VG Diez
Gemeinsam zusammen aus Diez: Stille Stunde gewinnt den Social Design Award des Spiegels

DIEZ Der örtliche Verein „gemeinsam zusammen e.V.“ wurde vom Spiegel mit dem ersten Platz des Social Design Awards ausgezeichnet, wobei insgesamt 24% der Stimmen ihrem aktuellen Projekt „Stille Stunde“ gewidmet wurden. Die Vorsitzende Anne Olschewski und ihr Projektteam zeigen sich begeistert über diese besondere Würdigung in Hamburg.
Das Projekt begann als Initiative, eine Kampagne zu starten, um Unternehmen dazu zu bewegen, für eine bestimmte Zeit reizarme Umgebungen zu schaffen. Doch schon bald wurde klar, dass hier mehr im Spiel ist als nur eine kurzfristige Aktion. „Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen werden in Bezug auf Inklusion oft vernachlässigt. Das Besondere daran ist, dass dies meist nicht auf Ignoranz zurückzuführen ist, sondern auf eine weit verbreitete Unwissenheit in der Gesellschaft, der Politik und sogar im medizinischen Bereich“, erklärt Olschewski.
Daher startet das Projekt nun einen deutschlandweiten Appell an jeden Landkreis, die Besonderheiten von Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen anzuerkennen und zu berücksichtigen. Hierfür wurden Listen und Impulse mit sensorischen Barrieren gemeinsam mit Betroffenen entwickelt. „Wir haben uns tatsächlich als Ziel gesetzt, einen gesellschaftlichen Wandel und eine Erweiterung der Definition von Inklusion und Barrieren herbeizuführen“, erklärt Olschewski. Politiker haben bereits positive Rückmeldungen gegeben und signalisieren, dass sie dieses Anliegen in Ausschüssen und Gremien vorantreiben möchten. „Wir waren entsetzt, als wir verstanden haben, dass die Lebenserwartung von Autisten um ca. 16 Jahre reduziert ist und das dies häufig an den Umständen und nicht an der Behinderung liegt. Daher geht es nicht nur darum, dass Licht zu dimmen, sondern den Menschen zu helfen, einen Platz in der Gesellschaft zu finden“, berichtet Kristina Schmalz von gemeinsam zusammen e.V.
Das zentrale Thema des Projekts ist neben der Aufklärung und Sensibilisierung auch die Hervorhebung kaum bekannter Tatsachen. Kaum jemand ist sich bewusst darüber, dass eine Fachkraft für Autismus bei der Lebenshilfe mit ihren Klienten teilweise jahrelang übt, nur um ein einfaches Bällchen Eis zu bestellen. Kinder werden in der Schule oft als Zappelphilippe bezeichnet, obwohl die kognitive Verarbeitungsmenge ihres Gehirns einem Hochleistungssportler gleicht. Oftmals reißen sich Menschen in der Öffentlichkeit zusammen und passen sich an, ein Phänomen, das als Maskierung bezeichnet wird. Allerdings erfordert diese Form der Bewältigung enorm viel Kraft, und besonders bei Kindern kommt es häufig zu Zusammenbrüchen, sobald sie zu Hause sind.
Die Stigmatisierung der betroffenen Menschen führt zu einer Art Kompensationsmechanismus, welcher wiederum neue Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzustände begünstigen kann. Zusätzlich ist es wenig bekannt, dass Diagnosen im Bereich neurodivergenter Erkrankungen oft auf maskuline Stereotypen ausgerichtet sind. Frauen erleben nicht selten Fehldiagnosen und werden jahrelang aufgrund dieser irreführenden Diagnosen behandelt. Oftmals erhalten sie erst dann die richtige Diagnose, wenn sie bereits am Ende ihrer Kräfte sind.
Wer ist betroffen? Menschen mit ADHS, im Autismus-Spektrum, aber auch mit MS, Depressionen, Longcovid, Migräne und vielen anderen Beeinträchtigungen sind besonders anfällig. Eine Reizüberflutung kann bis zu einem „Meltdown oder Shutdown“, einem körperlichen Zusammenbruch, führen. Das Projekt identifiziert fünf Schlüsselbereiche für gesellschaftliche Veränderungen und den Abbau von sensorischen Barrieren:
- Politik: Politische Instanzen können auf unterschiedlichen Ebenen als Multiplikatoren, als Entscheider vor allem auch bei Anträgen sowie bei tatsächlichen Maßnahmen im öffentlichen Raum Veränderungen bewirken.
- Aufklärung: Unternehmen, Behörden und Multiplikatoren sollen sich aktiv für die Beseitigung von Diskriminierung und Ausgrenzung einsetzen. Der Begriff „Ableismus“ wird hier nicht nur auf Behindertenfeindlichkeit beschränkt verstanden, sondern auch als alltägliche Übergriffe, die gut gemeint erscheinen. Verbale Übergriffe können zu einem verminderten Selbstwertgefühl bei Menschen im Autismus-Spektrum führen. Öffentliche Institutionen und Plätze müssen zukünftig auch sensorische Barrieren berücksichtigen.
- Schule/Kindergarten: Pädagogen und Lehrkräfte benötigen Unterstützung, insbesondere angesichts der Tatsache, dass 20% der Betroffenen neurodivergent sind. Frühzeitige Aufklärung für Verantwortliche, Schüler und Kindergartenkinder ist entscheidend. Sensibilisierung für Vielfalt und Aufklärung sollten von Anfang an eine Rolle spielen.
- Wirtschaft: In der Wirtschaft geht es zum einen um Teilhabe und den Handel als Multiplikator für den Abbau sensorischer Barrieren. Die Registrierung bei www.stille-stunde.com und die Beteiligung vieler Geschäfte setzen ein inklusives Zeichen. Eine Sensibilisierung bei Entscheidern sowie die Anpassung der Arbeitsplatzbedingungen zum anderen können die Zusammenarbeit verbessern.
- Gesundheit: Das Gesundheitssystem stellt eine besondere Herausforderung dar, da viele Ärzte und Psychologen nicht ausreichend über Autismus informiert sind. Therapieplätze sind knapp und mit langen Wartelisten verbunden. In einer Krise stoßen psychiatrische Krankenhäuser an ihre Grenzen, da sie gruppenbasiert sind.
Es ist wichtig, diese Themen anzugehen, da viele Betroffene mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind. „Die Gesellschaft muss sich bewusst machen, dass diese Menschen wertvoll und gut sind, wie sie sind. Wenn wir dies akzeptieren und ein bisschen weniger bewerten, haben wir schon einen großen Schritt geschafft.“ So Olschewski.
VG Diez
Sperrung der Unterstraße in Diez: Historische Mauer eingestürzt

DIEZ Bei den aktuellen Baggerarbeiten an der Aar ist ein Teil der historischen Mauer entlang der Unterstraße eingestürzt. Das dahinterliegende Erdreich ist teilweise nachgerutscht. Nach einer Begutachtung durch einen Statiker am heutigen Morgen wurde dringend empfohlen, die Unterstraße umgehend für jeglichen Fahrzeugverkehr zu sperren. Es besteht die Gefahr, dass sich der Untergrund weiter absenkt.
Die Zufahrt auf die Parkplätze am Ernst-Scheuern-Platz bleibt weiterhin möglich. Die Einbahnstraßenregelung in der Unterstraße wird aufgehoben, die Zufahrt erfolgt ab sofort nur noch über die Schaumburger Straße. Zudem wird in der Unterstraße wegen des Gegenverkehrs ein Haltverbot angeordnet. Die Sperrung wird voraussichtlich mehrere Monate andauern, da zunächst Maßnahmen zur Sicherung und Sanierung getroffen werden müssen. Die Baustellenbeschilderung
wird kurzfristig durch den städtischen Bauhof installiert.
Auch für Fußgänger wird die Unterstraße gesperrt werden, sobald die Volksbank Diez in der kommenden Woche mit dem nächsten Abschnitt ihrer Gebäudesanierung beginnt und schweres Gerät einsetzt. Ein Teil der städtischen Parkplätze in der Unterstraße muss gesperrt werden, um die Baustelleneinrichtung zu ermöglichen. Die Verbandsgemeinde Diez bittet alle Verkehrsteilnehmenden um Verständnis und besondere Vorsicht.
VG Bad Ems-Nassau
Tanz, Feuer und Feierlaune: So lebt der Rhein-Lahn-Kreis den 1. Mai!

RHEIN-LAHN Wenn der Wonnemonat Mai an die Tür klopft, steht der Rhein-Lahn-Kreis nicht still – er tanzt, lacht und feiert! Traditionen, Musik, Gemeinschaft und jede Menge gute Laune bestimmten auch in diesem Jahr wieder das Geschehen rund um den 1. Mai. Und wie!
Los ging es am Abend des 30. April mit dem traditionellen Tanz in den Mai. Am Nastätter Bürgerhaus bebte der Boden, als mehrere hundert Feierfreudige zu den mitreißenden Klängen der Band Carpones das Tanzbein schwangen. Die Musiker verstanden es meisterhaft, mit echten Gassenhauern die Menge in Bewegung zu bringen – Stimmung pur!
Kaum hatten sich die Tanzschuhe ein wenig abgekühlt, ging es am Maifeiertag in den Gemeinden weiter. In Oelsberg loderten die Flammen des Maifeuers und erinnerten dabei nicht nur an die nahende warme Jahreszeit, sondern auch ein wenig an die Mystik der Walpurgisnacht. Bei Wein, Bratwurst, Musik und bester Laune wurde die Nacht zum Erlebnis.
Becheln, mitten in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau, zeigte, wie Dorfleben richtig geht: Der Marktplatz wurde zur Partyzone, Livemusik sorgte für ausgelassene Stimmung, und die Bechelner feierten den Mai mit einem Strahlen im Gesicht und einem kühlen Getränk in der Hand. Etwas gemütlicher, aber nicht weniger herzlich wurde es in Hirschberg in der Verbandsgemeinde Diez. Dort lud Thomas Gerheim wie jedes Jahr an die Grillhütte zum Maifest – mit Schlagermusik, zünftigem Bier und jeder Menge Schunkel-Atmosphäre. Für Wanderer ein Muss und für alle ein Höhepunkt des Tages.
Und auch in Dornholzhausen hieß es wieder: Halt machen bei den Feuerwehrleuten! Die „berüchtigte“ Raststation der Holleser war ein Magnet für Familien mit Bollerwagen. Bei fairen Preisen, Musik und geselligem Miteinander wurde hier der Geist des 1. Mai in vollen Zügen genossen.
Der Rhein-Lahn-Kreis hat einmal mehr bewiesen, wie schön Tradition, Gemeinschaft und Lebensfreude miteinander verschmelzen können. Der 1. Mai war ein Fest – für alle Sinne, für Jung und Alt, für die Seele. Und eines ist sicher: Nach dem Fest ist vor dem Fest. Der nächste Mai kann kommen!
Politik
Grüne im Rhein-Lahn-Kreis: Annemarie Imgrund tritt zur Landtagswahl an

NASSAU Annemarie Imgrund ist die Grüne Wahlkreiskandidatin für die kommende Landtagswahl. Sie erhielt die Zustimmung aller Anwesenden. Bei der Wahlversammlung im Nassauer Ratssaal führte die Grüne Landesvorsitzende Natalie Cramme-Hill die versammelten Mitglieder souverän durch den Wahlprozess. Der Wahlkreis 7 umfasst mit den Verbandsgemeinden Diez, Aar-Einrich, Bad Ems/Nassau und Nastätten den überwiegenden, östlichen Teil des Rhein-Lahnkreises. Unser Bad Emser Landtagsabgeordneter Josef Winkler kandidierte als Ersatzkandidat und wurde ebenfalls mit großer Mehrheit gewählt. Die Versammlung gratulierte den beiden Nominierten und wünschte ihnen viel Erfolg für die herausfordernde Aufgabe.
Annemarie Imgrund, die erst vor Kurzem den Grünen beigetreten ist, hat bereits aktiv im Bundestagswahlkampf mitgewirkt. In ihrer Bewerbungsrede erklärte sie: „Ich bin 37, selbstständige Autorin und Content Creatorin. Auf Instagram teile ich, wie ich Reisen und Nachhaltigkeit im Alltag vereine. In einem eigens gegründeten Verein kämpfe ich gemeinsam mit anderen gegen Lebensmittelverschwendung. Für mich ist die Klimakrise kein Randthema, sondern betrifft alle Bereiche – soziale Gerechtigkeit, Wirtschaft und Bildung. Ich setze mich für eine mutige und entschieden demokratische Politik ein, die vorangeht.“
Josef Winkler, der jetzt für 2026 nominierte B-Kandidat und seit 2021 Landtagsabgeordnete der Grünen begrüßte es, dass mit Annemarie Imgrund eine engagierte junge Frau als Direktkandidatin zur Verfügung steht. „Der neu zugeschnittene Wahlkreis bietet die perfekte Gelegenheit, ein neues Gesicht zu präsentieren“, so Winkler. „Wir ergänzen uns inhaltlich gut und streben beide einen Platz auf der Landesliste an, um unsere Region weiterhin sichtbar zu vertreten.“
Die Grünen im Wahlkreis 7 blicken nun erwartungsvoll auf die am 10. und 11. Mai stattfindende Landesdelegiertenversammlung, bei der die Landesliste beschlossen wird. Die Vorstandssprecher Yannik Maaß und Jutta Niel betonen: „Mit diesen beiden Kandidaten setzen wir auf Erfahrung und neuen Schwung, auf Klimaschutz, Vielfalt, sowie den Kampf für gelebte Demokratie und soziale Gerechtigkeit als unsere Schwerpunkte im kommenden Wahlkampf.“
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