VG Bad Ems-Nassau
In Gemeindehäusern sind Flüchtlinge willkommen

DAUSENAU Derzeit stehen die Gemeindehäuser vieler Kirchengemeinden im Rhein-Lahn-Kreis wie schon 2015 wieder für Flüchtlinge offen, insbesondere diejenigen, die gerade aus der Ukraine fliehen und dort ganz praktische Hilfe finden. Eines von vielen Beispielen: das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Dausenau. Kinder und Erwachsene lernen sich dort kennen, tauschen sich über Probleme aus und bekommen Unterstützung.
Offener Treff in Dausenau: Konkrete Hilfe in der Bürokratie – Forum für den Austausch von Kindern und Erwachsenen
„Auf der Couch sitzen und nur die schrecklichen Bilder aus der Ukraine zu betrachten, war uns zu wenig“, erinnert sich Martina Weimer, wie die Idee zum „Offenen Treff für Menschen aus der Ukraine“ entstand. „Wir wollten etwas Sinnvolles tun, das die Situation für die Flüchtlinge auch entlastet.“ Wohnraum anzubieten, sei das Eine, das Miteinander zu unterstützen, dazu sollen die geöffneten Türen jeden Donnerstag ab 16.30 Uhr beitragen. Mit zweisprachigen Handzetteln und über eine WhatsApp-Gruppe wurde Werbung für ein erstes Treffen gemacht. „Manche Leute wohnten in einer Straße und wussten nichts voneinander“, so die Initiatorin des Treffs. Der Kirchenvorstand war gleich bereit, das Gemeindehaus zur Verfügung zu stellen. „Ich denke, solch ein Angebot passt gut unter ein Dach der Kirche“, so Gemeindepfarrer Stefan Fischbach, „wir wünschen uns, dass das Angebot wächst und gedeiht.“
Mitinitiator Thomas Schumacher ist wichtig, dass sich der offene Treff nicht nur an die Ukrainer richtet. „Wir wollen Möglichkeiten der Begegnung schaffen, um Hürden abzubauen.“ Die erste ist die Sprache. Da wird nicht nur mit Google-Übersetzer gearbeitet. Die russisch sprechende Ina Fischbach ist ein Segen für den Treff. Zudem bietet die Ortsgemeinde einen Deutsch-Sprachkurs in der Kindertagesstätte. Und es geht zwischen Kaffee, Tee, Gebäck und den in einem Nebenraum aufgebauten Spielen für Kinder um Hilfe bei bürokratischen Hindernissen.
Gut, dass Amanda Krass von der Migrationsberatung der Caritas in Lahnstein beim Treffen in Dausenau dabei ist. Sie ist eine Fachfrau, um ganz konkrete Fragen zu beantworten. Sie weiß, welche Beratungsangebote es gibt, welche Formulare, welche Behördengänge notwendig sind, für welche Gespräche unbedingt ein Dolmetscher gebraucht wird und wo es anderer, etwa ärztlicher Unterstützung bedarf. In Dausenau erklärt sie einer schwangeren Frau aus der Ukraine, wie sie einen Mutterpass erhält.
Neben der konkreten Unterstützung dient der Treff dem Austausch und Kennenlernen, nicht nur unter den Erwachsenen. Die Kinder finden bei Spielen und an der Tischtennis-Platte etwas Ablenkung von Krieg und Flucht und vielleicht auch neue Freunde.
„Uns helfen die Erfahrungen, die wir seit 2015 gesammelt haben“, sagt Amanda Krass und sieht in der Zusammenarbeit von Caritas, Diakonischem Werk und der Arbeiterwohlfahrt, vom Runden Tisch in Lahnstein bis zum Willkommenskreis in Diez ein starkes Hilfsnetz-Werk, um allen Flüchtlingen im Rhein-Lahn-Kreis bestmöglich in ihrer schwierigen Situation zu helfen.
In Bad Ems hat sich ebenfalls ein Runder Tisch „Willkommen in Bad Ems“ mit vielen Kooperationspartnern gegründet. Im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde an deren Martinskirche gibt es ab 9. Mai ein Beratungszentrum, das montags von 9 bis 12 Uhr geöffnet ist. Dort sind nicht nur Ukrainisch-sprechende Geflüchtete willkommen.
VG Bad Ems-Nassau
Irres Backesfest in Schweighausen: Besucheransturm beim Dibbekuchenessen

SCHWEIGHAUSEN Was um Himmelswillen war das denn? Mit diesem Ansturm hatte am vergangenen Samstag wohl niemand in der kleinen Gemeinde in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau gerechnet. Die Freiwillige Feuerwehr Schweighausen hatte zum gemütlichen Backesfest mit Dibbekuchen und Spießbraten eingeladen, dazu natürlich ein Glas Apfelwein oder ein kühles Bier. Soweit so gut, wenn sich die Veranstaltung nicht weit herumgesprochen hätte.
Lange Schlangen bildeten sich am Feuerwehrgerätehaus, und geduldig warteten die Besucher auf ihr Essen. In weniger als einer Stunde war der erste Spießbraten ausverkauft, und es dauerte ein wenig, bis der nächste Braten aus der traditionellen Röhre im Backeshaus geholt werden konnte.
Doch genau das ist es doch, oder? Ein kleines Lagerfeuer bei kühlen Temperaturen, leckeres Essen, gute Gespräche und einfach ein Beisammensein der Besucher aus den umliegenden Orten und natürlich auch der Einheimischen. Genau solche Feste dürfen nicht verloren gehen, denn man findet sie fast nur noch in den kleinen Dörfern. Nicht nur, dass dort das Bier noch zwei Euro kostet, hier wächst man auch als Gemeinschaft wieder ein Stück zusammen. Hinter all dem steckt ehrenamtliches Engagement, das unsere Gesellschaft am Leben hält. Es geht um das Aufrechterhalten von Traditionen, um Herzlichkeit und ums Miteinander.

Wer genauer hinsah, bemerkte, wie aus dem Froschbrunnen das Wasser plätscherte. Der Frosch ist in Schweighausen kein Unbekannter. Küssen muss man ihn nicht, aber die Einwohner erzählen, dass es in der kleinen Gemeinde besonders viele Frösche gebe und so wurde der Frosch einst bewusst als Symbol für den Brunnen gewählt.
Und all diese kleinen Geschichten erfährt man nur, wenn man bereit ist, auf solche wunderbaren Feste zu gehen: Feste, die, wie in diesem Fall, richtig groß werden können. Es ist das Gesamtbild: dort der Spießbraten und Dibbekuchen, da der Brunnen, die Feuerstellen mit dem traditionellen Backes und im Unterbau die typischen Bierbänke, die bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Herrlich! So muss es nicht immer die Megaveranstaltung sein, die die Menschen begeistert und das ist gut so. Denn nur auf diese Weise bleiben unsere Traditionen lebendig. Schön war’s (dk).
VG Bad Ems-Nassau
Wege aus der Gewalt: Bündnis Frauenschutz hat Flyer für Rhein-Lahn-Kreis herausgebracht

SINGHOFEN „Wege aus der Gewalt – Hilfe für Frauen und deren Angehörige aus dem Rhein-Lahn-Kreis“. Das ist der Titel eines Flyers, den das Bündnis „FrauenSchutz“ Rhein-Lahn jetzt herausgegeben hat. Das Info-Blatt, das auch im Internet heruntergeladen werden kann, listet in kompakter Form die wichtigsten Telefonnummern und Institutionen auf, an die sich Betroffene wenden können.
Zwei Dutzend hilfreiche Kontaktdaten finden sich in dem sechsseitigen Flyer. Das reicht von der „110“ in akuten Bedrohungssituationen über das Hilfetelefon „116016“, an das sich von Gewalt betroffene Frauen auch anonym in verschiedensten Sprachen rund um die Uhr wenden können, bis hin zu regionalen Kontakten der Fachberatungsstellen und Frauenhäuser. Opferschutz-Adressen, vertrauliche Hilfen nach Vergewaltigungen, Kinderinterventionsstellen sowie Beratung für Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung finden sich darin.
Aber auch Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Männer gibt es in der Publikation. „Das war uns wichtig“, sagte Ann-Kristin Fangmann während der Präsentation. Die Studentin für Sozialwesen gestaltete im Rahmen eines Praktikums im Haus der Familie der Verbandsgemeinde Aar-Einrich den Flyer. Ein eigenes Logo fürs „Bündnis FrauenSchutz“ in Orange steuerte das Kulturhaus Kreml bei.
„Durch die regionale Aufteilung des Flächenlandkreises Rhein-Lahn und unterschiedliche Bereichszugehörigkeiten sind die Expertinnen und Experten der Beratung untereinander wenig vernetzt. Ziel ist es, betroffenen Frauen schnell, kompetent und koordiniert Hilfe aufzeigen zu können und die Zusammenarbeit der Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Lahn, Mühlbachstraße 9, 56379 Singhofen Beratungsstellen sowie aller Fachkräfte, die mit dem Thema befasst sind, nachhaltig zu stärken“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte Dorothee Milles-Ostermann.
„Wir haben hier kein Frauenhaus, und auch die zuständigen Beratungs- und Interventionsstellen befinden sich entweder in Koblenz oder Westerburg.“ Aus dieser Situation heraus entstand als Arbeitskreis des Frauennetzwerks Rhein-Lahn das Bündnis „FrauenSchutz“, das sich 2024 dem Thema „Nein zu Gewalt an Frauen“ verschrieben hat mit entsprechendem Austausch und Aufklärungsarbeit. Gewaltsame Übergriffe, gerade im häuslichen Umfeld, seien auch an Rhein, Lahn und Aar an der Tagesordnung, so Milles-Ostermann. Wie weltweit stiegen auch im Landkreis die Zahlen von Gewalt in engen sozialen Beziehungen.
„Die Formen sind dabei vielfältig und reichen von leichter körperlicher, psychischer, digitaler und ökologischer Gewalt bis hin zu schwerer physischer Gewalt, die in extremen Fällen bis zur Tötung der Frau geht“, informiert der Flyer. Dass mit der Publikation in gedruckter wie digitaler Form eine große Lücke des Informationsbedarfs im Rhein-Lahn-Kreis geschlossen wird, bekräftigt Beate Schmittel, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung und Bildung im evangelischen Dekanat Nassauer Land: „Der Flyer unterstützt Frauen in sehr belastenden Situationen und gibt auch den Beratenden im Kreis Handlungssicherheit“.
Das Info-Blatt sei neben einer Reihe anderer gemeinsamer Veranstaltungen ein sichtbares und wirksames Instrument für den Anspruch des FrauenNetzes Rhein-Lahn. Das bildete sich bereits nach der Corona-Pandemie und entwickelte Jahresthemen wie etwa „Nein zu Gewalt an Frauen“ 2024. Dieses Jahr wurden „Familie und Beruf“ in den Fokus gerückt, im kommenden Jahr die Persönlichkeitsentwicklung. „Der Aufbau von unterstützenden, gemeinwohlorientierten Netzwerken ist ein Ausdruck gelebter Nächstenliebe“, so Schmittel.
Wichtig ist den Initiatorinnen, dass die Informationen des Flyers jetzt breit im Kreis gestreut werden. So bei eigenen Veranstaltungen wie dem kommenden Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November im Kreml in Zollhaus oder auch unter Rettungskräften, vor allem aber im öffentlichen Raum wie Gaststätten oder Clubs (pm Dekanat Nassauer Land).
VG Bad Ems-Nassau
Dausenauer Förderprojekt „Lahntalhalle“ abgeschlossen: weitere Förderung beantragt

DAUSENAU Die Lahntalhalle wurde Ende der 70-er Jahre gebaut und ist im Laufe der Zeit in die Jahre gekommen. Eigentümerin und damit verantwortlich ist die Ortsgemeinde Dausenau. Die Halle dient vorrangig dem Sport, wird genutzt von Vereinen sowie der Grundschule und es finden regelmäßig größere Veranstaltungen statt. Für die Sicherheit aller werden hohe Anforderungen an das Betreiben einer solchen Halle gestellt, die die Gemeinde für die Gemeinschaft gerne nachkommt.
Auf Anforderung der Bauaufsicht musste einiges Brandschutz- und Arbeitsschutztechnisch in und an der Halle angepasst werden. Beispielsweise wurde die Blitzschutzanlage auf dem Dach repariert, Rettungspläne erneuert, die defekte Inlinerhülle des Heizöltanks ausgetauscht. Auch die Brandschutzklappen der RLT-Anlage, die bereits vor einigen Jahren bemängelt wurden, mussten ausgetauscht werden. Für die Instandsetzung der Brandschutzklappen und den Außenanstrich der Lahntalhalle ist eine Förderung in Höhe von über 35.000€ beim Land Rheinland-Pfalz bewilligt worden und die Gemeinde hatte bis Herbst 2025 Zeit, die Arbeiten auszuführen.
Nicht allein die Gemeinde fühlt sich für die Halle verantwortlich: viele Ehrenamtliche bringen sich auch ein. Die Umstellung der Beleuchtung auf LED Beleuchtung ist mit finanzieller Unterstützung durch eine großzügige Spende des TUS Dausenau und eine Person aus Nassau, die anonym bleiben möchte, erfolgt. Mitglieder der Aktemächer-Gang haben das Geländer auf der Empore und an der Treppe erhöht und die alte Küche mit modernen Möbeln und Geräten ersetzt (Fa. Menrath und Bruchschmidt haben uns auch geholfen). Ein barrierefreier Ausgang lahnseitig haben sie hergestellt; Baggerarbeiten im Sockelbereich waren erforderlich, neulich wurde dort Kies aufgefüllt. Ihre Hilfe haben sie auch bei den Anstricharbeiten gerne angeboten.
Um die Wartung der Rauchabzugsanlage, Elektrogeräte, Erste-Hilfe-Koffer, Feuerlöscher, Notbeleuchtung, Blitzschutz und mehr, kümmert sich der erste Beigeordnete, Reiner Sander. Wir warten aktuell auf eine Zusage unseres Förderantrags durch das Regionale Zukunftsprogramm des Landes Rheinland-Pfalz. Die Fraktionen im Gemeinderat haben Vorschläge für Anschaffungen eingereicht und folgende Maßnahmen beantragt:
- Bau einer barrierefreien Toilettenanlage im Außenbereich neben der Halle (Förderantrag in Höhe von ca. 15.000€). Bauantrag ist in Arbeit.
- Anschaffung einer neuen Gastro-Geschirrspülmaschine (bis zu 4.000€)
- Anschaffung neuer Tische (15.000€) und Verkauf der in die Jahre gekommenen alten Tische
Die Ortsgemeinde möchte sich bei allen Ehrenamtlichen, Vereinen, bei unserer Mitarbeiterin Emiliana und allen Mitarbeiter/-innen der VG BEN, die sich auf unterschiedliche Art und Weise um die Halle kümmern, ganz herzlich bedanken! (pm Michelle Wittler, Ortsbürgermeisterin Dausenau)
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