VG Bad Ems-Nassau
In Gemeindehäusern sind Flüchtlinge willkommen
Was brauchen die aus der Ukraine geflüchteten Menschen? Das war eine der Fragen, die Martina Weimer (links) und Thomas Schumacher dazu bewegten, den offenen Treff im evangelischen Gemeindehaus in Dausenau ins Leben zu rufen. Pfarrer Stefan Fischbach (rechts) hieß die Menschen willkommen.
DAUSENAU Derzeit stehen die Gemeindehäuser vieler Kirchengemeinden im Rhein-Lahn-Kreis wie schon 2015 wieder für Flüchtlinge offen, insbesondere diejenigen, die gerade aus der Ukraine fliehen und dort ganz praktische Hilfe finden. Eines von vielen Beispielen: das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Dausenau. Kinder und Erwachsene lernen sich dort kennen, tauschen sich über Probleme aus und bekommen Unterstützung.
Offener Treff in Dausenau: Konkrete Hilfe in der Bürokratie – Forum für den Austausch von Kindern und Erwachsenen
„Auf der Couch sitzen und nur die schrecklichen Bilder aus der Ukraine zu betrachten, war uns zu wenig“, erinnert sich Martina Weimer, wie die Idee zum „Offenen Treff für Menschen aus der Ukraine“ entstand. „Wir wollten etwas Sinnvolles tun, das die Situation für die Flüchtlinge auch entlastet.“ Wohnraum anzubieten, sei das Eine, das Miteinander zu unterstützen, dazu sollen die geöffneten Türen jeden Donnerstag ab 16.30 Uhr beitragen. Mit zweisprachigen Handzetteln und über eine WhatsApp-Gruppe wurde Werbung für ein erstes Treffen gemacht. „Manche Leute wohnten in einer Straße und wussten nichts voneinander“, so die Initiatorin des Treffs. Der Kirchenvorstand war gleich bereit, das Gemeindehaus zur Verfügung zu stellen. „Ich denke, solch ein Angebot passt gut unter ein Dach der Kirche“, so Gemeindepfarrer Stefan Fischbach, „wir wünschen uns, dass das Angebot wächst und gedeiht.“
Mitinitiator Thomas Schumacher ist wichtig, dass sich der offene Treff nicht nur an die Ukrainer richtet. „Wir wollen Möglichkeiten der Begegnung schaffen, um Hürden abzubauen.“ Die erste ist die Sprache. Da wird nicht nur mit Google-Übersetzer gearbeitet. Die russisch sprechende Ina Fischbach ist ein Segen für den Treff. Zudem bietet die Ortsgemeinde einen Deutsch-Sprachkurs in der Kindertagesstätte. Und es geht zwischen Kaffee, Tee, Gebäck und den in einem Nebenraum aufgebauten Spielen für Kinder um Hilfe bei bürokratischen Hindernissen.
Gut, dass Amanda Krass von der Migrationsberatung der Caritas in Lahnstein beim Treffen in Dausenau dabei ist. Sie ist eine Fachfrau, um ganz konkrete Fragen zu beantworten. Sie weiß, welche Beratungsangebote es gibt, welche Formulare, welche Behördengänge notwendig sind, für welche Gespräche unbedingt ein Dolmetscher gebraucht wird und wo es anderer, etwa ärztlicher Unterstützung bedarf. In Dausenau erklärt sie einer schwangeren Frau aus der Ukraine, wie sie einen Mutterpass erhält.
Neben der konkreten Unterstützung dient der Treff dem Austausch und Kennenlernen, nicht nur unter den Erwachsenen. Die Kinder finden bei Spielen und an der Tischtennis-Platte etwas Ablenkung von Krieg und Flucht und vielleicht auch neue Freunde.
„Uns helfen die Erfahrungen, die wir seit 2015 gesammelt haben“, sagt Amanda Krass und sieht in der Zusammenarbeit von Caritas, Diakonischem Werk und der Arbeiterwohlfahrt, vom Runden Tisch in Lahnstein bis zum Willkommenskreis in Diez ein starkes Hilfsnetz-Werk, um allen Flüchtlingen im Rhein-Lahn-Kreis bestmöglich in ihrer schwierigen Situation zu helfen.
In Bad Ems hat sich ebenfalls ein Runder Tisch „Willkommen in Bad Ems“ mit vielen Kooperationspartnern gegründet. Im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde an deren Martinskirche gibt es ab 9. Mai ein Beratungszentrum, das montags von 9 bis 12 Uhr geöffnet ist. Dort sind nicht nur Ukrainisch-sprechende Geflüchtete willkommen.
Gesundheit
Blauzungenkrankheit(BTV8): Sperrzone betrifft den gesamten Rhein-Lahn-Kreis
RHEIN-LAHN Durch den Ausbruch der Blauzungenkrankheit (Bluetongue Virus, kurz BTV) im Saarland ist Rheinland-Pfalz von einer Sperrzone betroffen. Am 6. November 2025 war bei einem Kalb auf einem Betrieb im Saarpfalz-Kreis eine Infektion mit dem Serotyp 8 des BTV nachgewiesen worden. Nach Vorgaben de EU muss nun um den Betrieb herum eine Sperrzone mit einem Radius über mindestens 150 Kilometer ausgewiesen werden. In dieser Sperrzone gelten Einschränkungen für Transport und Handel von Wiederkäuern. Der gesamte Rhein-Lahn-Kreis ist von dieser Sperrzone betroffen.
Das Gebiet der Sperrzone erstreckt sich über weite Teile von Rheinland-Pfalz. Nur teilweise betroffen sind aktuell die Landkreise Ahrweiler, Westerwald und Neuwied. Der Landkreis Altenkirchen ist bisher nicht betroffen. Außerdem sind Gebiete in benachbarten Bundesland Hessen betroffen. Es muss befürchtet werden, dass sich das Geschehen auf weitere Gebiete ausweitet.
Für die Verbringung von Tieren empfänglicher Arten AUS DER BTV 8-SPERRZONE HERAUS gelten strenge Vorgaben. Innerhalb der Sperrzone gibt es hingegen keine Beschränkungen.
Impfstrategie gegen BTV 3 hat gewirkt
Im vergangenen Jahr hatte das Virus vom Serotyp BTV 3 zunächst zu hohen Verlusten in Schaf- und Rinderhaltungen geführt. Mittlerweile wurden zahlreiche Bestände von Rindern, Schafen und Ziegen in Rheinland-Pfalz mit finanzieller Unterstützung des Landes geimpft. Dies führte dazu, dass es in Rheinland-Pfalz 2025 deutlich weniger Ausbrüche der Blauzungenkrankheit gab. (pm Kreisverwaltung Rhein-Lahn)
VG Bad Ems-Nassau
Verlorene Wette: Großzügige Spende für das Hospiz in Nassau
NASSAU Simone Dietzler wettet gerne und gewinnt am liebsten. Dieses Mal aber wünschte sie sich zu verlieren – der guten Sache wegen. Anlässlich ihres 10-jährigen Firmenjubiläums hatte die Inhaberin der Rewe Simone Dietzler OHG alle Lahnsteiner Karnevalsvereine herausgefordert.
Wetten, dass es nicht gelingt, am 3. September (dem Eröffnungsdatum) mit 111 kostümierten und uniformierten Karnevalisten da zu sein, lautete die Challenge. Das ließen sich die Lahnsteiner Karnevalisten nicht zweimal sagen. Acht Vereine rückten in bunter Kostümierung mit 297 Personen an.
Auf dem Parkplatz warteten ein DJ mit Karnevalsliedern auf sie sowie ein Wurstbrötchen und ein Bier für jeden. Die Bäckerei Lohner spendierte Quarkbällchen dazu. Für jeden der Karnevalisten zahlte Simone Dietzler 10 Euro an den jeweiligen Verein. Das machte 2970 Euro. Doch damit nicht genug. Die Rewe-Inhaberin legte, um auf eine Spende von 10.000 Euro zu kommen, noch 7030 Euro für das Hospiz drauf.
Zusätzlich spendete die Traditionsgarde Rot-Weiß e.V. 650 Euro an das Hospiz. Diese Spende wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Firmen Grimm Heizung & Sanitär, Malerteam Alt und Fliesenleger Andreas Lutz.
Über den hohen Betrag freut sich das Hospiz Rhein-Lahn. „Das ist der Wahnsinn“, meinte Hospizleiterin Hanne Benz, als Simone Dietzler ihr am 11.11. um 14.11 Uhr im Hospiz die 7030-Euro-Spende überreichte. Zusätzliche hatte die Spenderin noch Süßigkeiten für die Mitarbeiter/innen und ein paar Flaschen vom Jubiläumsbier als Zusatzangebot zum Abendbrot für die Gäste mitgebracht. Hospiz und Karneval passen durchaus zusammen, fand Hanne Benz. Denn auch im Hospiz gehe es um Lebensfreude und Lebensqualität.
Seit Jahren engagiert sich der Rewe-Markt Lahnstein für soziale Zwecke. Diesen werden z. B. die Spendenpfandbons zugeführt, deren Summe die Inhaberin immer verdoppelt. „Es wird im Ehrenamt so viel getan, ohne dass es sichtbar ist“, findet Simone Dietzler, deren originelle Aktion bei den Kunden bestens ankam (Text: Christine Vary).
Sport
Nassauer Judoka: Erfolg bei den Weltmeisterschaften in Paris Anna Gröning sichert sich WM Bronze
NASSAU|PARIS Bei den diesjährigen Weltmeisterschaften der Veteranen im Judo versammelten sich vom 03.11.-07.11.25 ca. 2.316 Athleten aus 64 Nationen in der französischen Hauptstadt, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Auch die Judoka aus Nassau waren mit großem Engagement und Erfolg vertreten. Es sollten spannende Tage in der Metropole werden. Aufgrund der starken Teilnehmerzahl wurden fünf Kampftage eingeplant. Es war für alle drei Nassauer Kämpfer die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Dementsprechend angespannt und nervös war die Vorbereitung zu diesem besonderen, hochklassigen Event.
Jan Rehn startete in der Klasse M4, +100 kg und überzeugte mit zwei Siegen über N. Cante (Frankreich) und F. Junior (Brasilien), womit er das Viertelfinale erreichte. Dort unterlag er dem späteren Bronzemedaillengewinner R. Jobin (Frankreich). In der anschließenden Trostrunde konnte er keinen weiteren Erfolg verbuchen und zog insgesamt eine ausgeglichene Bilanz.
Mario Gröning trat in einer der teilnehmerstärksten besetzten Klasse M3, -81 kg an. Er zeigte Einsatzbereitschaft und kämpfte tapfer. Leider musste sich jedoch bereits im Auftaktkampf gegen den sehr erfahrenen A. Effron (Argentinien) geschlagen geben.
Für eine besondere Überraschung sorgte Anna Gröning: In der Klasse F2, -78 kg startete sie im stärksten Pool ihrer Klasse. Im Auftaktkampf traf sie zunächst auf die amtierende Weltmeisterin S. Bekkouche (Frankreich), gegen die sie eine Wertung durch ihre Spezialtechnik erzielen und diese bis zum Ende der Kampfzeit verteidigen konnte. Im darauffolgenden Kampf unterlag sie leider der amtierenden Europameisterin D. Batt (Großbritannien) durch Aufgabe im Bodenkampf durch Würgegriff. In den weiteren zwei Begegnungen setzte sich Anna Gröning mit beeindruckenden Wurftechniken durch und sicherte sich sensationell die Bronzemedaille. Ihr Erfolg wurde von den mitgereisten Fans und Familie besonders gefeiert und gewürdigt. Somit durften die Nassauer Judoka ein Edelmetall mit nach Hause nehmen und die Erinnerungen an eine faszinierende Zeit in Paris bleibt. (pm Jan Rehn)
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