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Lahnstein

Brüderpaar siegt bei Jugend forscht

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Brüderpaar Felix (links) und Florian Heim (rechts) siegt bei Jugend forscht
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LAHNSTEIN Seit einigen Jahren lässt sich in vielen Vorgärten Deutschlands ein unheilvoller Trend erkennen: Schottergärten erfreuen sich immer größer Beliebtheit, obwohl vielfach vor ihren negativen Einflüssen auf Mensch, Natur und Klima gewarnt wird. Doch genaue Untersuchungen, die den Einfluss des Schottergartens auf die Umwelt erfasst und bewertet haben, fehlen.

Steinzeit war gestern!

Dies war die Motivation für die Jungforscher Felix und Florian Heim, die gerade ihr Abitur am Johannes-Gymnasium in Lahnstein sehr erfolgreich absolviert haben: Die beiden Brüder wollten genauer wissen, wie groß der Einfluss von Schottergärten auf die Umwelt wirklich ist?

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Im Rahmen ihrer Teilnahme am Wettbewerb Jugend forscht konstruierten die beiden Brüder Messstände, die die Parameter der klimatischen Bedingungen in Bodennähe, wie die Lufttemperatur, die Luftfeuchtigkeit, den Luftdruck, die Bodentemperatur und die Bodenfeuchtigkeit, aber auch äußere Einflüsse wie die Windgeschwindigkeit, die Regenmenge oder die einfallende Strahlungsenergie in unterschiedlichen Höhen bis zu einem halben Meter über, und bis zu 10 cm im Schotter erfassten.

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Brüderpaar weist die ökologischen Probleme von Schottergärten wissenschaftlich nach und siegen beim Landeswettbewerb Jugend forscht

Mit diesen Messständen ging es dann im Frühling letzten Jahres in die erste Messreihe. Um den Einfluss von Schottergärten auf ihre Umgebung zu bestimmen, wurden die Messstände sowohl auf einem Schottergarten als auch auf einer Vergleichsfläche aufgebaut. Die Brüder entschieden sich hierbei für eine Rasenfläche, ein ebenfalls beliebtes und natürliches Vorgartengestaltungsmittel. In diesem Frühjahr gelang es dem Brüderpaar sogar, eine neue Messreihe in einem Feldversuch durchzuführen. So konnten sie zu den unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen Daten erheben, was ihnen eine sehr genaue Analyse und abschließende Bewertung des Einflusses von Schottergärten auf ihre Umgebung ermöglichte.

So zeigen die Messdaten deutlich, dass der Schottergarten mehr Strahlungsenergie der Sonne aufnimmt als die Rasenfläche und diese deutlich schneller an die über ihm liegenden Luftschichten in Form von Wärmeenergie abgibt. Dies führt über dem Schottergarten zu einer stärkeren Erhöhung der Lufttemperatur im Tagesverlauf und zu einem verzögerten Absinken der Lufttemperatur in den Abendstunden. Der Schottergarten führt im Tagesverlauf des weitern den Luftschichten über sich kaum Wasser hinzu im Gegensatz zu der Rasenfläche. Dort führen die Pflanzen den Luftschichten durch Transpiration Wasser hinzu und der kühlende Effekt der Verdunstung tritt auf. Da Pflanzen im Schottergarten fehlen, ist die Luft dort nicht nur trockener, sondern kann auch nicht durch Verdunstung abgekühlt werden. Und da im Schottergarten das Speichervermögen von Wasser und Nährstoffen geringer ist als im Rasen, entzieht der Schottergarten Insekten, Vögeln und anderen Lebewesen jede Lebensgrundlage. Zudem zeigen die Messdaten, dass sich die negativen Einflüsse von Schottergärten mit zunehmender Größe des Schottergartens auch in höheren Luftschichten bemerkbar machen.

Die beschriebenen Ergebnisse der Brüder konnten eindeutig belegen, dass der Schottergarten einen negativen Effekt auf seine Umwelt hat: So schafft der Schottergarten eine lebensfeindliche Umgebung, die nicht nur die Biodiversität und Artenvielfalt gefährdet, sondern auch die Lebensqualität für den Menschen maßgeblich schmälert.

Um über die negativen Einflüsse von Schottergärten aufzuklären, planen die Brüder die Durchführung einer eigene Kampagne: „Steinzeit war gestern!“ in den nächsten Wochen und Monaten und haben dafür schon erste Kontakte zu politischen Organisationen geknüpft. Mit ihrer Forschungsarbeit errangen die beiden beim Jugend-forscht Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz den 1. Platz im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften und den Sonderpreis „Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Darüber hinaus durfte sich das „Johnny“ über ausgezeichnete Platzierungen weiterer Jungforscher beim Landesentscheid Jugend forscht freuen:

So errang Anne Neidhöfer den 2. Platz im Fachgebiet Biologie, den gleichen Platz errang auch Clara Conze im Fachgebiet Chemie. David Ternes durfte sich über den 3. Platz im Fachgebiet Physik freuen und über den Sonderpreis eines Forschungspraktikums am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin. Noch ein weiterer Johnny-Schüler war im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften erfolgreich: Felix Großmann erreichte den 3. Platz und den Sonderpreis Umwelttechnik. Mit diesen tollen Ergebnissen ist das Johannes-Gymnasium zum wiederholten Male die erfolgreichste Schule beim Landeswettbewerb Jugend forscht in Rheinland-Pfalz.

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Lahnstein

Gesund und aktiv im Grünen: Senioren trainieren wöchentlich im Kur- und Heilwald Lahnstein beim Outdoor-Fitnesstraining

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Foto: Peter Labonte
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LAHNSTEIN 23. April 2025: Mitten im Grünen, begleitet vom Vogelgezwitscher und dem Duft des Waldes, treffen sich jeden Mittwochvormittag sportbegeisterte Menschen zu einem besonderen Fitnessprogramm: dem ganzheitlichen Outdoor Fitnesstraining in der Natur.

Das Angebot richtet sich an alle, die Lust haben, sich in der frischen Luft gesund zu bewegen, die gemeinsam in Bewegung bleiben und gleichzeitig die Natur genießen wollen. Organisiert vom Förderverein des Kur- und Heilwaldes findet das Training jeden Mittwoch unter professioneller Anleitung von Dr. Jörg Henning, unterstützt von Dr. Wolfgang Schnabl und weiteren Mitgliedern der Gruppe statt.

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Ziel ist es, Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit zu fördern – angepasst an die individuellen Fähigkeiten der Teilnehmenden. Die Übungen sind abwechslungsreich und nutzen dabei nicht nur den Orthopädie-Therapiebereich, tragbare Trainingsgeräte, sondern auch natürliche Gegebenheiten des Waldes: Baumstämme, leichte Steigungen oder Bänke werden in das Training integriert.

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„Die frische Luft, das Lichtspiel zwischen den Bäumen und die entspannte Atmosphäre machen das Training zu einem ganz besonderen Erlebnis“, sagt Kursleiter und Trainer Jörg Henning, der das Therapieangebot initiiert hat und von Anfang an betreut. Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen, aber auch leicht verdauliche und kuturelle Episoden regen Psyche und Geist an. Viele Teilnehmende berichten, dass sie sich nach dem Training energiegeladener und auch ausgeglichener fühlen.

Neben den körperlichen Vorteilen hat das Training aber auch eine soziale Komponente: Die regelmäßigen Treffen fördern Gemeinschaft, Gespräche und ein starkes Miteinander. So ist der Mittwoch für viele zu einem festen Termin geworden – nicht nur für die Fitness, sondern auch fürs Herz.

Interessierte sind herzlich eingeladen, an dem Outdoor-training teilzunehmen. Das wöchentliche Treffen findet – mit Ausnahme von Feiertagen und bei gefährlichen Wetterlagen – jeden Mittwoch um 10:30 Uhr am neuen Kur- und Heilwaldparkplatz „an der alten Landstraße (L 327)“ statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Training ist kostenfrei; Spenden für den Förderverein werden aber gerne entgegengenommen.

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Lahnstein

Infoveranstaltung zur Zukunft der Kita Kastanienplatz in Lahnstein stieß auf rege Beteiligung

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Foto: Kleusberg Verwaltungs-GmbH
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LAHNSTEIN Die Kindertagesstätte Kastanienplatz steht vor einer großen Herausforderung: Das städtische Gebäude muss abgerissen und neu gebaut werden. Weil die Schäden an der Holzdachkonstruktion schon so groß sind, wird die Kita aus Sicherheitsgründen zeitnah ausgelagert – eine logistische Herausforderung, die jedoch dringend notwendig ist.

Die Sicherheit der Kinder hat oberste Priorität, was sich auch in der langen und gründlichen Prüfung der baulichen Gegebenheiten widerspiegelt. Das Problem besteht seit 2017 und hat sich seitdem verschärft, regelmäßige Inspektionen wurden von einer Fachfirma für Holzbau und einem Fachbüro durchgeführt. Eine Besichtigung im September 2024 hat bestätigt, dass die Konstruktion aktuell stabil ist, jedoch dringender Handlungsbedarf besteht. Eine dauerhafte Sanierung des Bestandsgebäudes wurde nach sorgfältiger Abwägung als nicht wirtschaftlich und nicht nachhaltig beurteilt.

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Uns ist bewusst, wie belastend die Situation für viele Eltern ist“, betonte Oberbürgermeister Lennart Siefert. „Gerade deshalb ist es uns wichtig, umfassend und transparent über die baulichen Mängel und die weiteren Schritte zu informieren.“ Daher lud die Stadtverwaltung Lahnstein kürzlich zu einer Informationsveranstaltung ein, an der rund 80 interessierte Eltern, Erzieher und Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde Oberlahnstein, in deren Trägerschaft die Kita steht, teilnahmen.

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Das Gesamtprojekt Neubau Kita Kastanienplatz wird bis zur Fertigstellung einen Zeitraum von mehreren Jahren in Anspruch nehmen. Die Suche nach einem Ausweichstandort gestaltete sich schwierig, denn der Platzbedarf umfasst sechs Gruppenräume, zwei Schlafräume und zusätzliche Nebenräume für insgesamt 135 Kinder.

Nachdem verschiedene Alternativen geprüft wurden, hat sich eine Containerlösung als die wirtschaftlichste, flexibelste und am schnellsten umsetzbare Option herausgestellt. Andere Möglichkeiten wie eine Modulbauweise mussten aufgrund hoher Kosten und langer Bauzeiten verworfen werden. Zudem war keine der anderen städtischen Liegenschaften für die Kita-Nutzung geeignet, da sie keine kindgerechten Räumlichkeiten boten.

Bei der Suche nach einem geeigneten Standort wurde sorgfältig abgewogen: Der ursprüngliche Spielbereich am Kastanienplatz wurde aufgrund der Platzverhältnisse, der fehlenden Möglichkeit für Baustellenlogistik und der Beeinträchtigung des öffentlichen Spielplatzes als nicht praktikabel eingeschätzt. Auch der Sportplatz am Schulzentrum musste nach eingehender Prüfung durch die Kreisverwaltung und die Schulleitung ausgeschlossen werden. Der Standort in Friedrichssegen hat sich als ideale Lösung herausgestellt. Der dortige Sportplatz bietet ausreichend Platz, eine gute Erreichbarkeit und langfristige Nutzungsmöglichkeiten. Das sah auch der Stadtrat so und beschloss in seiner Sitzung am 19. Dezember 2024, die Container auf dem Sportplatz in Friedrichssegen aufstellen zu lassen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, dem Kita-Träger und der Kita-Leitung wurde der Grundriss der Container geplant, wobei großer Wert auf eine pädagogisch hochwertige Umgebung gelegt wurde. Die Container sollen ab Juli geliefert werden, die Aufstellung und technischen Anschlüsse sind bis November vorgesehen. Der Umzug der Kita in die neuen Container ist für Dezember 2025 geplant.

Die Infoveranstaltung war von einem offenen und konstruktiven Dialog geprägt. Die anwesenden Eltern zeigten sich trotz der bevorstehenden Veränderungen verständnisvoll und begrüßten die transparente Kommunikation. Ein gemeinsames Ziel wurde deutlich: Die Sicherheit und das Wohl der Kinder stehen an erster Stelle. Mit der Containerlösung in Friedrichssegen wurde ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Kita Kastanienplatz und die Schaffung einer stabilen Grundlage für die kommenden Jahre getan (pm Stadt Lahnstein).

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Lahnstein

Ampelanlage für Lahnsteiner Ausweichstraße im Hohenrhein wird in Betrieb genommen

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Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein
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LAHNSTEIN Am Dienstag, 22. April wird die Ampelanlage für die Ausweichstraße im Hohenrhein in Betrieb genommen. Dadurch wird der Verkehr über die Umleitungsstrecke einspurig in eine Richtung geleitet. Ziel ist es, den Verkehrsfluss während der Bauarbeiten zu regeln und gleichzeitig die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. In den kalten Monaten wird der Winterdienst auf der Ausweichstrecke durch die Stadt Lahnstein sichergestellt.

Im Vorfeld der Schaltung fand ein Koordinationstreffen mit Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Freiwilligen Feuerwehr Lahnstein, der Polizeiinspektion Lahnstein, dem Ordnungsamt Lahnstein sowie der ausführenden Baufirma statt. Dabei ging es insbesondere um die Planung und Organisation der Notampelführung, die im Falle eines Rettungs-, Polizei- oder Feuerwehreinsatzes aktiviert wird und eine freie Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge ermöglicht. Während eines Rettungseinsatzes sind die Ampeln für die übrigen Verkehrsteilnehmer auf beiden Seiten der Straße rot.

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Sollte es notwendig sein, dass Einsatzfahrzeuge das Baufeld selbst befahren, wurde mit der Baufirma eine enge Abstimmung vereinbart. Die Baustelle ist kompakt gehalten und wandert abschnittsweise, sodass sie trotz Vollsperrung für Einsatzfahrzeuge zugänglich bleibt.

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Im unmittelbaren Bereich der Ampelanlage gilt künftig Tempo 30 in beide Richtungen, um die Sicherheit zu erhöhen. Für den öffentlichen Nahverkehr wird eine Ersatzbushaltestelle eingerichtet.

Die Stadtverwaltung bittet alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis für mögliche Verzögerungen und dankt für die Rücksichtnahme – insbesondere im Hinblick auf die Sicherstellung von Rettungswegen (pm Stadt Lahnstein).

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