Lahnstein
Vor 25 Jahren wurde das Mahnmal in Friedrichssegen errichtet

LAHNSTEIN Vor 25 Jahren, genauer am 24.11.1996, wurde das Mahnmal zum Gedenken an die jüdischen Opfer der NS-Zeit aus der Region in Friedrichssegen in der Erzbachstraße eingeweiht.
Den Stein ins Rollen gebracht hatte eine siebenköpfige Schülergruppe der Realschule Lahnstein unter Leitung ihrer Lehrerin Ruth Mayer-Schnell, ständig unterstützt von ihrem Kollegen Elmar Ries. Vier Jahre dauerte der Einsatz der Gruppe, bis es zur Verwirklichung des Mahnmals kam.
Angeregt durch einen Bußgang, der am 50. Jahrestag (28.08.1992) der Deportation der jüdischen Zwangsarbeiter von der Kolpingfamilie St. Martin, den katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden, der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz und der christlich-jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit vom Bahnhof Friedrichssegen bis zum jüdischen Friedhof am Ahlerweg veranstaltet wurde, setzten sich die Schüler intensiv mit dem Thema auseinander, befragten Zeitzeugen und nahmen Kontakt zur jüdischen Gemeinde, zum Arbeitskreis Grube Friedrichssegen und zu den Parteien auf. Sie suchten und fanden auf allen Ebenen Unterstützung für ihr Vorhaben, das schließlich im Ausschuss für Fremdenverkehr, Heimatpflege und Kultur beraten und beschlossen wurde. Auch an der Umsetzung und Standortfrage hatten sich die Jugendlichen rege beteiligt und dafür eifrig Spenden gesammelt.
Das Mahnmal besteht aus drei Sandsteinsäulen aus der Werkstatt des Lahnsteiner Steinbildhauers Norbert Rösner. Die linke und rechte Säule nennt die Namen von 51 bekannten Opfern aus dem gesamten Mittelrheingebiet, nämlich der damaligen Landkreise Rheingau, St. Goarshausen, Unterlahn, Limburg und Unterwesterwald. Unter den Opfern befinden sich auch acht jüdische Mitbürger aus Lahnstein.
Auf der mittleren Säule ist zu lesen: „Den Opfern zum Gedenken, den Lebenden zur steten Mahnung“, sowie der Bibelvers aus dem gemeinsamen Alten Testament (Jeremias 8,23): „Ungestillt rinnt die Träne um die Erschlagenen meines Volkes“
Insgesamt wurden mehr als 51 Männer, Frauen und Kinder im August 1941 gezwungen, in die ehemalige Arbeitersiedlung „Tagschacht“ in Lahnstein-Friedrichssegen zu ziehen. Der abgelegene und vor fremden Blicken geschützte Ort eignete sich – nach Ansicht der örtlichen Behörden – für eine zentrale Sammlung und Kasernierung der Juden sowie für ihren „geschlossenen Arbeitseinsatz“ vor der Deportation. Sie mussten dort unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und Zwangsarbeit verrichten, die Männer in einem Eisenlager und Verschrottungsbetrieb (vorher Emil Baers Firma), die Frauen in einem Ton- und Dachziegelwerk. Nach einem Jahr wurden sie in zwei Schüben über Frankfurt in die Konzentrationslager im Osten deportiert. Dem Großtransport von Juden aus dem Regierungsbezirk Wiesbaden am 10.06.1942 nach Theresienstadt gehörten auch vier Lahnsteiner Juden an. Sie wurden in Sobibor ermordet. Die anderen Lahnsteiner Juden folgten am 28.08.1942 über Theresienstadt nach Treblinka oder Auschwitz.
Emil Baer (geb. 1876 in Oberlahnstein), der langjährige Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Oberlahnstein, war schon am 26.08.1941 in das KZ Sachsenhausen verschleppt worden, wo er am 15.10.1941 unter bis heute ungeklärten Umständen verstarb.
Klara Laeger, geb. Löwenstein (geb. 1885 in Oberlahnstein), wurde im Herbst 1941 nach Köln gebracht, wo sie am 25.11.1941 angeblich an Kreislaufschwäche verstarb.
Die einzige Überlebende war Hilde Emmel (1906-1996). Sie kehrte im September 1945 aus dem Frauenlager des KZ Ravensbrück nach Lahnstein zurück, hatte die Schülergruppe noch kennen gelernt und ihnen von der grausamen Zeit berichtet. Die Einweihung des Mahnmals hat sie aber leider nicht mehr erleben können.
Lahnstein
DGB-Frittenmobil bei Lahnpaper in Lahnstein erfolgreich: Gespräche über Tarifverträge kommen bei Beschäftigten gut an

LAHNSTEIN Mit einer erfolgreichen Aktion warb der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Koblenz gemeinsam mit der IGBCE Bezirk Mittelrhein am Donnerstag, 4. September, bei der Firma Lahnpaper in Lahnstein für mehr Tarifbindung. Das Frittenmobil lockte die Beschäftigten zur Mittagspause und beim Schichtwechsel zu informativen Gesprächen über die Vorteile von Tarifverträgen.
„Die Resonanz war gut. Viele Beschäftigte haben das Gespräch gesucht und sich über ihre Arbeitsbedingungen ausgetauscht“, berichtet Sebastian Hebeisen, DGB-Regionsgeschäftsführer für Koblenz und Umgebung. „Das bestätigt uns: Mit Tarifvertrag ist mehr drin! Also auch in der Pommestüte.“
Die Beschäftigten zeigten großes Interesse an konkreten Verbesserungen durch Tarifverträge. In der Papierindustrie gibt es Flächentarifverträge, die auch für die IGBCE-Mitglieder bei Lahnpaper gelten. Allerdings fordert die IGBCE für ihre Mitglieder in der Papierindustrie einen Mitgliederbonus, etwa einen zusätzlichen Urlaubstag, erläutert Hans-Joachim Gerloff, Bezirksleiter der IGBCE Mittelrhein.
Ulrich Greßler, Mitglied des Vorstandes der IGBCE Mittelrhein und der Bundestarifkommission, war ebenfalls vor Ort und diskutierte mit den Kolleginnen und Kollegen. Er unterstrich, diesen Mitgliederbonus auf jeden Fall bei den Verhandlungen erreichen zu wollen.
Olaf Bückner, Betriebsrat bei Lahnpaper und aktiv in der IGBCE, bedankte sich für die Frittenmobil-Aktion vor den Toren des Betriebs und äußerte die Hoffnung auf neue Mitglieder bei der IGBCE sowie den Mitgliederbonus.
Auch Yvonne Schulski, Vorsitzende des DGB Rhein-Lahn, unterstützte die Aktion vor Ort: „Ich finde es gut, wenn Mitglieder der Gewerkschaft einen Bonus erhalten, den die anderen Beschäftigten nicht haben. Da zahlt sich dann Mitgliedschaft nicht nur durch die Ergebnisse in den Tarifverhandlungen aus, die für alle gelten, sondern auch in einem Extra nur für sie.“
Massive finanzielle Verluste ohne Tarifvertrag
Wer in Rheinland-Pfalz ohne Tarifvertrag arbeitet, verzichtet auf viel Geld: Durchschnittlich über 3.300 Euro netto pro Jahr bleiben auf der Strecke. Mit Tarifvertrag verdienen Beschäftigte im Schnitt 11 Prozent mehr, arbeiten eine Stunde weniger pro Woche und erhalten deutlich häufiger Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Doch nicht nur die Beschäftigten verlieren: Den Sozialversicherungen in Rheinland-Pfalz entgehen durch die Tarifflucht jährlich 2,1 Milliarden Euro an Beiträgen, dem Fiskus 1,3 Milliarden Euro an Einkommensteuer. Insgesamt würden die Menschen in Rheinland-Pfalz bei flächendeckender Tarifbindung rund 2,9 Milliarden Euro mehr pro Jahr in der Tasche haben.
Tarifbindung dringend stärken
Derzeit arbeitet in Rheinland-Pfalz nur noch etwa jede zweite Arbeitnehmerin und jeder zweite Arbeitnehmer unter dem Schutz eines Tarifvertrages – Tendenz sinkend. Mit der dreijährigen Kampagne ‚Eintreten für die Tarifwende‘ kämpft der DGB für eine Trendwende.
„Tarifverträge bedeuten nicht nur höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten. Sie geben den Beschäftigten auch eine Stimme bei der Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen“, betont Sebastian Hebeisen. „Gut, dass es Gewerkschaften gibt – ansonsten müssten wir sie erfinden. Wir werden die Arbeitgeber weiter an ihre soziale Verantwortung erinnern und gleichzeitig die Politik auffordern, endlich das versprochene Bundestariftreuegesetz einzuführen.“
Das Frittenmobil macht in den kommenden Wochen weitere Stationen in ganz Rheinland-Pfalz (pm Deutscher Gewerkschaftsbund – DGB – Koblenz).

Lahnstein
Lahnstein: Klaus Wagner erhält den Lehner Anker 2025

LAHNSTEIN Nach den Statuten des Kur- und Verkehrsvereins Lahnstein (KVL) wird der „Lehner Anker“ jährlich an eine Persönlichkeit oder Institution verliehen, die sich in besonderer Weise um den Verein oder die Gemeinschaft verdient gemacht hat.
In diesem Jahr ging die Auszeichnung an ein ganz besonderes Mitglied: Der geschäftsführende Vorstand des KVL mit Vorsitzendem Günter Groß und Geschäftsführer Sebastian Seifert überreichte den „Lehner Anker 2025“ an den völlig überraschten zweiten Vorsitzenden Klaus Wagner.
Zahlreiche Besucher, Vereinsvertreter sowie frühere Preisträger waren zur feierlichen Übergabe ins Lehner Weindorf gekommen. Nach dem Hochamt zog die Gemeinde – angeführt von Pfarrer Armin Sturm – in einer Prozession dorthin. Die Fahnenabordnung der Kolpingfamilie sowie viele Gottesdienstbesucher schlossen sich an, sodass das Weindorf zum Frühschoppen schnell gefüllt war. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Musikverein Dahlheim, der bei hochsommerlichen Temperaturen für ausgelassene Stimmung sorgte.
In seiner Laudatio würdigte Vorsitzender Günter Groß die jahrzehntelangen Verdienste von Klaus Wagner: Seit der Gründung des Vereins 1979 ist das Gründungsmitglied aktiv und prägt seither unzählige Projekte. Ob Glücksrad, Transportgestelle für Technik, Kirmesmast oder Schriftzüge für den Neujahrsempfang – überall ist seine Handschrift sichtbar. Auch bei früheren Großveranstaltungen wie Heimatfest, Adventsmarkt oder der Lehner Kirmes war er stets tatkräftig im Einsatz.
Sein Engagement geht jedoch weit über den KVL hinaus: Wagner unterstützt regelmäßig andere Vereine, wie die Fördervereine der KITA Kastanienplatz, der Goethe-Grundschule und des Johannesgymnasiums. Außerdem musiziert er jeden Montag im Altenheim St. Martin und bringt den Bewohnerinnen und Bewohnern Freude mit seiner Musik (pm Kur- und Verkehrsverein Lahnstein e.V.)
Blaulicht
Stadt Lahnstein rüstet Katastrophenschutz auf – zwei neue Hochwasserboote im Einsatz

LAHNSTEIN Die Stadt Lahnstein hat ihre Ausstattung für den Katastrophenschutz deutlich erweitert: Zwei neue Hochwasserboote vom Typ RTB 1 wurden angeschafft und ergänzen ab sofort den bestehenden Fuhrpark. Damit stehen den Einsatzkräften nun insgesamt sieben Boote dieser Art zur Verfügung – ein wichtiger Schritt, um bei Hochwasser- oder Starkregenereignissen schnell und effizient reagieren zu können.
Die Boote werden im Ernstfall von der Freiwilligen Feuerwehr Lahnstein eingesetzt. Neben der Standardausrüstung wie Motor, Paddel und Rettungsring verfügen die über zusätzliche Einstieghilfen, Rollstuhlrampen und Auflageflächen für Verletzte. „Gerade ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen konnten in der Vergangenheit nur mit erheblichem Aufwand in Sicherheit gebracht werden. Mit der neuen Ausstattung ist das nun deutlich einfacher und sicherer“, betont Sascha Lauer, kommissarischer Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Lahnstein
Neben den Booten hat die Stadt außerdem weitere Einsatzmittel angeschafft, darunter leistungsstarke Großtauchpumpen und Watthosen. Zusammen mit mehreren Hundert Metern Stegmaterial ist der Katastrophenschutz nach dem Gefahrenabwehrplan nun vollständig ausgestattet.
Für die kommenden Jahre sind im städtischen Haushalt zusätzliche Mittel eingeplant, um den Schutz der Bevölkerung weiter zu stärken (pm Stadt Lahnstein).

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