Gesundheit
Allgemeinmedizinische LillianCare Praxis in Nastätten: Anders kann so gut sein!

NASTÄTTEN Einen Nachmittag lang durften wir den Mitarbeitern und Medizinern in der allgemeinmedizinischen LillianCare Praxis im MVZ in Nastätten über die Schultern schauen, doch was ist denn da so besonders an der Praxis? Üblicherweise kennen viele Patienten es so, dass in der Praxis telefonisch oder per Mail Termine vereinbart werden und der Hausarzt als erster Ansprechpartner vor Ort ist.
Im MVZ ist alles etwas anders, wenn man des denn so möchte. Arzttermine können nicht nur per E-Mail, sondern auch per hauseigener App vereinbart werden. Eintragen und das war es schon. Der Vorteil liegt in der verkürzten Wartezeit. Während in konservativen Praxen der gewünschte Arzttermin manchmal in Wochen vorausgeplant werden muss, geht das in den LillianCare Räumen meist in wenigen Tagen.
In akuten Fällen kann man natürlich jederzeit die Praxis aufsuchen. Für Erstpatienten startet die Aufnahme mit einem modernen Tablet und nicht mehr in Papierform. Für junge Patienten sicherlich ein Gewinn, doch was ist mit den älteren Semestern? Da gibt es nicht nur reichlich Unterstützung, sondern auch die bekannten alten Wege. Hier werden mehrere Möglichkeiten kombiniert, sodass niemand überfordert wird.

All das wäre ja noch nicht einmal so etwas Besonderes, wenn da nicht auch der Arztbesuch neu interpretiert werden würde. Leitender Mediziner in der Praxis ist der Facharzt für Allgemeinmedizin, Michael Hausen. Unterstützt wird er vom Physician Assistant (PA) Heiko Böres. Während der leitende Arzt drei Tage in der Woche vor Ort und zwei Tage im HomeOffice ist, werden die Patienten in Abwesenheit von Michael Hausen dem PA vorgestellt.
Abenteuerlich? Weitaus weniger. PA´s haben ein Bachelor oder Masterstudiengang durchlaufen und sind befähigt in der Anamnese. Vereinfacht kann man sie die Praktiker nennen. Während ihres Studiums besuchten sie Krankenhäuser, Ärzte und so einiges mehr und haben sich tiefgehende medizinische Kenntnisse angeeignet. Ein BEN Kurier Leser beschrieb den Beruf des Physician Assistant als Arzt light. So ganz abwegig ist das nicht, auch wenn die PA´s mit ihrem Fachwissen in der Allgemeinmedizin in der Diagnostik einem promovierten Mediziner sehr nahekommen.
Heiko Böres ist fünf Tage die Woche in der Praxis im Nastätter Johannesweg 5. Während der Allgemeinmediziner an einem seiner drei Tage in einem Praxisraum die Patienten untersucht, macht Heiko Böres direkt nebenan genau das Gleiche. Seine Einschätzungen entspricht er im Anschluss mit dem Arzt. Erst dann wird eine Therapie beschlossen. Doppelt gemoppelt? Nein, es ist ein Vier-Augen-Prinzip. Im Zweifel führt Heiko Böres seinen Patienten noch einmal beim Hausarzt vor. Ist der nicht vor Ort, wird es per Telemedizin am Monitor besprochen.
Genau die Zahnräder greifen ineinander. Was zunächst kompliziert klingen mag, ist ein mehrfacher Gewinn für die Patienten. Diagnosen werden doppelt abgesichert und so mancher Facharztbesuch wird überflüssig, wie beim Dermatologen. Bei Hauterkrankungen werden Bilder mit dem Tablet vergrößert abgespeichert. Die werden an den Hautarzt versendet und das Ergebnis mit Therapieempfehlung liegt binnen drei Tagen vor. Kürzere Wege und Wartezeiten sind kaum vorstellbar.
Schon jetzt ist die allgemeinmedizinische Praxis im Nastätter MVZ gut besucht. Was vor Jahren noch undenkbar und Fiktion gewesen sein mag, ist heute Teil eines medizinischen Lebensgefühls geworden. Das bedeutet mehr Freiheiten und Planbarkeit für die Patienten. Für die Mitarbeiter in der Praxis geht es primär zurück zu den Wurzeln, denn sie haben durch die automatisierten Vorgänge mehr Zeit für die Anliegen der Patienten. Eine Win-Win-Situation. KI-gesteuerte telefonische Sprachannahmen werden immer mehr zur Selbstverständlichkeit.
Da wo früher die Arzthelferin stundenlang mit der telefonischen Patientenannahme beschäftigt war, erledigt das heute die intelligente maschinelle Sprachsteuerung. Hinter der allgemeinmedizinischen Praxis steht das Unternehmen LillianCare. Sie haben das moderne Rad nicht neu erfinden müssen, sondern konnten sich in Ruhe die langjährigen Modellprojekte in Skandinavien ansehen, wo sich das Konzept längst durchgesetzt hat.
Am Ende ist gleichgeblieben, dass alle Patienten sich nicht in einer virtuellen Welt verirren, vielmehr erwartet sie noch immer ein leitender Arzt im Praxisraum oder, wie hier, der PA.
Gesundheit
Nach MVZ Galeria Med Insolvenz: Mobile Arztpraxis in Nastätten ist eingetroffen

NASTÄTTEN Aufgrund des durch die Insolvenz der MVZ Galeria Med GmbH zu erwartenden Versorgungsengpasses bringt die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) eine Mobile Arztpraxis nach Nastätten.
Ab dem 1. Oktober 2025 ist diese regelmäßig mittwochs am Nastätter Bürgerhaus (Schulstraße 29, 56355 Nastätten) stationiert. Der Einsatz ist zunächst bis zum 31. Dezember 2025 geplant. Sprechzeiten sind mittwochs von 9:30 Uhr bis 15 Uhr. Angesprochen sind Patientinnen und Patienten ohne Hausarztpraxis, die gesundheitliche Beschwerden haben, mit denen sie üblicherweise eine Hausärztin oder einen Hausarzt aufsuchen würden.
Der Ablauf ist wie beim regulären Arztbesuch
- Termin vereinbaren, über www.kv-rlp.de/707070 oder 06131/326-1201 (Mo. – Do., 9 – 16 Uhr, und Fr. 9 – 13 Uhr)
- Versichertenkarte mitbringen
- Behandlung vor Ort
Zum Auftakt der mobilen Arztpraxis am 1. Oktober begrüßten Stadtbürgermeister Marco Ludwig und Verbandsgemeindebürgermeister Jens Güllering die zuständige Ärztin persönlich vor Ort.
„Wir freuen uns, dass die Kassenärztliche Vereinigung mit diesem Angebot unterstützt, wissen aber auch, dass dies keine dauerhafte Lösung sein kann“, so die beiden Bürgermeister unisono.
„Die Hausarztsuche bleibt im Blauen Ländchen ein Dauerthema. Zwar konnten wir in den letzten Jahren gute Erfolge erzielen, aber die aktuelle Situation zeigt, wie schnell sich die Lage wieder ändern kann. Wir bleiben dran.“
Mehrfach wurden die Bürgermeister gefragt, ob die Praxis Abts in Nastätten und in St. Goarshausen weiterhin besetzt sei und auf welchem Weg die Patientenakten angefordert werden können.
Hierzu liegt der Kommune aktuell keine verlässliche Information vor. Es wird empfohlen, sich direkt telefonisch an die Praxis oder an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz zu wenden. Zur Anforderung der Patientenakten wurde durch den Insolvenzverwaltung die Mailadresse patienten.mvz-galeria-med@dhpg.de mitgeteilt.
Gesundheit
Nach Insolvenz der MVZ Galeria Med: KV schickt mobile Arztpraxis nach Nastätten

NASTÄTTEN Aufgrund des durch die Insolvenz der MVZ Galeria Med GmbH zu erwartenden Versorgungsengpasses setzt die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) die Mobile Arztpraxis in Nastätten ein. Sie wird ab dem 1. Oktober regelmäßig mittwochs in Nastätten im Rhein-Lahn-Kreis vor Ort sein. Geplant ist der Einsatz zunächst bis zum 31. Dezember 2025. Standort ist das Bürgerhaus, Schulstraße 29, 56355 Nastätten.
Patientinnen und Patienten, die aktuell keine Hausarztpraxis haben, können das Angebot für gesundheitliche Beschwerden, mit denen sie auch zu ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt gehen würden, nutzen. Alles funktioniert genauso wie beim Arztbesuch: Termin vereinbaren, Versichertenkarte einpacken und vor Ort behandelt werden. Termine können ab dem 30. September gebucht werden. Am ersten Einsatztag, dem 1. Oktober, ist ein Besuch in der Mobilen Arztpraxis auch ohne Termin möglich.
Alle weiteren Informationen wie genaue und eventuell abweichende Einsatzzeiten sowie Möglichkeiten zur Terminvereinbarung sind auf der Website der KV RLP zu finden: www.kv-rlp.de/707070.
Gesundheit
Tag der offenen Tür in der Klinik Lahnhöhe: Ganzheitliche Medizin am Mittelrhein

LAHNSTEIN Die Klinik Lahnhöhe in Lahnstein öffnete am Wochenende ihre Türen. Besucher erhielten Einblicke in die Arbeit zweier Fachkliniken, die unter einem Dach vereint sind: Psychosomatik und Orthopädie. Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten führten durch ihre Arbeitsbereiche, erklärten Konzepte und gaben einen Überblick über die medizinische Entwicklung des Hauses.
Seit 2005 verfügt die Lahnhöhe über eine eigenständige psychosomatische Fachabteilung. Dort werden heute rund 200 Patientinnen und Patienten betreut. Chefärztin Dr. Ute Stuhlträger-Fatehpour machte deutlich, wie vielfältig die Therapien angelegt sind. Neben Gesprächen in Einzel- und Gruppensettings kommen auch kunst- und körpertherapeutische Verfahren zum Einsatz. Behandelt werden Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen, somatoforme Erkrankungen sowie Traumafolgestörungen. „Vieles, was uns krank macht, ist tief im Körper verankert, deshalb brauchen wir auch körperorientierte Therapieformen“, sagte die Medizinerin.
Orthopädie: Konservative Medizin statt Operation
Parallel dazu arbeitet die orthopädische Fachklinik, die seit 1977 besteht. Sie war eines der ersten konservativ-orthopädischen Krankenhäuser der Bundesrepublik. Heute leiten Dr. Judith Jacoby und Dr. Constanze Heine die Abteilung. Beide setzen auf einen Ansatz, der ohne Operation auskommt. „Bei uns wird kein Gelenk ersetzt und nichts versteift. Wir helfen, Beweglichkeit zu erhalten oder zurückzugewinnen“, erklärt Jacoby.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Osteologie – der Medizin der Knochen. Hier wird vor allem die Osteoporose in ihren unterschiedlichen Formen diagnostiziert und behandelt. Diese Spezialisierung ist in der Region einzigartig. „Wir können sowohl stationär als auch ambulant untersuchen und gezielt Therapien einleiten, die die Knochengesundheit stärken“, betont Heine.
Physiotherapeut Tobias Kröck beschrieb die praktische Arbeit mit den Patienten: „Wir behandeln Wirbelsäulenerkrankungen, Arthrosen und Gelenkbeschwerden. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern und Menschen wieder in den Alltag zurückzuführen.“
Schmerztherapie und Naturheilkunde
Die Klinik Lahnhöhe ist Mitglied der ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer Akutkliniken) und damit Teil eines bundesweiten Netzwerks, das sich auf akute und chronische Erkrankungen des Bewegungsapparats spezialisiert hat. Ein wichtiger Bestandteil ist die multimodale Schmerztherapie, die biologische, psychologische und soziale Aspekte einbezieht. „Wir verbinden moderne Schmerzmedizin mit den fünf Säulen von Sebastian Kneipp“, erläuterte Dr. Bernd Paffrath.
Darüber hinaus spielt die Naturheilkunde auf der Lahnhöhe eine zentrale Rolle. Dr. Christine Eick stellte Therapien wie Schröpfen, Blutegel, Heilfasten oder Öldispersionsbäder vor. „Wir sehen den Menschen in seiner Individualität und kombinieren anthroposophische Verfahren mit Psychotherapie und Ernährungskonzepten.“
Pflege zwischen Gespräch und Begleitung
Pflegedienstleiterin Martina Schraub-Neumann beschrieb die Pflegearbeit in beiden Fachkliniken. „Da wir keine Akutklinik sind, haben wir eine andere Struktur. In der Psychosomatik liegt der Schwerpunkt auf Kommunikation und psychoedukativen Angeboten. In der Orthopädie begleiten wir die Patienten klassisch auf Visiten, aber immer im engen Austausch mit Ärzten und Therapeuten.“
Die Geschichte der Klinik Lahnhöhe reicht zurück bis ins Jahr 1976. Gegründet wurde sie von rund 400 privaten Anlegern als GmbH & Co. KG. Nach ersten wirtschaftlichen Schwierigkeiten entwickelte sie sich ab 1977 mit neuen Versorgungsverträgen zu einem festen Bestandteil der Krankenhauslandschaft. Maßgeblich geprägt wurde das Haus von Dr. Max-Otto Bruker, der Vollwerternährung, Naturheilkunde und Homöopathie in die ärztliche Arbeit einführte. Später übernahmen seine Söhne Armin und Rolf Bruker die Leitung, bevor 2005 ein neuer Vertrag die Psychosomatik als eigenständige Abteilung regelte.
Heute verfügt die Lahnhöhe über mehr als 300 Betten, ist Mitglied im Landeskrankenhausplan Rheinland-Pfalz und hat zahlreiche Weiterbildungsermächtigungen, die junge Ärzte nach Lahnstein ziehen.
Zukunftsthemen im Blick
Geschäftsführer Adrian Thiel sprach beim Rundgang auch über die aktuelle Krankenhausreform und die energetische Sanierung des Gebäudes. „Wir investieren in Solaranlagen, Elektrobusse und moderne Gebäudetechnik. Neben der Medizin gibt es viele Baustellen, die wir parallel bearbeiten müssen.“
Mit ihrer doppelten Ausrichtung, Psychosomatik und konservative Orthopädie, nimmt die Lahnhöhe eine besondere Stellung in der Versorgungslandschaft am Mittelrhein ein. Patienten kommen längst nicht mehr nur aus Rheinland-Pfalz, sondern auch aus den Nachbarländern. Die Belegungszahlen dokumentieren seit Jahrzehnten eine kontinuierlich hohe Nachfrage.
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