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Lahnstein

Vor 325 Jahren wurde das „Historische Wirtshaus an der Lahn“ in Lahnstein errichtet

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Das Wirtshaus heute. (Foto: Eva Dreiser / Stadtverwaltung Lahnstein)

LAHNSTEIN Am Niederlahnsteiner Lahnufer befindet sich das „Historische Wirtshaus an der Lahn“. Auch wenn mehrere Orte an der Lahn, wie auch Marburg oder Dausenau, sich um das Vorrecht streiten, das Original-Wirtshaus in ihren Mauern zu besitzen, so spricht einiges dafür, dass das berühmt-berüchtigte Lied von der Wirtin an der Lahn in Lahnstein entstanden ist.

Der dreigeschossige Fachwerkbau wurde vor genau 325 Jahren mit steinernem Erdgeschoss errichtet. Über der Tür stehen die Initialen der Erbauer mit der Jahreszahl „WBK 1697 CSHF“. In jenem Jahr erwarben der Gerichtsschöffe „Wilhelm Balthasar Kalkofen und Catharina Seine Hausfrau geb. Filsengräber“ das Grundstück und errichteten einen stattlichen Fachwerkbau. Das Ehepaar hat nach Eintragung in den Kirchenakten im Jahr 1670 geheiratet. Frau Kalkofen starb 1727 als Witwe im Alter von 79 Jahren.

Seit wann das Gebäude als Gastwirtschaft genutzt wird, ist jedoch nicht belegt. Prominentester Gast war am 18. Juli 1774 Johann Wolfgang von Goethe, der auf seiner Schiffsfahrt von Ems nach Neuwied mit dem Philosophen Johann Kaspar Lavater und dem Theologen Johann Bernhard Basedow hier einkehrte‚ um das Mittagsmahl, Bohnen mit Speck, einzunehmen. Daran erinnert seit dem Goethe-Jahr 1949 eine Gedenktafel am Hauptgebäude.

Stich von Samuel Prout, 1824. (Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)

Von dem mündlich überlieferten Volkslied über die lebenslustige Wirtin soll es inzwischen rund 1.000 Strophen geben. Besonders die hinzugedichteten, nicht immer jugendfreien Verse geben ihm eine besondere Würze und halten es vor allem in Studentenkreisen lebendig. Selbst Goethe soll eine Strophe dazu gedichtet haben:

Frau Wirtin hatte auch ein Kind

Das hatte einen krummen Pint.

Man wollt’ ihn biegen gerade

Doch als er gerade gerade war

Da brach er ab – was schade war.“

Selbst von der ersten, noch nicht schlüpfrigen Strophe, gibt es mehrere Varianten wie diese, die die Comedian Harmonists einst sangen:

Es steht ein Wirtshaus an der Lahn

da klopft ein jeder gern mal an

Frau Wirtin sitzt am Feuer,

und jeder, der am Tische sitzt

greift gern mal zu der Leier.“

Für den Standort Lahnstein spricht folgende Strophe:

Und wer hat wohl dies Lied erdacht?

Zwei Soldaten auf der Wacht.

Ein Tambour und ein Pfeifer.

Und wer das Lied nicht weiter kann,

Der fang es an zu pfeifen.“

Zwei Soldaten auf der Wacht“ – das ist unter den genannten Lahngemeinden nur in Lahnstein möglich. Hier steht das Wirtshaus an der Lahn neben dem kurfürstlichen Zollturm. Dort waren Wachsoldaten (von der Festung Ehrenbreitstein) stationiert und träumten von der Wirtin nebenan, im Wirtshaus an der Lahn.

Das Wirtshaus heute. (Foto: Eva Dreiser / Stadtverwaltung Lahnstein)

Bei dem Zollturm handelt es sich um keinen Wehrturm, denn Niederlahnstein besaß keine Stadtmauer im eigentlichen Sinne. Das untere massive Bauwerk des turmartigen Gebäudes wurde als Teil einer Landfeste im Jahr 1348 erbaut und 1653 erneuert. Die Landfeste diente als Eisbreche. Da die Lahn zugleich die Landesgrenze zwischen den Kurfürstentümern Mainz und Trier bildete, wurde hier ab dem Jahr 1565 bis 1803 für Kurtrier Zoll erhoben. Oberhalb des Zollturmes bildete sich eine Anlegestelle für die Lahnschifffahrt, im Volksmund „Schiffshafen“ genannt, obwohl dort nie ein richtiges Hafenbecken bestand. Das Kurfürstentum profitierte von dem damals aufblühenden Eisengewerbe, dessen Erzeugnisse über die Lahn verschifft wurden. Über dem steinernen Erdgeschoss des Turmes wurde 1741 ein barocker achteckiger Fachwerkbau, ursprünglich mit achteckigem Glockendach, später mit rundem geschweiftem Glockendach und mit einer aus acht Säulchen versehenen Laterne, ebenfalls mit Glockendach, errichtet.

Das Lahnsteiner „historische Wirtshaus an der Lahn“ dient noch heute als Restaurant mit familiengerechter Pension, bestehend aus mehreren Themenzimmern und hohem Qualitätsstandart. Im Erdgeschoss des Zollturms besteht die Möglichkeit der standesamtlichen Trauung.

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Lahnstein

Offener Austausch zwischen Einzelhandel und Stadtverwaltung Lahnstein

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Foto: Mira Bind | Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Rund 30 Vertreterinnen und Vertreter des Einzelhandels aus der Bahnhofstraße in Niederlahnstein waren der Einladung von Oberbürgermeister Lennart Siefert gefolgt, um sich über die Auswirkungen und vor allem die Zukunft der Gestaltung des Verkehrsraums in der Bahnhofstraße jetzt nach dem Ende der Brückensperrung auszutauschen.

Siefert hob in seinen einleitenden Worten hervor, wie wichtig der persönliche Austausch ist, um die Ziele der Verwaltung direkt erläutern und zugleich die Anliegen der örtlichen Geschäftsinhaber und -inhaberinnen besser verstehen zu können.

Neben der Kritik am Verkehrsverhalten einzelner Autofahrer, Radfahrer und anderer Verkehrsteilnehmer wurde die Stadtverwaltung dazu aufgefordert, künftig schneller Informationen an die Betroffenen weiterzugeben. OB Siefert sagte dies, auch im Hinblick auf die bevorstehenden Baumaßnahmen im kommenden Jahr, zu.

Nach einigen schwierigen Jahren für den Einzelhandel, geprägt durch Corona, Inflation und zuletzt durch die Brückensperrung, wurden bei dem Treffen zahlreiche konstruktive Vorschläge vorgebracht. Trotz des Wissens darum, dass Kompromisse stets notwendig sein werden, legten alle Teilnehmenden großen Wert darauf, nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern, sondern auch die Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu wahren. Neben den Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung war ein großes Anliegen vor allem die Schaffung von Ladezonen sowie Kurzzeit- und Behindertenparkplätzen.

Nach dem offenen Austausch stellten Mitarbeiter der Verwaltung den Verlauf der Planungen vor, die in einer Variante mündeten, die nicht nur breite Zustimmung fand, sondern bereits die meisten der zuvor geäußerten Wünsche berücksichtigte.

Da im kommenden Frühjahr noch eine umfassendere Baumaßnahme eines Energieunternehmens in der Berg- und Bahnhofstraße geplant ist, werden zunächst die vor der Brückensperrung geltenden Regelungen wieder in Kraft gesetzt. Dazu wird zeitnah die Demarkierung der Bus- und Rettungsspur und der Rückbau der mobilen Beschilderung erfolgen. Die Umsetzung der endgültigen Gestaltung wird dann nach Beendigung der Baumaßnahmen im kommenden Jahr durchgeführt.

Ich möchte mich ganz herzlich für den wertvollen und konstruktiven Austausch bedanken. Ihre Anregungen und Ideen sind für uns von großer Bedeutung und tragen dazu bei, die richtigen Entscheidungen für unsere Stadt zu treffen“, so Oberbürgermeister Siefert am Ende der Veranstaltung.

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Lahnstein

Pfarrzentrum Lahnstein: Wer spricht die Wahrheit oder alles nur ein Missverständnis?

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LAHNSTEIN Vor wenigen Tagen berichtete die Printpresse, dass die Lahnsteiner Verwaltung und die Pfarrei keine Einigung zum Kauf des Pfarrzentrums am Europaplatz erzielen konnten. Die Gespräche sollen gescheitert sein. Geplant war der Kauf der Immobilie für rund eine Million Euro – darüber herrschte im Stadtrat Einigkeit. Weitaus weniger Konsens bestand jedoch bei der zukünftigen Nutzung. Während SPD und ULL eine Mehrzwecknutzung auch für Vereine favorisierten, sprachen sich die Mehrheit von CDU, Grünen, FBL und FDP dagegen aus. Sie beschlossen stattdessen eine geplante Nutzung als reine Kita-Lösung, um sämtliche Höchstfördergelder zu sichern. Die Befürchtung war, dass bei einer Mehrzwecknutzung deutlich geringere Fördermittel bereitgestellt würden. Für die Vereine im Pfarrzentrum sollten neue Lösungen außerhalb des Gebäudes gefunden werden.

Diesen demokratisch gefassten Ratsbeschluss, der in einer nicht-öffentlichen Sitzung beschlossen wurde, wollte die Unabhängige Liste Lahnstein (ULL) nicht akzeptieren. Sie rief zu einer Demonstration am Pfarrzentrum auf, zu der 32 Personen erschienen.

Laut Printpresse-Bericht scheiterten die Verhandlungen zwischen Kirche und Stadt angeblich aufgrund der Zweckbindung als reine Kita-Lösung. In einem weiteren Artikel erklärte Oberbürgermeister Siefert, die Vertreter der Kirche hätten deutlich gemacht, dass sie unter diesen Umständen dem günstigen Verkaufspreis nicht zustimmen könnten. Dem widersprach jedoch die Pfarrei St. Martin in einer Stellungnahme: Es habe noch keine Verhandlungen gegeben, und ein schriftliches Kaufangebot liege nicht vor. Stattdessen habe die Stadt um Aufschub gebeten, da interner Klärungsbedarf zur Auslegung des Stadtratsbeschlusses bestehe. Die Pfarrei betonte, weiterhin Interesse an einem Verkauf der Liegenschaft an die Stadt Lahnstein zu haben und gleichzeitig gemeinsam eine gute Lösung für die Gruppen zu finden, die das Pfarrzentrum derzeit dauerhaft nutzen.

Kommentar:
Wie wehrhaft ist eine Demokratie, wenn mehrheitlich gefasste Ratsbeschlüsse nicht direkt umgesetzt und Informationen aus einer nicht-öffentlichen Sitzung öffentlich gemacht werden, um betroffene Stadtratsmitglieder mit einer Demonstration unter Druck zu setzen? Mehrheitliche Entscheidungen gehören in Ratssitzungen zum Alltag. Es wird immer Stadtratsmitglieder geben, die dafür oder dagegen stimmen. Doch am Ende steht ein Ergebnis, das nicht durch die Hintertür angegriffen, sondern umgesetzt werden muss. Genau das ist der Kern einer funktionierenden Demokratie. Wird dieser Grundsatz verlassen, verlieren die Menschen das Vertrauen in die Politik. Während der Printpresse zu vernehmen war, dass angeblich die Verhandlungen zum Pfarrzentrum gescheitert waren, weil die Kirche die Zweckbindung als reine Kita-Lösung nicht akzeptieren wollte, dementierte die Pfarrei am folgenden Tag in einem Statement, dass es gar keine Verhandlungen gab. Wer hat denn da jetzt die Wahrheit gesagt? Die Pfarrei oder der Oberbürgermeister Siefert oder ist alles nur ein Missverständnis? Durch den ersten Bericht gerieten Stadtratsmitglieder unter Druck, weil sie davon ausgehen mussten, dass ihr demokratischer Beschluss nicht umgesetzt werden kann und nun? Jetzt steht man etwas entgeistert vor einer Politik-Posse, die noch keinen Abschluss gefunden hat und am Ende wird man schauen müssen, wie wehrhaft eine Demokratie tatsächlich noch ist, wenn ein freies Abstimmverhalten im Stadtrat im Nachhinein angegriffen wird.

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Lahnstein

Ausgezeichnete Nachwuchs-Handwerker erhalten Förderpreis 2024

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Foto: Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG

RHEIN-LAHN Bereits zum 14. Mal vergab die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg und die Kreishandwerkerschaft Rhein-Lahn den Förderpreis Handwerk zur Unterstützung des Handwerks und des Handwerkernachwuchses. Belohnt werden die guten Leistungen nicht nur mit Worten und Anerkennung, die Bank fördert dieses Projekt mit jeweils 500 Euro für den Prüfungsbesten der Innungen des Rhein-Lahn-Kreises.

Sie bestanden die Gesellenprüfung mit Spitzennoten und wurden dafür jetzt mit dem Förderpreis geehrt: Die Prüfungsbesten der Innungen Baugewerk, Dachdecker, Elektro, Kfz, Installateur- und Heizungsbauer und Tischler wieder zu einer kleinen Feier eingeladen. Bereichsleiter Günter Groß begrüßte die anwesenden Gäste und überreichte gemeinsam mit dem Bereichsleiter Firmenkunden Marcus Lorenz jeweils 500 Euro an die Prüfungsbesten Julia Dott (Kestert), Sarah Lahnstein (Bad Ems), Jan-Philip Nowak (Miehlen), Finn Brötz (Heistenbach) und Ben Steinmetz (Braubach). Der Prüfungsbeste Zimmerer Moritz Maskos (Koblenz) und der Prüfungsbeste Tischler Aaron Heuser (Nastätten) konnten leider nicht teilnehmen, erhalten daher einen Glückwunschbrief und das Preisgeld per Online-Überweisung.

Kreislehrlingswart Sven Secker, der in Vertretung für Kreishandwerksmeister Johannes Lauer gekommen war, ermutigte die Prüfungsbesten, unter besten Voraussetzungen den Fortbestand des Handwerks weiter zu sichern. Es gratulierte auch der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ulf Hoffmann zu den besonderen Leistungen. „Wir freuen uns, dass das Handwerk so tolle Auszubildende mit großartigen Prüfungsergebnissen hat.“

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