Koblenz
Meilenstein für den Koblenzer Radverkehr: Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof eröffnet
Weit über 200 sichere Abstellmöglichkeiten bietet das neue Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof für Nutzerinnen und Nutzer. Foto: Stadt Koblenz/Andreas Egenolf
KOBLENZ Es ist ein Projekt, welches langfristig die Fahrradinfrastruktur in Koblenz stärken soll – das neue Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof. Nach rund sechs Monaten Bauzeit konnten Oberbürgermeister David Langner, Baudezernent Bert Flöck und das Radverkehrsteam der Stadt Koblenz rund um den Radverkehrsbeauftragten Tobias Weiß-Bollin nunmehr das Projekt der Öffentlichkeit übergeben.
Am Bahnhofsplatz, zwischen der Landesbibliothek und dem Haupteingang des Hauptbahnhofs, können Fahrradbegeisterte ab sofort ihre Räder sicher abstellen. Insgesamt stehen 150 Stellplätze im Doppelstocksystem, 52 Einzelstellplätze und 18 Stellplätze für Sonderfahrräder zur Verfügung. Für kleinere Reparaturen steht außerdem eine Station mit Werkzeug bereit. In naher Zukunft soll das Parkhaus auch mit E-Ladefunktionen ausgestattet werden, sodass E-Bikes auch vor Ort aufgeladen werden können. Zudem soll in den Schließfächern auch die Lademöglichkeit ergänzt werden. Für Oberbürgermeister David Langner bietet die neue Einrichtung am Hauptbahnhof einen Mehrwert für alle Radbegeisterten: „Das Fahrradparkhaus ist eine tolle Errungenschaft, da es eine sichere Abstellmöglichkeit für die Fahrräder bietet und die Attraktivität des Themas Fahrrad in Koblenz weiter steigert.“

Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (links) und Baudezernent Bert Flöck (rechts) freuten sich, dass das neue Fahrradparkhaus am Koblenzer Hauptbahnhof ab sofort von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. Foto: Stadt Koblenz/Andreas Egenolf
Ende September 2022 startete der Umbau der ehemaligen Postbankfiliale, in den insgesamt rund 630.000 Euro vonseiten der Stadt Koblenz investiert wurden. Dabei konnte die Rhein-Mosel-Stadt auf Fördermittel des Bundes aus dem „Sonderprogramm Stadt und Land“ in Höhe von 430.000 Euro zurückgreifen. Baudezernent Bert Flöck sagte bei der Eröffnung: „Wir setzten mit der Eröffnung des Fahrradparkhauses einen weiteren Schritt in die richtige Richtung und unterstützen den Radverkehr in Koblenz. Schließlich zählt der Bau laut Verkehrsentwicklungsplan zu einer der wichtigsten Fördermaßnahmen des städtischen Radverkehrs.“

Weit über 200 sichere Abstellmöglichkeiten bietet das neue Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof für Nutzerinnen und Nutzer. Foto: Stadt Koblenz/Andreas Egenolf
Der städtische Radverkehrsbeauftragte Tobias Weiß-Bollin nutzte die Gelegenheit, um sich bei den beteiligten Ämtern und Firmen für die schnelle und sehr gute Arbeit zu bedanken. Gleichzeitig hoffte er, dass die Kombination aus sicheren Abstellmöglichkeiten, Schließfächern und einer attraktiven Preisgestaltung von den Radbegeisterten angenommen wird.
Wer nun zukünftig sein Fahrrad im dafür vorgesehenen Parkhaus rund um die Uhr abstellen möchte, kann sich online einen Platz unter www.koblenz.de/fahrradparkhaus reservieren. Interessierte können sich hier zwischen einem Tages-, Monats- oder Jahresticket entscheiden. Um in das Fahrradparkhaus zu gelangen, erhalten sie im Anschluss einen Zugangscode, der den Zugang zum videogesicherten Fahrradparkhaus ermöglicht.

Auch eine Fahrradreparaturstation, die hier von Ralph Emmerich vom Radverkehrsteam der Stadt Koblenz genutzt wird, gehört zur Einrichtung des neuen Fahrradparkhauses am Hauptbahnhof. Foto: Stadt Koblenz/Andreas Egenolf
„Mit dem neuen Fahrradparkhaus verdeutlichen wir, dass unsere Nominierung beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club beim Fahrradklima-Test 2022 in der Kategorie ,Aufholer‘ gerechtfertigt ist. Wir dürfen uns allerdings auf dieser Nominierung nicht ausruhen und müssen unsere Bemühungen rund um das Thema Radverkehr weiter vorantreiben“, erklärte Oberbürgermeister David Langner bei der Vorstellung des neuen Fahrradparkhauses.
Koblenz
100 Jahre Weindorf in Koblenz
KOBLENZ 1925 war Koblenz einer der Austragungsorte der „Jahrtausend-Feier der Rheinlande“. Nach dem verlorenen Weltkrieg und noch unter französischer Besatzung sollten patriotisch motivierte Feierlichkeiten die Zugehörigkeit des Rheinlands zum Deutschen Reich demonstrieren. In Koblenz widmete man diesen Anlass dem Wein und damit einem wichtigen Wirtschaftszweig der Stadt. Die „Reichsausstellung Deutscher Wein“ öffnete vor 100 Jahren, am 8. August 1925, ihre Tore.
2025 bot das Jubiläum den Anlass, die Geschichte des zur Reichsausstellung gehörigen Weindorfs aus architekturhistorischer Sicht zu beleuchten. Der Architekt und Historiker Prof. Dr. Andreas Buss konzipierte unter Mitwirkung von Studierenden der Hochschule Koblenz eine Ausstellung, die seit dem 13. November 2025 in Sichtweite des Traubenträgerbrunnens gezeigt wird. Entstanden ist diese Ausstellung in Kooperation mit Touristik Koblenz.
Das Ausstellungsgelände reichte 1925 von der alten städtischen Festhalle beim Mainzer Tor, die in der Nachkriegszeit abgerissen wurde, bis hinunter zum Rheinufer bei der Pfaffendorfer Brücke. Weitgehend vergessen ist die eigens errichtete Rheinhalle, die in der Ausstellung als Rekonstruktion wiederauflebt. Der bekannte Traubenträgerbrunnen stand einst in ihrem Vorhof. Er blieb als einziges authentisches Artefakt der Vorkriegszeit erhalten, wenn auch nicht an seinem ursprünglichen Platz. Das Weindorf versammelte stilisierte Fachwerkhäuser, die die deutschen Weinbauregionen vertraten und in deren Trinkstuben über tausend Weine aus den Gebieten der Mosel, des Rheingaus, Bayerns, Baden und Württembergs und aus Rheinhessen kredenzt wurden. Die folkloristische Architektur trug dazu bei, dass sich das Weindorf in der Weimarer Zeit als Vergnügungsstätte und Touristenattraktion etablierte und von den Nationalsozialisten übernommen wurde. Durch die Luftangriffe auf Koblenz wurde das Weindorf völlig zerstört. Bereits 1951 wurde es jedoch wiederaufgebaut und erhielt sogar einen Weinberg, aufgeschüttet aus Trümmern. An- und Erweiterungsbauten zum Weindorf haben dessen Erscheinungsbild seither verändert.
Die Geschichte des Weindorfs wird mittels Ausstellungstafeln in der Rheinanlage erzählt. Sie leuchten in weinrot und blau und orientieren sich damit an einem Plakat, dass der Koblenzer Künstler Heinrich Zernack 1925 für die Reichsausstellung Deutscher Wein geschaffen hatte. (pm Koblenz-Touristik)
Koblenz
Mit MAMPF auf der Straße unterwegs: Eine warme Mahlzeit für Koblenzer Obdachlose
KOBLENZ Der Wind pfeift über den Vorplatz des Mampf in Koblenz-Lützel, kalt genug, dass die Finger schnell steif werden. Vor dem Eingang steht ein Bollerwagen, vollgepackt mit einer großen Kiste Suppe, zwei dampfenden Kaffeekannen und mehreren Thermobehältern. Wolfgang Braun, Geschäftsführer der Schachtel e. V., zieht die Jacke enger und sagt mit einem kurzen Blick in die Runde: »Heute wird’s wichtig. Das ist der erste richtig kalte Tag. Die Leute warten schon.«
Samstagmittag in Koblenz. Während in der Innenstadt Einkaufstüten rascheln, beginnt für die Ehrenamtlichen vom MAMPF ihr wöchentlicher Weg zu denen, die kaum jemand wahrnimmt. Wir vom BEN Kurier begleiten sie auf dieser Tour: auf der Straße, dorthin, wo die Menschen wirklich sind.
Der Bollerwagen rollt – vom Hinterhof in die Stadt
»30 Liter Suppe haben wir heute dabei«, sagt Braun und hebt den Deckel einer großen Edelstahltonne. Ein kräftiger Duft steigt hoch – Eintopf, so wie er seit über fünfzehn Jahren jeden Samstag von der Klinik Lahnhöhe gespendet wird. »Und zwei große Kannen Kaffee. Warm. Das braucht man heute.«
Neben ihm stehen Laura und Jasmin, beide Erzieherinnen, beide ehrenamtlich dabei. »Ich wollte meiner Freizeit einfach mehr Sinn geben«, erzählt Laura, während sie die Pappbecher zurechtrückt. „Und hier passiert das. Jede Woche andere Gespräche, andere Menschen, andere Geschichten.“
Die Räder des Bollerwagens knacken über das Kopfsteinpflaster. Vorneweg geht Udo Kalt, einer der erfahrensten Helfer. Er schaut immer ein paar Meter voraus, damit niemand überrascht wird. »Da vorne sitzt einer«, ruft er leise zurück.
Bahnhof Koblenz – wo viele bleiben, weil sie keinen Platz haben
Auf der großen Freifläche vor dem Hauptbahnhof sitzen drei Männer. Zwei rauchen, einer hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Als der Bollerwagen näherkommt, heben sie die Köpfe.
»Na, da seid ihr ja!«, ruft einer sofort und versucht sich aufzurichten. Wolfgang kniet sich hin, öffnet die Suppenkelle. »Jungs, heute ist’s warm. Passt auf die Finger auf.«
Während er schöpft, sagt einer der Männer leise: »Mampf ist das Beste, was mir die Woche passiert. Im Übernachtungsheim könntest du ja schlafen, aber das Ding ist voll. Alles voll. Und sonst? Bleibt die Straße.« Sein Blick geht kurz hoch. Kein Klageton, eher nüchterne Feststellung.
»Das kann jedem passieren« – ein Satz, den man erst versteht, wenn man ihn hört
Während die Männer essen, stellt sich Udo Kalt zu uns und sagt den Satz, der in dieser Kälte noch länger nachhallt: »Die Leute denken, das sind alles Alkoholiker oder Drogenabhängige. Aber das stimmt so nicht. Das kann jedem passieren. Von heute auf morgen. Da ist keiner vor gewappnet.« Er sagt das nicht als Schutzbehauptung. Er sagt es aus Erfahrung. Wer mit MAMPF unterwegs ist, sieht das sofort: Manche sind seit Jahren draußen, manche nur seit kurzem, manche fallen raus – aus Wohnungen, Beziehungen, Leben.
Weiter Richtung Löhrstraße – ein kurzer Moment Wärme
»Noch jemand hier?«, fragt Laura, bevor sie mit der Kanne in der Hand vorsichtig um eine Ecke biegt. Ihre Stimme ist sanft, aber trittsicher. Ein junger Mann sitzt auf einer Treppe, die Knie angezogen, dünne Jacke, die Hände tief in den Ärmeln versteckt. »Willst du was Warmes?«, fragt sie. Er nickt kaum sichtbar. Während sie ihm den Becher gibt, flüstert er: »Danke.« Einfach nur… danke. Solche Sätze fallen oft auf der Tour. Kurz, leise, aber schwer.
An der Herz-Jesu-Kirche – wo viele warten, ohne zu sagen, dass sie warten
An der Herz-Jesu-Kirche stehen bereits mehrere Menschen, als wir mit dem Bollerwagen einbiegen. Manche sind still, manche kommen sofort näher, als der Duft des Eintopfs über die Straße zieht.
»Das ist für mich der wichtigste Termin in der Woche«, sagt eine Frau und lächelt kurz. „Wenn Silas da ist, dann fühlt sich das an… als wäre wenigstens einer froh, dass ich da bin.“ Worte, die nachdenklich stimmen. Silas ist ein Hund aus dem Tierheim, der immer wieder zusammen mit der Tafel für Tiere mit auf die Tour geht. Und wenn er auftaucht, verändert sich die Stimmung sofort. „Die freuen sich immer, wenn Silas dabei ist„, sagt Michael Hahn von der Andernacher Tafel für Tiere. »Wir geben hier Essen, Lebensmittel, Hygienezeug, Kleidung aus, aber genauso wichtig ist das Menschliche: ein bisschen Nähe, ein Gespräch, ein Moment Wärme.«
Letzte Station: Zurück am Bahnhof – fast alles ist weg
Als wir den Bahnhof erreichen, ist der Eintopf fast leer. »Zwei, drei Becher habe ich vielleicht noch«, sagt Wolfgang und schwenkt die Kelle. »Kaffee ist auch fast durch.« Die Kälte zieht inzwischen in die Schuhe. Für die Menschen auf der Straße ist das Alltag. Für die Helfer ist es ein wöchentlicher Kampf gegen das Vergessenwerden.
Worum es hier wirklich geht
Die Schachtel e.V. arbeitet seit den 1980er-Jahren in Koblenz. Sie betreibt das Wohnungslosenrestaurant MAMPF, bietet Beratung, Kleidung, Streetwork. Aber auf der Straße merkt man sofort, worum es tatsächlich geht: Nicht um Essen. Nicht um Decken. Sondern darum, dass jemand kommt. Immer wieder. Jeden Samstag. Seit Jahren. Und dass die Menschen, die dort sitzen, nicht das Gefühl haben müssen, abgehängt oder verurteilt zu sein.
Am Ende bleibt ein Bild: Ein Mann mit Suppenbecher in der Hand. Dampf steigt hoch. Hinter ihm die kalten Mauern des Bahnhofs. Vor ihm der Bollerwagen, der sich gleich auf den Rückweg macht. Er sagt nur einen Satz: »Ohne euch… wäre ich einfach nur einer, der hier sitzt.« Und dann bedankt er sich. Leise. Fast schüchtern. Die Helfer lächeln. Und ziehen weiter.
Koblenz
Temporärer Spureinzug auf der Pfaffendorfer Brücke
KOBLENZ In den vergangenen Wochen ging der Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Seitenlage sichtlich voran. Um die Auffahrt auf die neue Brücke in paralleler Lage gewährleisten zu können, müssen weitere Arbeiten vollzogen werden. Hierfür wird ab Montag, 10. November, bis voraussichtlich Freitag, 21. November, zwischen 8 und 16 Uhr in der Fahrtrichtung stadteinwärts temporär eine Spur eingezogen. Für diesen Bereich ist die 2+1-Wechselverkehrsführung außer Kraft gesetzt. Der stadteinwärtsfahrende Verkehr wird auf die mittlere Spur umgeleitet und nach Beendigung der Engstelle gilt wieder die 2+1-Wechselverkehrsführung.
Weitere Informationen und visuelle Darstellungen zum Großbauprojekt „Neubau Pfaffendorfer Brücke“ finden sich unter www.koblenz-baut.de/pb. Rückfragen sind unter info-pfaffendorferbruecke@stadt.koblenz.de oder unter koblenzbaut@stadt.koblenz.de möglich.
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