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Koblenz

Bronzeplatte am Deutschen Eck korrigiert

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„Alte_Platte“: Diese Platte lag fast 39 Jahre am Fuß des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Deutschen Eck, ehe sie Ende 2021 ausgebaut wurde. Foto: Firma Deisen
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KOBLENZ Fast 39 Jahre lag sie dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck zu Füßen, doch im Winter 2021/2022 musste sie vorrübergehend weichen: Die Rede ist von einer französischen Bronzetafel am Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Die Stadtverwaltung Koblenz sorgte dafür, dass ein inhaltlicher Fehler endgültig korrigiert wurde. Doch was war passiert?

Stadt Koblenz lässt nach fast 39 Jahren französische Inschrift ersetzen

Die Sparkasse Koblenz hatte 1983 drei Informationstafeln, die vom 2013 verstorbenen Koblenzer Künstler Heinz Kassung entworfen wurden, auf Deutsch, Französisch und Englisch gestiftet und am 30. März seinerzeit vor dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck eingelassen. Hiermit wollte das Geldinstitut die Geschichte des Denkmals darstellen.

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„Neue_Bronzeplatte“:
So sieht die neue Bronzetafel auf Französisch am Deutschen Eck aus. Foto: Stadt Koblenz/Egenolf

Knapp zwei Jahre nachdem die Bronzetafeln in den Boden eingelassen worden waren, machte Heinz Altenweg aus Gondershausen im August 1985 erstmals darauf aufmerksam, dass die französische Informationstafel einen inhaltlichen Fehler enthielt. Der erste Satz des Textes der deutschen Tafel lautet nämlich: „Bis 1945 erinnerte ein 14 Meter hohes Reiterstandbild an Kaiser Wilhelm I., dem die Rheinprovinz das Monument 1897 als Dank für die Einigung des Deutschen Reiches gewidmet hatte.“ Auf Französisch stand dort übersetzt allerdings zu lesen: „Jusqu’en 1945, une statue équestre de 14 mètres de haut évoquait le souvenir de l’empereur Guillaume 1er, qui avait dédié ce monument à la Prusse rhénane en 1897, en remerciement pour l’unification de l’empire allemand.“ So hieß es im französischen Text, dass Kaiser Wilhelm I. das Denkmal 1897 der Rheinprovinz gewidmet habe, was allerdings den Fakten widersprach. Wilhelm I. war schließlich bereits am 8. März 1888 gestorben. Das Denkmal wurde im Jahre 1897 vollendet, um des 100. Geburtstages des verstorbenen Kaisers zu gedenken.

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Nach dem Hinweis von Heinz Altenweg 1985 auf den Übersetzungsfehler blieb die zwei Jahre zuvor verlegte französische Gedenkplatte allerdings liegen. Was die genauen Gründe dafür waren, ist heute nicht mehr genau nachzuvollziehen. Das Deutsche Eck sowie die dazugehörige Landzunge gehörten seinerzeit dem Land Rheinland-Pfalz und nicht der Rhein-Mosel-Stadt. Erst im Mai 1992 schenkte das Land der Stadt Koblenz den berühmten Touristenmagneten samt der 16.122 Quadratmeter großen Landzunge, was der Stadtrat im Juni 1992 auch annahm. Um die falsche Bronzeplatte wurde es in den nachfolgenden Jahrzehnten allerdings wieder still.

Erst in den zurückliegenden Jahren gab es erneut vereinzelte Hinweise bei der Stadt auf die fehlerhafte französische Inschrift zu Füßen des Denkmals. Den endgültigen Auslöser, die Gedenkplatte auszutauschen, gab letztlich ein Bericht in der Koblenzer Lokalausgabe der Rhein-Zeitung im März 2021.  RZ-Mitarbeiter Reinhard Kallenbach griff im Rahmen einer Denkmalserie erneut die fehlerhafte Bronzeplatte auf und ließ Heinz Altenweg zu Wort kommen. Baudezernent Bert Flöck nahm die Berichterstattung zum Anlass, um den Sachverhalt durch die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Koblenz prüfen zu lassen. Die dortigen Denkmalexperten bestätigten den Übersetzungsfehler. Hiernach entschloss sich die Stadt, die französische Informationsplatte auszutauschen und durch eine korrigierte Inschrift anfertigen zu lassen. Gemeinsam mit der Koblenzer Gästeführerin und französischen Muttersprachlerin Monique Schmidt-de Fauw erarbeitete die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt eine sprachlich möglichst prägnante neue Übersetzung, die den Sachverhalt korrekt widergibt. Man entschied sich für folgende französische Inschrift: „Jusqu’en 1945, une statue équestre de 14 mètres de haut évoquait le souvenir de l’Empereur Guillaume 1er. En 1897, la Prusse rhénane dédia ce monument à l‘empereur en remerciement pour l’unification de l’empire allemand.“

„Alte_Platte“:
Diese Platte lag fast 39 Jahre am Fuß des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Deutschen Eck, ehe sie Ende 2021 ausgebaut wurde. Foto: Firma Deisen

Das Zentrale Gebäudemanagement der Stadtverwaltung unter fachlicher Begleitung der Unteren Denkmalschutzbehörde koordinierte im Anschluss den Guss sowie den Austausch der fehlerhaften Platte, die Ende des Jahres 2021 ausgebaut wurde. Den Auftrag für die Herstellung des Modells der neuen Tafel und den Guss erhielt die Gießerei Kai Pelikan aus dem Bendorfer Stadtteil Mülhofen, die in Koblenz beispielsweise bereits die Bronzetafeln am Barbara-Denkmal auf dem Friedrich-Ebert-Ring rekonstruiert hatte.

Vor geringe Probleme stellte der Nachguss die Firma lediglich zu Beginn der Arbeiten: Da sich im Nachlass von Heinz Kassung, dem Schöpfer der Ursprungstafeln, keine Entwürfe oder Modelle der 1983 gegossenen Inschriften mehr finden ließen und die Lettern, die Gießereien als Vorlage zur Verfügung stehen, nicht ganz den Originaltafeln entsprachen, nahm die Gießerei Pelikan Abdrücke der Lettern der Originaltafel. Auf dieser Basis erstellte die Bendorfer Fachfirma das Modell für den Neuguss der französischen Bronzetafel. Anfang März konnte nunmehr die neue Tafel von Mitarbeitern der Firma Deisen fachgerecht wieder eingebaut werden. Insgesamt hat die Stadtverwaltung der Austausch und Neuguss der Bronzetafel rund 5525 Euro gekostet.

Die korrigierte Tafel kommt gestalterisch ihrem Vorbild nahe, bietet nun aber auch französischsprachigen Besuchern des Denkmals am Deutschen Eck durchgehend korrekte Informationen. Seit der Rekonstruktion des Standbildes Kaiser Wilhelms I. im Jahr 1993 sind allerdings alle drei Tafeln ohnehin nicht mehr ganz aktuell, weil sie nur an den Bau des Denkmals und die Zerstörung des Kaiser-Standbildes erinnern, aber sie halten auch in Erinnerung, dass das Denkmal am Deutschen Eck 1953 zum Mahnmal der deutschen Einheit wurde. Die Tafeln sind deshalb selbst ein Stück Geschichte des Denkmals.

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Altenkirchen

Dreifachmord im Westerwald: 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt

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Foto: BEN Kurier
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BLAULICHT |WW Trotz umfangreichster – auch internationaler – Fahndungsmaßnahmen ist es bislang leider nicht gelungen, den Aufenthaltsort des Tatverdächtigen zu ermitteln und ihn festzunehmen. Die vielfältigen und intensiven Maßnahmen zur Ergreifung des Täters dauern unvermindert an. Die Hintergründe der Tat und das Tatmotiv sind weiterhin unklar. Tatermittlungen und Fahndungsmaßnahmen laufen parallel.

Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 10.000 EUR ausgesetzt.

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Öffentlichkeitsfahndung nach dreifachem Tötungsdelikt in Weitefeld (Landkreis Altenkirchen)

Sachverhaltsbeschreibung

Am frühen Sonntagmorgen, 06.04.2025, sind in der Ortschaft Weitefeld im Landkreis Altenkirchen im Westerwald in einem Einfamilienhaus drei Menschen einem vorsätzlichen Tötungsdelikt zum Opfer gefallen. Bei den Opfern handelt es sich um einen 47-jährigen Mann, dessen 44-jährige Ehefrau und den gemeinsamen 16-jährigen Sohn. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand sind sowohl Schusswaffen als auch Stichwaffen benutzt worden. Die Obduktion der Leichen ist veranlasst, aber noch nicht abgeschlossen.

Die mit Hochdruck geführten Ermittlungen, insbesondere die Analyse der forensischen Spurenlage am Tatort, haben mittlerweile zu einem dringenden Tatverdacht gegen den 61-jährigen

Alexander Meisner

aus einem Nachbarort geführt. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen einen Haftbefehl wegen des Verdachts des dreifachen Mordes gegen den Mann erwirkt. Der Verdächtige befindet sich weiterhin auf der Flucht. Zwei Lichtbilder des Verdächtigen sind der Fahndung beigefügt.

Personenbeschreibung / Besondere Hinweise

– männlich
– 1,74 Meter
– 74 kg
– braune Haare
– blau-graue Augen

Beschreibung / Besondere Merkmale

– Narbe Oberarm rechts
– Narbe Augenbraue
– Narbe Unterarm links
– Tattoo: Handrücken links „Katja“ (russische Schreibweise)

Gesuchte Hinweise

Alle Hinweise, die zur Ergreifung des Tatverdächtigen führen.

Die Polizei hat dazu ein eigenes Hinweistelefon eingerichtet: 0261 103 50399

Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Koblenz unter der Nummer:  0261/103 50399 oder an jede andere Polizeidienststelle.

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Rechtliche Hinweise:

Über die Zuerkennung und ggf. Verteilung der Belohnung an Berechtigte wird unter Ausschluss des Rechtswegs entschieden. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamtinnen oder Beamte bestimmt, zu deren Berufspflichten die Verfolgung von Straftaten gehört. (pm Staatsanwaltschaft Koblenz – Mannweiler, Leitender Oberstaatsanwalt).

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Koblenz

Klappschilder ermöglichen Halteverbote „im Handumdrehen“

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Foto: Stadt Koblenz | Sebastian Glinski
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KOBLENZ An manchen Standorten in Koblenz müssen zeitlich begrenzt Halteverbote durch Verkehrsschilder ausgewiesen werden. Der Kommunale Servicebetrieb Koblenz kennzeichnete diese temporären Halteverbote früher ausnahmslos durch das Aufstellen von mobilen Halteverbotsschildern, für die zwei oder teilweise mehrere 28 Kilogramm schwere Bodenplatten notwendig sind. Neuerdings werden an besonders häufig betroffenen Standorten fest installierte, klappbare Schilder eingesetzt. Das spart Personalaufwand, denn Halteverbote auszuweisen oder aufzulösen funktioniert mit Klappschildern schneller und unkomplizierter.

Klappschilder lassen sich in der Mitte zusammenklappen, so dass deren Inhalt (z.B. das Halteverbot) nur bei Bedarf sichtbar ist und auch nur dann gilt. Soll das Halteverbot angezeigt werden, muss ein Mitarbeiter das an entsprechender Stelle montierte Schild nur aufklappen und braucht kein Schild zuzüglich Bodenplatten aufzustellen. Das spart Zeit und auch das Schleppen der schweren Bodenplatten, auf denen die Schilderstangen befestigt werden, entfällt. Vorhängeschlösser an den Drehverschlüssen stellen sicher, dass die Schilder nicht durch Unbefugte auf- und zugeklappt werden können.

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Gerade wurde die Umstellung auf Klappschilder am Peter-Altmeier-Ufer ab der Schlachthofstraße in Richtung Deutsches Eck abgeschlossen. Die Abteilung Straßenunterhaltung des Kommunalen Servicebetriebs Koblenz erwartet, dass zu Großereignissen wie etwa „Rhein in Flammen“ und „Firmenlauf“, aber auch bei Hochwasser, der benötigte Personalaufwand zum Ausweisen von Halteverboten deutlich reduziert wird. Zeit, in der der Kommunale Servicebetrieb andere wichtige Dinge für alle Koblenzer Schängel erledigen kann.

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Koblenz

Es geht wieder los: Vorbereitungen am Koblenzer Wasserspielplatz starten

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KOBLENZ Der Zaun steht – und damit ist klar: Die Vorbereitungen für die neue Saison am Wasserspielplatz sind in vollem Gange. Ganze 1,2 Tonnen Filtersand aus dem unterirdischen Technikraum werden aktuell ausgetauscht. Auch die Fugen brauchen eine Überarbeitung, bevor es wieder losgehen kann. Wenn alles rundläuft, darf in ein paar Wochen wieder geplanscht werden.

Als nächstes überprüft der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen die aufwendige Brunnentechnik: Pumpen, Filter und Steuerung müssen aus dem Winterschlaf geholt und geprüft werden. Danach steht der Frühjahrsputz an – inklusive Desinfektion aller Leitungen. Solange die Arbeiten laufen, bleibt der Spielplatz zur Sicherheit gesperrt. Der genaue Eröffnungstermin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

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