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Gesundheit

Radon – Die unterschätzte Gefahr.

OBERTIEFENBACH Radon Belastungen im Boden? Und das im Rhein-Lahn-Kreis? Genauso ist es. Und diese können Lungenkrebs verursachen Doch was genau ist Radon und wie kann man sich vor den Folgen schützen?

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Der Radonexperte Michael Häuser warnt vor den Gefahren des radioaktiven Gases.
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OBERTIEFENBACH Radon Belastungen im Boden? Und das im Rhein-Lahn-Kreis? Genauso ist es. Und diese können Lungenkrebs verursachen. Doch was genau ist Radon und wie kann man sich vor den Folgen schützen? In einem Interview ging der Radon Beauftragte Michael Häuser aus Obertiefenbach auf die Fragen des BEN Kurier ein.

Guten morgen Herr Häuser. Was genau ist denn dieses Radon? 
Hallo. Zunächst einmal könnte man glauben, das Radon doch etwas positives wäre. Es ist ein Edelgas. Durch den radioaktiven Zerfall von natürlichem, im Erdreich vorkommenden Uran, entsteht dieses radioaktive Edelgas.

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Moment…. Das bedeutet, dass wir alle auf unseren Grundstücken radioaktiv verseucht sind? 
Das ist zu hoch gegriffen. Richtig ist jedoch, dass die Belastungen regional unterschiedlich sind. Radioaktivität wird in Becquerel gemessen. Ein noch akzeptabler Luftwert läge bei rund 10.000 Becquerel. In vereinzelten Orten des Rhein-Lahn-Kreises liegt dieser bei über 40.000 Bq/m³.

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Das hört sich sehr bedenklich an. Wie gefährlich ist denn dieses Radon und wieso hört man davon nichts in der Presse?
Radon wurde bereits 1988 durch die WHO als krebserregend eingestuft. In der Gesellschaft wurde dieses kaum wahrgenommen. Das heimtückische an Radon ist, man sieht, riecht und schmeckt es nicht. Und genau das ist die verheerende Fehleinschätzung. Viele denken, was man nicht sieht, gibt es nicht. Dabei steht heute fest, das rund 5 Prozent aller Todesfälle durch Lungenkrebs auf dieses Radon zurückzuführen sind. Somit ist Radon nach dem Rauchen die Todesursache Nummer Eins beim Lungenkrebs. Es gibt genügend Gesetze doch es fehlt an der Umsetzung.  Das Bundesamt für Strahlenschutz gab 2017 eine Einschätzung auf die Ortschaften ab und diese waren teilweise verheerend.

Wieso ist dieses Thema erst heute auf der Agenda?
Die Erkenntnisse entwickeln sich ständig weiter. Dieser natürliche Zerfall von Uran zum Radongas ist ein ständiger Prozess. Nur waren wir uns der Folgen lange Zeit nicht bewusst. Im Mittelalter werden Leute daran gestorben sein und natürlich früher. Einzig im Bergbau erkannte man die Folgen des Edelgases. Dort wurden Experten eingesetzt und es kam zu kontinuierlichen Messungen im Tagebau.

Wie reagiert die Bundesregierung auf diesen Umstand?
Seit vergangenen Jahr wurden Experten zu Radonfachpersonen ausgebildet. Leider ist die Anzahl der benötigten Spezialisten viel zu gering. Da gibt es Nachholbedarf. Zwar werden zwischenzeitlich Radonvorsorgegebiete ausgewiesen. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz soll bis Ende 2020 eine flächendeckende Karte ausgewiesen sein. Bisher ist diese noch lückenhaft.

Wie kann man sich vor diesen Radonbelastungen schützen? 
Hier geht es in erster Linie darum den Wohnraum zu sichern. Dort halten wir uns zu einem Großteil im Leben auf. Und da kann einiges verbessert werden. Besonders in Wohngebäuden sowie Arbeitsbereichen sollten Messungen durchgeführt werden. Festzustellen ist, zu welchen Zeitpunkten die Radonbelastungen auftreten denn diese können sehr unterschiedlich sein. Auch Temperaturschwankungen und Jahreszeiten sind ein Indikator. In den Sommermonaten von Juni bis August sind die Belastungen deutlich geringen wie im Herbst. In den Wintermonaten steigen diese erheblich an.

Und wie kann man sich konkret schützen?
Es fängt bereits bei einem Neubaugebiet an. Werden diese ausgewiesen sollte eine Messung erfolgen. Am Besten wäre sogar der konkrete Bauplatz. Schon zehn Meter weiter kann die Radonbelastung eine völlig andere sein. Und natürlich sind Maßnahmen möglich. Eine Erdbelastung ist nicht zu ändern aber die Errichtung der Wohngebäude. Spezialfolien unter der Bodenplatte oder Drainagen können die Belastung deutlich verringern. Welche Maßnahmen sinnvoll sind hängt von der Bauweise und Strahlenbelastung ab.

Und was ist mit bestehenden Häusern? 
Auch dort ist mit verhältnismäßig wenig Aufwand viel zu erreichen. In jedem Fall ist es immer eine Einzelbegutachtung die darüber entscheidet welche Vorgehensweise sinnvoll ist.

Diese Messungen und Beratungen werden von Radonfachpersonen durchgeführt?
Genauso ist es. Wir kommen zu den Bauherren oder Grundstücks – bzw. Hausbesitzern heraus und messen die Belastungen. Wir schauen auf die Eindringpfade des Radongases ins Haus.   Im weiteren Vorgehen besprechen wir die möglichen Optionen. Wir können nur beraten und stehen mit Hilfe zur Seite. Was wir nicht machen ist die Arbeiten auszuführen. Das obliegt den Hausbesitzern.

Ist diese Messung bzw. Beratung kostenfrei?
Leider nein. Auch die Radon Experten würden es gerne sehen wenn der Staat dieses ähnlich wie bei Schornsteinfegern implementieren würde doch soweit sind wir leider noch nicht. Dahingehend ist die Bundesregierung gefordert.  Einerseits sieht der Gesetzgeber die Dringlichkeit in der Sache und andererseits lässt er die Hausbesitzer die Kosten tragen. Ein Widerspruch der verbesserungswürdig ist.

Der Radonexperte Michael Häuser berät Hausbesitzer. Radon ist nach dem Rauchen, Verursacher No. 1 für Lungenkrebs.

 

Welche Kosten kommen auf die Hausbesitzer zu?
Das kommt auf den Umfang der Untersuchung an. Diese sind aber keineswegs hoch und im Vorfeld kalkulierbar.

Können sich Interessierte direkt an Sie wenden?
Natürlich. Dafür bin ich ja da. Entweder nimmt man Kontakt über unsere Webseite auf (radonauskunft.de) oder telefonisch unter 0151-222 983 53

Lieber Herr Häuser. Ich bedanke mich für dieses spannende Interview.
Gerne.

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Gesundheit

Nastätter Paulinenstift hat ein neues Angebot für Herzpatienten

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NASTÄTTEN Wer Herzprobleme hat, kann ab sofort im Paulinenstift wie in einer Facharztpraxis behandeln werden. Möglich macht dies eine sogenan­nte Ermächti­gungsambulanz für Kardiologie, die Dr. med. Hanno Wilhelm Verheggen besitzt. Der Facharzt für Innere Medizin ist Leitender Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin am Paulinenstift und bietet in der Ambulanz ein umfassendes Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leis­tungen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Beispiele sind: Ultraschall­untersuchung an Herz oder Halsschlagader, Belastungs-EKG, die Prüfung von Herzschrittmachern, Defibrillatoren und CRT-Systemen oder die Elektrische Kardioversion bei Vorhofflimmern. Die Expertise von Dr. med. Hanno Verheggen reicht bis hin zur Implantation von Kammerschritt­machern. Herzkatheteruntersuchungen werden in Verbindung mit dem Ev. Stift St. Martin in Koblenz angeboten.

Ermächtigungsambulanz in der Kardiologie ermöglicht direkte Behandlung

Die Ambulanz steht allen Kassen- und Privatpatienten täglich von 10 bis 14 Uhr zur Verfügung. Benötigt wird eine Überweisung vom Hausarzt. Falls vorhanden, sollten relevante Unterlagen sowie ein aktueller Medika­men­tenplan mitgebracht werden. Eine Anmeldung ist über die Online-Terminierung auf der Homepage möglich.

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Die Ambulanz arbeitet auch eng mit allen niedergelassenen Ärzten der Region zusammen. Ein besonderer Vorteil ist die Verzahnung mit dem Krankenhaus. Dies ermöglicht die schnelle stationäre Aufnahme von Schwerstkranken sowie die Durchführung spezieller Leistungen wie elektrische Kardioversion oder Schrittmacher-Implantationen“, erläutert Dr. med. Hanno Wilhelm Verheggen. Die neue Ermächtigungsambulanz im Paulinenstift stellt eine wichtige Ergänzung zur kardiologischen Versorgung in der Region dar und bietet Patienten mit Herzproblemen eine fachärzt­liche Behandlung auf hohem Niveau.

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Gesundheit

Dr. Esther Jacobi wird neue Chefärztin und ärztliche Direktorin in den Psychiatrien in Lahnstein und Saffig

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Foto: BEN Kurier
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LAHNSTEIN Zum 1. Juli 2025 übernimmt Dr. Esther Jacobi die Position der Ärztlichen Direktorin und Chefärztin der psychiatrischen Fachkliniken in Saffig und Lahnstein. Dr. Jacobi bringt langjährige Erfahrung in der psychiatrischen Versorgung mit. Bereits in der Vergangenheit war sie mehrere Jahre als Oberärztin in der Fachklinik der Barmherzigen Brüder in Saffig tätig. Zuletzt leitete sie als Chefärztin die psychiatrischen Abteilungen in der Kliniken Marienhaus in Neuwied und Waldbreitbach.

»Mit Dr. Jacobi gewinnen wir eine fachlich versierte und menschlich sehr geschätzte Führungspersönlichkeit für unsere psychiatrischen Fachkliniken. Ihre Rückkehr erfüllt uns mit großer Freude, und wir sind überzeugt, dass sie den eingeschlagenen Weg mit Kompetenz, Empathie und Weitblick fortsetzen wird«, betonen Frank Mertes und Jérôme Korn-Fourcade, Regionalleiter der BBT-Region Koblenz-Saffig.

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Dr. Jacobi tritt die Nachfolge von Privatdozent Dr. Arian Mobascher an, der die BBT-Gruppe zum 30. Juni 2025 verlassen wird, um sich neuen beruflichen Aufgaben zu widmen. PD Dr. Mobascher war viele Jahre am Standort St. Elisabeth Lahnstein tätig und war zuletzt als Ärztlicher Direktor und Chefarzt der psychiatrischen Fachkliniken in Saffig und Lahnstein zuständig.

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»Wir danken PD Dr. Mobascher für seinen engagierten und insbesondere am St. Elisabeth Lahnstein, langjährigen Einsatz. Für seinen weiteren Weg wünschen wir ihm alles Gute und Gottes Segen«, so die Regionalleiter weiter.

Die Fachklinik der Barmherzigen Brüder Saffig und die Fachklinik St. Elisabeth Lahnstein stellen insgesamt 125 stationäre und 35 tagesklinische Plätze zur psychiatrischen Versorgung der Menschen im nördlichen Rheinland-Pfalz. Die BBT-Gruppe ist mit rund 100 Einrichtungen, über 16.000 Mitarbeitenden und ca. 900 Auszubildenden einer der großen christlichen Träger von Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen in Deutschland. Zur BBT-Region Koblenz-Saffig gehören das Katholische Klinikum Koblenz – Montabaur, die Barmherzigen Brüder Saffig und das St. Elisabeth Lahnstein mit insgesamt rund 3.500 Mitarbeitenden.

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Gesundheit

Carina Ecker übernimmt Leitung des Sozialdienstes der Fachkliniken in Lahnstein und Saffig

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LAHNSTEIN Der Sozialdienst in den psychiatrischen Abteilungen des St. Elisabeth Lahnstein und der Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Saffig hat mit Carina Ecker eine neue gemeinsame Leitung. Nach ihrem Studium in den Bereichen Pädagogik und Erziehungswissenschaften arbeitete sie zunächst im Bildungsbereich als Trainerin und Jobcoach. Seit 2021 ist Ecker im Sozialdienst der psychiatrischen Abteilung des St. Elisabeth Lahnstein tätig. Der Sozialdienst begleitet und berät Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige, insbesondere in akuten Krisensituationen. Zu den Aufgaben gehören die Sicherung sozialer Stabilität, die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe und das Entlassmanagement.

Carina Ecker freut sich in ihrer neuen Position auf die Herausforderung, eine standortübergreifende Steuerung und Koordination des Teams zu gewährleisten. Ihr Ziel ist es, durch transparente Kommunikation und einheitliche Konzepte die Qualität der Arbeit zu sichern und weiter voran zu bringen. Durch regelmäßige Teamsitzungen und die Einführung gemeinsamer Standards möchte sie die Vernetzung beider Standorte zukünftig noch stärker fördern. „Mit ihrer fundierten Erfahrung und ihrem Engagement wird Frau Ecker wesentlich dazu beitragen, unsere Zusammenarbeit weiter zu stärken und die anstehenden Aufgaben erfolgreich umzusetzen“, zeigt sich Erik Hau, Direktor Unternehmenskultur, überzeugt.

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Die Fachkliniken in Saffig und Lahnstein sind Teil der BBT-Region Koblenz-Saffig und bilden mit 125 stationären und 35 tagesklinischen Plätzen ein gemeinsames, psychiatrisch-psychotherapeutisches Behandlungsangebot. Weitere Informationen finden sich unter www.bb-saffig.de bzw. unter www.st-elisabeth-lahnstein.de.

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