Lahnstein
Trauer um Lahnsteins Ehrenbürger Willi Klein

LAHNSTEIN Die Stadt Lahnstein trauert um den Ehrenbürger Willi Klein, der am 05. August 2022 im Alter von 97 Jahren verstorben ist. Geboren in Niederlahnstein als Sohn des gleichnamigen Oberwerkmeisters Wilhelm Klein und seiner Ehefrau Katharina geb. Salzig wuchs Willi Klein Im Plenter auf. 1951 wechselte er die Lahnseite und zog nach Oberlahnstein.
20 Jahre war er Bürgermeister der Stadt Lahnstein – ein Leben lang ehrenamtlich aktiv
Mit 18 Jahren ging er während des Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht und geriet bei Kriegsende in Gefangenschaft. Die Amerikaner fuhren die Kriegsgefangenen auf Lastwagen nach Buchenwald. Was Willi Klein dort sah, veränderte seine Einstellung völlig. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft war es sein Bestreben, sich in seiner Heimatstadt verantwortungsvoll einzubringen. Er arbeitete bei der Deutschen Bundesbahn und engagierte sich seit dessen Gründung im Jahr 1946 im Personalrat der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands.
Seit 1960 saß er für die SPD im Oberlahnsteiner Stadtrat, in den er siebenmal wiedergewählt wurde (ab 1969 Stadt Lahnstein), was seine Popularität unterstreicht. 1969 wurde er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und der Fraktion. Von 1979 bis 1999 war er 1. Beigeordneter und damit Bürgermeister von Lahnstein. Als Vertreter von Oberbürgermeister Karl-Heinz Groß (1978-1998) hatte „Klein“ das Sagen, wenn „Groß“ nicht da war. Neben der Vertretung des OB übernahm Klein den Vorsitz in verschiedenen Ausschüssen, darunter den Vorsitz im Ausschuss für Stadtentwicklung und Sanierung, im Bauausschuss und im Ausschuss für Jugend und Soziales, Sport und Bäder. So prägte er die Entwicklung der Stadt Lahnstein über Jahrzehnte mit.

Zeit seines (Erwachsenen-)Lebens engagierte Willi Klein sich für seine Heimatstadt und ihre Menschen.
„In diesen Jahren haben wir viel gebaut in Lahnstein“, erinnerte sich Willi Klein an einem Geburtstag zurück, „Schulen, Straßen und Kindergärten. Wir hatten viele Gestaltungsmöglichkeiten. Und Karl-Heinz Groß hat mir auch immer vertraut und freie Hand gelassen.“
Für sein kommunalpolitisches Engagement wurde Willi Klein sowohl mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Rheinland-Pfalz, mit der Verdienstplakette der Stadt Lahnstein als auch mit der Wilhelm-Dröscher-Plakette des SPD-Landesverbands Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Der Sozialdemokrat war wegen seiner Kompetenz, seiner Bürgernähe, seinem Humor und der Tatsache, dass er stets authentisch blieb, über alle Parteigrenzen hinweg beliebt.
„Das Wirken von Willi Klein war gekennzeichnet von seiner großen Kompetenz und seiner Popularität in der Bevölkerung“, resümiert Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert. „Er bewirkte sehr viel Gutes für seine Heimatstadt – nicht nur durch seine kommunalpolitischen Verdienste, sondern vor allem auch durch sein soziales Engagement, darunter seine Mitgliedschaft in der Arbeiterwohlfahrt und sein Einsatz für das Ferienlager Aspich.“
Am 19. Juli 2016 wurde Klein im Beisein seiner beiden Söhne Günther und Jürgen nebst Ehefrauen sowie seiner Enkel, Urenkel, Freunde und Weggefährten für seinen großartigen Einsatz und sein jahrzehntelanges Engagement für Lahnstein auf einstimmigen Beschluss des Lahnsteiner Stadtrat hin zum Ehrenbürger der Stadt Lahnstein ernannt.

Klein und Groß wieder gemeinsam auf der Bühne: Beim Festakt zur 50-jährigen Geburtstag der Stadt Lahnstein im Jahr 2019 erinnerten die beiden sich an ihre gemeinsamen Jahre an der Verwaltungsspitze.
„Sie überzeugen im Alltag durch Kompetenz, Herzblut und Anständigkeit – gepaart mit einer gesunden Brise Schlitzohrigkeit und Humor“, sagte der damalige Oberbürgermeister Peter Labonte in seiner Rede anlässlich der Verleihung des Ehrenbürgerrechts. Musikalisch mitgestaltet wurde die Veranstaltung von seinen Sangesbrüdern der Chorgemeinschaft Lahnstein. Willi Klein sang als 1. Tenor beim Eisenbahnergesangverein Oberlahnstein von dessen Neugründung 1950 bis zur Auflösung 2014, danach im MGV 1863 Oberlahnstein.
„Wir verlieren mit Willi Klein einen Menschen, der sich stets in den Dienst der Allgemeinheit gestellt hat und darauf bedacht war, Gutes für die Bürgerinnen und Bürger Lahnsteins zu bewirken. Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Familie“, so Oberbürgermeister Siefert.
Im Foyer des Rathauses in der Kirchstraße liegt ein Kondolenzbuch aus. Alle Lahnsteiner Bürgerinnen und Bürger sowie Freunde und Bekannte des Ehrenbürgers Willi Klein haben hier die Möglichkeit, ihre Trauer und Anteilnahme zu bekunden.
Lahnstein
Bürgerinitiative kritisiert Verkehrskonzept der Stadt Lahnstein und fordert Bürgerbefragung

LAHNSTEIN Auf der von über 500 Personen besuchten Einwohnerversammlung in der Stadthalle Lahnstein stellte Oberbürgermeister Lennart Siefert das von ihm als Verwaltungschef für Lahnstein vorgesehene Verkehrskonzept in Form eines Vortrags vor. Dieses verfolgt neben allgemeinen Zielen wie dem Anlegen von sicheren Fahrradwegen und einer Neuordnung des Parkraums eine grundsätzliche Neuordnung des Verkehrs im Innenstadtgebiet von Oberlahnstein.
Die gesamte Routenführung in der Stadt soll in weiten Teilen bei der für die Hochbrückensperrung entwickelten Routenführung belassen werden. Die Umdrehung der Adolfstraße und die daraus resultierenden Verschiebungen des motorisierten Verkehrs haben laut Verwaltung vor allem den Zweck, die ehemals in Nord-Süd-Richtung verlaufende Verkehrsachse Westallee, Hoch- und Braubacher Straße vom Verkehr zu entlasten. Der Abschnitt der Hochstraße ab der Kirchstraße bis zur Schulstraße wird sogar als Fußgängerzone vorgesehen, um hier eine Quartiersentwicklung zu initiieren.
Diese Grundannahme wird von der Bürgerinitiative „Zurück zur ursprünglichen Verkehrsführung“, den rund 3500 Unterzeichnenden der Petition und über 60 Gewerbetreibenden aus ganz Lahnstein nicht geteilt. Sie sehen vielmehr in der Entkopplung der zum Rhein hin gelegenen Straßen vom motorisierten Verkehr ein sehr großes Problem. Die Innenstadt leidet unter dem Ausbleiben des Durchgangsverkehrs und der schlechten Erreichbarkeit, was viele Kunden dazu veranlasst, auf andere Einkaufsorte auszuweichen. Dies hat zu massiven Beeinträchtigungen und Umsatzrückgängen geführt.
Statt einer Innenstadtbelebung ist eher mit einem Rückgang der Geschäftstätigkeit zu rechnen
Statt einer Innenstadtbelebung ist eher mit einem Rückgang der Geschäftstätigkeit zu rechnen. Plätze mit Aufenthaltsqualität lassen sich aus Sicht der BI an vielen anderen Orten in Lahnstein schaffen, ohne dass dafür wichtige Straßen stillgelegt werden müssen. Zu nennen wären hier z.B. der Saalhofplatz, die Fußgängerzone in der Burgstraße oder die Hintermauergasse, auf die sich die neue Verkehrsführung negativ auswirkt, da sie vermehrt von Autofahrenden genutzt wird, die lange Umwege vermeiden wollen.
Die durch die Ringlösung verursachten Umwege führen neben erhöhtem CO2 und Feinstaub Ausstoß zu erheblichen Belastungen von nicht für die neuen Verkehrszahlen ausgelegten Straßen, wie die zahlreichen Schadstellen in der Fahrbahn, z. B. der Josef-Rätz-Straße oder der Gymnasialstraße, zeigen. Für einen Wechsel der Fahrtrichtung ist eine verlängerte Fahrstrecke nötig, da die Adolfstraße und die Ostallee deutlich weiter auseinanderliegen. Diese Umwege widersprechen nach AuNassung der Bürgerinitiative dem im städtischen Mobilitätsentwicklungskonzept festgeschriebenen Ziel der Reduktion von Emissionen.
Im Mobilitätsentwicklungskonzept ist daher auch an keiner Stelle von einer Umkehr der Fahrtrichtung der Adolfstraße die Rede. Durch die Verringerung von ehemals vier (Ostallee, Wilhelmstraße, Adolfstraße und Westallee/Hochstraße) auf nur noch zwei vom motorisierten Verkehr durchgehend nutzbaren Straßen wird auch die ÖPNV-Anbindung deutlich verschlechtert. Insbesondere ältere und gehbehinderte Menschen bemängeln, dass der Busverkehr nicht in beiden Richtungen durch die Innenstadt geführt wird. Auch dies widerspricht dem vom Stadtrat beschlossenen Mobilitätsentwicklungskonzept, da dort die Stärkung der kombinierten Zug- und Busverbindungen und eine attraktive Gestaltung des ÖPNV gefordert werden.
Hierzu wurden von Seiten der Verwaltung in der Einwohnerversammlung keine Alternativen aufgezeigt. Die Bürgerinitiative ist der AuZassung, dass dies bei der bestehenden Routenführung auch nicht möglich ist. Busse in Oberlahnstein mehrere Kilometer im Kreis fahren zu lassen, nur um die Innenstadt anzubinden, würde zu einer Verlängerung der Fahrzeit, Mehrkosten für den ÖPNV-Betreiber und noch mehr Emissionsbelastung durch doppelten Busverkehr für die Anwohner führen.
Zudem soll die Wilhelmstraße als in beide Richtungen befahrbare Fahrradstraße vor allem dem Fahrradverkehr dienen. Diese Maßnahme sieht die Bürgerinitiative kritisch, da sich mit der Mittelstraße eine weniger frequentierte Straße für den Fahrradverkehr in Oberlahnstein vorteilhaft anbietet – so können intensive und teure Umbauarbeiten in der Wilhelmstraße und der gefährliche Knotenpunkt an der Kreuzung Nordallee/Ahlerweg vermieden werden.
Auf der Einwohnerversammlung wurde aus den Reihen der Politik auch die Möglichkeit einer Bürgerbefragung zur neuen Verkehrsführung in Lahnstein genannt. Die Bürgerinitiative „Zurück zur ursprünglichen Verkehrsführung“ unterstützt diese Forderung ausdrücklich. Dies wäre eine demokratische Möglichkeit, zu ermitteln, welche Verkehrsführung sich die Mehrheit der Lahnsteiner wünscht.
Wenn Sie die Forderungen der Bürgerinitiative unterstützen – die Wiederherstellung der alten Verkehrsführung und ÖPNV-Anbindung der Adolfstraße, die Einbeziehung der Hochstraße als
verkehrsberuhigten Geschäftsbereich und die Durchführung einer Bürgerbefragung – unterzeichnen Sie bitte die in zahlreichen Geschäften in ganz Lahnstein ausliegende Petition oder nutzen Sie die Online-Petition (pm Bürgerinitiative Lahnstein).
Lahnstein
Ehepaar Hannes und Katharina Gardiner feierte Eiserne Hochzeit

LAHNSTEIN Am 4. April 2025 durften Hannes und Katharina Gardiner ein ganz besonderes Jubiläum begehen: ihre Eiserne Hochzeit. Dieser seltene Meilenstein steht für 65 Jahre Ehe – ein Symbol für tiefe Verbundenheit und ein lebenslanges Miteinander, das allen Herausforderungen standgehalten hat.
Das Ehepaar kam 1992 über Umwege aus Kasachstan nach Lahnstein, wo sie ein neues Zuhause fanden. Beide arbeiteten bis zu ihrer Rente im Hotel Dorint – sie als Zimmermädchen und er als Hausmeister. Heute blickt das Ehepaar Gardiner nicht nur auf ein langes gemeinsames Leben zurück, sondern auch auf eine große Familie: fünf Kinder, elf Enkelkinder und sechs Urenkel bereichern ihr Leben.
Zu ihrem Ehrentag überbrachte der Beigeordnete der Stadt Lahnstein, Manfred Radermacher, die herzlichen Glück- und Segenswünsche von Oberbürgermeister Lennart Siefert, Landrat Jörg Denninghoff sowie Ministerpräsident Alexander Schweitzer. Im Namen der Stadt überreichte er dem Jubelpaar zudem einen liebevoll gestalteten Präsentkorb mit fair gehandelten Produkten aus dem Eine-Welt-Laden in Lahnstein.
Lahnstein
Boys’Day bei der Caritas: Schüler sammelten spannende Einblicke in soziale Berufe

LAHNSTEIN Der Boys’Day, der bundesweite Aktionstag für Jungen, hatte auch in diesem Jahr wieder einiges zu bieten: Schüler ab der 7. Klasse hatten die Möglichkeit, einen Tag lang in Berufe reinzuschnuppern, in denen Männer bislang eher selten vertreten sind – wie in sozialen, erzieherischen und pflegerischen Bereichen. Ziel des Aktionstages ist es, den Jugendlichen neue berufliche Perspektiven aufzuzeigen und Berührungsängste abzubauen. Der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn nahm auch 2025 wieder daran teil und bot den Jugendlichen aus der Region spannende Einblicke in verschiedene Berufsfelder.
Paul Castor aus Burgen und Matti Löschmann aus Dieblich, beide 14 Jahre alt und Schüler der 8. Klasse des Cusanus-Gymnasiums in Koblenz, verbrachten ihren Boys’Day in den Caritas-Werkstätten in Lahnstein. Über den Aktionstag wurden die beiden in ihrer Schule informiert und entschieden sich, den Tag in einer sozialen Einrichtung zu verbringen. „Ich wollte unbedingt in eine Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung“, berichtete Paul. Auf der Boy’sDay-Website stieß er auf die Caritas-Werkstätten in Lahnstein, da es in seiner Umgebung keine vergleichbaren Angebote gab. Da er bereits Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen hat – sein Cousin hat das Down-Syndrom – hatte er auch keinerlei Berührungsängste. Auch sein Freund Matti fühlte sich sofort wohl: „Alle haben uns super freundlich aufgenommen. Man merkt sofort, dass die Beschäftigten sehr viel Spaß an ihrer Arbeit haben“, erzählte der 14-Jährige. In den Werkstätten packten sie unter anderem im Bereich „Verpackung und Montage“ mit an. Auch wenn Paul und Matti noch nicht wissen, welchen beruflichen Weg sie später einschlagen wollen, konnten sie sich durchaus vorstellen, im sozialen Bereich zu arbeiten. „Es war eine tolle Erfahrung und hat riesigen Spaß gemacht“, resümierten die beiden.
Jonah Haberstock aus Stahlhofen, 13 Jahre alt und Schüler der siebten Klasse am Leifheit-Campus in Nassau, entschied sich, seinen Boys’Day in der Integrativen Kindertagesstätte Sankt Franziskus in Wirges zu verbringen. Dass die Wahl auf diese Einrichtung fiel, war für ihn naheliegend: Seine Mutter arbeitet dort als Erzieherin. „Ich kenne die Kita und war schon einige Male hier“, erklärte Jonah. Er verbrachte den Tag in der Sternengruppe, spielte mit den Mädchen und Jungen und half beim Frühstück und Mittagessen. „Ich mag kleine Kinder und fand es sehr spannend, den Tagesablauf zu erleben“, sagte Jonah. Auch wenn er sich später nicht in einem sozialen Beruf sieht, empfand er den Tag als sehr wertvolle Erfahrung. „Ich möchte Polizist werden“, verriet er, aber die Teilnahme am Boys’Day kann er jedem Jungen nur empfehlen: „Man sammelt tolle Erfahrungen und bekommt einen guten Einblick in soziale Berufe.“
Die Teilnahme am Boys’Day bei der Caritas hat den Schülern nicht nur interessante Einblicke in die verschiedenen Arbeitsfelder verschafft, sondern ihnen auch gezeigt, wie erfüllend und wichtig soziale Berufe sein können – auch für Jungen, die sonst eher andere Berufswege ins Auge fassen.

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