, die einseitig das GKM entlastet. Frei nach dem Motto: Wir fahren die Gesundheitsversorgung vor die Wand, aber zahlen sollen bitte die anderen oder schließt die Standorte. Nastätten ist für die Gesundheitsversorgung des Rhein-Lahn-Kreises unverzichtbar und die Kündigung des Vertrages mit den Stiftungen ist mit fünf Jahren noch weit hin. Verhandlungen müssen auf Augenhöhe erfolgen und können nicht diktiert werden, denn so würde es am Ende nur Verlierer geben und genau deswegen reagieren die Verantwortlichen im Rhein-Lahn-Kreis und dem Rhein-Hunsrück-Kreis richtig und fordern einen offenen Dialog und ehrliche Transparenz auf deren Grundlage Entscheidungen getroffen werden können.

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Gesundheit

Zukunft der Klinik in Nastätten: Paulinenstift soll Gesellschaftsbeteiligung am GKM gekündigt haben

Veröffentlicht

am

von

NASTÄTTEN/MAYEN Die Landräte Jörg Denninghoff (Rhein-Lahn-Kreis) und Volker Boch (Rhein-Hunsrück-Kreis) forderten in einem offenen Brief vom Landrat Alexander Saftig (Mayen-Koblenz) und gleichzeitig Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung der GKM mehr Transparenz zu den Klinikstandorten Nastätten und Boppard im Verbund der GKM. Nun erreichte den BEN Kurier folgendes Statement vom Landrat Dr. Alexander Saftig welches wir unverändert veröffentlichen:

Statement des Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung der GK-Mittelrhein g GmbH, Landrat Dr. Alexander Saftig, zum offenen Brief der Landräte des Rhein-Lahn-Kreises und des Rhein-Hunsrück-Kreises, in dem sie mehr Transparenz zu den Klinikstandorten Nastätten und Boppard einfordern:

Anzeige

„Ich habe als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der GK-Mittelrhein g GmbH am 17. April ein Schreiben der Landräte Boch und Denninghoff mit detaillierten Fragen zur innerbetrieblichen Situation des GK-Mittelrhein erhalten und wenige Tage später beantwortet. Um den Landkreisen eine Hilfe bei der Bewertung und Entscheidungsfindung ihrer kommunalen Gremien hinsichtlich einer möglichen Übernahme oder eines Verlustausgleichs der in deren Landkreisen liegenden Standorte zu ermöglichen, können selbstverständlich Informationen seitens des GK-Mittelrhein zur Verfügung gestellt werden. Es muss dafür allerdings vorab sichergestellt sein, dass in dem Prozess die Betriebsgeheimnisse und Rechte der Beteiligten gewahrt werden und dass dies zielführenderweise, wie in derartigen Verfahren üblich, einer strukturierten Vorgehensweise entspricht.

Anzeige

Auch wurde angeboten, dass sich gerne in einem gemeinsamen Gespräch dazu abgestimmt werden kann. Diese Bereitschaft gilt umso mehr, da die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift am 23.04. zur großen Überraschung sämtlicher anderer Gesellschafter die Kündigung ihrer Gesellschaftsbeteiligung bei der GK-Mittelrhein gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt verkündet hat. Es wurde seitens der Diakoniegemeinschaft die Mitarbeit am Zukunftskonzept für den Konzern mit sofortiger Wirkung eingestellt und man beabsichtigt offenbar, nicht mehr an den weiteren Entwicklungen des Standortes Nastätten mitzuwirken.“

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Trending

×

Hallo.

Klicke auf den Button um uns eine WhatsApp Nachricht zu senden oder sende uns eine Mail an redaktion@ben-kurier.de

× Whats App zum BEN Kurier