Panorama
Parkverbot in Bad Emser Schillerallee – So sehen es die Anwohner wirklich

BAD EMS Die Wahrheit zu einer Geschichte ist oft sehr fragil und liegt nicht selten in einer goldenen Mitte. So verhält es sich wohl auch zu der heiß diskutierten Parkplatzsituation in der Schillerallee in Bad Ems.
Während die einen vehement ein Parkplatzverbot fordern, möchten andere weiterhin am Lahnufer parken. Der BEN Kurier sah sich die Situation einmal vor Ort an und sprach mit den Anwohnern.
Doch um was genau geht es in der Schillerallee? Am 05. November 2020 traf sich der Stadtbürgermeister Oliver Krügel sowie ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes und Bauhofes vor Ort um sich ein Bild über die Lage zu machen. Das Ergebnis war der Beschluss eines temporären Parkverbots in der Schillerallee.
Dieses wurde kürzlich wieder aufgehoben. Wie uns der Stadtbürgermeister mitteilte, gab es seitens einiger Anwohner und Anlieger Proteste bezüglich des Parkverbots. Eine Verlängerung der Testphase war unter den Umständen nicht vorgesehen.
Die Schillerallee verläuft direkt am Lahnufer parallel zur Lahnstraße. Dabei scheint und könnte sie weitaus mehr eine attraktive Flaniermeile für Spaziergänger sein wie eine autobefahrene Straße. Doch wieso eigentlich Straße?
Die Schillerallee trennt eine nicht durchfahrbare Schranke. Wer mit dem Auto hinein möchte, muss rückwärts wieder hinausfahren denn einen ausreichenden Platz zum Wenden gibt es nicht. Zumindest sollte er das. Doch so einige einige KFZ-Halter sehen das anscheinend nicht so. Zwei Anwohner erzählten uns, dass ihre zur Schillerallee gerichteten Gartentore mehrfach beschädigt wurden.
Wendende Fahrzeuge beschädigen Gartentore
„Ich habe damals mein Tor hergerichtet und neuen Schotter verlegt. Schon am nächsten Tag wieder war der Schotter mit Reifenspuren durchzogen und meine nagelneue Tür wies Kratzer auf“, erklärte uns ein verärgerter Anlieger. Dies sei durch Wendeversuche von Autofahrern passiert.
„Schauen Sie sich doch einmal den Uferbereich an. Das ist alles durch die Autos abgesackt. Von einer Befestigung kann doch gar keine Rede sein“ führt ein Anwohner weiter aus.
Laut den Anwohnern und Anliegern sprechen zahlreiche Gründe für ein Parkverbot. Und dabei geht es ihnen nicht um eine wohlverdiente Ruhe sondern auch um Aspekte der Sicherheit.
„Die Parksituation ist eine Katastrophe. An Feiertagen ist hier alles voll mit Autos. Und das ist gefährlich. Schauen Sie einmal wie schmal die Straße ist. Parkt da nur ein Wagen nicht zu 1000 Prozent in den Buchten, kommt da weder ein Rettungswagen noch ein Feuerwehrfahrzeug durch“ teilt uns der Anlieger Jakob Rempel mit.

Freie Fahrt für die Feuerwehr im Einsatzfall? Das dürfte sehr eng werden.
Die Schillerallee ist schmal. Ortsunkundige würden die vermeintliche Straße wahrscheinlich für einen schönen Wanderweg halten wenn dort keine Fahrzeuge stehen würden.
Auch das FDP Stadtratsmitglied Markus Bodo Wieseler setzt sich für ein Parkverbot in der Schillerallee ein. „Wir sind gewählt um nicht unsere eigenen sondern die Interessen der Bad Emser Bürger umzusetzen. Dazu zählen auch die Bewohner des Azurit Seniorenzentrum in der Lahnstraße. Diese nutzen sehr gerne die Schillerallee für Spaziergänge. Einige der Heimbewohner sind auf Gehhilfen oder Rollatoren angewiesen. Sobald sich ihnen ein Auto auf der Schillerallee nähert, müssen diese auf den unbefestigten Randstreifen ausweichen. Das kommt einem Slalomparcours gleich und ist für einige betagte Mitbürger kaum zu bewältigen. Auch für unbeaufsichtigt spielende Kinder bzw. Radfahrer ist das kein sicherer Bereich solange dort Autos verkehren. Fährt ein Wagen in die Straße hinein, heißt es absteigen vom Fahrrad. Und natürlich darf die Problematik der Rettungswege nicht vergessen werden. Ob diese hier gewährleistet werden können, wenn dort Autos parken, mag ich zu bezweifeln. Lange Zeit ging das gut aber das heißt nicht, dass etwas gut ist weil nichts geschehen ist“, führt der FDP Vorsitzende Bad Ems-Nassau aus.

Die Parkbuchten in der Schillerallee sind durch das Gewicht der Autos abgesackt.
Letztlich verweist das Stadtratsmitglied auf die zahlreichen kostenfrei nutzbaren Parkplätze außerhalb der Schillerallee.
Ähnlich sieht es auch das Stadtratsmitglied Michael Brüggemann von Die PARTEI: „Es gibt viele Gründe die für ein Parkverbot in der Schillerallee sprechen. Das sehen auch viele der Anwohner so und unterstützen das Ansinnen. Das die Resonanz so positiv war, hat uns (dem Stadtrat) der Bürgermeister leider wider besseren Wissens gegenteilig dargestellt. Aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer! Der Grünstreifen der als Parkfläche genutzt wird, ist kein ausgewiesener Parkplatz und daher ist es schon an sich nicht legitim dort sein Auto abzustellen und kann höchstens als „geduldet“ bezeichnet werden.
Von möglicherweise austretenden Betriebsstoffen die ins Erdreich einsickern können, will ich mal nicht anfangen. Meines Wissens gehört der Bereich zum Heilquellenschutzgebiet und alleine deshalb sollten Autos nicht auf Grünflächen stehen dürfen.

Die Bewohner des Azurit Altenheims flanieren gerne über die Schillerallee – Wenn ihnen kein Fahrzeug entgegenkommt – denn dann wird es eng
Die Breite des Weges entspricht auch nur knapp der benötigten Breite für Feuerwehrfahrzeuge. Stehen dort noch parkende Autos, wird es schnell brenzlich.
Spaziergänger aus dem Seniorenheim, die mit Rollatoren/Rollstühlen unterwegs sind, haben so gut wie keine Möglichkeiten zum Ausweichen, wenn Autos einfahren und somit die Straße blockieren. Ein Parkverbot würde dort den Verkehr auf ein Minimum senken“, führte Michael Brüggemann aus.
Heilquellenschutzgebiet in der Schillerallee? Einiges spricht dafür. Bereits 2014 initiierte der ehemalige Stadtbürgermeister Berny Abt ein Kartrennen rund um die Spielbank. Dieses wurde aus Umweltschutzgründen bezüglich des Heilquellenschutzgebietes untersagt. Eine Frage des Geschmacks der Emser Pastillen? Somit könnte auch diese mögliche Problematik zum Stolperstein in der Schillerallee werden.
Spontan sprachen wir auch mit dem Schillerallee – Anwohner Jens Baumann. „Ich bin absolut für das Parkverbot in der Schillerallee. Besonders für die Menschen hier im Altenheim ist es schwierig. Es ist einfach nicht genügend Platz für die Autos und die Spaziergänger. Außerdem möchte ich nicht wissen was passiert, wenn es hier brennt. Die Feuerwehr kommt schon ohne parkende Autos kaum durch.“
Der BEN Kurier unterhielt sich mit zahlreichen Anwohnern und Anliegern. Die überwältigende Mehrzahl befürwortet ein Parkverbot in der Schillerallee. Am 28.02 richteten elf Hauseigentümer ein Schreiben an den Stadtbürgermeister Oliver Krügel. Aus dem ging hervor, dass sich diese gemeinschaftlich für das Parkverbot einsetzen möchten.

Der Motorbootclub Bad Ems (MBC) spricht sich gegen Parkverbote aus
Der hauptsächliche Verfechter für das Parkverbot scheint der (MBC) Motorbootclub Bad Ems zu sein. Der Vorsitzende Dr. Thielen teilte dem BEN Kurier gegenüber mit, dass man sich keineswegs einer vernünftigen Lösung verschließen würde. „Im kommenden Jahr sind wir 50 Jahre vor Ort und in der Zeit stellte die Parksituation nie ein Problem dar“, erklärt der MBC Vorsitzende. „Natürlich wäre es eine Lösung wenn wir wenigstens zum Be- & Entladen anfahren können aber wo sollen wir dann unsere Fahrzeuge abstellen? Die Parkplätze der Campinganlage sind 500 bis 600 Meter entfernt. Im Sommer ist dieser gut belegt und wir wissen gar nicht ob wir den nutzen dürfen. Und auch in der Lahnstraße ist nicht immer eine freie Parklücke zu finden.“
Anwohner Willi Becker: Anliegerparkausweise wären doch eine gute Alternative
Der Bad Emser Motorbootclub favorisiert eine andere Lösung. „Wir haben bereits angemerkt, dass wir bereit sind auf eigene Kosten die Befestigung für vier bis fünf Parkplätze zu realisieren. Es würde doch ausreichen, wenn es etwa 50 Meter bis zur Schranke eine parkfreie Zone geben würde. Der weitere Weg nach der Barriere wäre dann das Parkverbot. Letztlich darf man eines nicht vergessen. Wenn die Schillerallee nur zum Be- & Entladen freigegeben wird, käme es zu einem deutlich höheren Verkehrsaufkommen“, erwägt Dr. Walter Thielen.
Ähnlich sieht es auch der Schillerallee Anwohner Willi Becker: „Wir wohnen seit 1982 in der Schillerallee und es gab nie verkehrstechnische Probleme. Richtig ist aber auch, dass es für Fahrradfahrer und besonders für die Bewohner des Altenheimes schwierig wird, wenn Autos den Weg blockieren. Dennoch würde ich einen Anwohnerparkausweis favorisieren. Der dürfte auch kostenpflichtig sein. Es gibt ja gar nicht viele direkte Häuser in der Schillerallee. Die meisten sind in der Lahnstraße. Außerdem darf man auch nicht die Bootsanleger vergessen. Gäbe es da insgesamt vier bis fünf Anliegerparkplätze wäre das doch kein Problem“, argumentiert Willi Becker.
„Was mich irritierte war die Art und Weise der Testphase. Ich hätte mir gewünscht, dass zuerst mit den Betroffenen gesprochen wird. So wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt.“
Überwiegende Mehrheit der Anwohner plädierten für ein Parkverbot. Repräsentativ ist das nicht
Bernd Hewel von der FWG sprach sich deutlich für eine Anliegerversammlung gemeinsam mit dem Stadtrat aus. Auf dieser soll geklärt werden ob es eine Mehrheit für oder gegen ein Parkverbot in der Schillerallee gibt. Mit diesem Votum wolle man dann im Stadtrat eine Lösung finden.
Ähnlich sieht es auch der Stadtbürgermeister Oliver Krügel. „Wir werden kurzfristig mit den Anliegern und Anwohner sprechen. Uns ist die Meinung aller Betroffenen wichtig und wir möchten eine befriedigende Lösung finden.“
Eine Vorentscheidung in der Sache gibt es nicht. „Wir stehen der Problematik völlig wertfrei gegenüber. Wir möchten mit den Beteiligten alle Fürs und Wider besprechen. Jede konträre Meinung findet in der Anliegerversammlung Gehör“, ergänzt das Stadtoberhaupt. „Der Stadtrat wird anschließend über den Sachverhalt beraten und entscheiden.“
Fitnessparcours steht in keinem Zusammenhang mit dem Parkverbot in der Schillerallee
Und dennoch zeigte sich beim Vor-Ort Termin des BEN Kurier eine klare Tendenz ab. Die überwiegende Mehrheit sprach sich für ein Parkverbot aus. Repräsentativ ist das natürlich nicht.
Und war da nicht noch etwas mit einem Fitnessparcours? Genau! Doch welche Rolle spielte dieser im Zusammenhang mit dem Parkverbot in der Schillerallee? Gar keine. Denn der Standort Schillerallee für den Fitnessparcours war lediglich einer von mehreren möglichen Positionen gewesen. „Da war nichts in Stein gemeißelt. Dennoch musste man seinerzeit auch diese Möglichkeit prüfen“ teilten Verantwortliche des Projekts dem BEN Kurier mit.
Panorama
Lotus-Geschichte hautnah: Anja Schrock trifft die Enkelin von Romano Artioli

Ein besonderer Moment für Auto-Enthusiasten und Nostalgiker: Bei einem Treffen von Lotus Elise-Fahrern in der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen begegnete Anja Schrock niemand Geringerem als Elisa Artioli, der Enkelin des legendären Unternehmers Romano Artioli und Namensgeberin des weltberühmten Lotus Elise.
Elisa, deren Name Mitte der 1990er-Jahre dem ikonischen Roadster verliehen wurde, führte anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Elise zahlreiche Fans durch die Veranstaltung. Rund 80 Lotus-Besitzer aus aller Welt waren mit ihren Fahrzeugen angereist, um die Jubiläumstour in Bozen zu beenden und zugleich dem inzwischen 92-jährigen Romano Artioli für sein automobilhistorisches Erbe zu danken.
Von Chapman bis Artioli – die Geschichte einer Ikone
Der Gründer des englischen Sportwagenherstellers Lotus, Colin Chapman (1928–1982), verfolgte stets die Philosophie „add more lightness“ – mehr Leichtigkeit statt immer größerer Motoren. In Hethel, Norfolk, entstanden so legendäre Modelle wie Elite, Elan, Europa und Esprit, stets mit dem markanten „E“ am Anfang des Namens.
In den 1990er-Jahren übernahm der aus Bozen stammende Unternehmer Romano Artioli, zuvor schon bekannt als Besitzer von Bugatti Automobili, für einige Jahre den traditionsreichen Sportwagenhersteller. Mit der Elise setzte er Chapmans Idee neu um: ein leichter, puristischer Roadster mit Aluminium-Chassis, Kunststoffkarosserie, abnehmbarem Stoffdach und einem 1,8-Liter-Rover-Motor.
Am 12. September 1995 stellte Artioli das neue Modell auf der IAA in Frankfurt vor. Auf dem Fahrersitz saß damals die zweijährige Elisa – seine Enkelin. Ein PR-Coup, der den Namen „Elise“ für immer mit ihr verknüpfte und die Herzen der Auto-Fans eroberte.
Die Elise lebt weiter – auch nach Produktionsende
Über die Jahre wurde die Elise technisch weiterentwickelt: mehr Sicherheit, etwas Komfort, stärkere Motoren. Doch die Grundidee blieb immer dieselbe – klein, leicht, flink. Im Jahr 2021 endete die Produktion. Trotzdem ist die weltweite Fangemeinde bis heute lebendig – verbunden durch eine Leidenschaft für puristischen Fahrspaß.
Elisa Artioli – aus dem Namen wurde eine Lebensaufgabe
Heute organisiert Elisa Artioli in Bozen selbst Ausfahrten und Touren durch die Alpenregion für Elise-Fahrer. Das Treffen auf der Piazza Tribunale war daher auch eine Hommage an sie – und an ihren Großvater Romano Artioli, der für einen kurzen Moment selbst vor Ort zu sehen war.
Ein Jubiläum, das nicht nur automobile Geschichte feierte, sondern auch die ganz besondere Verbindung von Familie, Leidenschaft und Leichtigkeit, die der Lotus Elise verkörpert.
Panorama
Hohe Spendenbereitschaft für Brot für die Welt im Rhein-Lahn-Kreis

RHEIN-LAHN Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr insgesamt 4.970.932 Euro aus dem Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) erhalten. Die Einnahmen liegen damit nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Dies geht aus dem Jahresbericht der evangelischen Hilfsorganisation hervor. Auch die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis trugen zu dem guten Ergebnis bei.
Die Kirchenbesucherinnen und Kirchenbesucher im evangelischen Dekanat Nassauer Land sind mit insgesamt genau 30.071,96 Euro am guten Ergebnis ihrer Landeskirche beteiligt. Sie legten am Erntedankfest rund 7400 Euro in die Kollekten-Kassen und an Heiligabend 22.666 Euro. „Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern für das große Vertrauen in Brot für die Welt auch im Jahr 2024. Insbesondere in diesen für viele Menschen finanziell herausfordernden Zeiten ist jeder Beitrag ein starkes Zeichen der Solidarität mit benachteiligten Bevölkerungsgruppen im Globalen Süden“, sagt Claudia Hadj Said, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit für Brot für die Welt in Hessen und Nassau sowie Kurhessen-Waldeck.
Bundesweit gingen bei Brot für die Welt im vergangenen Jahr 73,9 Millionen Euro Spenden und Kollekten ein; ein Jahr zuvor waren es noch zwei Millionen Euro mehr. Die Entwicklungsorganisation hat weniger Mittel aus dem „Bündnis Entwicklung hilft“ erhalten. Dies liegt insbesondere am rückläufigen Spendenaufkommen für die Nothilfe Ukraine.
Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt im vergangenen Jahr Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und Drittmittel. Das sind vor allem Gelder des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen für seine Arbeit 332,3 Millionen Euro zur Verfügung – rund 0,2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Das ist unter anderem auf mehr Einnahmen aus Nachlässen zurückzuführen.
Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr weltweit 2919 Projekte gefördert. Regionale Schwerpunkte waren Afrika und Asien. Insgesamt wurden 318,7 Millionen Euro verausgabt. Rund 91 Prozent der verwendeten Mittel, 289,3 Millionen Euro, hat Brot für die Welt für Entwicklungsprojekte ausgegeben. Für Werbe- und Verwaltungsaufgaben wurden rund 9 Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig. Das ist die beste zu vergebende Kategorie.
Brot für die Welt setzt sich als Werk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie seit 1959 für globale Gerechtigkeit, Ernährungssicherheit, Klimagerechtigkeit und Menschenrechte ein. Gemeinsam mit 1500 Partnerorganisationen ermöglicht Brot für die Welt in fast 90 Ländern, dass benachteiligte Menschen ihre Lebenssituation aus eigener Kraft nachhaltig verbessern (Text: Matern|Dekanant Nassauer Land).
Panorama
KI im Sport: Welche Anwendungsfälle ergeben sich?

Künstliche Intelligenz verändert den Sport auf eine Art und Weise, die vor wenigen Jahren noch wie Science-Fiction gewirkt hätte. Trainer treffen datenbasierte Entscheidungen, Sportler optimieren ihr Training mit smarten Algorithmen und selbst Schiedsrichter bekommen Unterstützung durch präzise KI-Systeme. Doch welche konkreten Anwendungsfälle gibt es und wie weit geht die Digitalisierung des Sports wirklich?
KI in der Leistungsanalyse – wie Sportler durch Datenoptimierung profitieren
Daten sind das neue Gold und Sport ist längst ein Schürffeld für Millionen von Informationen. Die moderne Technologie erfasst jede Bewegung, jedes Spielmuster und jeden Herzschlag in Echtzeit, doch mit bloßen Zahlenkolonnen kann niemand etwas anfangen und genau hier kommt KI ins Spiel.
Spieler und Trainer setzen auf ausgeklügelte Systeme, die Videoaufzeichnungen und Sensordaten miteinander kombinieren. Hochentwickelte Algorithmen analysieren die Haltung eines Tennisspielers beim Aufschlag oder berechnen, ob ein Fußballer mit seiner aktuellen Lauftechnik langfristig Verletzungen riskiert. Fehlerhafte Bewegungsmuster werden erkannt, bevor sie zu Problemen führen.
Noch einen Schritt weiter gehen KI-gestützte Trainingspläne, denn statt starrer Standardprogramme, die für alle Athleten gleich aussehen, passt sich das Training in Echtzeit an. Die Belastung wird individuell gesteuert, basierend auf Leistungskurven, Regenerationszeiten und sogar psychischen Faktoren. Ein zu intensives Training erhöht das Verletzungsrisiko und eine zu geringe Belastung bremst die Entwicklung, genau dort sorgt KI dann für die perfekte Balance.
Besonders spannend ist der Bereich der Verletzungsprävention. Indem riesige Mengen an Bewegungsdaten mit früheren Verletzungsfällen verglichen werden, erkennt die KI Muster, die das Risiko für Zerrungen oder Bänderverletzungen erhöhen. Ein Spieler mag sich fit fühlen, doch die Daten zeigen eine andere Realität. Eine zusätzliche Einheit mit voller Belastung könnte riskant sein.
Wo KI noch weitergeht – Anwendungen in anderen Branchen
Die Entwicklungen im Sport sind nur ein Teil eines viel größeren Trends und auch in anderen Branchen ist KI längst ein entscheidender Faktor. Im Glücksspielbereich setzt Mindway AI auf Algorithmen, die riskantes Spielverhalten frühzeitig erkennen. Durch Verhaltensanalysen und Mustererkennung kann die Software problematische Spielmuster identifizieren und warnen, bevor aus Gewohnheit Sucht wird. Für gesperrte Spieler bietet sich dennoch die Möglichkeit, Sportwetten Anbieter ohne OASIS zu nutzen und so die Spree zu umgehen.
In der Medizin helfen KI-gestützte Systeme bei der Diagnose und Therapieplanung. Smarte Algorithmen werten medizinische Bilder aus und erkennen Krankheitsmuster, die für das menschliche Auge schwer zu erfassen wären. Auch die Finanzbranche profitiert von KI, denn so analysieren Trading-Algorithmen in Echtzeit Marktdaten, bewerten Risiken und treffen blitzschnelle Entscheidungen. Gleichzeitig helfen smarte Betrugserkennungssysteme dabei, verdächtige Transaktionen aufzuspüren und Finanzbetrug zu verhindern.
KI in der Spielstrategie – Künstliche Intelligenz als Entscheidungshilfe für Trainer
Das Wissen über die gegnerische Mannschaft entscheidet oft über Sieg oder Niederlage. Früher war das die Aufgabe von Analysten, die sich mühsam durch Stunden an Videomaterial wühlten und heute erledigt das eine KI in Sekundenbruchteilen.
Moderne Systeme scannen riesige Mengen an Spieldaten, erkennen Muster und entwickeln darauf basierend Taktikempfehlungen. Besonders wertvoll ist das Wissen über die Schwächen des nächsten Gegners. Welche Seite bevorzugt er für Angriffe? Wie anfällig ist seine Verteidigung bei Kontern? Welche Passwege führen mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Torerfolg? Ein Trainer kann sich auf sein Bauchgefühl verlassen oder auf eine KI, die Millionen vergleichbarer Spielsituationen analysiert hat.
Noch interessanter wird es, wenn diese Analysen in Echtzeit stattfinden. Während des Spiels registrieren KI-Systeme jede Aktion und geben Handlungsempfehlungen. Ein Verteidiger verliert auffällig oft Kopfballduelle. Ein Positionswechsel könnte eine Lösung sein. Der Gegner bricht immer wieder über dieselbe Seite durch. Eine taktische Anpassung ist erforderlich.
Technologie statt Bauchgefühl – KI im Scouting und der Spielerbewertung
Die Suche nach neuen Talenten galt lange als Kunstform, doch mit KI wird sie zunehmend zu einer Wissenschaft. Statt sich auf vage Eindrücke von Scouts zu verlassen, ermöglichen Algorithmen eine objektive Analyse von Spielern anhand riesiger Datenmengen.
Jeder Sprint, jede Passgenauigkeit und jede taktische Entscheidung fließen in die Bewertung ein und dabei beschränkt sich die Analyse nicht nur auf aktuelle Leistungen. KI-Modelle prognostizieren, wie sich ein Spieler in den kommenden Jahren entwickeln könnte. Wer zum nächsten Superstar aufsteigt und wer möglicherweise sein Potenzial nicht ausschöpfen wird, lässt sich durch smarte Datenanalysen besser einschätzen.
Auch im finanziellen Bereich ist KI nicht mehr wegzudenken, denn Ablösesummen im Profisport erreichen astronomische Höhen. Fehler kosten Millionen und deshalb berechnen smarte Algorithmen den realistischen Marktwert eines Spielers anhand vergleichbarer Karrieren. Ein Talent mag im Moment groß aufspielen, doch die Daten zeigen eine andere Seite. Eine hohe Verletzungsanfälligkeit, ein ungünstiges Alter oder taktische Limitationen können den Preis erheblich drücken.
Schiedsrichterentscheidungen durch KI – Technologie als Garant für fairere Spiele?
Kaum eine Sportdebatte ist emotionaler als die über strittige Schiedsrichterentscheidungen. Hat der Ball die Torlinie wirklich überschritten? War das ein Handspiel oder nicht? Der Video Assistant Referee (VAR) hat bereits für mehr Gerechtigkeit gesorgt, doch KI geht noch weiter.
Automatische Bilderkennungssysteme analysieren Spielszenen präziser als das menschliche Auge. Sie registrieren Abseitsstellungen, Fouls oder Handspiele in Sekundenbruchteilen. Dabei greifen sie auf riesige Datenbanken zurück und vergleichen aktuelle Szenen mit Hunderttausenden vorheriger Spielsituationen.
Doch auch hier gibt es Grenzen, denn KI kann zwar erkennen, ob ein Spieler den Ball mit der Hand berührt hat. Ob das absichtlich oder unabsichtlich geschah, bleibt Interpretationssache. Die Technik nimmt den Schiedsrichtern Arbeit ab, doch das letzte Wort bleibt weiterhin bei den Menschen.
Wie KI das Zuschauererlebnis verändert und Sportfans neu begeistert
Nicht nur Sportler und Trainer profitieren von KI, sondern auch das Erlebnis für Fans wird durch künstliche Intelligenz völlig neu definiert. Während eines Spiels analysieren Algorithmen in Echtzeit Daten und liefern personalisierte Statistiken. Wer sich für die Laufwege eines bestimmten Spielers interessiert, bekommt diese Infos direkt auf den Bildschirm. Automatisch generierte Highlight-Videos zeigen die spannendsten Momente unmittelbar nach Spielende, perfekt für Social Media.
Noch futuristischer wird es mit Virtual Reality, denn die KI-basierten Systeme ermöglichen es, ein Spiel aus Perspektiven zu erleben, die bisher unmöglich waren. Ein Fan kann sich mitten aufs Spielfeld versetzen lassen, das Spiel aus der Sicht eines Stürmers sehen oder einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Fazit – KI im Sport als Chance und Herausforderung
Die künstliche Intelligenz verändert den Sport grundlegend. Trainer, Spieler und Analysten profitieren von datenbasierten Entscheidungen, faireren Schiedsrichterentscheidungen und neuen Möglichkeiten im Training. Gleichzeitig bleibt KI ein Werkzeug. Sie ersetzt weder die Intuition erfahrener Trainer noch die Emotionen, die den Sport ausmachen.
Die Zukunft gehört denen, die KI gezielt nutzen. Während einige noch diskutieren, ob KI eine Bedrohung oder eine Bereicherung ist, setzen andere sie bereits erfolgreich ein. Wer sie ignoriert, bleibt zurück und wer sie klug einsetzt, hat die Chance, das nächste große Kapitel im Sport zu schreiben.
-
Allgemeinvor 3 Jahren
Rhein-Lahn-Kreis feiert 1. Mai – Wir waren in Dornholzhausen, Nievern, Hirschberg und Fachbach – Video im Beitrag
-
VG Loreleyvor 4 Jahren
VG Loreley bietet Sommerfreizeit für Kinder aus den Flutgebieten
-
Schulenvor 4 Jahren
VG Bad Ems-Nassau investiert in die Sanierung der Turnhalle der Freiherr-vom-Stein Schule Bad Ems
-
Koblenzvor 4 Jahren
Koblenz beschließt neue Baumschutzsatzung
-
Blaulichtvor 4 Wochen
Millionenschäden bei Glasfaserausbau: Subunternehmer aus dem Rhein-Lahn-Kreis warten auf Gelder von Phoenix Engineering
-
Koblenzvor 5 Monaten
Koblenz ausgebremst: Geplante Zug-Offensive scheitert an Bauchaos
-
VG Nastättenvor 4 Jahren
Aus für Endlichhofmilch? Zellmanns Birkenhof in Endlichhofen meldet Insolvenz an!
-
VG Nastättenvor 1 Jahr
Landwirt hat Tiere nicht im Griff: Kühe brechen immer wieder auf den Segelflugplatz Nastätten aus
Bad Ems Bewohner
2. Mai 2021 at 20:50
Wie macht man aus Mücken Elefanten?
Erst Fitness Parcour, dann Verkehrsberuhigung durch Parkverbot und dann Sitzbänke gestiftet von der Familie Faddoul! Ein Schelm wer dabei an Eigennutz denkt. Das Parkverbot in der Schillerstraße hat doch ganz offensichtlich mit der Planung eines Parcours im Nahbereich eines Gästehauses zu tun! Wenn dort Fitnessgeräte – vorwiegend für die Gästehausnutzer – aufgestellt werden, ist kein Platz mehr für parkende Autos. Erst mit der Idee eines Parcours wurde das Parkverbot in die Welt gesetzt.
Für die Bootsanlieger hätte dagegen ein Parkverbot die vielfach geschilderten sehr ungünstigen Konsequenzen. Um es einmal deutlich zu machen: Von den etwa aktuell 16 Bootsanliegern sind während der Woche kaum jemand, am Wochenende vielleicht die Hälfte anwesend, und das auch nur während der Saison. Und nicht alle mit Fahrzeugen. Von November bis März liegt dort kein Boot.
Ausschliesslich Anwohner – meistens mit Hauseingang von der Lahnstr. stellten bisher die Mehrzahl der dort abgestellten Fahrzeuge. Im Bereich des Seniorenheimes fahren, und dies ist auch nicht zu verhindern, die Fahrzeuge von Bewohnern und Besuchern der direkt an der Schillerallee gelegenen Häuser.
Was für Elefanten….