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Drei Sterne für die Mensa an der Waldschule

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Drei Sterne für die Mensa an der Waldschule in Montabaur-Horressen. Darüber freuen sich (v.l.) Bärbel Euler vom DLR, Isbella Reichert von der Schulverwaltung der VG, der Erste Beigeordnete Andree Stein, Schulleiter Stefan Gleis sowie Inge Neurohr und Nina Gippert-Stein von Sander-Catering (Bild: VG Montabaur / Christina Weiß)
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MONTABAUR Eine Mensa ist mehr als nur ein Ort zum Essen. „Unsere Mensa ist ein Wohlfühlort. Dafür steht der dritte Stern“, sagt Schulleiter Stefan Gleis von der Waldschule in Montabaur-Horressen. Mit dem dritten Stern hat die Mensa die höchste Stufe im Qualifizierungsprozess für Schulverpflegung in Rheinland-Pfalz erreicht. Dabei geht es nicht nur um die Qualität und Zusammenstellung der Mahlzeiten, sondern auch die Gestaltung des Essensraums, die Ernährungsbildung an der Schule und die Tischkultur spielen eine wichtige Rolle. Schulleitung, Lehrkräfte, Kinder und Eltern haben gemeinsam mit Essensanbieter Sander Catering und dem Schulträger Verbandsgemeinde Montabaur viele kleine Verbesserungen vorgenommen und sich so den dritten Stern erarbeitet. Begleitet wurden sie von Bärbel Euler vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR), die das „Sterne-Programm“ zur Schulverpflegung koordiniert.

Die Mensa an der Waldschule wurde 2002 eingeweiht und wird seit 2018 von Sander-Catering betrieben. 220 Kinder besuchen die Grundschule, jedes zweite Kind ist für die Ganztagsschule angemeldet und bleibt zum Mittagessen in der Schule. Gegessen wird in zwei Schichten. „Beim Essen müssen wir immer einen Kompromiss finden: Zum einen soll das Essen in ruhiger Atmosphäre stattfinden, zum anderen haben die Kinder nach einem langen Vormittag im Klassenraum das Bedürfnis sich auszutauschen. Da wird viel geredet und gelacht“, berichtet Schulleiter Stefan Gleis. Es gibt feste Regeln, wie und wo man sich an der Essenausgabe oder an der Salatbar anstellt, Schilder erinnern die Kinder freundlich daran, „Bitte“ und „Danke“ zu sagen. Von der Tischkultur über den respektvollen und sparsamen Umgang mit Lebensmitteln, Grundwissen über die Herkunft und Verarbeitung der Lebensmittel bis hin zum Mit-Anpacken beim Aufräumen – das alles lernen die Kinder in der Mensa. „Das Ernährungsverhalten wird im Kindesalter geprägt. Deshalb legen wir großen Wert auf diese Dinge“, so Gleis weiter. Für den dritten Stern haben sich die Kinder bei der Gestaltung der Mensa ins Zeug gelegt und selbst Bilder mit Essensmotiven gemalt. Außerdem organisieren sie immer freitags, wenn es kein Mensa-Essen gibt, ein Schülercafé. Dafür stellen die Kinder in Gruppen selbst gesunde Snacks her und verkaufen sie an ihre Mitschüler. Auch das ist Teil des pädagogischen Konzeptes ebenso wie die gemeinsame Frühstückspause, das Schulobst, die Pflege des schuleigenen Gartens und der Bienenstöcke sowie Exkursionen zum Bäcker, auf den Bauernhof oder in die Gärtnerei.

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Der Speiseplan in der Mensa richtet sich nach dem Verpflegungskonzept, dass die VG Montabaur zusammen mit dem DLR für alle ihre Schulmensen entwickelt hat. Das Essen soll täglich frisch gekocht, abwechslungsreich, ausgewogen, gesund und lecker sein und die Bedürfnisse von Kindern berücksichtigen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren oder Allergien haben. Die verwendeten Lebensmittel sollen einen möglichst hohen Anteil an Bioprodukten enthalten, es soll möglichst saisonal und regional eingekauft und das Budget eingehalten werden. Die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) werden eingehalten. All diese Anforderungen münden in den Speiseplan, den die Firma Sander-Catering erstellt. Es gibt einmal pro Woche Fleisch, einmal Fisch und ansonsten vegetarische Mahlzeiten, dazu ist täglich die Salatbar geöffnet.

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„Wir haben einen runden Tisch „Mensa“ eingerichtet. Kinder, Eltern, Lehrkräfte, wir als Schulträger und Sander Catering treffen uns regelmäßig, um alle Themen rund um die Mensa zu besprechen. Das führt zu einer hohen Zufriedenheit bei allen Beteiligten“, erklärt Isabella Reichert, Sachgebietsleiterin für Schulen und Kitas in der VG-Verwaltung. Ihr Dank richtet sich besonders an die Firma Sander-Catering, die alle Schulmensen in der Trägerschaft der VG betreibt und sich dabei individuell auf jede Schule einstellt. Es sei das Zusammenspiel der vielen Aspekte, die eine gute Mensa ausmachten, stellte Bärbel Euler vom DLR fest, die den dritten Stern schließlich an Schulleiter Stefan Gleis und das Mensa-Team überreichte, zu dem Nina Gippert-Stein und Inge Neurohr von Sander Catering gehören. „Dieser Stern verpflichtet uns, immer weiter am Thema Schulverpflegung dranzubleiben und uns ständig zu verbessern. Als Schulträger legen wir großen Wert auf gute Mensen. Da sind wir auch ein bisschen stolz“, sagte der Erste Beigeordnete Andree Stein, der ebenfalls bei der Übergabe des dritten Sterns dabei war.

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Der Mitarbeiter im Fokus: Was zeichnet echtes Employee Wellbeing aus?

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Ein modernes Unternehmen kann glänzende Büros, stylische Kaffeetassen und eine App für digitale Essensmarken haben und trotzdem eine Atmosphäre, in der das Arbeiten schwerfällt. Der Unterschied zwischen einer reinen Benefit-Show und echtem Wohlbefinden liegt nicht in der Menge an Goodies, aber in der Tiefe der gelebten Kultur.

Employee Wellbeing ist ein strategischer Kern, der beeinflusst, wie Menschen ihre Arbeit erleben, wie sie sich entwickeln und wie lange sie bleiben.

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Mehr als ein Obstkorb

Es gibt Unternehmen, die kostenloses Obst verteilen, zahlen Zuschüsse fürs Fitnessstudio und veranstalten einmal im Jahr einen Gesundheitstag. Nett, aber wenn gleichzeitig Überstunden zur Norm werden und Urlaubstage mit schlechtem Gewissen genommen werden, dann bleibt von den guten Absichten wenig übrig. Echte Fürsorge beginnt nicht bei Benefits, sie beginnt bei den Rahmenbedingungen.

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Dazu gehören eine realistische Arbeitslast, ein klarer Fokus auf Prioritäten und genügend Raum, um Energie zu tanken. Ein wöchentlicher Berg an unerledigten Aufgaben lässt sich nicht mit einem Smoothie am Empfang ausgleichen.

Entscheidend ist, dass Benefits nicht als Pflaster für strukturelle Probleme eingesetzt werden. Erst wenn die Basis stimmt, faire Prozesse, wertschätzende Führung, klar geregelte Erreichbarkeit, entfalten Extras wie Sportangebote oder Weiterbildungsbudgets ihre Wirkung. Andernfalls wirken sie wie ein bunter Regenschirm bei einem Leck im Dach.

Was bedeutet Employee Wellbeing wirklich?

Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist mehrdimensional. Es umfasst die physische Ebene mit ergonomischen Arbeitsplätzen, guter Luftqualität, ausreichend Tageslicht und einer Pausenkultur, die nicht nur auf dem Papier existiert. Die mentale Ebene spielt ebenso eine Rolle, so sind psychologische Sicherheit, der Abbau von unnötigem Stress, realistische Zielsetzungen und der Zugang zu Beratung oder Coaching entscheidende Faktoren.

Auch das soziale Gefüge darf nicht unterschätzt werden. Zugehörigkeit, funktionierende Teamrituale, ein inklusives Miteinander und ein konstruktiver Umgang mit Konflikten wirken wie das Fundament eines Hauses.

Dazu kommt die finanzielle Seite, denn faire Bezahlung, transparente Vergütungsmodelle und Unterstützung bei Vorsorge oder Absicherung schaffen Sicherheit. Schließlich geht es um die berufliche Entwicklung, die Möglichkeit, die eigene Arbeit als sinnvoll zu erleben, klare Lernpfade zu verfolgen und regelmäßig konstruktives Feedback zu erhalten.

Wie Google und Revolut Wellbeing neu definieren

Wenn von Best Practices die Rede ist, fallen oft Namen wie Google oder Revolut. Google hat früh erkannt, dass Wohlbefinden mehr ist als ein Bonusprogramm. Achtsamkeitstrainings wie „Search Inside Yourself“, gesunde und kostenlose Verpflegung, ergonomische Arbeitsplätze, Fitnessräume, psychologische Beratung und Programme für pflegende Angehörige sind Teil eines umfassenden Systems.

Revolut setzt in anderer Form Akzente. Ein Remote-First-Ansatz ermöglicht flexible Arbeitsmodelle, klare Zielsysteme sorgen für Orientierung und ein starker Fokus auf Weiterbildung beschleunigt Lernprozesse. Doch gerade hier zeigt sich eine wichtige Erkenntnis. Hohe Geschwindigkeit kann auch eine Belastung sein. Entscheidend ist, dass Erwartungen klar kommuniziert werden und Führungskräfte Belastungsgrenzen im Blick behalten.

So spielen Casinos mit Revolut für schnelle Transaktionen eine immer größere Rolle, wenn es um die Vielseitigkeit des Fintech-Unternehmens geht. Revolut ist längst nicht mehr nur eine digitale Bankalternative für den Alltag, sondern bietet mit seiner schnellen Zahlungsabwicklung und internationalen Reichweite auch im wachsenden Glücksspielmarkt interessante Möglichkeiten.

Besonders Online-Casinos setzen auf die reibungslose Integration von Revolut, um Ein- und Auszahlungen in kürzester Zeit zu ermöglichen und dabei dennoch hohe Sicherheitsstandards zu wahren. Dieser Trend zeigt, wie breit das Einsatzspektrum der Plattform mittlerweile ist und dass selbst stark regulierte Branchen auf innovative Finanzlösungen setzen, um Kundenkomfort und Effizienz zu verbinden.

Wie Arbeitsbedingungen das Wohlbefinden prägen

Die beste Benefit-Liste verliert an Glanz, wenn die Kultur im Arbeitsalltag nicht stimmt. Führungskräfte spielen hier eine Schlüsselrolle, denn regelmäßige Einzelgespräche, klare Prioritäten, Anerkennung für Leistungen und das Setzen gesunder Grenzen sind keine Kür, sondern Pflicht. Die Art der Zusammenarbeit prägt das tägliche Erleben.

Meetinghygiene mit klaren Agenden, asynchrones Arbeiten, dokumentierte Prozesse und ausreichend Fokuszeiten schaffen Struktur. Arbeitslast muss planbar bleiben – WIP-Limits, realistische Deadlines und funktionierende Eskalationswege verhindern Dauerstress.

Auch die physische Umgebung zählt wie angenehmes Licht, eine gute Akustik, ergonomische Möbel und gesunde Verpflegung wirken subtil, aber langfristig spürbar. Im hybriden Arbeiten brauchen Teams klare Präsenzregeln mit Sinn, gemeinsame Teamtage, Onboarding-Rituale und Räume für den informellen Austausch. Soziale Nähe entsteht nicht zufällig, sondern durch bewusst gesetzte Anlässe.

Technologie als Wegbereiter für nachhaltiges Wohlbefinden

Digitale Tools können helfen, den Puls der Organisation zu fühlen. Regelmäßige, kurze Umfragen, Pulse-Surveys, zeigen, wo Handlungsbedarf besteht. Dashboards für Führungskräfte machen sichtbar, ob sich bestimmte Themen häufen, und definierte Schwellenwerte lösen konkrete Maßnahmen aus.

Technologie unterstützt auch beim Lernen. Micro-Learning-Formate lassen sich in den Arbeitsalltag integrieren, Teleberatung und digitale Coachingangebote senken Hürden. Wichtig ist, dass solche Tools einfach zu bedienen sind, Datenschutz respektieren und freiwillig genutzt werden.

Überwachung oder Zwang zerstören Vertrauen und konterkarieren den Zweck. Entscheidend ist ein klarer Maßnahmenkreislauf, der besagt, Signale zu erkennen, Hypothesen zu bilden, Maßnahmen umzusetzen und Wirkung zu prüfen. Nur so bleiben Initiativen lebendig und passen sich an veränderte Bedürfnisse an.

Proaktiv statt reaktiv

Viele Unternehmen reagieren erst, wenn Probleme spürbar werden und steigende Fehlzeiten, sinkende Motivation und Konflikte im Team zu erkennen sind. Dabei ist Prävention nicht nur wirksamer, aber auch kostengünstiger.

Primärprävention bedeutet, das Arbeitsdesign so zu gestalten, dass Belastungen gar nicht erst eskalieren. Dazu gehören klare Rollen, realistische Roadmaps und Prioritätenfilter, die verhindern, dass alles gleichzeitig dringend wird. Sekundärprävention schließt Trainings zu Stressbewältigung, Fokus oder Konfliktlösung ein. Tertiärprävention, etwa Employee Assistance Programs, ist wichtig, sollte aber nicht der Hauptfokus sein.

Rituale wie monatliche Team-Health-Checks oder eine Wellbeing-Woche mit kurzen Impulsen halten das Thema präsent. Ein festes Budget, klare Verantwortlichkeiten und regelmäßiges Reporting sorgen dafür, dass Maßnahmen nicht versanden.

Der betriebswirtschaftliche Nutzen

Wohlbefinden zahlt direkt auf die Unternehmensbilanz ein. Weniger Überlastung senkt die Fehlerquote, bessere Erholung steigert die Output-Qualität. Fluktuation und Abwesenheit verursachen erhebliche Kosten. Von Recruitingausgaben bis zu Produktivitätsverlusten. Ein strukturiertes KPI-Set macht Erfolge messbar, so geben Abwesenheitsquote, Fluktuationsrate, interne Mobilität, Engagement-Score und Produktivitätskennzahlen ein klares Bild.

Beispielrechnungen verdeutlichen, wie schon kleine Verbesserungen große finanzielle Effekte haben. Auch die Arbeitgebermarke profitiert, denn attraktive Rahmenbedingungen ziehen qualifizierte Bewerbungen an und verkürzen den Recruitingprozess. Wichtig ist, auf aussagekräftige Kennzahlen zu achten und nicht nur auf oberflächliche Werte wie Teilnahmequoten bei Workshops.

In Deutschland gilt das „Recht auf Abschalten“. Auch wenn es oft mehr auf dem Papier existiert. Klare Regeln zur Erreichbarkeit, Auto-Antworten nach Feierabend oder serverseitige Sperren für E-Mails außerhalb der Kernzeiten setzen ein starkes Signal. Überstunden müssen transparent erfasst, genehmigt und ausgeglichen werden. Gesundheitsangebote sollten freiwillig sein und die Anonymität der Teilnehmer wahren. In internationalen Teams sind kulturelle Unterschiede wichtig, denn Erwartungen an Präsenz, Feiertage oder Kommunikationsstile variieren und müssen berücksichtigt werden.

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Fachkräftemangel in der Digitalbranche: Wo liegen Chancen und Risiken für die DACH-Region?

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Foto: BEN Kurier | Lizenz: Envato
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Der digitale Fortschritt ist inzwischen das Rückgrat einer modernen Wirtschaft. Während neue Technologien in immer kürzeren Abständen den Markt erobern, wächst der Druck auf Unternehmen, Schritt zu halten. Doch der Motor der Digitalisierung läuft nicht rund, wenn die Fachkräfte fehlen, die ihn bedienen.

Der Mangel an Fachkräften in der Digitalbranche ist kein kurzfristiges Problem, das mit ein paar Maßnahmen behoben werden kann. Es handelt sich um eine strukturelle Herausforderung, die durch Demografie, Spezialisierung und Globalisierung verstärkt wird. Gleichzeitig steckt in ihr die Chance für einen grundlegenden Wandel.

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Der Engpass in Zahlen

Die nackten Zahlen zeichnen ein klares Bild: In Deutschland sind aktuell über 100.000 IT-Stellen unbesetzt. Vor wenigen Jahren lag die Zahl noch höher, doch der Rückgang bedeutet keineswegs Entspannung. Vielmehr spiegelt er die wirtschaftliche Abkühlung wider, die die Nachfrage nach neuen Kräften kurzfristig dämpft. Gleichzeitig bleibt der strukturelle Engpass bestehen. Branchenverbände warnen bereits, dass bis 2040 ein Defizit von mehr als 600.000 IT-Fachkräften drohen könnte.

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Auch jenseits der deutschen Grenze zeigt sich ein ähnliches Bild. In Österreich fehlen mehrere zehntausend Experten, was Jahr für Jahr Milliardenschäden durch entgangene Wertschöpfung verursacht. Die Schweiz kämpft ebenfalls mit einem begrenzten Talentpool, obwohl der Standort international überdurchschnittlich attraktiv ist. Die Botschaft ist klar, der Engpass ist keine Momentaufnahme, sondern eine Dauerbaustelle.

Die veränderte Dynamik der Digitalwirtschaft zeigt sich auch am Beispiel Glücksspiel, denn schon mit einem Euro lässt sich in Online Casinos spielen und genau darin liegt ein Hinweis auf die Entwicklungen. Der Hausvorteil der Anbieter ist heute oft deutlich geringer als früher, weil der Wettbewerb im Glücksspielmarkt immer stärker geworden ist. Zudem führen geringe Einstiegshürden für Spieler dazu, dass viele Anbieter über Masse statt über hohe Margen wirtschaften müssen.

Gleichzeitig bleiben die Kosten für die technische Infrastruktur hoch und es braucht weiterhin erstklassige Entwickler, Datenanalysten und Sicherheitsexperten, um die Plattformen stabil und sicher zu betreiben. Der Spagat mit sinkenden Margen und steigenden Personalkosten verdeutlicht, wie hart der Fachkräftemangel gerade in diesen Segmenten durchschlägt.

Ursachen im Hintergrund

Die Gründe für diese Lücke liegen nicht allein in konjunkturellen Schwankungen. Viel entscheidender ist die Demografie. Erfahrene Fachkräfte gehen in Rente, Nachfolger sind kaum in Sicht. Gleichzeitig verändert sich die Natur der Arbeit. Gefragt sind nicht mehr nur klassische Softwareentwickler, sondern hochspezialisierte Profile wie Data Scientists, Cloud-Architekten oder Sicherheitsexperten. Solche Rollen lassen sich nicht in wenigen Monaten ausbilden.

Hinzu kommen regionale Unterschiede. Während Ballungsräume wie München, Berlin, Zürich oder Wien Fachkräfte anziehen, kämpfen ländliche Regionen um Sichtbarkeit. Wer in einem kleinen Ort lebt, zieht oft in die Metropole, weil dort Gehalt, Karrierechancen und internationale Vernetzung locken. Für Unternehmen außerhalb der urbanen Zentren ist es deshalb doppelt schwer, passendes Personal zu gewinnen.

Volkswirtschaftliche Dimensionen

Die Folgen sind weitreichend. Jeder unbesetzte Posten bedeutet nicht nur mehr Arbeit für das bestehende Team, sondern auch einen Verlust an Innovationskraft. Projekte verzögern sich, Produkte kommen später auf den Markt, ganze Branchen verlieren an Tempo. In Österreich wird der jährliche Wertschöpfungsverlust bereits auf knapp fünf Milliarden Euro geschätzt. Für Deutschland und die Schweiz gelten ähnliche Dimensionen.

Die Gefahr ist klar. Bleibt der Fachkräftemangel bestehen, droht die DACH-Region international an Boden zu verlieren. Länder mit besser besetzten Digitalbranchen ziehen davon, sichern sich Marktanteile und definieren Standards, während die hiesige Wirtschaft damit beschäftigt ist, Personalnot zu verwalten.

Spannend ist die Frage, ob KI selbst den Mangel lindern kann. Viele Unternehmen setzen bereits auf Systeme, die Aufgaben automatisieren, Prozesse effizienter gestalten oder Programmierarbeit erleichtern. Chatbots übernehmen Kundendialoge, Tools helfen beim Coden, Systeme analysieren riesige Datenmengen in Sekunden. All das spart Zeit und kann fehlende Arbeitskräfte teilweise ersetzen.

Gleichzeitig entsteht ein neuer Bedarf. KI schafft neue Berufsbilder, die hochqualifizierte Experten erfordern. KI-Entwickler, Machine-Learning-Spezialisten oder Prompt Engineers sind Rollen, die es vor wenigen Jahren kaum gab. Unternehmen stehen damit vor einem paradoxen Problem, denn KI nimmt Aufgaben ab, gleichzeitig verstärkt sie die Nachfrage nach noch mehr Spezialisten.

Ausbildung im Wandel

Die klassische Hochschulausbildung ist längst nicht mehr der einzige Weg in die Digitalbranche. Universitäten und Fachhochschulen bauen Studiengänge für Data Science, Machine Learning und Cybersecurity aus, doch die Nachfrage übersteigt das Angebot. Parallel entstehen neue Wege.

Bootcamps und Zertifizierungsprogramme bringen Quereinsteiger in wenigen Monaten auf ein Niveau, das für den Jobmarkt ausreichend ist. Unternehmen honorieren solche Abschlüsse zunehmend, da der Bedarf keine Zeit für jahrelange Wartezeiten lässt.

Neue Talente müssen nicht immer jung sein. Plattformen und Programme öffnen gezielt Türen für ältere Fachkräfte, die über Erfahrung verfügen und projektbasiert arbeiten wollen. Senior Experts können Teams sofort verstärken, ohne lange Einarbeitungszeiten. Ebenso spielen Quereinsteiger eine wachsende Rolle. Rund ein Viertel aller Neueinstellungen in der IT erfolgt mittlerweile über nicht-klassische Wege.

Ein weiterer Hebel ist die Zuwanderung. Der Wettbewerb um internationale Talente nimmt zu, doch die DACH-Region muss ihre Einwanderungs- und Arbeitsgesetze so gestalten, dass Fachkräfte nicht in langwierigen Bürokratien hängenbleiben. Wer schnell ein Visum bekommt, integriert wird und moderne Arbeitsmodelle vorfindet, bleibt. Für Unternehmen ist internationale Mobilität längst keine Option mehr, sondern Pflicht.

Innovation als Zwang und Chance

Der Fachkräftemangel zwingt Unternehmen, kreativ zu werden. Neue Rollen entstehen, die Technik und Kreativität miteinander verbinden. Entwickler, die immersive Welten bauen, Designer, die mit KI zusammenarbeiten, Spezialisten, die Kosten in der Cloud steuern. Berufsbilder, die es vor kurzem nicht gab, sind plötzlich Kernbestandteile moderner Organisationen.

Zudem verändert sich die Organisation selbst. Unternehmen bauen interne Lernplattformen, entwickeln Talent-Marktplätze, setzen auf projektbasierte Arbeit und öffnen sich für Remote-Modelle. Der Engpass wird damit paradoxerweise zu einem Treiber für Innovation. Statt zu stagnieren, zwingt er Firmen dazu, Arbeitsmodelle und Karrierewege neu zu denken.

Dauerhafte Herausforderung oder Wegbereiter für einen Strukturwandel?

Die DACH-Region kann den Engpass nutzen, um Ausbildungswege zu modernisieren, internationale Talente anzuziehen und innovative Arbeitsformen zu etablieren. Künstliche Intelligenz wird eine doppelte Rolle spielen, zum Einen als Entlastung und zum Anderen als zusätzlicher Treiber neuer Jobs.

Entscheidend ist, wie schnell Wirtschaft und Politik auf diese Realität reagieren. Der Mangel ist gekommen, um zu bleiben. Doch ob er zum Risiko oder zum Motor wird, hängt davon ab, ob aus der Not die nötige Kreativität erwächst.

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Zeugen gesucht: 31-Jähriger onaniert auf Netto-Parkplatz in Diez

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Foto: BEN Kurier
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DIEZ Am Mittwoch, den 13. August, erhielt die Polizeiinspektion Diez durch einen Zeugenanruf gegen 13:15 Uhr Kenntnis über einen Mann, der sich auf dem Parkplatz des NETTO-Marktes in der Wilhelmstraße vor einem Pkw mit Insassen die Hose heruntergezogen, seinen Penis entblößt und an diesem manipuliert habe. Durch die eingesetzte Streifenbesatzung konnte der Mann, ein 31-Jähriger ohne festen Wohnsitz, kurz darauf angetroffen werden.

Eine Überprüfung ergab, dass der Mann bereits u.a. wegen eines gleichgelagerten Falls polizeilich bekannt war. Er wurde zur Durchführung erkennungsdienstlicher Maßnahmen zur Dienststelle verbracht und anschließend entlassen. Zeugen, insbesondere der oder die Insassen des Pkw, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Diez, Tel. 06432-6010, zu melden.

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