Gesundheit
Wir im Rhein-Lahn: Die Psychiatrie im Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein
LAHNSTEIN Wie betrachten Sie das Leben? Ist es für Sie ein Spaziergang den sie jeden Tag genießen können oder gleicht es eher einem Marathon in einer Hochleistungsgesellschaft? Während die einen davon überzeugt sind, dass das Leben wunderschön ist, sehen es andere wie ein lebenslanges Sterben von Geburt an.
Den Blick auf die kleinen und vielen schönen Wunder der Welt zu richten ist nicht immer leicht. Innehalten…. Können Sie das? Den einen Augenblick ganz fest halten oder zerrinnt er ihnen sprichwörtlich wie der Sand zwischen den Fingern?
Ein Spaziergang kann was wunderschönes sein. Vielleicht ein besonderes Gespräch zu Zweit. Ein Weggefährte für immer oder auch nur für eine gewisse Zeit. Im Laufe der Zeit kommen wir an Kreuzungen und müssen uns entscheiden, ob wir den Weg mit unserem Gefährten gemeinsam weitergehen wollen oder ob die Gabelung ein Neuanfang sein wird.

Chefarzt der psychiatrischen Abteilung Dr. Arian Mobascher im Interview mit dem BEN Kurier
Sind Sie schon einmal einen Teil der Wegstrecke alleine gelaufen und wie war das für Sie? Beängstigend oder konnten sie alles andere um sich herum anders und neu wahrnehmen?
Die Gesellschaft verlangt, dass wir funktionieren. Wir sind stark und rennen und rennen…. Niemals stehenbleiben
Spazierengehen oder rennen? Am Ende ist es heute wohl doch eher der sprichwörtliche Marathon des Lebens den wir beschreiten müssen. Die Gesellschaft verlangt, dass wir funktionieren. Wir sind stark und rennen und rennen…. Niemals stehenbleiben. Und dann gibt es genau die Menschen, die mit dem rasenden Tempo nicht mehr mithalten können und wollen. Etwa 11.000 Personen nehmen sich jährlich das Leben. Gründe können Schicksalsschläge wie Trauer, Herzschmerz, Existenzängste und vieles mehr sein.
Liebeskummer und Trauer sind dafür sicherlich gute Beispiele. Die Gedanken fliegen einem zu und die Brust wird von einem tonnenschweren Stein erdrückt. Steuern kann man das nicht sondern nur aushalten und das ist schwer ertragbar. Brechen wir uns ein Bein, so gehen wir zu Chirurgen und wissen ganz genau, dass es in wenigen Wochen oder Monaten wieder heilen wird. Wir können wieder gehen, fast so, als wäre nichts geschehen. Ein paar kleine Narben erinnern uns an den Unfall, doch wie ist es mit der Seele oder dem sprichwörtlich gebrochenen Herzen?
Wir sprachen mit dem Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein.
Im Erdgeschoss des Hospitals begrüßte mich Dr. med. Arian Mobascher zu einem Interview. Wie stellt man sich einen Psychologen vor? Jeder hat da wahrscheinlich seine ureigensten Vorstellungen und Klischees im Kopf. Das berühmte Schubladendenken. Am ehesten würde man denken, sehr langsam redend und nicht zu vergessen die berühmte Patientencouch. Doch nichts davon passte zu den vorgefertigten Gedanken.
Ich betrat ein karges Büro mit Schreibtisch und einem Besuchertisch. Mir gegenüber ein hochgewachsener sportlicher Mann Anfang 50, den man eher beim Berlin Marathon vermuten würde wie in einer Psychiatrie. Während ich Platz nahm, schlug der Psychiater seine Beine übereinander. Heimlich nahm ich das einzige erfüllte Stereotyp dankend zur Kenntnis.
BEN Kurier „Lieber Herr Dr. Mobascher. Wie viele Patienten können Sie in der Psychiatrie im Elisabeth Krankenhaus Lahnstein betreuen und was bedeutet Grundversorger im Rhein-Lahn-Kreis?“
Dr. Mobascher“ In der Psychiatrie heißt das nicht Grund – sondern Pflichtversorger, da wir die pflichtversorgende Klinik für den Rhein-Lahn-Kreis sind. Das bedeutet, wenn eine akute psychiatrische Situation besteht, dann sind wir der erste Ansprechpartner und sind in der Aufnahmepflicht. Im stationären Bereich haben wir im Krankenhausplan 60 Betten ausgewiesen. Dieses gilt für die Psychiatrie und Psychotherapie. Die 60 Betten unterteilen sich in die offene allgemeine, psychotherapeutische und geschützte Station. Zusätzlich haben wir noch 20 tagesklinische Plätze.“
BEN Kurier Zusätzlich gibt es in der Psychiatrie des St. Elisabeth Krankenhauses in Lahnstein auch eine sogenannte PIA. Was ist ist das?
Dr. Mobascher Eine PIA ist die psychiatrische Institutsambulanz. Dabei handelt es sich um ein krankenhausnahes multiprofessionelles ambulantes Versorgungsangebot, für psychisch schwer erkrankte Patienten. Dort werden Menschen behandelt, die im Versorgungssystem nicht unterkommen. Auch wenn wir jemanden schwerer Erkrankten stationär entlassen, und er hat niemanden und kann nicht monatelang auf einen Therapielatz warten, dann machen wir ein Angebot in unserer psychiatrischen Institutsambulanz.
Viele Betroffene stehen vor der Problematik, dass die Wartezeit, auf einen ambulanten Psychotherapieplatz, sehr lang ist. Teilweise warten diese mehr als sechs Monate auf ein Behandlungsangebot. Und genau dort kommt bei schweren Fällen die psychiatrische Institutsambulanz im Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein ins Spiel damit die Wartezeit überbrückt werden kann.

In der Tagesklinik wird auch rhythmisches Trommeln angeboten. Foto von links: Gesundheitspfleger Ulf-Martin Mai, Dr. med.Arian Mobascher,
Bei alledem muss die Begrifflichkeit des Psychiaters und Psychotherapeuten unterschieden werden. Psychiater haben Medizin studiert und beschäftigen sich hauptsächlich mit der Funktionsweise und den Erkrankungen des menschlichen Körpers. Diese haben gelernt, die Ursachen mit Medikamenten zu behandeln. Nach dem Medizinstudium folgt eine mehrjährige Fachausbildung in der Psychiatrie und Psychotherapie. Nach bestandener Prüfung gelten sie als Psychiater und können auch als ärztliche Psychotherapeuten arbeiten. Psychiater dürfen in die Klinik einweisen, therapeutische Gespräche führen und auch Medikamente, wie Antidepressiva, verschreiben.
Psychologen sind keine Psychiater und auch keine Ärzte
Psychologen wiederum sind keine Psychiater und auch keine Ärzte. Sie studieren die Psychologie und beschäftigen sich mit dem Lernen, Verhalten, Gefühlen und Gedanken der Menschen. Erst nach einer Zusatzausbildung sind sie zur eigenverantwortlichen Ausübung der Psychotherapie zugelassen.
Jährlich erkranken nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe mehr als 5,3 Millionen Menschen an einer Depression. Das seelische Leiden ist die häufigste Ursache der jährlich rund 11.000 Suizide. Manchmal reichen schon zwei bis drei Behandlungstage aus, um den Patienten in einer akuten Phase zu stabilisieren, teilte Dr. Mobascher im Interview mit. Der Durchschnitt des psychiatrischen Aufenthalts im Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein liegt jedoch bei 20 Tagen.
BEN Kurier „Wie lange dauert in der Regel eine stationäre geplante psychiatrische Therapie im Elisabeth-Krankenahus in Lahnstein?“
Dr. Mobascher „Bei einer stationären oder tagesklinischen Behandlung, gehen wir in der Regel von vier bis sechs Wochen Aufenthalt aus. Wir haben kein festes Format, wie in einer Reha-Klinik, wo bereits am Aufnahmetag der Entlassungstag feststeht. Dieses hängt vom Einzelfall ab. Dazu gehört die medikamentöse Einstellung des Patienten und die psychotherapeutische Behandlung. Im Anschluss empfehlen wir oft eine ambulante Psychotherapie. Die genaue Aufenthaltsdauer hängt letztendlich vom Behandlungsverlauf ab.“
Können Sie sich vorstellen, freiwillig eine psychiatrische Therapie zu machen? Was werden die Familie und die Nachbarn von Ihnen denken? Genau das beschäftigt viele Betroffene. Viele leiden über Monate oder Jahre bis sie bereit sind, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Elisabeth Krankenhaus Lahnstein (Copyright: Elisabeth Krankenhaus Lahnstein)
Kommen wir zurück zu einem Chirurgen oder besser noch zu einem Onkologen auf der Suche nach Metastasen. Nicht viel anders ist es bei Dr. Mobascher. Auch er benötigt einer kristallklaren und messerscharfen Verstand um sich fokussiert auf das Wesentliche konzentrieren zu können: „Das Krebsgeschwür der Seele.“
Dieses gilt es zu finden. Unwesentliche Informationen werden aussortiert um den Ursprung des Leidens zu finden. Fällt ihnen etwas auf? Genau. Gar nicht so viel anders wie physisches Leiden.
Kennen Sie das, wenn sie eine neue Gruppe betreten und keinen Menschen kennen? Ist Ihnen das unangenehm oder sind sie eher der Draufgänger und suchen das Gespräch? Ein wenig Unsicherheit ist sicherlich normal. Wie wird man angesehen und mögen einen die Menschen? Anders ist es, wenn sie die Situation restlos überfordert.
Die Angst davor etwas falsches zu sagen oder vielleicht beim Reden zu erröten stellt Menschen mit einer sozialen Phobie vor großen Herausforderungen. Eine Party ist oftmals undenkbar. Menschen mit sozialen Phobien möchten einerseits unsichtbar sein und wünschen sich nichts mehr, wie in der Gruppe angenommen zu werden. Sie sitzen abseits und denken, dass andere sie als lächerlich oder merkwürdig empfinden. Stellen Sie sich vor, dass sie kein Wort herausbekommen, obwohl sie zu gerne einmal reden würden. Unvorstellbar? Nicht für Menschen mit sozialen Phobien. Für sie ist es Alltag. Ein Gespräch mit einem Verkäufer oder sogar eine mögliche Reklamation ist für die betroffenen Personen eine Tortur. Von einem gesellschaftlichen Leben kann kaum eine Rede sein. Nicht selten gehen soziale Phobien mit Depressionen einher.
Hatten Sie schon einmal so richtig Angst? Wahrscheinlich schon. Doch Menschen mit einer Angststörung können kaum ein normales Leben führen. Vielleicht kennen sie das beklemmende Gefühl in der Menschenmasse? Einige mögen genervt reagieren und andere möchten nur noch heraus. Für viele Betroffene mit Angststörungen ist der Besuch eines Einkaufscenters, Weihnachtsmarktes oder die Fahrt über die Autobahn undenkbar. Ein Konzertbesuch mit Freunden bleibt ein ewiger Wunschtraum. Das Ergebnis ist nicht selten die soziale Ab- und Ausgrenzung. „Mit dem oder der kann man ja nichts unternehmen…“, würde es im Umfeld heißen. Das ist zu anstrengend mit so einer Person……..
Wie wäre es mit einem Trauma? Dafür müssen sie keineswegs im Krieg gewesen sein um ein solches zu erleiden
Wie wäre es mit einem Trauma? Dafür müssen sie keineswegs im Krieg gewesen sein um ein solches zu erleiden. Vieles beginnt im Kindesalter. Vernachlässigung, sexuelle Übergriffe oder körperliche Gewalt sind nicht selten Gründe für eine traumatische Erfahrung die noch im Erwachsenenalter Einfluss auf die Psyche haben kann. Der Werdegang eines Kindes kann durch traumatische Erfahrungen nachhaltig negativ beeinflusst werden. Die psychiatrische Abteilung des Elisabeth-Krankenhauses in Lahnstein bietet keine spezielle Traumatherapie an, aber sie ist die erste Anlaufstation für betroffene Menschen im Rhein-Lahn-Kreis um eine allgemeine uns stabilisierende Therapie durchlaufen zu können.
Ähnlich verhält es sich mit Menschen die emotional-instabil erkrankt sind. Das sagt Ihnen nichts? Besser bekannt ist es unter dem Begriff Borderline. Sie denken nun bestimmt an selbstverletzende Menschen mit aufgeritzten Armen oder? Erwischt! Dieses Bild ist in der Allgemeinheit vorherrschend dabei ist die Erkrankung vielfältiger. Nicht jeder Betroffene verletzt sich physisch. Doch fast jeder „Borderliner“ hat ein gestörtes Selbstbild und eine fehlerhafte Körperwahrnehmung. Sie leiden unter der massiven Angst vor dem Alleinsein und leben häufig instabile Beziehungen. In spezialisierten Fachkliniken wird für Betroffene eine DBT (Dialektisch-Behaviorale) Therapie angeboten.
„Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt.“ Sicherlich kennen Sie dieses berühmte Goethe Zitat. Heute wird es häufig Menschen der bipolaren Störung zugeschrieben und das nicht grundlos. In extremen Hochphasen sind die Betroffenen überschwänglich, begeisternd aber auch reizbar und sprunghaft. Begleitet wird dieses durch eine innere Unruhe. In der gegensätzlichen Phase sind sie hochgradig depressiv, leiden unter Selbstzweifel und durchleben Ängste.
Nicht zu vergessen den Narzissmus. Dabei handelt es sich um Menschen die einen ausgeprägten Egoismus, Arroganz und Selbstsüchtigkeit an den Tag legen. Nicht selten sind diese durchaus erfolgreich im Beruf oder auch der Politik. Erst wenn sie scheitern, wird aus dem Narzissmus eine echte Krankheit die häufig von Depressionen begleitet wird.
Dr. Mobascher „Ein Narzisst ist ein anspruchsvoller Patient. Zunächst einmal ist es so, dass Narzissten keinen Leidensdruck haben.
BEN KURIER Kann man einen Narzissten behandeln?
Dr. Mobascher „Ein Narzisst ist ein anspruchsvoller Patient. Zunächst einmal ist es so, dass Narzissten keinen Leidensdruck haben. Oft setzen sie sich erfolgreich im Beruf durch. Wenn es dann aber einmal nicht gut läuft, für einen Narzissten, dann kann dieser durchaus anfällig für Depressionen sein. Wenn er seinen eigenen Erwartungen nicht mehr gerecht wird, kann er suizidal gefährdet sein.Narzissmus alleine wäre nicht unbedingt ein Fall für die Psychiatrie. Kommen Depressionen hinzu, könnte es zu einer klinisch-therapeutschen Behandlung kommen.“
BEN Kurier Sie haben auch eine geschützte Station. Sind dort alle mit richterlichen Beschluss?
Dr Mobascher Über 90% der Patienten sind freiwillig auf der geschützten Station. Nur selten bedarf es eines richterlichen Beschlusses.
BEN Kurier Werden alle Patienten mit Medikamenten behandelt?
Dr. Mobascher Nein. Die medikamentöse Behandlung ist in manchem Fällen begleitend indiziert. Auch wenn diese unterstützende Behandlung angezeigt ist, entscheidet der Patient alleine darüber, ob er diese nehmen möchte oder nicht. Beim Krankheitsbild der Schizophrenie helfen Medikamente häufig sehr gut. Neuroleptika lindern die Symptome und beugen Rückfällen vor. Zwangsmedikationen gibt es allenfalls mit richterlicher Anordnung auf der geschützten Station. Doch auch dort ist dieses die seltene Ausnahme.
BEN Kurier Sie haben neben der allgemeinen und psychotherapeutischen Station auch eine Tagesklinik. Was ist dort anders?
Dr Mobascher In der Tagesklinik sind die Patienten, denen eine ambulante therapeutische Behandlung nicht ausreicht, aber soweit den Alltag meistern können, dass sie nicht stationär behandelt werden müssen. Manchmal kommt es vor, dass ehemalige stationäre Patienten zur Stabilisierung in die Tagesklinik wechseln bevor sie entlassen werden.
Für viele Patienten ist der Weg in die psychiatrische Therapie kein leichter Weg. Sie haben das Gefühl auf dem Marathon des Lebens versagt zu haben.
Für viele Patienten ist der Weg in die psychiatrische Therapie kein leichter Weg. Sie haben das Gefühl auf dem Marathon des Lebens versagt zu haben. Nicht selten kommt es zu falschen Vorstellungen und Erwartungen. Einerseits möchten die Patienten, dass ihnen der Leidensdruck genommen wird und andererseits erwarten einige Betroffene, dass ein Schalter umgelegt wird doch genau diesen gibt es nicht.
Therapie heißt verstehen und das kann verdammt weh tun. Fast alle Patienten kommen mit einer Vorgeschichte oder Auslöser. Zunächst einmal gibt es ein dokumentiertes Aufnahmegespräch mit einem Gesundheitspfleger.
Diese Mitarbeiter der Psychiatrie in der Klinik Lahnstein sind speziell geschult für solche Patienten. Auch wenn diese sensibel vorgehen, ist es vielfach für die Patienten kein einfaches Erstgespräch.
Aktuell sind rund 30 pflegende Mitarbeiter für die Betroffenen in den einzelnen Stationen vor Ort. Dazu kommen noch Ärzte, Ergotherapeuten, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten und Psychologen, welche auf den einzelnen Stationen die Behandlungspläne für jeden einzelnen Patienten in der Gruppe besprechen.
Ehemalige Patienten sprechen von einer Käseglocke unter der sie sich ausprobieren durften und dieser Vergleich hinkt nicht. Stellen sie sich den Menschen mit sozialen Phobien vor, der auf eine Gruppe fremder Menschen trifft. Der Betroffene, der Angst hat vor Ablehnung und plötzlich in einer solchen Konstellation erfährt, dass er nicht alleine ist.
Oder nehmen wir den Patienten mit Angststörungen. Unter der Käseglocke lernt er „beschützt“ in einen großen Einkaufsmarkt zu gehen. Das hört sich für sie leicht an und ist bestenfalls ein lästiges Übel? Für sie schon, für den psychisch erkrankten Menschen eine unfassbare Herausforderung.
Das Therapieangebot auf den psychiatrischen Stationen in Lahnstein ist groß – Neben den individuellen Therapeutengesprächen gibt es u.a. kognitives Training, Ergotherapie, Achtsamkeitstraining, Zeitgeschehen, Rhythmisches Trommeln und soziales Kompetenztraining
Das Therapieangebot auf den psychiatrischen Stationen in Lahnstein ist groß. Zunächst einmal gibt es Strukturen. Der Morgen beginnt stationär mit einem Morgenspaziergang. Nichts besonderes? Für Menschen denen jeder Antrieb für das Leben fehlt, ist schon die Regelmäßigkeit ein großer Erfolg.
Weitere Therapieangebote, neben den individuellen Therapeutengesprächen, sind kognitives Training, Ergotherapie, Achtsamkeitstraining, Zeitgeschehen, Rhythmisches Trommeln und natürlich soziale Kompetenz. Ein wenig wird die Uhr angehalten und wir schauen dem Treiben des Marathons etwas zu.
In dem Moment muss niemand mehr rennen und keiner hat versagt. Doch dieses zu verstehen ist in unserer Leistungsgesellschaft schwierig. Den Normen muss entsprochen werden.
BEN Kurier „Was ist eigentlich mit suchtkranken Menschen?“
Dr. Mobascher „Dieses werden zunächst auf der geschützten Station behandelt. Da geht es um die Entgiftung vom Suchtstoff. Das erfolgt in der Regel innerhalb von 10 bis 15 Tagen. Bei einer qualifizierten Entgiftung mit psychotherapeutischen Ansatz haben wir etwas mehr zeitlichen Spielraum.“
BEN Kurier „Sie haben auch Sozialarbeiter im Haus. Helfen diese beim Umgang mit Ämtern oder zeigt man ihnen wie sie diese Vorgänge selber leisten können?“
Dr. Mobascher Selbstmanagement kann ein Thema in der Psychotherapie sein. Der Sozialdienst spricht mit den Patienten um zu schauen, was akutes organisiert werden muss oder wo Hilfen angebracht sind. Der Sozialdienst unterstützt bei dem was man kann und bespricht mit dem Behandlungsteam wo weitere Hilfen nötig sind. Im Einzelfall wird mit dem Patienten auch die Möglichkeit der gesetzlichen Betreuung besprochen, wenn dieser die Unterstützung wünscht.
Wer mit der Vorstellung in die Klinik geht, dass der Liebesschmerz oder die Trauer um einen geliebten Menschen geheilt wird, der wird mit dem gleichen Schmerz das Hospital wieder verlassen. Diesen Schalter kann kein Psychotherapeut der Welt umlegen. Doch wenn ein Patient sich auf die Therapie einlässt und aktiv mitarbeitet, wird er mit dem Ursachen und Gefühlen umgehen können.
Viele Menschen mit psychischen Beschwerden sind hoch sensibel
Viele Menschen mit psychischen Beschwerden sind hoch sensibel. Und nicht wenige besitzen überaus hohe empathische Werte. Zu gerne werden sie als die gestrandeten und gescheiterten der Gesellschaft angesehen, doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Zu gerne werden Betroffene mit schizophrener Erkrankung als Irre und Dumme abgestempelt, doch genau das Gegenteil ist häufig der Fall. Die Zeitung Spiegel (Wissenschaft) schrieb in einer Ausgabe, dass das Genialische, die herausragende Schattenseite des Versinken in die Nacht des Wahnsinns sei, in die Gedankenfluten der Schizophrenie. Ähnlich sah es schon Friedrich Nietzsche in der Götzen-Dämmerung oder der Dichter Wilhelm Heinrich Wackenroder.
Kommen wir zurück auf die Psychotherapie im Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein. Das Erproben in der Gruppe ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Jeder lernt neue Schritte zu gehen, wenn er denn möchte, und bekommt dabei Unterstützung durch die Pfleger, Therapeuten usw.
Dieser Weg ist schwierig. Stellen Sie sich einmal vor, dass sie plötzlich die Kupplung auf der rechten Seite im Auto wiederfinden würden. Das muss erst einmal im Gedächtnis ankommen und verstanden werden, weil es unlogisch erscheinen mag. Oft sind es viele kleine Schritte, die letztendlich zum Erfolg führen.
Ein Mensch mit schweren Depressionen wird nach der Therapie nicht zwangsläufig freudestrahlend der Welt begegnen, aber er kann vielleicht besser mit seinen Gefühlen umgehen. Den meisten Patienten kann geholfen werden.
Am Ende einer Therapie werden in einem Entlassungsgespräch die Zukunftspläne erörtert, damit der Betroffene wieder eigenständig leben kann
Am Ende einer Therapie werden in einem Entlassungsgespräch die Zukunftspläne erörtert, damit der Betroffene wieder eigenständig leben kann. Vier bis sechs Wochen hören sich sehr lang an für eine Therapie, dabei ist die Zeit nicht immer ausreichend. Manchmal werden Aufenthalte um etwa zwei Wochen verlängert, doch danach ist in der Regel Schluss da die Krankenkassen meist weitere Kostenzusagen ablehnen. So kann es in sehr seltenen Fällen vorkommen, dass ein Patient entlassen werden muss ohne das gewünschte Behandlungsergebnis erreicht zu haben.
Schlussendlich dürfen wir für den Rhein-Lahn-Kreis ein durchaus positives Fazit ziehen. Wenn die Seele leidet, steht ein hoch motiviertes Team von Pflegern, Ärzten, Psychologen, Psychiatern und Sozialarbeitern den Menschen in der Region an der Seite und das ist keineswegs selbstverständlich. Um einen solchen Beruf auszuüben muss man über hohe empathische Werte verfügen. Nur so kann man sich in die Situation der Patienten hineinversetzen und vielleicht ein Stück weit mitzufühlen.
Der BEN Kurier dankt dem Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein und dem Chefarzt der psychiatrischen Abteilung, Herrn Dr. med. Arian Mobascher, für den Einblick in die Klinik und das Interview.
Gesundheit
LillianCare hat neue Hausarztpraxis in Nassau eröffnet Zweiter Standort im Rhein-Lahn-Kreis sichert medizinische Versorgung auf dem Land
NASSAU Gute Nachrichten für die Menschen in Nassau und Umgebung: Am gestrigen Dienstag, wurde die neue LillianCare-Hausarztpraxis in der Emserstraße 25 offiziell eröffnet. Nach Nastätten ist es bereits der zweite Standort des privaten Gesundheitsanbieters im Rhein-Lahn-Kreis und ein weiterer wichtiger Baustein zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung in der Region.
Die neue Praxis befindet sich in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Hausarztpraxis und wird von Allgemeinmediziner Michael Hausen geleitet, der bereits die LillianCare-Praxis in Nastätten führt. Unterstützt wird er künftig auch in Nassau von einem sogenannten Physician Assistant (PA), einer medizinisch hochqualifizierten Assistenzkraft mit akademischer Ausbildung, die Anamnesen durchführt, Diagnosen vorbereitet und gemeinsam mit dem Arzt die Therapie bespricht.
„Eine ganz normale Hausarztpraxis – mit modernen Zusatzangeboten“
»Wir haben heute unsere LillianCare-Partnerpraxis in Nassau eröffnet«, sagte Dr. Michael Hausen im Gespräch mit dem BEN Kurier. »Wir sind eine Nebenbetriebsstätte zur Hauptpraxis in Nastätten. Das bedeutet, wir überlappen uns teilweise mit dem Personal und arbeiten eng zusammen. Unsere Patienten bekommen hier dieselbe Versorgung, die sich in Nastätten bereits etabliert hat.«
Die neue Praxis bietet alle klassischen hausärztlichen Leistungen an, vom EKG über die Lungenfunktionsprüfung bis hin zu Langzeit-EKG, Langzeitblutdruckmessung und Ultraschalluntersuchungen. »Zusätzlich haben wir moderne digitale Angebote integriert«, erklärt Hausen. »Etwa unsere LillianCare-App zur Terminbuchung oder Absage sowie eine Videosprechstunde für Fälle, in denen das sinnvoll ist. Damit wollen wir Wartezeiten verkürzen und Abläufe effizienter gestalten.«
Besonders interessant ist das Konzept auch für Patienten mit Hauterkrankungen: Durch eine enge Kooperation mit Dermatologen können Aufnahmen der betroffenen Hautstellen digital übermittelt werden. »Das Ergebnis samt Therapieempfehlung liegt oft schon nach drei Tagen vor«, so Hausen. »Das spart Zeit und macht viele Facharztbesuche überflüssig.«
„Ein guter Tag für Nassau und die Region“
Uwe Bruchhäuser, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau, zeigte sich bei der Eröffnung begeistert: »Heute ist ein guter Tag für die Stadt Nassau und die Region. Mit LillianCare gewinnt Nassau eine neue Arztpraxis, die das medizinische Angebot erweitert. Wir als Verbandsgemeinde und die Stadt können uns glücklich schätzen. Auch wir haben die Gründung mit einem kleinen Zuschuss unterstützt. Ich wünsche der Praxis und den Patienten alles Gute, ich bin überzeugt, das wird ein Erfolg.«
Auch Stadtbürgermeister Manuel Liguori betonte die Bedeutung des neuen Standortes: »Ich freue mich wirklich sehr, dass das gelungen ist. Mein Dank gilt allen, die daran mitgewirkt haben, Herrn Greve von LillianCare, der Wirtschaftsförderin des Rhein-Lahn-Kreises Pia Pilger und meinem Beigeordneten Uli Pebler, der sich stark eingebracht hat. Als ich LillianCare in Nastätten besuchte, war ich vom Konzept begeistert. Es ist modern, patientenorientiert und praxisnah: genau das, was wir in Nassau brauchen.«
Hausärztliche Versorgung im Wandel
Hinter dem Konzept von LillianCare steht ein junges, dynamisches Gründerteam aus Mannheim. Daniel Hefel, einer der Mitgründer, erklärte bei der Eröffnung: »Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die ländliche Unterversorgung im hausärztlichen Bereich zu sichern. Heute eröffnen wir unsere sechste Praxis und bereits die zweite im Rhein-Lahn-Kreis. Wir glauben an eine Kombination aus moderner Technik, digitaler Erreichbarkeit und persönlicher Betreuung.«
Das Konzept zeigt: Der Arzt von morgen arbeitet nicht mehr nur mit Papierakten und Telefonterminen. Bei LillianCare startet die Aufnahme neuer Patienten mit einem modernen Tablet. Termine können online oder per App gebucht werden. Für ältere Patienten, die lieber persönlich anrufen, bleibt dieser Weg selbstverständlich erhalten.
Ein weiterer Vorteil: Die Wartezeiten sind deutlich kürzer als in vielen herkömmlichen Praxen. Während man andernorts oft Wochen auf einen Termin wartet, sind in den LillianCare-Praxen häufig noch Plätze innerhalb weniger Tage frei. In akuten Fällen ist die Praxis ohnehin jederzeit offen.
Sicherheit durch das Vier-Augen-Prinzip
Die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Physician Assistant folgt einem klaren Prinzip: doppelte Sicherheit. Der PA führt Anamnese und Voruntersuchung durch, bespricht anschließend seine Einschätzung mit dem Arzt, erst dann wird die Therapie festgelegt. Sollte ein Zweifel bestehen, erfolgt eine erneute Vorstellung beim Arzt, entweder persönlich oder per Videosprechstunde.
Das Vier-Augen-Prinzip schafft Vertrauen und sorgt gleichzeitig für mehr Effizienz in der Patientenbetreuung und die Stadt Nassau gewinnt ein modernes medizinisches Zentrum, das traditionelle Hausarztmedizin mit digitaler Innovation verbindet. Mit dem neuen Standort schließt LillianCare eine wichtige Lücke in der hausärztlichen Versorgung der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau.
»Wir wollen, dass sich die Menschen in Nassau genauso gut betreut fühlen wie in Nastätten«, sagt der Allgemeinmediziner Hausen. »Unser Ziel ist eine wohnortnahe, moderne und verlässliche medizinische Grundversorgung: für alle Generationen.«
Gesundheit
In Nassau eröffnet am 04. November eine neue hausärztliche Praxis von LilianCare Allgemeinmediziner Michael Hausen freut sich auf die Aufgabe in Nassau
NASSAU Am 4. November 2025 eröffnet in Nassau in der Emser Straße 25 eine neue hausärztliche Praxis, eng verbunden mit der Praxis in Nastätten, die seit über einem Jahr für persönliche und verlässliche medizinische Betreuung steht. Damit wird die wohnortnahe Versorgung in der Region weiter gestärkt.
Für die Menschen in Nassau bedeutet das: kurze Wege, eine verlässliche hausärztliche Betreuung und mehr medizinische Kapazität direkt vor Ort. Mit dem erfahrenen Allgemeinmediziner Michael Hausen gewinnt die Praxis einen Arzt, der Wert auf Zuhören, Zeit und individuelle Begleitung legt.
„Eine Hausarztpraxis sollte ein Ort sein, an dem man sich verstanden und ernst genommen fühlt, genau das möchte ich den Menschen in Nassau bieten“, so Hausen.
Sprechzeiten der Praxis Nassau:
- Montag: 08:15 – 12:00 Uhr und 13:00 – 17:30 Uhr
- Dienstag: 08:15 – 12:00 Uhr und 13:00 – 17:30 Uhr
- Donnerstag: 08:15 – 14:00 Uhr
Unsere Leistungen: alles, was eine gute Hausarztpraxis ausmacht – und noch ein bisschen mehr:
Wir begleiten Sie in allen Lebenslagen – persönlich, kompetent und mit modernen digitalen Möglichkeiten.
- Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen
- Bauchultraschall
- Vorsorge- und Gesundheitsuntersuchungen
- Impfungen und reisemedizinische Beratung
- Moderne Diagnostik (z. B. Blutuntersuchungen, EKG)
- Psychosomatische Grundversorgung
Viele Anliegen lassen sich bequem von zuhause aus erledigen – etwa Termine rund um die Uhr über die LillianCare-App buchen oder Rezepte online anfordern. Zum Start bietet die Hausärztliche Praxis Nassau Grippeimpfungen ohne Termin während der regulären Sprechzeiten an. Weitere Informationen zur Terminbuchung finden Sie auf unserer Website.
Kontakt zur Praxis
Hausärztliche Praxis Nassau
Emser Straße 25, 56377 Nassau
E-Mail: nassau@lillian-care.de
Website: https://praxis.lillian-care.de/nassau/
LillianCare-App: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.lillian_care.app oder https://apps.apple.com/de/app/lilliancare/id6471984096 (pm LilianCare)
Gesundheit
Geflügelpest in Koblenz und Kreis Mayen-Koblenz Veterinäramt warnt vor Einschleppung der Aviären Influenza in private Geflügelhaltungen
KOBLENZ Der am Rheinufer in Koblenz gefundene verendete Kranich ist mit dem Erreger der Geflügelpest (Aviäres Influenzavirus vom Subtyp H5N1) infiziert gewesen. Das haben Untersuchungen des Landesuntersuchungsamts Rheinland-Pfalz ergeben. Weitere tote und erkrankte Kraniche wurden in Thür und Bendorf gemeldet und zur Untersuchung an das Landesuntersuchungsamt verbracht. Eine weitere Probe wurde zur Bestätigung an das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das nationale Referenzlabor, gesendet. Mit dem abschließenden Ergebnis wird in den kommenden beiden Tagen gerechnet.
Das FLI stuft das Risiko für Ausbrüche der Geflügelpest sowohl in Geflügelhaltungen als auch bei Wildvögeln derzeit als hoch ein. Nach Angaben des Instituts breitet sich das Virus unter Wildvögeln und Geflügel in Deutschland weiter aus. Aufgrund der intensiven Zugaktivität von Kranichen und anderen Wildvögeln sei insbesondere in den Herbstmonaten mit einer weiteren Ausbreitung der Infektion zu rechnen. Tauben und Singvögel sind kaum empfänglich für die Geflügelpest und spielen bei der Verbreitung des Virus nur eine untergeordnete Rolle.
Oberste Priorität hat der Schutz des Hausgeflügels und die Vermeidung einer Einschleppung der Aviären Influenza in private und gewerbliche Geflügelhaltungen. Hierzu weist das Veterinäramt der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz auf die konsequente Einhaltung der geltenden Biosicherheitsmaßnahmen hin. Besonders gefährdet sind Haltungen mit Zugang zu offenen Gewässern oder Auslauf ins Freie. Empfohlene Schutzmaßnahmen für Geflügelhalter:
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Wenn möglich, Aufstallung des Geflügels (unter Beachtung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung).
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Fütterung nur an für Wildvögel unzugänglichen Stellen.
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Futter, Einstreu und Geräte wildvogelsicher lagern.
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Tränken ausschließlich mit frischem Leitungswasser – kein Oberflächenwasser verwenden.
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Keine Speisereste, Eierschalen oder Grünfutter von Wiesen und Äckern verfüttern.
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Verwendung von stalleigener Kleidung und Schuhwerk, Trennung von Stall- und Straßenkleidung.
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Regelmäßige Reinigung und Desinfektion aller Gerätschaften.
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Schadnagerbekämpfung konsequent durchführen.
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Quarantäne für neu zugekaufte Tiere einhalten.
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Zugänge zur Geflügelhaltung vor unbefugtem Betreten sichern.
Thomas Brunnhübner, Leiter des Referates Veterinärdienst und Lebensmittelüberwachung bei der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, betont: „Der beste Schutz gegen eine Einschleppung des Virus ist die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen. Bereits kleine Nachlässigkeiten können ausreichen, um den Erreger in Geflügelhaltungen einzuschleppen.“
Was ist die Aviäre Influenza (Geflügelpest)?
Die Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die insbesondere Hühner, Puten, Enten und Gänse betrifft. Hochpathogene Virusvarianten wie H5N1 oder H5N8 führen zu schweren Krankheitsverläufen mit hoher Sterblichkeit.
Wie wird das Virus übertragen?
Das Virus kann nicht nur durch direkten Kontakt mit infizierten Wildvögeln, sondern auch über kontaminierte Materialien wie Einstreu, Futter, Kleidung oder Gerätschaften übertragen werden. Auf unbelebten Oberflächen kann der Erreger bei 20 Grad bis zu einer Woche, bei 4 Grad sogar bis zu einem Monat überleben.
Was tun bei Verdachtsfällen?
Bei Auffälligkeiten im Bestand – etwa Atemnot, Apathie, Durchfall, deutlicher Rückgang der Legeleistung oder plötzliche Todesfälle – ist unverzüglich das zuständige Veterinäramt zu informieren. Geflügelhalter (auch Hobbyhalter) sind gesetzlich verpflichtet, jeden Verdacht auf eine anzeigepflichtige Tierseuche zu melden.
Fund von toten Wildvögeln
Tote oder kranke Wildvögel sollten nicht angefasst oder mitgenommen werden. Jeder Fund eines toten Wasservogels oder Greifvogels ist dem Veterinäramt unter Angabe von Funddatum und Fundort (möglichst mit GPS-Koordinaten) per E-Mail an veterinaerdienst@kvmyk.de zu melden. Von dort werden Bergung und Untersuchung veranlasst.
Keine Gefahr für den Menschen bei Einhaltung der Hygieneregeln
Eine Infektion des Menschen durch aviäre Influenzaviren ist zwar grundsätzlich möglich, setzt aber engen Kontakt zu infiziertem Geflügel voraus. Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist das Risiko für die Bevölkerung sehr gering, sofern die allgemeinen Hygieneregeln beachtet werden. Weitere Informationen unter https://www.rki.de/…/Zoo…/ZoonotischeInfluenza-node.html
Registrierung von Geflügelhaltungen
Alle Geflügelhalter – unabhängig von der Tierzahl und der Art der Haltung – sind verpflichtet, ihre Geflügelhaltung beim Veterinäramt anzumelden. Die Erfassung ist online unter https://antrag-kommunal.service.rlp.de/civ.public/start.html?oe=00.00.MYK&mode=cc&cc_key=OZG_DatenerfassungTierhalter möglich.
Zum aktuellen Zeitpunkt besteht kein Anlass zu Bedenken. Die Lage wird fortlaufend vom Veterinäramt Mayen-Koblenz sowie den zuständigen Fachinstituten überwacht. Über aktuelle Entwicklungen informiert die Kreisverwaltung über ihre offiziellen Kommunikationskanäle (pm Kreisverwaltung Mayen-Koblenz).
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Kräber Halina
30. Januar 2022 at 23:35
Depression…. ein sehr aktuelles Thema. Gerade haben wir eine liebe Person verloren, die an Depression schwer erkrankt ist. Vielleicht zu spät erkannt oder von der Umgebung zu leicht genommen.