Blaulicht
Feuerwehr Reckenroth: Schwere Vorwürfe gegen die Verbandsgemeinde Aar-Einrich

RECKENROTH Am 1.Juni 1989 trat ich der Freiwilligen Feuerwehr Reckenroth als aktives Mitglied bei. Nach 33 Jahren ist Ende des Jahres altersbedingt Schluß. Kurz vor dem Ende bekam die Einheit ein neues Gerätehaus und ein KLF = KleinLöschFahrzeug, beides bezahlt von der VG Aar- Einrich.
Karl Heinz Groß persönlicher Rückblick auf 3 Jahrzehnte als aktiver Feuerwehrmann
Die Freude der Feuerwehr Reckenroth darüber wurde getrübt, als die VG Aar- Einrich das alte TSF für sich beanspruchte. Dieses TSF = TragkraftSpritzenFahrzeug wurde 2007 dem „Verein zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Reckenroth e.V.“ geschenkt, schriftlich festgehalten in einer Schenkungsurkunde der VG Diez. Das Fahrzeug ist inzwischen fast 40 Jahre alt, ein sogenannter „Oldtimer“ und wird mit bis zu 10.000€ gehandelt. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten in Zeiten klammer öffentlicher Kassen. Über 30 Jahre hat die Einheit Reckenroth sich um Mobilität für die Feuerwehr bemüht. Nachfolgend eine Zusammenfassung der Bemühungen:
1989 hatte die Feuerwehr Reckenroth eine TSA (Tragkraftspritzenanhänger) und einen Schlauchwagen mit Holzrädern, bestück mit 2 Haspeln B- Schläuchen. Ein Zugfahrzeug besaß die Feuerwehr nicht, aber 25 Aktive welche mit Muskelkraft die TSA und den Schlauchwagen zum Einsatz schoben. Viel Muskelkraft war auch nötig, um das Material aus dem Dörsbachtal auf die Höhen Reckenroths zu verbringen. An Hilfseinsätze in den Nachbarorten war da kaum zu denken. Um die Feuerwehr beweglicher und zukunftsfähiger zu machen sahen sich der ehemalige Wehrführer Helmut Stockenhofen und Rolf Endris bei ehemaligen NVA Beständen nach einem Zugfahrzeug für die TSA um. 1991 kamen sie mit einem Robur LO zurück, vergleichbar mit einem Unimog.

Text und Bilder: Karlheinz Groß
Jetzt musste der Anhänger nicht mehr in den Einsatz mit Muskelkraft gezogen werden. Die TSA wurde an den LO gehängt, zusätzliches Material auf die Ladefläche gepackt und los ging es in den Einsatz. Oft belächelt ob unseres seltsames Gefährt, aber wir kamen mit Allrad und zur Not mit Seilwinde überall hin. Ein Problem hatten wir immer noch: in den LO passten nur Fahrer und Beifahrer, die Mannschaft musste zu Fuß dem LO folgen. Hartmut Neuper hatte als Wehrführer gute Kontakte zu dem Wehrleiter der VG Diez und so bekamen wir ein ausgemustertes TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug). Der Ford Transit hatte 30 Jahre seinen Dienst in Diez getan und es wurde dem Förderverein der Ffw Reckenroth geschenkt.

Text und Bilder: Karlheinz Groß
Der Förderverein wiederum stellte es den Aktiven der Einheit Reckenroth zur Nutzung zur Verfügung. Die laufenden Kosten wie TÜV, Reparaturen und Versicherung übernahm der Förderverein. Die VG Katzenelnbogen übernahm lediglich den Sprit für das TSF. Als Staffelfahrzeug konnte der Transit 6 Personen und die gesamte Ausrüstung transportieren. Allerdings passte der Transit nicht in das Gerätehaus. In Eigenregie wurde das Gerätehaus aufgestockt, ein größeres Tor eingebaut und das Dach neu gedeckt.
So macht man das Ehrenamt kaputt……
Das Material bezahlte die Ortsgemeinde Reckenroth, da sie Eigentümer des Gerätehauses ist, die Ausführung übernahmen die Aktiven. Das TSF musste zwar schräg in das Gerätehaus gefahren werden, aber es stand im Trockenen. Dank guter Kontakte zur Feuerwehr Scheidt erhielt der Förderverein der Ffw Reckenroth 2007 das alte TSF von Scheidt. Dieses Fahrzeug war erst 25 Jahre alt, hatte schon Scheibenbremsen und Halterungen für Atemschutz.
Wieder hatten wir uns fahrzeugtechnisch verbessert und waren durch den Atemschutz noch schlagkräftiger. Laufende Kosten übernahm der Förderverein. 2014 war die Verbandsgemeinde bereit, die laufenden Kosten des TSF zu übernehmen. Eigentümer blieb der Förderverein. 2018 plante die VG Katzenelnbogen 7 Feuerwehren mit neuen TSF auszurüsten (letztlich wurden KLF angeschafft). Da einige Gerätehäuser nicht den Anforderungen entsprachen, mussten auch 3 neue geplant werden. Reckenroth sollte 1 KLF bekommen und auch das Gerätehaus musste neu gebaut werden. Anfang 2021 wurde der Grundstein gelegt und Ende 2021 war das Gerätehaus soweit fertig, das das neue KLF einziehen konnte.
Rufen sie 112 und niemand kommt
In gut 33 Jahren waren alle Beteiligten in Reckenroth bemüht, die Einheit Reckenroth einsatzfähiger zu machen. Die Unterstützung durch Fahrzeuge, die eigentlich vom Träger der Feuerwehr hätte finanziert werden müssen, wurde von den Mitgliedern des Fördervereins (ist aber auch der Zweck des Vereins) erwirtschaftet und gespendet.
Es waren schöne 33 Jahre und mein Dank gilt allen Kameradinnen und Kameraden für das menschliche Miteinander. Enttäuscht bin ich vom Verhalten der Verantwortlichen bei der Verbandsgemeinde Aar- Einrich, die sich bereichern wollen am Engagement der Beteiligten in Reckenroth. Das TSF, das mit Schenkungsurkunde der VG Diez dem Förderverein der Ffw Reckenroth übereignet wurde zu beanspruchen mit der Begründung, sie habe die Unterhaltskosten seit 2014 getragen und damit den Besitz erworben, ist nicht nachvollziehbar. Kein Wort davon, das sich die Aktiven 30 Jahre selbst mobil gehalten haben, um getreu ihrem Motto: Retten, Löschen, Schützen, Bergen tätig werden zu können.
So macht man das Ehrenamt kaputt. Rufen sie 112 und niemand kommt. Das sind die privaten Gedanken von Karlheinz Groß, ehemaliger stellvertretender Wehrführer, Brandschutzerzieher, Gründer der Bambini- Feuerwehr Reckenroth, Träger des silbernen Ehrenzeichens, Träger der Goldenen Ordensspange. Habe fertig….. Text und Bilder: Karlheinz Groß
Blaulicht
Mann verfolgt und spricht Grundschülerin in Bad Ems an: Polizei ermittelt

BAD EMS Ein Vorfall ereignete sich am 27. März 2025 gegen 13 Uhr in der Winterbergstraße in Bad Ems. Eine Schülerin der Freiherr-vom-Stein-Grundschule wurde von einer unbekannten männlichen Person beobachtet und anschließend verfolgt.
Laut Angaben von Verwandten des Mädchens war der Mann vollständig schwarz gekleidet und trug eine schwarze Maske. Er folgte dem Kind mit einem Auto, das nach Einschätzung der Angehörigen ein Fahrzeug der Marke Audi gewesen sein könnte. Auf Höhe des Mädchens sprach die Person es an und versuchte offenbar, es in Richtung des Fahrzeugs zu locken.
Die Schülerin reagierte besonnen und lief schreiend davon, woraufhin der Unbekannte die Flucht ergriff. Der Vorfall wurde bei der Polizei Bad Ems zur Anzeige gebracht. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die Kriminalinspektion Montabaur, wie die Polizei bestätigte.
Blaulicht
Nastätter zur dreieinhalb Jahren Haft wegen Waffen- und Sprengstoffbesitz verurteilt

NASTÄTTEN Ein 63-jähriger Mann aus Nastätten im Rhein-Lahn-Kreis wurde vom Landgericht Koblenz zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Ihm wurden Verstöße gegen das Waffenrecht sowie das Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last gelegt. Zuerst berichtete der SWR hier.
Die Polizei hatte im August des vergangenen Jahres bei einer Durchsuchung seines Wohnhauses eine große Menge an Waffen und Munition sichergestellt. Der Angeklagte stand unter Verdacht, mit diesen illegalen Gegenständen gehandelt zu haben. Dieser Vorwurf konnte im Prozess jedoch nicht abschließend bewiesen werden. Da der Mann in vielen Punkten geständig war und auf die Rückgabe seiner Waffen verzichtete, wurde dies von der Richterbank als strafmildernd gewertet.
Erlaubte und verbotene Waffen
Zwar besaß der 63-Jährige für einige der gefundenen Waffen eine offizielle Genehmigung, jedoch fehlte ihm diese für diverse Kriegswaffen, die sich ebenfalls in seinem Besitz befanden. Zudem hielt das Gericht ihm vor, die Waffen nicht ordnungsgemäß gelagert zu haben. Unter anderem wurde eine geladene Pumpgun in seinem Schlafzimmer entdeckt, während ein Sturmgewehr in einem provisorischen Holzverschlag in seiner Werkstatt versteckt war.
Besonders brisant war der Fund von zehn Kilogramm TNT-Sprengstoff in seiner Werkstatt. Laut Gericht hätte eine mögliche Explosion nicht nur sein eigenes Haus, sondern auch das eines Nachbarn erheblich gefährdet.
Ein Leben als Waffensammler
Der Angeklagte bezeichnete sich während der Verhandlung als passionierten Waffensammler. Bereits in seiner Jugend sei seine Begeisterung für Waffen entstanden, spätestens während seiner Bundeswehrzeit habe sich dieses Interesse intensiviert. Über viele Jahre hinweg habe er sich sein umfangreiches Arsenal zugelegt.
Obwohl er als Sportschütze legale Genehmigungen für einige Waffenarten besaß, gab er im Prozess zu, dass er auch illegale Waffen besessen hatte. Zudem stellte er selbst Munition her, da diese in den vergangenen Jahren zunehmend teurer geworden sei. Diese habe er nach eigener Aussage zum Selbstkostenpreis an andere weitergegeben, jedoch ohne finanzielle Gewinne daraus zu ziehen.
Illegale Waffenlagerung und brisante Funde
Im Rahmen der polizeilichen Durchsuchung Ende August 2024 wurden neben Waffen und Munition auch eine Anleitung zum Bau von Sprengkörpern in englischer Sprache entdeckt. Der Angeklagte gab an, diese bereits seit seiner Kindheit zu besitzen, jedoch niemals die Absicht gehabt zu haben, eine Bombe zu bauen.
Trotz seiner teilweise kooperativen Haltung vor Gericht und der fehlenden Beweise für einen aktiven Waffenhandel fiel das Urteil streng aus, da die Menge und Art der gelagerten Waffen sowie der Sprengstoff als besonders gefährlich eingestuft wurden. Das Gericht sah in diesen Umständen eine erhebliche Bedrohung für die öffentliche Sicherheit.
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Ebling: Kriminalität in Rheinland-Pfalz auf historischem Tiefststand

MAINZ|RHEIN-LAHN Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Jahres 2024 für Rheinland-Pfalz zeigt eine positive Entwicklung: Die Zahl der registrierten Straftaten ist rückläufig, während die Aufklärungsquote auf einem hohen Niveau bleibt. Innenminister Michael Ebling hat die Polizeiliche Kriminalstatistik gemeinsam mit dem Präsidenten des Landeskriminalamtes, Mario Germano, vorgestellt.
„Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass sich in Rheinland-Pfalz der langfristige Trend eines sicheren Bundeslandes fortsetzt. Die konsequente Polizeiarbeit, umfassende präventive Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit anderen Behörden haben dazu beigetragen, dass im Jahr 2024 so wenige Straftaten verübt wurden, wie in den vergangenen 30 Jahren nicht mehr“, sagte Innenminister Michael Ebling. Auszuklammern seien hierbei die Jahre während der Coronapandemie mit ihren besonderen Bedingungen, so der Minister.
Im Jahr 2024 hat die Polizei insgesamt 239.388 Straftaten registriert. 2023 waren es noch 255.972 Straftaten. Dies entspricht einem Rückgang um 16.584 Fälle (-6,5 Prozent). Ohne ausländerrechtliche Verstöße umfasst die PKS 2024 insgesamt 228.452 Straftaten. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang von 14.189 Fällen und damit 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Die rückläufigen Zahlen erstrecken sich auf nahezu alle Straftatenobergruppen – mit Ausnahme der sogenannten Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit sowie der Straftaten gegen das Leben. Dies ist eine insgesamt positive Entwicklung, die zeigt, dass unsere Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung Wirkung zeigen“, so Ebling. Der Rückgang habe unterschiedliche Ursachen und sei nicht allein auf die Teillegalisierung von Cannabis zurückzuführen.
Ebenfalls positiv ist in diesem Jahr abermals die Aufklärungsquote von 64,3 Prozent. Sie liegt nur 0,2 Prozent unter dem Wert der letzten beiden Jahre und kann damit auf hohem Niveau konsolidiert werden. Auch die Häufigkeitszahl, also die Anzahl der erfassten Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner, liegt bei 5.803 und ging damit um 351 (5,7 Prozent) zurück. „Die Häufigkeitszahl ist ein wichtiger Gradmesser für das Sicherheitsgefühl der Menschen. Mit Ausnahme der Pandemiejahre weist die diesjährige PKS die niedrigste Zahl seit mehr als 30 Jahren aus“, so Minister Ebling.
Erstmals seit Jahren leicht rückläufig ist auch die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. 2024 wurden 6.232 Fälle registriert, 1,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit stiegen hingegen um 2,5 Prozent auf 47.218 Fälle, insbesondere durch eine Zunahme von Bedrohungsfällen. Die darin enthaltene Zahl der Körperverletzungsdelikte blieb hingegen nahezu stabil bei 29.660 Fällen.
Bei Fällen der häuslichen Gewalt ist ein Zuwachs um 4,2 Prozent auf 13.497 Fälle zu verzeichnen. „Die Steigerung der Anzahl an erfassten Straftaten im Bereich der Häuslichen Gewalt ist vermutlich auch darauf zurückzuführen, dass es eine leichte Aufhellung des Dunkelfeldes in Folge der Bereitschaft zur Anzeigenerstattung gibt, das Hilfesystem ausgebaut wurde und das Thema mehr und mehr enttabuisiert wurde“, so Ebling.
Positiv hervorzuheben ist der Rückgang bei Diebstahlsdelikten um 2,1 Prozent. Besonders der Wohnungseinbruchdiebstahl erreichte, ungeachtet der Jahre 2021 und 2022, mit 2.626 Fällen den niedrigsten Stand seit über 50 Jahren. Knapp die Hälfte dieser Taten blieb im Versuchsstadium. Damit verbleibt der Wohnungseinbruchdiebstahl weiterhin in einem Langzeittief. Im Jahr 2018 waren es noch mehr als 4.000 solcher Taten.
Auch die Zahl der Geldautomatensprengungen ging signifikant zurück. „In der PKS sind hierzu keine expliziten Fallzahlen aufgeführt. Vielmehr wertet das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz die Delikte in einem eigenen Lagebild aus. Aus diesem Lagebild geht hervor, dass nach kontinuierlichen Anstiegen in den vergangenen Jahren, ein merklicher Rückgang von 50 Taten im Jahr 2023, auf nunmehr 23 Taten in 2024 registriert wurde“, sagte LKA-Präsident Mario Germano. Dabei seien 15 Tatverdächtige ermittelt worden.
„Die Polizeiliche Kriminalstatistik bildet eine verlässliche Grundlage, um die Kriminalitätslage sachlich und über längere Zeiträume hinweg einzuordnen. Sie macht Entwicklungen transparent und ermöglicht gezielte Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung“, so Ebling. Dabei werde sie kontinuierlich in Abstimmung mit Bund und Ländern weiterentwickelt. So sei es seit 2020 beispielsweise möglich, Messerangriffe gesondert zu erfassen. „Gleichzeitig erfordert die PKS eine sachgerechte Interpretation, da die Daten auch sehr selektiv genutzt werden können, um bestimmte Narrative zu stützen“, betonte der Minister. Deshalb sei es entscheidend, Fall-, Opfer- und Tatverdächtigenzahlen im richtigen Verhältnis und in einem objektiven Kontext darzustellen. Als sogenannte Ausgangsstatistik erfasst die PKS nur Fälle, die nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft übermittelt wurden.
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