VG Loreley
St. Goarshausen: Ungewisse Zukunft für das Krangelände – Kein Fortschritt in Sicht

ST. GOARSHAUSEN Der gordische Knoten ist noch immer nicht durchstoßen: Auch der inzwischen dritte Vor-Ort-Termin auf Einladung von Bürgermeister Mike Weiland, dieses Mal mit allen maßgeblichen Behördenvertretern, brachte erneut keinen Fortschritt zur Zukunftsentwicklung des Krangeländes in St. Goarshausen. „Viele Köche verderben den Brei und beim Krangelände sind es definitiv nicht nur viele, sondern zu viele, die ihre Vorstellungen und Befindlichkeiten haben und davon nicht abrücken wollen“, zeigt sich der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley nach dem jüngsten Treffen auch inzwischen ein Stück weit resigniert.
„Ich muss leider einmal klar sagen und bedauern, dass man beim Treffen deutlich spürte, dass einzelne Akteure leider nicht täglich im Tal unterwegs sind und daher auch nicht im Austausch mit Menschen aus St. Goarshausen und Unternehmen unserer Region stehen. Deshalb kennen und erleben sie auch nicht die Erwartungshaltungen hautnah, die an die Behörden gerichtet sind, wenn es um Zukunftsentwicklung unserer Heimat oder das Erscheinungsbild mancher Gemeinde bis zur BUGA 2029 geht. Viele erwarten nämlich völlig zu Recht, dass sich so manche Brache doch noch wie im Märchen vom hässlichen Frosch zum Prinzen entwickelt und die Gemeinden vor allem noch ein gutes Stück aufpoliert werden“, macht Mike Weiland seine Enttäuschung deutlich.

Vor-Ort Termin Fotos: Armin Schaust und Mike Weiland
Da kann man als Bürgermeister gemeinsam mit den Kommunen kämpfen – bislang jedoch komme er sich aber bei diesem Spezialfall wie im berühmten Kampf gegen Windmühlen vor. Dabei hätte die Behördenrunde durchaus vielversprechender enden und zu einem ersten Erfolg werden können. Anstelle dessen ist sie aber keinen wesentlichen Schritt weitergekommen. Zum Behördentermin eingeladen hatte Bürgermeister Mike Weiland dieses Mal alle für ein zunächst erstes Zusammenrücken maßgeblichen Protagonisten: Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV), das Unternehmen Rhenus Logistics, die Generaldirektion Kulturelles Erbe des Landes Rheinland-Pfalz (GDKE), die für die Denkmalpflege ebenfalls zuständige Kreisverwaltung Rhein-Lahn, die Initiative Baukultur der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord), die Bundesgartenschau 2029 GmbH (BUGA GmbH) sowie die Stadt St. Goarshausen, doch es ging schon damit los, dass Rhenus Logistics der Einladung leider nicht gefolgt ist und schon war wieder einmal mehr bei einem Ortstermin Sand im Getriebe.
„Nachdem ich mich nun bereits mehrmals in unterschiedlichen Konstellationen mit Behörden getroffen hatte und feststellen musste, dass jeder angeblich Aussagen der, anderen Behörden nicht kennt, habe ich den Versuch gestartet, alle zusammen zu bringen, weil wir nur so überhaupt weiterkommen können“, so Mike Weiland ergänzend.
Die Ausgangslage
Warum es generell für die Zukunftsentwicklung des Geländes wichtig gewesen wäre, dass alle Akteure auch der Einladung tatsächlich gefolgt wären und weshalb die Gemengelage so schwierig ist, dass einer einmal den ersten Schritt gehen müsste, zeigt die Ausgangslage: Das Grundstück des gesamten Areals gehört der WSV, die seinerzeit einen Vertrag mit Rhenus Logistics mit dem Inhalt geschlossen hat, dass das Unternehmen nach Schließung des Güterumschlagplatzes die dortigen Aufbauten zurückbauen muss. Das ist bis heute nicht erfolgt. Zwischenzeitlich hat die GDKE jedoch erklärt, dass aus Gesichtspunkten des Denkmalschutzes das Areal in Gänze so als Industriedenkmal erhalten bleiben muss und ansehnlich hergerichtet werden sollte, zeigt sich aber offen für mögliche Folgenutzungen, die den Belangen des Denkmalschutzes Rechnung tragen.
Gleiche Auffassung vertritt die Kreisverwaltung als untere Denkmalschutzbehörde. Der vor geraumer Zeit sanierte und ins BUGA-Design verwandelte Kran mitsamt den Baggerschaufeln befindet sich aktuell noch im Eigentum der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz. Sobald jedoch alle Fragestellungen gelöst sind, geht das Eigentum auf die BUGA GmbH über. Die Stadt St. Goarshausen ist Vermieter der auf dem Gelände befindlichen Garagen und ihr wäre eine Aufwertung des Stadtbildes an dieser Stelle wichtig, jedoch ist die Stadt aus mehreren Gründen derzeit nicht in der Lage, die Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen.

Vor-Ort Termin Fotos: Armin Schaust und Mike Weiland
Einerseits darf die Stadt nur Geld in Flächen investieren, die sich in ihrem Eigentum befinden oder über die sie mindestens 25 Jahre Verfügungsgewalt besitzt. Denn die Stadt würde zur Entwicklung – sollte sie finanziell überhaupt eine Genehmigung von der Kommunalaufsicht dafür erhalten – Zuwendungen von Land oder Bund benötigen, an die in der Regel eine 25-jährige Mittelbindungsfrist geknüpft ist. Die WSV ist derzeit jedoch wegen des Nichtvollzugs des Rückbaus durch Rhenus als Geländeeigentümer einerseits und selbst gesteckter Ziele andererseits, nämlich dass man zur Durchführung der anstehenden Rheinvertiefung die Hand auf jegliche Flächen hält, um eventuell Retentionsraum schaffen zu können, ebenfalls nicht in der Lage zu handeln oder gar das Gelände zu veräußern.
Beim Termin waren von der großen Bundesbehörde nun zwei andere Vertreter als noch beim jüngst zurückliegenden Termin im November anwesend, die bis jetzt angeblich vom Denkmalschutz nichts gewusst haben wollen, obwohl Bürgermeister Mike Weiland deren Kollegen im November schon einen Vermerk der GDKE vorgetragen und damit
die WSV über die Denkmalschutzauflagen informiert hatte. Die SGD Nord – Initiative Baukultur – verweist auf Ergebnisse eines Workshops aller Beteiligten unter Einbindung von Bürgern aus dem Jahr 2018 und würde diese gerne nicht nur auf dem Krangelände alleine, sondern gleich bis zum Parkplatz am Fußed er Loreley umsetzen. Da aber weder die WSV noch die Stadt Geld einbringen wollen oder können, stellt Bürgermeister Mike Weiland hier die Grundsatzfrage ganz an den Beginn, wie sich so etwas unter diesen Voraussetzungen überhaupt umsetzen lassen soll. Zudem ist die angedachte Führung des entlang der Bundesstraße 42 noch zu bauenden Radweges noch mit dem Landesbetrieb Mobilität zu klären.
Etliche Ideen führen bislang ins Nichts
Gerade nach Weilands Berichterstattung zum Termin im vergangenen November haben sich darüber hinaus nicht nur die Medien, sondern auch Bürger aus St. Goarshausen mit Ideen und beispielsweise Unterlagen aus den 70er Jahren sowie die Hochschule Koblenz gemeldet, die auf die Ergebnisse einer studentischen Arbeit zur Integrierten Orts- und Sozialraumentwicklung aus dem Jahr 2022 aufmerksam gemacht haben.
„Es ist begrüßenswert, dass es so viele unterschiedliche Ideen gibt und sich viele über das Krangelände Gedanken machen, darüber hinaus übrigens auch Unternehmer, die sich dort eine Gastronomie mit Parkmöglichkeiten vorstellen könnten, doch der positiven Stadtentwicklung nützen auch noch weitere hundert beste Vorschläge nichts, wenn die Behördenmühlen so langsam mahlen und diejenigen, die sich als Erstes einmal bewegen müssten, sich nicht zu Entscheidungen durchringen können, obwohl Eigentum im Welterbe doch gerade verpflichten sollte“, betont Mike Weiland.
Fortsetzung folgt in einem viertel Jahr
All das erinnert den Bürgermeister nicht nur an einen Schildbürgerstreich wie aus dem Lehrbuch, sondern darüber hinaus auch an den jüngst veröffentlichten UNESCO-Bericht zum Mittelrheintal: „Wenn am Ende alles so bleiben muss, wie es heute ist und es keine Fortentwicklung geben kann, kommt man dem Willen der UNESCO am ehesten nach und die Loreleystadt ist der erste Verlierer und das gesamte Tal sowie die Tourismusentwicklung kommen als noch größere Verlierer bei solchen Anblicken von brachliegenden Flächen gleich hinterher. „Immerhin konnten wir alle gemeinsam der WSV eine Zusage abringen, die Angelegenheit angesichts der ‚neuen‘ Erkenntnisse zum Denkmalschutz prüfen zu wollen“, heißt es aus der Runde abschließend. In einem viertel Jahr darf man sich wieder melden.
Zwischenzeitlich wird Bürgermeister Mike Weiland versuchen, auch das Gespräch mit Rhenus Logistics zu suchen und dass er nach drei Monaten alle Akteure wieder einladen wird, da dürfen sie sich alle sicher sein.
VG Loreley
Baubeginn für Mobilfunkmast in Hinterwald Anfang des Jahres 2026

HINTERWALD Lange warten die Menschen aus Braubach-Hinterwald bereits auf eine bessere Mobilfunkversorgung. Gegenüber dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Loreley, Mike Weiland, gab der Telekommunikationsanbieter jetzt auf erneute Nachfrage bekannt, Anfang des Jahres 2026 mit dem Bau des neuen Funkmastes, der eine entscheidende Verbesserung der Mobilfunkversorgung in Hinterwald bringen wird, zu starten. „Seit nunmehr 5 Jahren habe ich mich als Bürgermeister dafür eingesetzt, zunächst einen Anbieter zu finden, der bereit ist, zu investieren, dann diesen bis zum Erhalt der Baugenehmigung zu unterstützen und schlussendlich auch in Kontakt zu bleiben, bis der Funkmast tatsächlich in die Umsetzung geht“, unterstrich Mike Weiland jetzt bei einem Gespräch am Rande des Sommerfestes des Vereins zur Erhaltung und Sanierung von gemeindlichen Einrichtungen in Hinterwald mit Ortsvorsteher Tobias von Tippelskirch und seiner Stellvertreterin Claudia Dommershausen noch einmal die lange Vorlaufzeit.
Im vergangenen Jahr wurde nach langer Vorbereitungszeit die Baugenehmigung durch die Kreisverwaltung erteilt, jedoch enthielt diese die Auflage, dass in der Vegetationsperiode aus Natur- und Artenschutzgründen bis September dieses Jahres keine Rodung hinter der Sellwaldhütte vorgenommen werden durfte. Für den Bürgermeister war dies jetzt Anlass, mit Blick auf den bevorstehenden Herbst beim Telekommunikationsanbieter nachzufragen, wann der Bau in den kommenden Monaten beginne. Die Antwort kam prompt: „Die Bauarbeiten sind für Anfang nächsten Jahres geplant, da das Gesamtbudget für die Errichtung dieses Mastes für das Jahr 2025 nicht mehr ausreicht.“ Tobias von Tippelskirch und Mike Weiland waren sich einig, erneut mit dem Hinweis nachzufassen, dass man die kommende Vegetationsperiode ab Frühjahr 2026 nicht verstreichen lassen sollte, um kein weiteres Jahr bis zum Baustart zu verlieren.
Auch hierzu kam jetzt postwendend die Zusage an Mike Weiland: „Die erforderlichen Rodungsmaßnahmen werden in jedem Fall vor dem 1. März 2026 durchgeführt.“ „Was lange währt wird endlich gut“, so der optimistische Ausblick aufs kommende Jahr, das also die lange gehegte Erwartung der Menschen in Hinterwald an eine bessere Mobilfunkversorgung bringen soll.
„Es war wichtig und richtig, in den zurückliegenden 5 Jahren stets einen langen Atem zu beweisen, immer wieder Hand in Hand mit dem Telekommunikationsanbieter zusammen zu arbeiten und auch jetzt am Projekt dranzubleiben bis der Mast steht“, betont Mike Weiland im Rückblick auf die investierte Arbeit alleine mit Fokus auf dieses Vorhaben, den Menschen von Hinterwald helfen zu wollen.
„Die Mobilfunkversorgung gerade in unserem ländlichen Bereich ist existenziell wichtig und das nicht nur für Unternehmen sondern auch die Bürgerinnen und Bürger“, zieht Mike Weiland noch einmal als Fazit. Mike Weiland hatte sich im Jahr 2020 als damaliger neuer Bürgermeister der Verbesserung der Mobilfunkversorgung für den Bereich Hinterwald angenommen, weil sich vor ihm bereits viele politische Akteure unter anderem über die Aktion „Wir jagen Funklöcher“ bemüht hatten – jedoch leider ohne Erfolg.
Auf eine Zeitungsannonce eines großen Mobilfunkanbieters hin, die dazu aufrief, Mobilfunklücken zu melden, hatte sich der Bürgermeister damals an verschiedene Unternehmen gewandt – mit Erfolg. Nach einigen schriftlichen Erinnerungen meldete sich ein Anbieter mit Bereitschaft, einen Mast zu errichten. Seitdem begleitete die Verwaltung das Verfahren sehr eng. Sogar die Bürgerinnen und Bürger von Hinterwald wurden frühzeitig durch eine Umfrage beteiligt, damit der Bau eines Mobilfunkmastes vor allem für Hinterwald dieses Mal zum Erfolg geführt wird.
Auch konnte der Mast entgegen der ursprünglichen Planung sogar etwas in der Höhe reduziert werden und auch weitere Mobilfunkanbieter werden den Mast nutzen können. „Es hat sich gelohnt, für eine bessere Mobilfunkversorgung in Hinterwald einzutreten und gegenüber großen Unternehmen zum Wohl der Menschen und der Entwicklung der kleinen Gemeinden wie Hinterwald beharrlich zu bleiben“, zieht der Bürgermeister Bilanz.
Blaulicht
Spielabbruch in Dahlheim: Polizei-Einsatz nach Platzverweisen gegen Reinhardtself
Politik
Drei Stunden Radfahrt im Regen: Ausfälle im Mittelrheintal treiben Menschen zur Verzweiflung

LORELEY Acht Stunden Arbeit in Wiesbaden, dann die Rückfahrt nach Hause ins Mittelrheintal. Ein Alltag, den viele Menschen in der Region kennen. Doch für die Pendlerin Kirsten H. endete dieser Tag in einer regelrechten Odyssee.
„Nach acht Stunden Arbeit in Wiesbaden fuhr kein Zug mehr – und auch kein Schienenersatzverkehr“, schildert sie in einer Mail an Bürgermeister Mike Weiland. Was für Berufspendler zur Selbstverständlichkeit zählen sollte, blieb an diesem Tag aus. Ein angekündigter Ersatzbus kam nicht, die Züge fielen ersatzlos aus.
Die Folge: Kirsten hatte keine andere Wahl, als sich auf ihr Fahrrad zu setzen. „Soeben bin ich nach drei Stunden Fahrradfahrt am Rhein entlang zu Hause angekommen“, schreibt sie. Schon am Morgen war sie mit dem Rad gestartet, hatte es in den Zug mitgenommen und ihre Wege in Wiesbaden damit erledigt. Am Abend jedoch stand sie ohne jede Transportmöglichkeit da.
Mit dem Fahrrad von Wiesbaden zurück in die Loreley
Drei Stunden dauerte die Fahrt entlang des Rheins – bei Regen, erschöpft nach einem langen Arbeitstag und mit dem dringenden Bedürfnis, zu ihrem Sohn nach Hause zu kommen. „Ich musste zu meinem Sohn nach Hause“, erklärt sie in ihrer Mail.
Unterwegs kam sie durch Rüdesheim und sah Menschen, die seit Stunden vergeblich auf den Schienenersatzverkehr warteten. „Die Menschen in Rüdesheim hatten nicht einmal ein Fahrrad, um nach Hause zu kommen“, schildert sie. Besonders bitter: Während Fahrgäste stranden mussten, rollten die Güterzüge unbeirrt durch das Tal.
„Wieder fortziehen. So schnell wie möglich.“
Ihr Fazit ist ernüchternd: „Es ist nicht nur eine Zumutung, was hier passiert. Es ist die absolute Verunmöglichung, irgendwie noch organisiert und selbstbestimmt durch den Tag zu kommen.“ Für sie steht fest: „Wieder fortziehen. So schnell wie möglich.“
Die Pendlerin bringt damit zum Ausdruck, was viele im Tal empfinden: Die ständigen Zugausfälle, verspätete Informationen und unzuverlässiger Ersatzverkehr machen das Leben unplanbar. „Bahn und auch die Belastungen durch Baustellen zerstören das Leben im Mittelrheintal“, fasst sie ihre Eindrücke zusammen.
Strandungen, Notübernachtung und improvisierte Hilfe
In einer weiteren Nachricht schildert die Pendlerin, dass sie in den vergangenen Wochen immer wieder gestrandeten Reisenden geholfen habe. Mehrfach fuhr sie Menschen, die in Kaub nicht weiterkamen, mit dem Auto nach St. Goarshausen oder sogar bis nach Kamp-Bornhofen. Häufig waren es ältere Menschen, die ohne diese Hilfe völlig hilflos dagestanden hätten.
Auch Feriengäste habe sie abgeholt, weil diese zwar mit dem Zug und Shuttle zu Veranstaltungen gelangten, später jedoch nicht mehr zurückkamen. Besonders drastisch war eine Situation mitten in der Nacht: Ein Fahrgast, gestrandet in Kaub und ohne Unterkunft, bekam um 1.30 Uhr auf einer Matratze in einem Atelier eine Notübernachtung, weil weder Ersatzverkehr noch Hotels verfügbar waren.
„Es ist für alle betroffenen Menschen eine enorme Belastung, sowohl für Reisende als auch für diejenigen, die dann den von der Bahn in Aussicht gestellten SEV in Eigenleistung übernehmen müssen“, heißt es in der Mail. Ein ausländischer Besucher berichtete sogar, dass er einmal in seiner Verzweiflung zu Fuß von Kaub bis nach Nastätten gelaufen sei – rund vier Stunden.
Die Auswirkungen betreffen nicht nur Pendlerinnen und Pendler. Auch der Tourismus leidet: Feriengäste bleiben aus, Ausflüge scheitern, selbst das Übersetzen mit dem Boot zur Pfalz fiel zeitweise aus und sorgte für Enttäuschung bei Besuchern.
Bürgermeister reagiert mit scharfen Worten
Bürgermeister Mike Weiland zeigte sich tief betroffen und wandte sich umgehend an die Geschäftsführung von VIAS. „Solche Schilderungen schlagen dem Fass den Boden aus“, schrieb er an die Verantwortlichen. Er erwarte nicht nur eine baldige Entschuldigung gegenüber der Betroffenen, sondern auch einen „Paradigmenwechsel“ im Unternehmen.
Weiland machte deutlich, dass es sich nicht um Einzelfälle handele. Viele Beschwerden würden an die Verbandsgemeinde herangetragen, andere Betroffene hätten längst resigniert. „Das schadet unserer Region“, so der Bürgermeister.
Bereits am Vortag hatte Weiland Vertreter von VIAS persönlich getroffen und frühere Beschwerden weitergeleitet. Mit dem aktuellen Fall will er nun auch den Landrat, den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Nord sowie den zuständigen Verbandsdirektor einschalten. „Aufgrund unserer Nähe zu den Menschen erreichen uns immer wieder Eingaben von zu Recht genervten und verzweifelten Bürgern“, erklärte er.
Auch die Presse will er einbeziehen. „Ich glaube, eine solche Schilderung hätte gestern Abend im Verbandsgemeinderat die Stimmung gänzlich zum Kippen gebracht“, betonte er.
Weiland erinnert daran, dass er das Thema auch bei anderen Gelegenheiten bereits auf die Tagesordnung gesetzt hat. So sprach er beim 30. Zukunftsgespräch in Kaub im August gegenüber Ministerpräsident Alexander Schweitzer die massiven Probleme im Schienenpersonennahverkehr offen an. Auch in der jüngsten Verbandsgemeinderatssitzung in St. Goarshausen, bei der VIAS zu Gast war, sei deutliche Kritik geäußert worden.
Gleichzeitig richtet er einen Appell an die Bürgerinnen und Bürger: „Es nützt nichts, nur verzweifelt zu sein. Es bedarf auch, dass man sich bei den zuständigen Stellen Luft verschafft und vor allem auch die politischen Akteure, die vor Ort zum Wohle der Menschen kämpfen, noch mehr unterstützt.“
Der Fall zeigt, wie sehr die unzuverlässige Infrastruktur das tägliche Leben im Mittelrheintal belastet. Für die Betroffene bedeutete das: acht Stunden Arbeit, kein Zug, kein Ersatzbus – und am Ende drei Stunden Radfahrt im Regen, um zu ihrem Sohn nach Hause zu kommen.
Was für die Menschen bleibt, beschreibt sie in wenigen, klaren Worten: „Sehr schade. Wirklich ein Hammer, wie eine so wunderschöne Region mit so viel Geschichte und Kultur so komplett gegen die Wand gefahren wird.“
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