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Blaulicht

Ablaufende Eier im „Dorfautomaten“ mit 4 Wochen längeren MHD überklebt

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In solchen Dorfautomaten lagern auch die Eier (hier Obernhof)

RHEIN-LAHN Das ist eklig und möglicherweise gesundheitsgefährdend. Kennen Sie die Dorfautomaten von der Firma Frühstücksbringer Automatenservice? Mittlerweile stehen diese in zahlreichen Gemeinden im Rhein-Lahn-Kreis. Darin befinden sich lokale Grillspezialitäten, Getränke und auch Eier. Und genau um diese geht es. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) beträgt gekühlt in der Regel vier Wochen. Genau so wurden die Eier auch von den landwirtschaftlichen Betrieben etikettiert verkauft. Somit haben die Erzeuger alles richtig gemacht.

Mindesthaltbarkeitsdatum der Erzeuger soll durch die Firma Neidhöfer überklebt worden sein – Ergebnis: 4 Wochen verlängertes MHD auf ablaufende Eier

Am vergangenen Samstag soll eine Kundin aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis stutzig geworden sein. Sie kaufte Eier aus einem Dorfautomaten und ihr fiel auf, dass das ursprüngliche Etikett überklebt worden sein soll mit einem vier Wochen längeren Haltbarkeitsdatum! Sie meldete dieses dem landwirtschaftlichen Erzeugerbetrieb Geflügelhof Böhmer in Boppard und dieser reagierte umgehend und schaltete die zuständigen Stellen ein. Das Veterinäramt der Kreisverwaltung Simmern (Rhein-Hunsrück-Kreis) handelte schnell.

Es ist verboten, Eier nach Ablauf des 21. Tages nach dem Legen an Verbraucher abzugeben (§22 Tier-LMHV Abs. 2.3)

Abgelaufene Eier im Dorfautomaten mit 4 Wochen längeren MHD überklebt (Bild: Überkleber der Firma Frühstücksbringer Automatenservice – das ursprüngliche Etikett ist nicht mehr sichtbar)

Unter dem Etikett kommt das richtige Mindesthaltbarkeitsdatum zu Vorschein: 15.05 und nicht 14.06

Erzeuger Pfeifer´s Landei und Geflügelhof Böhmer sind entsetzt und haben die Zusammenarbeit mit der Firma Frühstücksbringer (Dorfautomaten.de) beendet

Zwischenzeitlich meldete sich ein weiterer Erzeugerbetrieb. Diesmal aus Schweighausen im Rhein-Lahn-Kreis. Auch die Eier vom Betrieb Pfeifer´s Landei waren in den Dorfautomaten von Steffen Neidhöfers Firma Frühstücksbringer Automatenservice umetikettiert worden. Das ursprünglich erstellte Mindesthaltbarkeitsdatum war überklebt. Ergebnis: Angeblich vier Wochen länger genießbar. Möchten sie acht Wochen alte Eier essen? Wahrscheinlich nicht. Der Hinweis auf dem Etikett fällt kaum auf. Man geht zunächst von einem regulären MHD aus. Auf dem neuen Etikett steht jedoch: Unsere Freilandeier lagern unter den besten Bedingungen bei 3 Grad Celsius. Daher haben wir die Haltbarkeit der Realität angepasst……

Kunden fragten: Betrifft das überklebte MHD nur die Eier oder auch alle anderen Waren in den Dorfautomaten?

Die landwirtschaftlichen Betriebe aus Boppard und Schweighausen haben die Zusammenarbeit mit der Firma Neidhöfer Frühstücksbringer Automatenservice aufgekündigt. Beide Unternehmen teilten auf telefonische Anfrage mit, dass sie entsetzt und fassungslos waren, dass ihre Eier von der Firma Frühstücksbringer Automatenservice umetikettiert worden sind.

In solchen Dorfautomaten lagern auch die Eier (hier Obernhof)

Die Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises hat zwischenzeitlich reagiert. Auf eine schriftliche Presseanfrage bestätigte sie, dass nach Kenntniserlangung umgehend alle erforderlichen behördlichen Maßnahmen eingeleitet wurden. Welche dieses im Einzelnen sind, wurde auf Nachfrage nicht mitgeteilt.

Spekuliert wird, dass die Gründe in einem möglicherweise schleppenden Abverkauf der Eier liegen könnte. Diese kosten im Dorfautomaten rund 5,00 EUR. Beim Erzeuger Pfeifer´s Landei sind diese frisch für 3,90 EUR erhältlich.

Stellungnahme Betrieb Frühstücksbringer Automatenservice

Wir sind davon ausgegangen, dass das MHD von Eiern genau wie jedes andere MHD behandelt wird. Mindesthaltbarkeit bedeutet ja, dass die Lebensmittel unter den schlechtesten Lagerbedingungen bis mindestens zu diesem Datum haltbar sind. Nach diesem Datum sieht das Gesetz einen Haftungswechsel vor. Das bedeutet, dass auch ein Supermarkt z.B. berechtig ist, Ware nach erreichen des MHD weiterhin zu verkaufen, sofern er stichprobenartig die Ware testet. Als berühmtes Beispiel könnte man das Salz nennen. Tausende Jahre alt, und sobald es in der Verpackung ist, plötzlich nur noch 6 Monate haltbar. Hierbei geht es nicht um gesundheitliche Aspekte, sondern um die Rieselfähigkeit des Produktes. Diverse Seiten im Internet, klären immer wieder darüber auf, dass die MHD-Daten der Hersteller bewusst zu kurz gewählt sind, weil die Produktionskapazitäten nach den Daten ausgerichtet werden um einen gleichbleibenden Absatz beim Hersteller zu gewährleisten.

Wir testen unsere Produkte alle auf die echte Haltbarkeit und sind uns ganz sicher, dass alle Waren im Dorfautomaten auch nochmal mindestens eine Woche länger haltbar sind als wir das darauf schreiben. Schließlich lagern wir in den Automaten die Ware über Wochen mit 2 Grad Celsius! Wie wir aber letzte Woche gelernt haben, gilt für die Eier aber ein Verbrauchsdatum, obwohl ein MHD-Datum draufgedruckt werden darf. Verwirrend. Es gelten somit Gesetze wie bei allen anderen Lebensmitteln mit Verbrauchsdatum (zum Beispiel Frischfleisch). Das wird selbstverständlich nicht über das gesetzliche Verbrauchsdatum hinaus angeboten. Eier jetzt auch nicht mehr, das haben wir bereits mit den Behörden besprochen. Unser Ziel war es nicht, hier eine bewusste Täuschung herzustellen, deshalb haben wir das auch klar klar kenntlich gemacht, dass wir das entschieden haben.
Unsere damalige Entscheidung hatte zwei Faktoren:

1. Die Eier waren nicht lieferbar (laut Erzeuger)
2. Wir wollen verhindern, dass optimale Lebensmittel nicht einfach so in den Müll geworfen werden. Nachhaltigkeit ist von Anfang an ein großer Punkt in unserer Kommunikation gewesen!
Wie gesagt, dass es diese Ausnahme bei Eiern gibt, wussten wir nicht und nach insgesamt weniger als 7 Tagen sind alle entsprechenden Kartons auch spätestens bis morgen aus allen Dorfautomaten verschwunden. In Zukunft werden wir unsere Qualität nochmal steigern, in dem wir ausschließlich BIO-Freilandeier anbieten werden. Mit den original-Etiketten. Versprochen!

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Nach Unfallflucht in Bad Ems: Kind verletzt zurückgelassen – Zeugen gesucht!

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Foto: BEN Kurier - Symbolbild -

BAD EMS (ots) Am Donnerstag, den 09.10.2025 kam es gegen 17:55 Uhr in Bad Ems zu einer Verkehrsunfallflucht, bei der ein 6-jähriger Junge leichte Verletzungen erlitt. Ein bislang unbekanntes Fahrzeug befuhr die Koblenzer Straße aus Richtung Eitelborn (OT Denzerheide, B261) kommend in Fahrtrichtung Innenstadt. Auf Höhe der Hausnummer 54 touchierte dieses den am rechten Fahrbahnrand sitzenden Jungen.

Anschließend setzte das Fahrzeug seine Fahrt fort, ohne sich um den verletzten Jungen zu kümmern. Dieser wurde mittels Rettungswagen zur weiteren medizinischen Versorgung in ein umliegendes Krankenhaus verbracht. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen ist lediglich bekannt, dass es sich um ein weißes Fahrzeug (vermutlich PKW) gehandelt haben soll. Sachdienliche Hinweise werden an die Polizeiinspektion Bad Ems (02603-9700) erbeten.

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Phoenix Engineering: 180 Mitarbeiter haben das Unternehmen bereits verlassen – Insolvenzverwalter zahlt erste Löhne

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Foto: BEN Kurier - Fotomontage -

RHEIN-LAHN-KREIS|KÖLN Entlastung bei Phoenix Engineering nach Insolvenzantrag? Wohl kaum! Rund 180 Beschäftigte haben das insolvente Unternehmen inzwischen verlassen. Für die verbliebenen Mitarbeiter hat der vorläufige Insolvenzverwalter am Dienstag die Auszahlung der ausstehenden August-Löhne veranlasst, als sogenanntes vorfinanziertes Insolvenzgeld. Noch in dieser Woche soll eine erste Anzahlung für September folgen.

Von den aktuell verbliebenen Arbeitnehmern konnten für 144 die Zahlungen freigegeben werden. Bei 26 weiteren fehlen noch die notwendigen Unterschriften. Die ausgeschiedenen 180 Beschäftigten müssen ihre Ansprüche direkt bei der Agentur für Arbeit geltend machen, entsprechende Informationen und Formulare wurden durch die Insolvenzverwaltung bereitgestellt.

Wohnungen vorerst gesichert

Ein weiteres Problem konnte ebenfalls gelöst werden: Nach zahlreichen Berichten über drohende Kündigungen von Unterkünften meldete der Insolvenzverwalter, dass inzwischen mit allen Vermietern Vereinbarungen getroffen wurden. Damit sind die Wohnungen der Beschäftigten zunächst gesichert.

Tiefe Spuren in der Region

Phoenix Engineering war vor allem im Rhein-Lahn-Kreis beim Glasfaserausbau tätig. Die wirtschaftliche Schieflage der Firma hat dort nicht nur für erhebliche Verzögerungen gesorgt, sondern auch Subunternehmen und Dienstleister schwer getroffen. Allein hier belaufen sich die Forderungen bereits auf Millionenbeträge.

Für die ehemaligen Mitarbeiter, von denen viele aus dem Ausland angeworben wurden, bedeutet der Zusammenbruch des Unternehmens einen tiefen Einschnitt: Ausstehende Löhne, Unsicherheit über die Zukunft und zum Teil existenzielle Probleme mit der Unterkunft haben den Skandal überregional bekannt gemacht.

Ob das Unternehmen eine Zukunft hat, ist fraglich. Fest steht: Für die 180 bereits ausgeschiedenen Beschäftigten ist das Kapitel Phoenix Engineering beendet und für die verbliebenen ist die Zukunft ungewiss. (dk)

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Landesübungstag mit 190 Einsatzkräften im Kreis

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Foto: Kreisverwaltung | Team Medien | Michael Dexheimer

RHEIN-LAHN Im Rahmen des ersten Landesübungstages in Rheinland-Pfalz beteiligte sich auch der Rhein-Lahn-Kreis mit 190 Einsatzkräften. Innerhalb des Landkreises fand die Verlegeübung Convoy mit 13 Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks mit 60 Teilnehmern statt. Ergänzend dazu waren fünf weitere Fahrzeuge im Einsatz, die die jeweiligen Bereitstellungsräume geführt haben.

Die Mannschaft wurde mit ihren Fahrzeugen von ihren Heimatstandorten durch die Informations- und Kommunikationszentrale (IUKZ) der Stabsstelle Brand- und Katastrophenschutz abgerufen und sammelten sich am Feuerwehrgerätehaus in Birlenbach-Fachingen. Von dort wurde der geschlossene Fahrzeugverband über 41 km auf einer vorgegebenen Marschroute, gekennzeichnet mit Blaulicht, an das alte Bundeswehrdepot nach Gemmerich verlegt.

Nach einem technischen Halt zog der Fahrzeugtross weitere 17 km bis in die Höhe vom Abfallwirtschaftszentrum in Singhofen weiter, um die letzten 8 km auf Feld- und Waldwegen bis nach Lollschied zu fahren. Zeitgleich wurden acht Fahrzeuge der Schnelleinsatzgruppe (SEG) mit 20 Helfern des DRK nach Birlenbach-Fachingen abgerufen. Unter der Führung vom Organisatorischen Leiter Christian Elbert und dem stv. Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Lars Ritscher beteiligten sich die Einsatzkräfte bei einem fiktiven ICE-Unglück im Westerwaldkreis.

Dazu verlegten die Kräfte ebenfalls in einem geschlossenen Verband vom Bereitstellungsraum Birlenbach-Fachingen nach Montabaur und wurden dort zur Betreuung Betroffener, der Verletztenversorgung und des Patiententransportes bis in die Zielkrankenhäuser eingesetzt.

In Lahnstein übte die Werkfeuerwehr Zschimmer & Schwarz mit der Feuerwehr Lahnstein ein Brandereignis innerhalb des Werkgeländes. Hierbei waren ca. 100 Einsatzkräfte beteiligt. Koordiniert und als Gesamtlage im Rhein-Lahn-Kreis geführt wurden die Übungen im Brand- und Katastrophenschutzzentrum in Lollschied mit zehn Helfern, unter der Leitung von Brand- und Katastrophenschutzinspekteur(BKI) Guido Erler.

Von hier aus wurde auch die Gesamtlage an die Integrierte Leitstelle Montabaur und dem Lagezentrum am Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz in Koblenz übermittelt. Allen Beteiligten gilt es einen besonderen Dank auszusprechen. Nur durch Übungen können wir die Leistungsfähigkeit und Handlungssicherheit von Einsatzkräften und Führungskräften unter realitätsnahen Bedingungen trainieren und verbessern, so BKI Erler. (pm Rhein-Lahn-Kreis)

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