Schulen
Keine Schulbusbeförderung für Kinder in Ergeshausen

ERGESHAUSEN 1,4 Kilometer ist die kleine Ortgemeinde Ergeshausen im Aar-Einrich von Herold entfernt. Der stark abschüssige Weg führt über die Kreisstraße 40 in den Nachbarort. Bisher wurden die rund 16 Schulkinder in Ergeshausen mit einem Bus abgeholt und zu den umliegenden Schulen gebracht, doch das ist jetzt vorbei.
Mitten im Ort wurde jetzt die sanierungsbedürftige Straße aufgerissen. Ähnlich wie bei der Straße Am Rotlöffel in Arzbach, werden in Ergeshausen alleine die direkten Anlieger zur Kasse gebeten, ohne den Weg der wiederkehrenden Beiträge zu nutzen, die ab Januar 2024 verpflichtend sind. Vor dem ersten Baueingriff gab es eine große Bürgerversammlung. Den Menschen in Ergeshausen soll versprochen worden sein, dass es, genauso wie in der Vergangenheit unter dem ehemaligen Landrat Frank Puchtler, ein Zubringerbus für die schulpflichtigen Kinder zur Verfügung gestellt wird.

Diese Zusagen kamen jedoch nicht vom Kreis, sondern vom Bauhof, welche offensichtlich von Erfahrungen aus der Vergangenheit ausgegangen waren. Vor wenigen Wochen kam der Bescheid aus dem Kreis, dass es genau diesen Zubringerbus diesmal nicht geben wird und die Eltern dafür Sorge tragen müssten, wie die Kinder in den Nachbarort Herold gelangen. Von dort aus würden die Schulpflichtigen mit anfahrenden Bussen weiterbefördert werden.
Auf Presseanfrage des BEN Kurier teilte der Kreis mit, dass die Ortsdurchfahrt Ergeshausen vom 19. Juni bis 29. Dezember 2023 gesperrt sei und während der Straßenbaumaßnahmen wäre es unmöglich die Haltestelle im Ort mit Bussen anzufahren. Das stimmt, denn die Straßensperre beginnt haargenau an der Bushaltestelle in Ergeshausen. Laut dem Kreis hätte die LBM, die Verkehrsunternehmen und die Kreisverwaltung geprüft, ob eine Busandienung möglich gewesen wäre, mit negativem Ergebnis. Was aber sicherlich nicht stimmt ist, dass kein Zubringerbus den Ort anfahren kann. Wir waren mit dem BEN Kurier und sprachen mit den Anwohnern und sahen uns die Gegebenheiten an. Die Anfahrt und Wendemöglichkeit eines kleinen Busses in der Nebenstraße ist unproblematisch. Auch unmittelbar vor dem Ortseingang hätte es eine Wendemöglichkeit gegeben, wenn man nur gewollt hätte.
Doch nun wird es sogar ein wenig sarkastisch. Der Kreis erstattet allen betroffenen Eltern eine Barerstattung in Höhe des Deutschlandtickets in Höhe von 49,00 EUR monatlich. Das ist schön. Jetzt können die Eltern ein Deutschlandticket für einen Busverkehr erwerben, den es nicht in Ergeshausen gibt.
1,4 Kilometer sind im ersten Moment nicht weit. Von Ergeshausen aus eine steile Kreisstraße den Berg hinauf ohne befestigten Rand. Eine Straße auf der die Fahrzeuge auch Tempo 100 fahren dürfen. Ein Teil der Kinder besucht die Grundschule. Auch 6- bis 11-Jährige sollen nach dem Willen der Kreisverwaltung die Strecke zu Fuß gehen, wenn die Eltern keine Fahrgemeinschaften bilden können.
Der §69 des Schulgesetzes regelt die Beförderungspflicht des Kreises. Unter zwei Kilometer gibt es keine Beförderungspflicht, wenn der kürzeste Fußweg zwischen Wohnung und Grundschule nicht besonders gefährlich ist. Anders sieht es aus, wenn dieser als gefährlich eingestuft werden muss, wie zum Beispiel bei einer Kreisstraße ohne Befestigung am Rand für Fußgänger.
Zudem stellt sich noch eine ganz andere Frage. In der kommenden Herbst- und Winterzeitzeit ab Oktober wird es deutlich später hell. Die Kinder sollen damit in der Morgendämmerung den Weg nach Herold laufen. Nicht alle Eltern haben die Möglichkeit, die Kinder in den Nachbarort zu fahren und nicht immer können die von anderen berufstätigen Erziehungsberechtigten mitgenommen werden. Für die Eltern und Kinder ein großes Dilemma.
Die Sicherheit ist hier nicht mehr gewährleistet. Die Kinder werden nicht nur wegen der schwierigen Verkehrslage einer großen Gefahr ausgesetzt. Heute muss man leider weiterdenken und das Undenkbare aussprechen. Würden Sie ihr Kind alleine an einer Kreisstraße weitestgehend abseits von jedem weiteren Haus laufen lassen wollen? Möglicherweise noch im Dunkeln?
Für den Kreis scheint all das kein Problem zu sein. Für sie ist die monatliche Barerstattung von 49,00 EUR an die Eltern das probate Allheilmittel, doch genau das löst das Problem nicht. Die Eltern bilden bereits Fahrgemeinschaften, aber auf Dauer sind die nicht gesichert.
Ein Einzelfall? Wohl kaum. Ähnliche Beschwerden erreichten uns aus der Gemeinde Obernhof. Die Kinder und deren Sicherheit sollten die oberste Priorität einer Gemeinschaft sein. Ob diese vom Kreis in dem Fall in Ergeshausen noch gewährleistet wird, darf und muss kritisch hinterfragt werden.
Lahnstein
Von Lahnsteins Schulen in den Buga-Pavillon: Stadtbücherei unterstützt Masterarbeit mit Vision

LAHNSTEIN Die Lehramtsstudentin Celine Klein verbindet Wissenschaft mit Praxis: Im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Universität Koblenz hat sie gemeinsam mit drei Lahnsteiner Schulen Workshops durchgeführt, um Ideen für einen besonderen Ort der Begegnung in einem Pavillon der Bundesgartenschau 2029 zu entwickeln.
Am Johannes-Gymnasium sowie am Marion-Dönhoff-Gymnasium gestaltete Klein Projekteinheiten mit einem Deutsch-Leistungskurs bzw. der kompletten 10. Klassenstufe. Die Jugendlichen setzten sich kreativ und reflektiert damit auseinander, wie ein Pavillon als Begegnungsstätte für Kinder- und Jugendliche auf dem künftigen Bugagelände aussehen und genutzt werden könnte. Hierfür befassten sie sich mit den Fragen „Wie soll das Gebäude aussehen?“, „Wo soll es in Lahnstein stehen?“ und „Wie soll das Gebäude genutzt werden?“.
Auch die Kleinsten wurden in die Ideensammlung miteinbezogen: Schülerinnen und Schüler der zweiten bis vierten Klassen der Goethe-Schule trafen sich mit Celine Klein in der Stadtbücherei Lahnstein. Sie malten, klebten und bastelten, bis sie ihre Vorstellungen eines Begegnungsortes als farbenfrohe Sammlung zusammengestellt hatten. So entstand in Kooperation mit den Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei ein kindgerechter Zugang zu dem Thema.
Der Pavillon für die BUGA 2029 ist zwar noch nicht endgültig beschlossen, doch die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen liefert wichtige Impulse. Die zusammengetragenen Ideen sind bunt und vielfältig – sie reichen von Sportangeboten über musikalische Begegnungsstätten bis zu einem Hausboot auf dem Rhein. Eine Zusage für die Umsetzung liegt bislang nicht vor, die Masterarbeit versteht sich jedoch als Anstoß und theoretische Weiterleitung. Sie macht deutlich, wie junge Wissenschaft in enger Zusammenarbeit mit Schulen und städtischen Einrichtungen Kinder und Jugendliche an der Gestaltung ihrer Zukunft beteiligt. (pm Stadt Lahnstein)
Blaulicht
Jugendfeuerwehr-Aktionstag auf dem Loreley-Plateau begeistert Grundschüler

BORNICH Spielerisch die Feuerwehr kennenlernen, spannende Wettbewerbe erleben und gleichzeitig einen unvergesslichen Tag auf dem Loreley-Plateau verbringen: Das war das Ziel des Jugendfeuerwehr-Aktionstags, den die Verbandsgemeinde Loreley gemeinsam mit vielen Partnern am Freitag veranstaltete. Rund 180 Schülerinnen und Schüler aus sechs Grundschulen der Verbandsgemeinde nahmen daran teil – und verwandelten das Plateau oberhalb des Rheins in einen bunten Erlebnispark rund um das Thema Feuerwehr.
Für die Kinder war es eine besondere Gelegenheit, einmal selbst in die Rolle kleiner Feuerwehrleute zu schlüpfen. „Ich bin bei der Feuerwehr, weil es Spaß macht. Abends, da können wir vom Tag abschalten und einfach mal die Schule vergessen“, erzählte Jonathan Maier von der Jugendfeuerwehr Dahlheim. „Wir lernen, was die Großen so machen. Wie cool das ist, mit Wasser rumzuspritzen. Und die Großen retten ja auch Leben.“
Genau darum ging es: Begeisterung wecken und den Nachwuchs frühzeitig an die wichtige Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehren heranführen. „Wir haben hier oben auf dem Loreley-Plateau die einmalige Gelegenheit, einen tollen Landschaftspark mit Leben zu füllen – nämlich Nachwuchs für unsere Jugendfeuerwehr zu gewinnen“, erklärte Thomas Maier, Brandschutzerzieher der Verbandsgemeinde Loreley. Gemeinsam mit zahlreichen Betreuern organisierte er einen Wettbewerb, bei dem die Grundschulklassen an verschiedenen Stationen spielerisch feuerwehrspezifische Aufgaben lösten.
Die Idee für den Aktionstag entstand im Feuerwehr-Ehrenamts-Arbeitskreis der Verbandsgemeinde. Verbandsbürgermeister Mike Weiland betonte: „Wir hatten die Vorstellung, dass jede Grundschulklasse einmal in ihrer Schulzeit die Loreley besuchen sollte. Da lag es nahe, dies mit einem kindgerechten Wettbewerb zu verbinden, um spielerisch das Thema Jugendfeuerwehr näherzubringen.“ Wichtig sei es, die Jugendfeuerwehr im Konzert der vielen Freizeitangebote wie Musikvereine, Sportvereine oder Ganztagsschulen sichtbar zu machen. „Wir wollen Mitglieder für die Feuerwehr werben, denn das ist entscheidend für die Sicherheit unserer Gesellschaft“, so Weiland.
Damit der Tag ein voller Erfolg werden konnte, zogen viele Partner an einem Strang. Die Globus Markthalle Lahnstein stellte Essen und Obst bereit, die Berufsfeuerwehr Koblenz unterstützte mit ihrem Feuerwehrbus den Transport, und auch die Bundeswehr in Büchel war mit einem imposanten Flugfeldlöschfahrzeug vor Ort. Die Sommerrodelbahn auf der Loreley gewährte den Schülerinnen und Schülern Sonderpreise, sodass nach dem Stationslauf auch Spaß und Freizeit nicht zu kurz kamen. „Ein gelungenes Miteinander, das unserer Feuerwehr hoffentlich auch in Zukunft Ertrag bringt“, fasste Weiland zusammen.

Für die Sicherheit der Kinder sorgten die Schulsanitäterinnen der Loreley-Schule. „Wir sind heute hier, falls etwas passiert, damit wir unterstützen können“, erklärte Isabella Redwand. Ihre Mitschülerin Teodora berichtete über die Ausbildung: „Die dauert eine Woche mit unseren zwei Lehrern. Ich habe sie vor zwei Jahren gemacht, und dieses Jahr haben die neuen Schulsanitäter ihre Ausbildung abgeschlossen.“
Die Organisation des Aktionstags lag maßgeblich in den Händen von Fabian Zorn, Jugendfeuerwehrwart der Verbandsgemeinde. „Wir wollen den Kindern die Thematik Feuerwehr und Jugendfeuerwehr auf verschiedene Arten näherbringen“, sagte er. Dazu gehörte nicht nur ein großer Stationspark, sondern auch ein umfangreicher Fahrzeugpark mit Einsatzfahrzeugen zum Anfassen.
Am Ende gab es für alle Teilnehmer Urkunden und kleine Preise – und niemand ging als Verlierer nach Hause. Jeder erhielt zudem einen Feuerwehr-Turnbeutel, in dem auch Informationen für die Eltern zu den nächsten Schnuppertagen der örtlichen Jugendfeuerwehren steckten.
So verband der Aktionstag spielerisches Lernen, Gemeinschaft und Spaß. Für die jungen Besucher bleibt er sicher noch lange in Erinnerung und vielleicht war es für einige der Beginn einer künftigen Feuerwehrlaufbahn.
Schulen
Von Kaub bis Koblenz: Goethe-Gymnasium Bad Ems auf gemeinsamer Entdeckungsreise

BAD EMS In der dritten Schulwoche des neuen Schuljahres unternahmen die fünf fünften Klassen des Goethe-Gymnasiums in Bad Ems ihre erste gemeinsame Klassenfahrt. Ziel dieser dreitägigen Unternehmung war es, das gegenseitige Kennenlernen zu fördern, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Schulalltag zu schaffen.
Die Schülerinnen und Schüler reisten jeweils mit dem Zug in verschiedene Richtungen: nach Kaub, Mayen, Diez, Koblenz und Oberwesel. Jeder Standort bot ein eigenes, sorgfältig vorbereitetes Programm, das eine gelungene Mischung aus erlebnispädagogischen Elementen, sportlichen Aktivitäten und kulturellen Erkundungen darstellte.
Alle Unternehmungen verfolgten dasselbe Ziel: durch gemeinsames Handeln, das Bewältigen kleiner Abenteuer und das Lösen von Aufgaben, Vertrauen zueinander aufzubauen und die Klassengemeinschaften zu festigen. Auch die Abendstunden boten mit Spiel- und Gesprächsrunden Gelegenheit, die neu geknüpften Kontakte zu vertiefen.
Nach drei abwechslungsreichen Tagen kehrten die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler mit vielen Eindrücken und ersten Freundschaften zurück. Lehrkräfte wie auch Kinder waren sich einig, dass die Kennenlernfahrt ein gelungener Auftakt für das bevorstehende Schuljahr war und einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der neuen Klassengemeinschaften geleistet hat (Text: Anna Gerhold, Orientierungsstufenleitung Goethe-Gymnasium Bad Ems).
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