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Gesundheit

Mutter entsetzt über Bad Emser Paracelsus Klinik: Arzt schlug vor, den behinderten Sohn “zu erlösen”

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Mutter entsetzt über Bad Emser Paracelsus Klinik: Arzt schlug vor, den behinderten Sohn "zu erlösen"

BAD EMS Schock für eine Mutter aus Frankfurt. Ihr mehrfach behinderter Sohn Paul lebt in einer Pflegeeinrichtung in Nassau. Wegen einer Lungenentzündung wurde der 21-Jährige in der Bad Emser Paracelsus-Klinik behandelt. Laut der Zeitung Merkur, soll sich der behandelnde Arzt bei der Mutter mit der Frage gemeldet haben, ob der Sohn nicht erlöst werden sollte.

Er soll mitgeteilt haben, dass der junge Mann eine Lungenentzündung habe und bei einer Verschlechterung des Zustandes könnte er intubiert oder direkt palliativ behandelt werden.  Für die Mutter war diese Nachricht ein Schock. Der Zeitung Merkur gegenüber teilte sie mit, dass eine Intubation und anschließende Entwöhnung schwierig ist.  Sie ist sich aber sicher, dass bei einem nicht beeinträchtigten 21-Jährigen mit Lungenentzündung, die Frage nach der Möglichkeit der Erlösung nicht gestellt worden wäre.

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Klinik räumt “Kommunikationsfehler” ein

Eine Palliativbehandlung lehnte die Mutter entschieden ab. Aufgrund einer Beschwerde beim Osnabrücker Paracelsus Mutterkonzern, räumte die Pressesprecherin Dirten von Schmeling Kommunikationsfehler im Umgang mit dem Patienten ein. Die Klinik soll sich unmittelbar bei der Mutter Ellen H. entschuldigt haben.

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Glücklicherweise erholte sich der Sohn von der Lungenentzündung. Nach etwa drei Wochen soll die Mutter die Verlegung in ein anderes Krankenhaus gefordert haben, da sie dem Bad Emser Krankenhaus nicht mehr vertraute. Die Klinik soll abgelehnt haben, da er angeblich nicht transportfähig war. Zu dem Zeitpunkt soll Paul bereits wieder in einem Pflegestuhl gesessen haben. Intubiert wurde er nicht mehr und konnte eigenständig atmen.

Paracelsus Klinik entschuldigt sich für Versäumnisse bei der Behandlung

Die Mutter sah darin finanzielle Interessen der Klinik, da das Krankenhaus mit wenig Aufwand ein sehr hohes Entgelt für die Behandlung ihres Sohnes in Rechnung stellen konnte. Dem widersprach die Pressesprecherin der Paracelsus Klinik. Auch wenn Paul in einem Pflegestuhl saß, wäre das keine Bestätigung der Transportfähigkeit gewesen, sondern soll lediglich der Schutzlagerung gedient haben, um ein Verschlucken auszuschließen. Nach der eben erst erfolgten Entwöhnung vom Beatmungsgerät, hätte er für den Transport erneut ruhiggestellt werden müssen. Dieses wäre mit Risiken behaftet gewesen. Außerdem wäre die Entwöhnung vom Beatmungsgerät bei einem Schwerstbehinderten eine große Herausforderung.

Zwei Tage später soll der Sohn von Ellen H. dennoch entlassen worden sein. Dabei wurde von der Mutter eine große offene Stelle am Rücken von Paul festgestellt. Diese soll durch zu langes Liegen auf der gleichen Stelle verursacht worden sein.

Die Pressestelle der Paracelsus Klinik räumte in dem Fall Versäumnisse bei der Behandlung des Patienten ein und entschuldigte sich dafür. Zufrieden war die Mutter keineswegs mit der Behandlung in Bad Ems. Sie soll mit Fotos versucht haben, vermeintlich defekte Geräte zu dokumentieren. Mit Verweis auf die Hausordnung wurde ihr das verwehrt. Trotz Aufforderung, soll ihr diese nicht ausgehändigt worden sein. Ebenfalls soll ihr die Einsicht in die Krankenakte verweigert worden sein. Dazu soll die Mutter mehrfach E-Mails an die Pflegedienstleitung und den Oberarzt geschrieben haben. Auf diese weiteren Vorwürfe soll es seitens der Bad Emser Klinik keine Reaktion gegeben haben.

Aktuell steht es um den Standort der Bad Emser Paracelsus-Klinik schlecht. Zum 31. März soll das Krankenhaus schließen. Die Belegschaft und die Stadt Bad Ems kämpfen weiter für den Erhalt des Hospitals in der Kurstadt.

Artikel bezieht sich auf den Beitrag der Zeitung Merkur – hier lesen.

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Gesundheit

Landrat Denninghoff und Stadtbürgermeister Ludwig wenden sich an Minister Hoch

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BAD EMS/NASTÄTTEN Landrat Jörg Denninghoff und Stadtbürgermeister der Stadt Nastätten Marco Ludwig haben sich in einem gemeinsamen Schreiben an Minister Clemens Hoch bezüglich der Thematik rund um das Krankenhaus Nastätten gewandt. Wie der Berichterstattung zu entnehmen war, sollen die Standorte Nastätten und Boppard geschlossen werden. Diese Vorgehensweise erschließt sich Landrat und Stadtbürgermeister nicht.

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Bei einem Liquiditätsdefizit des Gemeinschaftsklinikums von 26 Mio. Euro spielt das Krankenhaus Nastätten mit einem Defizit von rund 2,5 Mio. Euro eher eine untergeordnete Rolle. Des Weiteren hat das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein den Versorgungsauftrag und kann einen Standort, der laut Minister Hoch bedarfsnotwendig ist, nicht einfach aus dem Verbund des Klinikums lösen.

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Deshalb bitten Landrat und Stadtbürgermeister Minister Hoch um die Moderation der zukünftigen Gespräche, damit die weitere Vorgehensweise kompetent strukturiert wird. Landrat Jörg Denninghoff und Stadtbürgermeister Marco Ludwig sind sich einig: „Der Standort Nastätten ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung im Rhein-Lahn-Kreis. Deshalb muss der Standort Nastätten erhalten bleiben. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um eine gute Lösung herbeizuführen. Dafür sind wir jederzeit für konstruktive Gespräche bereit.“

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Gesundheit

Schließung der Krankenhäuser Nastätten und Boppard? Nicht mit Landrat Denninghoff und Boch!

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NASTÄTTEN Eine Schließung der Krankenhausstandorte Nastätten und Boppard? Nach Vorlage eines Sanierungsgutachtens von Roland Berger sowie eines Gutachtens der Geschäftsführung des GKM soll genau das vorgesehen sein. Das ergeht aus einem Schreiben der Paulinenstiftung hervor, die das auf keinen Fall akzeptieren wollen. Und damit stehen sie nicht alleine da. Durch die kommunalen Gesellschafter des GKM, deren Rechtsanwälte sowie Mandatsträger vom Kreistag Mayen und dem Stadtrat Koblenz soll die Forderung laut geworden sein, dass die Stiftungen sich aus der Gesellschaft zurückziehen sollen, um den Weg für eine kommunale Lösung freizumachen. 

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Doch genau das inszenierte Ausstiegsszenario der Stiftungen beinhaltete keine Garantien für die Standorte in Nastätten und Boppard. Im Gegenteil. Für den Mayener Landrat Dr. Saftig und gleichzeitig Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung soll der Rückzug der Stiftungen aus dem GKM den Weg frei machen für die Schließung der Krankenhäuser in Nastätten und Boppard. Die Beteiligung der Stiftungen am GKM ist gering und die Einflussmöglichkeiten eingeschränkt. Demgegenüber halten die kommunalen Gesellschafter  knapp 90% der Stimmrechte.

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Nun haben die Stiftungen gezwungenermaßen den Weg frei gemacht für eine mögliche kommunale Lösung mit dem Austritt aus dem Gesellschaftervertrag. Die vorgesehene Kündigungsfrist beträgt fünf Jahre und in der Zeit haben die Stiftungen natürlich die Möglichkeit sich weiter für die Standorte Nastätten und Boppard einzusetzen und genau das ist vorgesehen. Für den Gesundheitsminister Clemens Hoch ist das Krankenhaus in Nastätten unverzichtbar für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung im Rhein-Lahn-Kreis. Somit dürften die Mehrheitsgesellschafter des GKM in der Verantwortung sein, die Versorgung in der Region sicherzustellen.

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Wie es nun weitergehen wird? Unklar. Erst vor wenigen Tagen bemängelten der Landrat des Rhein Lahn-Kreises Jörg Denninghoff und der Landrat Volker Boch im Rhein-Hunsrück-Kreis eine mangelnde Transparenz im Verfahren um die beiden Klinikstandorte. In einem offenen Brief forderten sie den Landrat Saftig im Kreis Mayen Koblenz und gleichzeitig Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung auf, umfangreiche Fragen zum Sachstand zu beantworten. Dieser antwortete nun mit der Aufforderung und Bestätigung, dass in Form eines Letters of Intents die Sichtung der Informationen erfolgt.

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Ein solches Verfahren bedeutet, dass es eine Absichtserklärung oder Grundsatzvereinbarung zum Abschluss eines Vertrages geben soll, am liebsten mit der Verpflichtung zum Verlustausgleich der Standorte Boppard und Nastätten. Erst dann wolle man der Gesellschafterversammlung vorschlagen, sie Geschäftsführung des GKM zu beauftragen, standortbezogene Informationen herauszugeben, die natürlich eine Verschwiegenheit unter den Beteiligten beinhaltet. Das Vorgehen dürfte für die Landräte Jörg Denninghoff und Volker Boch kaum annehmbar sein und zeugt wenig von transparenten und vertrauensvollem Umgang im Vorfeld untereinander.

Kommentar (red): Die Verhandlungen des GKM mit der Sana Group sind gescheitert. Hauptsächliche Gründe waren die millionenschweren hausinternen Rentenansprüche, die von der Sana übernommen werden sollten. Dankend lehnten sie ab. Die Zeche sollen jetzt die Standorte Nastätten und Boppard mit ihren jeweiligen Kreisen zahlen. Das Ganze am besten im Vorfeld nur dann, wenn man sich bereit erklärt Vertragsverhandlungen in genau die Richtung für einen kostenintensiven Abschluss zu führen. Dann dürfte man auch einmal in die Unterlagen hineinschauen. Das GKM versuchte seinerzeit bereits die Rentenansprüche auf die Sana abzuwälzen, was nicht funktionierte. Nun wird erneut nach einer Lösung gesucht, die einseitig das GKM entlastet. Frei nach dem Motto: Wir fahren die Gesundheitsversorgung vor die Wand, aber zahlen sollen bitte die anderen oder schließt die Standorte. Nastätten ist für die Gesundheitsversorgung des Rhein-Lahn-Kreises unverzichtbar und die Kündigung des Vertrages mit den Stiftungen ist mit fünf Jahren noch weit hin. Verhandlungen müssen auf Augenhöhe erfolgen und können nicht diktiert werden, denn so würde es am Ende nur Verlierer geben und genau deswegen reagieren die Verantwortlichen im Rhein-Lahn-Kreis und dem Rhein-Hunsrück-Kreis richtig und fordern einen offenen Dialog und ehrliche Transparenz auf deren Grundlage Entscheidungen getroffen werden können.

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Gesundheit

Zukunft der Klinik in Nastätten: Paulinenstift soll Gesellschaftsbeteiligung am GKM gekündigt haben

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NASTÄTTEN/MAYEN Die Landräte Jörg Denninghoff (Rhein-Lahn-Kreis) und Volker Boch (Rhein-Hunsrück-Kreis) forderten in einem offenen Brief vom Landrat Alexander Saftig (Mayen-Koblenz) und gleichzeitig Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung der GKM mehr Transparenz zu den Klinikstandorten Nastätten und Boppard im Verbund der GKM. Nun erreichte den BEN Kurier folgendes Statement vom Landrat Dr. Alexander Saftig welches wir unverändert veröffentlichen:

Statement des Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung der GK-Mittelrhein g GmbH, Landrat Dr. Alexander Saftig, zum offenen Brief der Landräte des Rhein-Lahn-Kreises und des Rhein-Hunsrück-Kreises, in dem sie mehr Transparenz zu den Klinikstandorten Nastätten und Boppard einfordern:

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„Ich habe als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der GK-Mittelrhein g GmbH am 17. April ein Schreiben der Landräte Boch und Denninghoff mit detaillierten Fragen zur innerbetrieblichen Situation des GK-Mittelrhein erhalten und wenige Tage später beantwortet. Um den Landkreisen eine Hilfe bei der Bewertung und Entscheidungsfindung ihrer kommunalen Gremien hinsichtlich einer möglichen Übernahme oder eines Verlustausgleichs der in deren Landkreisen liegenden Standorte zu ermöglichen, können selbstverständlich Informationen seitens des GK-Mittelrhein zur Verfügung gestellt werden. Es muss dafür allerdings vorab sichergestellt sein, dass in dem Prozess die Betriebsgeheimnisse und Rechte der Beteiligten gewahrt werden und dass dies zielführenderweise, wie in derartigen Verfahren üblich, einer strukturierten Vorgehensweise entspricht.

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Auch wurde angeboten, dass sich gerne in einem gemeinsamen Gespräch dazu abgestimmt werden kann. Diese Bereitschaft gilt umso mehr, da die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift am 23.04. zur großen Überraschung sämtlicher anderer Gesellschafter die Kündigung ihrer Gesellschaftsbeteiligung bei der GK-Mittelrhein gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt verkündet hat. Es wurde seitens der Diakoniegemeinschaft die Mitarbeit am Zukunftskonzept für den Konzern mit sofortiger Wirkung eingestellt und man beabsichtigt offenbar, nicht mehr an den weiteren Entwicklungen des Standortes Nastätten mitzuwirken.“

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