Rhein-Lahn-Kreis
Viele Impulse für ökumenische Zukunft in der Region
RHEIN-LAHN/FRANKFURT Mit einem Grußwort des Bundespräsidenten und einem Gottesdienst, der live im ZDF übertragen wurde, ist am Sonntag der 3. Ökumenische Kirchentag in Frankfurt zu Ende gegangen. Dass er aufgrund der Corona-Pandemie fast ausschließlich digital stattfinden konnte, schmerzte die Christen im Rhein-Lahn-Kreis besonders, hatten sie sich doch auf das Treffen in unmittelbarer Nachbarschaft besonders gefreut. Trotzdem zogen nicht nur Kirchenpräsident Volker Jung und Bischof Georg Bätzing ein positives Resümee.
„Das war im Vergleich zu den Kirchentagen, bei denen ich bis jetzt dabei war, sei es als Bläser oder auch nur als Gast, natürlich nicht zu vergleichen“, sagt Heidi Jung aus Dausenau, nachdem sie den Eröffnungsgottesdienst in der katholischen Martinskirche Bad Ems live verfolgt hatte. „Da fehlt einfach etwas: das Mitmachen, der Klang der Bläser, der Gesang, einfach die vielen Menschen, die sich für Kirche, Religion, das Reden darüber interessieren“, kommentiert die erfahrene Kirchentagsteilnehmerin das „Corona-Format“, in dem sie aber auch Impulse fand. „Der Stadtspaziergang in Frankfurt per Video hat mir gut gefallen“. Sogar Vorteile macht sie aus, dass etwa die Teilnahme an mehreren Bibelarbeiten möglich war; die jüdisch-christlichen habe sie sehr genossen. „Auch das Anstehen war nicht nötig, was sonst im Jüdisch-Christlichen Zentrum der Kirchentage in aller Regel der Fall ist.“
Völlig ungewohnt sei dieser Kirchentag gewesen, sagt Stephan Geller, der die großen Gemeinschaftstreffen kennt, schätzt und viele mit vorbereitete. Der katholische Bezirksreferent zieht trotzdem Optimismus für die Zukunft der Ökumene vor Ort aus dem Event. „Ökumene und Kirchentag sind ja mehr, als vier Tage den Glauben zu feiern“, weist er auf die regionale ökumenischen Arbeitsgruppe hin, die sich vor zwei Jahren gründete und der er angehört. Sie hatte überlegt, wie sich die Ökumene aus dem Nassauer Land in Frankfurt präsentieren kann und wie die zirka 76.000 Christen im Rhein-Lahn-Kreis darauf eingestimmt werden können. „Da ist durch die vielen Treffen im Vorfeld eine schöne und kreative Gruppe gewachsen und ich habe das gute Gefühl: das geht weiter“, hofft Geller und erinnert unter anderem an die ökumenischen Pilgertage zwischen Bad Ems und Strüth im vergangenen Jahr. Insofern sei er auch froh über diesen ganz anderen Ökumenischen Kirchentag. „Das war besser als absagen.“ Und Ralf Skähr-Zöller, evangelisches Mitglied des Arbeitskreises, meint: „Gut, dass es den ökumenischen Kirchentag gab.“
Auf dieser Erfahrung basiert auch das positive Fazit, das der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Volker Jung zieht: „Der Kirchentag hat die digitalen Chancen genutzt, kontroverse Themen angepackt und hat vor allem die Ökumene weiter gestärkt“. Die EKHN war gemeinsam mit dem Bistum Limburg und weiteren Kirchen Gastgeberin des ÖKT. Durch die Vorbereitung auf den Kirchentag sei „auch in der schwierigen Zeit der Pandemie in der gastgebenden Region das ökumenische Miteinander sehr vertieft“ worden. Gemeinden hätten sich vor Ort gemeinsam vorbereitet, die Kirchenleitungen hätten eng zusammengearbeitet. Jung: „Das ist ein Musterbeispiel gelungener ökumenischer Zusammenarbeit, die sicher über den Kirchentag hinaus fortgesetzt wird.“
Für den Limburger Bischof Georg Bätzing war es „richtig und wichtig“ den dritten Ökumenischen Kirchentag unter Pandemiebedingungen gefeiert zu haben. „Ich bin dankbar, dass wir in der Ökumene durch die Zeit der Vorbereitung und bei der Durchführung des ÖKT eng zusammengerückt sind“, erklärte er. Viele Menschen hätten darauf gewartet, dass die christlichen Kirchen sich zu wichtigen Zukunftsfragen der Menschen und der Gesellschaft äußerten. „Die Themen des ÖKT waren hoch aktuell. Es ging unter anderem um die Zukunftssicherung durch Klimagerechtigkeit oder um die Folgen der Corona-Pandemie weltweit. Wir haben aber auch auf die krisenhafte Situation der Kirche geschaut und uns mit Fragen des sexuellen Missbrauchs und mit dem Vertrauensverlust befasst“, so Bätzing.
Der Präses der Kirchensynode der EKHN, Ulrich Oelschläger, sieht „ökumenische Signale von Gottesdiensten und Bibelarbeiten“ in Frankfurt ausgehen. In der Frage ökumenischer Gemeinschaft bei Abendmahl und Eucharistie seien die Kirchen „ein Stück weitergekommen“. Oelschläger, der am Samstagabend an der Eucharistiefeier mit dem katholischen Stadtdekan Johannes zu Eltz in Frankfurt teilnahm, sagte: „Ich habe mich gefreut, im Dom nicht nur als Zaungast, sondern als Gast willkommen zu sein.“
Trotz kleinerer technischer Probleme seien zirka 160.000 Besucherinnen und Besucher auf der Website verzeichnet worden, heißt es in einer Bilanz des ökumenischen Kirchentags-Büros. Rund eine Millionen Menschen hätten den Himmelfahrtsgottesdienst am Donnerstag im Fernsehen verfolgt. Unter den Streams war am beliebtesten das Oratorium „EINS“ mit rund 25000 Aufrufen. Wie viele Menschen aus dem Rhein-Lahn-Kreis das digitale Angebot nutzten, ist nicht zu beziffern. Allerdings dürfte bei den Christen im Nassauer Land die Hoffnung auf analoge Christen-Treffen wie den Katholikentag 2022 in Stuttgart oder den Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg ebenso groß sein wie bei Heidi Jung. Ihr fehlte bei aller digitalen Auswahl doch der Austausch mit anderen, sei es mit den zufälligen Nachbarn bei einer Veranstaltung, in der Gruppe morgens beim Frühstück oder bei den Treffen am Abend. Jung: „Das wird dann hoffentlich in Nürnberg wieder möglich sein.“
Gesundheit
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein: Finanzierung steht
KOBLENZ Die Finanzierung der geplanten Umstrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) ist gesichert. Ein Konsortium unter Führung der Sparkasse Koblenz und der Kreissparkasse Mayen stellt dem Klinikum finanzielle Mittel in einem Volumen von 50 Millionen Euro bereit. Die GKM-Hauptgesellschafter, der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz, treten als Mithaftende in die Darlehensverträge ein. Die entsprechenden Beschlüsse dafür wurden jüngst von Stadtrat und Kreistag mit jeweils großer Mehrheit gefasst. Dazu Oberbürgermeister David Langner und Landrat Dr. Alexander Saftig: „Die gesicherte Finanzierung ist ein unglaublich wichtiger Meilenstein und die unverzichtbare Basis für eine zukunftsfähige Ausrichtung sowie dauerhafte Sicherung des Klinikums. Wir haben mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet und sind sehr froh, dass wir mit unseren heimischen Sparkassen derart starke Partner gefunden haben.“
Mit der nun gesicherten Finanzierung soll nicht zuletzt die Umsetzung der Ein-Standort-Lösung vorangetrieben werden. Damit ist die Zusammenlegung der beiden Krankenhäuser Evangelisches Stift und Kemperhof in einem Neubau am Kemperhof-Standort gemeint. Ebenso können erste Schritte bei der Generalsanierung des Mayener Krankenhauses gegangen werden. Nachdem die Stadt Koblenz und der Landkreis Mayen-Koblenz im November insgesamt 10 Millionen Euro zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit des Klinikkonzerns geleistet hatten und kürzlich die Verträge zur Verlustübernahme der Standorte Boppard und Nastätten geschlossen wurden, ist der Fortbestand aller Standorte gesichert.
„In Nastätten bleibt der Standort bestehen, solange er für die dortige Gesundheitsversorgung unverzichtbar ist, denn der Rhein-Lahn-Kreis muss in dieser Zeit eine stationäre Versorgung sicherstellen. Für Boppard gilt die Sicherheit, solange der Rhein-Hunsrück-Kreis freiwillig die am Standort entstandenen Verluste trägt“, erklären Langner und Saftig. Beide betonen, dass es stets ein gemeinsames Ziel von Stadt und Landkreis war, dass die Zeit der Ungewissheit für die Mitarbeiter endlich endet und dass die Patienten und Menschen in der Region darauf vertrauen können, dass sie ein gutes Krankenhaus mit hoher Leistungsfähigkeit finden, wenn sie es benötigen.
„In der turbulenten Zeit der sich verändernden Krankenhauslandschaft, in der täglich von Klinikinsolvenzen berichtet wird, waren die letzten Jahre ein echter Kraftakt, der nur gelang, weil sich sowohl Stadtrat als auch Kreistag ihrer enormen Verantwortung bewusst waren und überparteilich sehr lösungsorientiert gearbeitet haben.“ (Pressemitteilung Stadt Koblenz)
Schulen
Der Welt von morgen ganz nah: MINT-Mitmachlabor am Nassauer Leifheit-Campus
NASSAU Ein ganz besonderer Besuch stand für die Lernerinnen und Lerner des Leifheit-Campus kurz vor den Weihnachtsferien auf dem Programm: Das Mitmachlabor von TouchTomorrow gastierte vom 11. bis 17.12. am Campus. Der LC gehört damit zu den Schulen, an denen das deutschlandweit begehrte und meist ausgebuchte Projekt der Dr. Hans Riegel-Stiftung durchgeführt wurde. Üblicherweise liegt der Fokus auf Nordrhein-Westfalen, Hessen, Berlin und Brandenburg – umso größer war die Freude darüber, dass TouchTomorrow an den im ländlichen Rheinland-Pfalz gelegenen Campus kam.
TouchTomorrow ist eine innovative Interaktions- und Informationswelt mit dem Ziel, junge Menschen für MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern. Auf die Lernenden ab der 8. Klassenstufe warteten zahlreiche spannende Angebote rund um das Erleben und Ausprobieren von Zukunftstechnologien.
Der Welt von morgen ganz nah: MINT-Mitmachlabor begeisterte mit Zukunftstechnologien
Entlang der Kernfragen „Wie lebe ich morgen?“ und „Wie arbeite ich morgen?“ durften die jungen Forscherinnen und Forscher im Rahmen von Workshops diverse interaktive Mitmachstationen entdecken. Für eine ganze Woche wurden hierzu in einem Klassenraum sechs interaktiven Mitmachstationen aufgebaut. Moderiert wurde der Besuch von vier pädagogisch versierten Naturwissenschaftler(inne)n – sogenannten MINT-Coaches – welche die jeweilige Klasse in der Einführungsphase begrüßten und in Kleingruppen aufteilten.
Die Teilnehmenden erfuhren naturwissenschaftlich-technische Hintergründe und erkundeten gleichzeitig spielerisch die jeweilige Technologie. Sie lernten Zukunftstechnologien in den Bereichen Robotik, Virtual Reality, Gedankensteuerung, Smarte Textilien und Industrie 5.0 kennen. Zusätzlich erhielten sie viele Informationen rund um Ausbildungs- als auch Studien- und Berufsmöglichkeiten im MINT-Bereich.
Das Projekt überzeugte sowohl die Lehrkräfte als auch die Lernerinnen und Lerner. Mit viel Entdeckerlust wurde experimentiert und geforscht. „Es war so cool“, antwortete Tom, ein Lerner aus der MSS 3 auf die Frage, wie es dem Kurs gefallen habe. „Man bekam viele Einblicke und es war vor allem nicht so theorielastig.“ Das bestätigte auch Mitlernerin Seraphine: „Ich fand es sehr bereichernd. Denn man hatte die Möglichkeit, Technologien zu erleben, auf die man sonst einfach keinen Zugriff hat – zum Beispiel auf die Robotik.“ Paulina fügte hinzu: „Für diejenigen, die sich nicht in ihrer Freizeit schon mit Dingen wie Programmieren oder ähnlichem beschäftigen, war es besonders interessant.“
Und damit der Besuch keine „Eintagsfliege“ bleibt, können die Jugendlichen mithilfe der TouchTomorrow-App den MINT-Coaches auch weiterhin Fragen stellen, alle Inhalte erneut anschauen, durch News zu Zukunftsthemen auf dem Laufenden bleiben und vieles mehr.
TouchTomorrow ist als langfristige Kampagne der Dr. Hans Riegel-Stiftung angelegt, um jungen Menschen zukunftsgerichtete Impulse zu geben und zu zeigen, für wie viel Gutes und Wichtiges MINT in der Lebens- und Arbeitswelt die Grundlage ist. Schon heute – für morgen!
Die Schulgemeinschaft des Leifheit-Campus hat sich sehr darüber gefreut, Teil dieses innovativen Projekts zu sein!
VG Loreley
Hagen Faber eröffnet HF Motorcycling: Kaub wird zum Treffpunkt für Motorradfans
KAUB Kaub am Mittelrhein hat einen neuen Hotspot für alle, die Motorräder lieben: Hagen Faber, ein echter Kenner und Liebhaber von motorisierten Zweirädern, hat in der Metzgerstraße seinen Traum verwirklicht und HF Motorcycling eröffnet. In seinem Laden finden Biker alles, was das Herz höher schlagen lässt – von hochwertiger Bekleidung in allen Größen bis hin zu den robusten Cruisern der Marke United Motors (UM).
Von der Bekleidung zur Markenvielfalt
Hagen Faber begann zunächst mit dem Verkauf von Motorradbekleidung. „Unsere Philosophie ist, dass wir genau dort anfangen, wo andere aufhören“, erklärt der passionierte Motorradfahrer. „Auch starke Fahrerinnen und Fahrer finden bei uns passgenaue Ausrüstung.“ Heute hat der Laden sein Angebot erweitert und bietet Motorräder der Marken UM und Vend in den Klassen 50, 125 und 300 Kubikzentimeter an. Besonders stolz ist Hagen Faber auf das herausragende Preis-Leistungs-Verhältnis der Marke UM, die er gezielt für seinen Laden ausgewählt hat.
Sicherheit steht an erster Stelle
Zur feierlichen Eröffnung zeigte Hagen Faber nicht nur seine Leidenschaft für Motorräder, sondern auch sein großes Herz. Gemeinsam mit der Mofa-AG einer Schule aus Wittlich, unter der Leitung von Lehrer Herrn Lux und der pädagogischen Fachkraft Sabine Jördens, überreichte er jungen Menschen mit geistiger Beeinträchtigung neue Schutzhelme. Diese Helme ersetzen alte Modelle, die oft weitervererbt werden, obwohl sie nach einiger Zeit die erforderliche Sicherheit nicht mehr gewährleisten können. „Ich rate jedem, auf qualitativ hochwertige Helme zu achten und alte Modelle nicht zu verwenden“, so Faber.
Ein Ort für Fachsimpeleien und Probefahrten
HF Motorcycling ist nicht nur ein Geschäft, sondern ein Treffpunkt für Motorradfreunde. Neben persönlicher Beratung und einer großen Auswahl an Bekleidung und Zubehör können Kunden hier auch Probefahrten vereinbaren. „Ich freue mich, zusammen mit meiner Frau, die eine begeisterte Sozia ist, alle Biker bei uns begrüßen zu dürfen“, sagt Hagen Faber.
Die Öffnungszeiten des Ladens sind Dienstag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr, sowie nach Terminvereinbarung. Weitere Informationen gibt es online unter www.hfmotorcycling.de.
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