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Gesundheit

In Würde im Hospiz sterben dürfen? Nicht alle in Nassau unterstützen geplanten Standort!

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Im Ortsteil Scheuern soll das neue Hospiz entstehen

NASSAU Für Menschen in einem Hospiz heißt es in Würde Abschied von den Liebsten zu nehmen und sich auf eine Reise ohne Wiederkehr vorzubereiten. Kein einfacher Gang. Angst, Verzweiflung und Ohnmacht sind Teil des Sterbeprozesses. Viele führten einen langen und schmerzhaften Kampf um ihr Leben der nun vorbei ist. Wer den letzten Weg in ein Hospiz beschreitet weiß, dass er sich nun auf eine palliative Behandlung freuen darf.

Endlich weitestgehend keine Schmerzen mehr, aber auch keine Verlängerung der Lebenszeit. Noch einmal sind dort Menschen, denen das Schicksals des Totkranken nicht egal ist. Liebevoll bescheren Ärzte und Pfleger den betroffenen Menschen einen würdevollen Abschied. Krankenhausatmosphäre gibt es nicht. Angestellte in den Hospizen tragen Alltagskleidung. Die Zimmer strahlen Wohncharakter aus.

Für die Stadt Nassau ist die Errichtung des Hospizes eine Herzensangelegenheit. Zwischen der Kindertagesstätte Scheuern und der Lahntechnik soll das Gebäude entstehen doch damit sind nicht alle einverstanden. Die Gegner des Projektes argumentieren, dass sich 170 Bürger mit einer Unterschriftenaktion an die Stadt gewendet haben sollen und diese ignoriert wurden. Deren Protest zielt in erster Linie auf einen möglichen erheblichen Eingriff in die Natur und die ungelöste Verkehrsinfrastruktur. Hauptargumentativ wird der Standort kritisiert. Auch die Möglichkeit des Umbaus eines ungenutzten Kindergartens wurde ins Spiel gebracht genauso wie die Errichtung des Hospizes im alten Krankenhaus.

Beim gewählten Standort in Scheuern handelt es sich um eine Freifläche in unmittelbarer Nähe zu einer Kita. Für die betroffenen Menschen in der Einrichtung dürfte sich ein wunderschöner Ausblick auf das angrenzende Waldgebiet ergeben. Dazu noch einmal die Sicht auf spielende Kinder welche kaum Berührungsängste mit den Sterbenskranken haben dürften doch ist dieses auch bei Erwachsenen so? Dazu gehört die Bereitschaft sich mit der Endlichkeit des Lebens auseinanderzusetzen und es nicht zu verdrängen. Mit dem bevorstehenden Schicksal der Hospizbewohner wird einem ein Spiegel vorgeführt. Zeit ist so wertvoll. Man kann diesen Menschen mit Dankbarkeit für die Erinnerung an die eigene begrenzte Lebenszeit mit Wertschätzung begegnen oder das Projekt verdammen.

Auch in den sozialen Medien scheint sich eine überwiegende Mehrheit für das Hospiz auszusprechen. Diese befürworten nicht nur den Standort sondern sehen im Hospiz eine große Chance für die Verbandsgemeinde Bad Ems – Nassau. Vielen ist die gebotene Möglichkeit eines würdevollen Abschieds in einem Hospiz enorm wichtig und sie begrüßen den hochmodernen und durchdachten Neubau.

Vielen Menschen ist eine solche persönliche Atmosphäre nicht vergönnt. Besonders ältere Menschen sterben oft einsam in einem Hospital. Auch dort wird der Prozess palliativ unterstützt doch oft fehlt das letzte Gespräch oder die haltende Hand. Vielleicht eine Träne oder ein letzter Blick in die Augen des Gegenübers. Wie wertvoll ist das? Nicht immer sind die Familien in Krankenhäusern auf dem letzten Weg eines Angehörigen dabei. Corona hat die Gesellschaft verändert. In einem Hospiz dürfen die Liebsten in ungezwungener Atmosphäre dabei sein. Niemand muss alleine gehen.

Für den Sterbenden und die Angehörigen eine Möglichkeit des Abschieds. Nun können wir alle darüber diskutieren, ob es gut ist, dass dieses Gebäude aus Hochwasserschutzgründen auf Stelzen stehen wird oder nicht und wo die einzelnen Aufenthaltsräume sind. Und was das alles wieder kostet? Die Frage sollte lauten, was uns ein Menschenleben und das würdevolle Sterben wert ist? Unbezahlbar oder?

 

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Gesundheit

Landrat Denninghoff und Stadtbürgermeister Ludwig wenden sich an Minister Hoch

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Foto: BEN Kurier

BAD EMS/NASTÄTTEN Landrat Jörg Denninghoff und Stadtbürgermeister der Stadt Nastätten Marco Ludwig haben sich in einem gemeinsamen Schreiben an Minister Clemens Hoch bezüglich der Thematik rund um das Krankenhaus Nastätten gewandt. Wie der Berichterstattung zu entnehmen war, sollen die Standorte Nastätten und Boppard geschlossen werden. Diese Vorgehensweise erschließt sich Landrat und Stadtbürgermeister nicht.

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Bei einem Liquiditätsdefizit des Gemeinschaftsklinikums von 26 Mio. Euro spielt das Krankenhaus Nastätten mit einem Defizit von rund 2,5 Mio. Euro eher eine untergeordnete Rolle. Des Weiteren hat das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein den Versorgungsauftrag und kann einen Standort, der laut Minister Hoch bedarfsnotwendig ist, nicht einfach aus dem Verbund des Klinikums lösen.

Deshalb bitten Landrat und Stadtbürgermeister Minister Hoch um die Moderation der zukünftigen Gespräche, damit die weitere Vorgehensweise kompetent strukturiert wird. Landrat Jörg Denninghoff und Stadtbürgermeister Marco Ludwig sind sich einig: „Der Standort Nastätten ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung im Rhein-Lahn-Kreis. Deshalb muss der Standort Nastätten erhalten bleiben. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um eine gute Lösung herbeizuführen. Dafür sind wir jederzeit für konstruktive Gespräche bereit.“

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Gesundheit

Schließung der Krankenhäuser Nastätten und Boppard? Nicht mit Landrat Denninghoff und Boch!

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NASTÄTTEN Eine Schließung der Krankenhausstandorte Nastätten und Boppard? Nach Vorlage eines Sanierungsgutachtens von Roland Berger sowie eines Gutachtens der Geschäftsführung des GKM soll genau das vorgesehen sein. Das ergeht aus einem Schreiben der Paulinenstiftung hervor, die das auf keinen Fall akzeptieren wollen. Und damit stehen sie nicht alleine da. Durch die kommunalen Gesellschafter des GKM, deren Rechtsanwälte sowie Mandatsträger vom Kreistag Mayen und dem Stadtrat Koblenz soll die Forderung laut geworden sein, dass die Stiftungen sich aus der Gesellschaft zurückziehen sollen, um den Weg für eine kommunale Lösung freizumachen. 

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Doch genau das inszenierte Ausstiegsszenario der Stiftungen beinhaltete keine Garantien für die Standorte in Nastätten und Boppard. Im Gegenteil. Für den Mayener Landrat Dr. Saftig und gleichzeitig Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung soll der Rückzug der Stiftungen aus dem GKM den Weg frei machen für die Schließung der Krankenhäuser in Nastätten und Boppard. Die Beteiligung der Stiftungen am GKM ist gering und die Einflussmöglichkeiten eingeschränkt. Demgegenüber halten die kommunalen Gesellschafter  knapp 90% der Stimmrechte.

Nun haben die Stiftungen gezwungenermaßen den Weg frei gemacht für eine mögliche kommunale Lösung mit dem Austritt aus dem Gesellschaftervertrag. Die vorgesehene Kündigungsfrist beträgt fünf Jahre und in der Zeit haben die Stiftungen natürlich die Möglichkeit sich weiter für die Standorte Nastätten und Boppard einzusetzen und genau das ist vorgesehen. Für den Gesundheitsminister Clemens Hoch ist das Krankenhaus in Nastätten unverzichtbar für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung im Rhein-Lahn-Kreis. Somit dürften die Mehrheitsgesellschafter des GKM in der Verantwortung sein, die Versorgung in der Region sicherzustellen.

Wie es nun weitergehen wird? Unklar. Erst vor wenigen Tagen bemängelten der Landrat des Rhein Lahn-Kreises Jörg Denninghoff und der Landrat Volker Boch im Rhein-Hunsrück-Kreis eine mangelnde Transparenz im Verfahren um die beiden Klinikstandorte. In einem offenen Brief forderten sie den Landrat Saftig im Kreis Mayen Koblenz und gleichzeitig Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung auf, umfangreiche Fragen zum Sachstand zu beantworten. Dieser antwortete nun mit der Aufforderung und Bestätigung, dass in Form eines Letters of Intents die Sichtung der Informationen erfolgt.

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Ein solches Verfahren bedeutet, dass es eine Absichtserklärung oder Grundsatzvereinbarung zum Abschluss eines Vertrages geben soll, am liebsten mit der Verpflichtung zum Verlustausgleich der Standorte Boppard und Nastätten. Erst dann wolle man der Gesellschafterversammlung vorschlagen, sie Geschäftsführung des GKM zu beauftragen, standortbezogene Informationen herauszugeben, die natürlich eine Verschwiegenheit unter den Beteiligten beinhaltet. Das Vorgehen dürfte für die Landräte Jörg Denninghoff und Volker Boch kaum annehmbar sein und zeugt wenig von transparenten und vertrauensvollem Umgang im Vorfeld untereinander.

Kommentar (red): Die Verhandlungen des GKM mit der Sana Group sind gescheitert. Hauptsächliche Gründe waren die millionenschweren hausinternen Rentenansprüche, die von der Sana übernommen werden sollten. Dankend lehnten sie ab. Die Zeche sollen jetzt die Standorte Nastätten und Boppard mit ihren jeweiligen Kreisen zahlen. Das Ganze am besten im Vorfeld nur dann, wenn man sich bereit erklärt Vertragsverhandlungen in genau die Richtung für einen kostenintensiven Abschluss zu führen. Dann dürfte man auch einmal in die Unterlagen hineinschauen. Das GKM versuchte seinerzeit bereits die Rentenansprüche auf die Sana abzuwälzen, was nicht funktionierte. Nun wird erneut nach einer Lösung gesucht, die einseitig das GKM entlastet. Frei nach dem Motto: Wir fahren die Gesundheitsversorgung vor die Wand, aber zahlen sollen bitte die anderen oder schließt die Standorte. Nastätten ist für die Gesundheitsversorgung des Rhein-Lahn-Kreises unverzichtbar und die Kündigung des Vertrages mit den Stiftungen ist mit fünf Jahren noch weit hin. Verhandlungen müssen auf Augenhöhe erfolgen und können nicht diktiert werden, denn so würde es am Ende nur Verlierer geben und genau deswegen reagieren die Verantwortlichen im Rhein-Lahn-Kreis und dem Rhein-Hunsrück-Kreis richtig und fordern einen offenen Dialog und ehrliche Transparenz auf deren Grundlage Entscheidungen getroffen werden können.

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Gesundheit

Zukunft der Klinik in Nastätten: Paulinenstift soll Gesellschaftsbeteiligung am GKM gekündigt haben

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NASTÄTTEN/MAYEN Die Landräte Jörg Denninghoff (Rhein-Lahn-Kreis) und Volker Boch (Rhein-Hunsrück-Kreis) forderten in einem offenen Brief vom Landrat Alexander Saftig (Mayen-Koblenz) und gleichzeitig Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung der GKM mehr Transparenz zu den Klinikstandorten Nastätten und Boppard im Verbund der GKM. Nun erreichte den BEN Kurier folgendes Statement vom Landrat Dr. Alexander Saftig welches wir unverändert veröffentlichen:

Statement des Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung der GK-Mittelrhein g GmbH, Landrat Dr. Alexander Saftig, zum offenen Brief der Landräte des Rhein-Lahn-Kreises und des Rhein-Hunsrück-Kreises, in dem sie mehr Transparenz zu den Klinikstandorten Nastätten und Boppard einfordern:

„Ich habe als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der GK-Mittelrhein g GmbH am 17. April ein Schreiben der Landräte Boch und Denninghoff mit detaillierten Fragen zur innerbetrieblichen Situation des GK-Mittelrhein erhalten und wenige Tage später beantwortet. Um den Landkreisen eine Hilfe bei der Bewertung und Entscheidungsfindung ihrer kommunalen Gremien hinsichtlich einer möglichen Übernahme oder eines Verlustausgleichs der in deren Landkreisen liegenden Standorte zu ermöglichen, können selbstverständlich Informationen seitens des GK-Mittelrhein zur Verfügung gestellt werden. Es muss dafür allerdings vorab sichergestellt sein, dass in dem Prozess die Betriebsgeheimnisse und Rechte der Beteiligten gewahrt werden und dass dies zielführenderweise, wie in derartigen Verfahren üblich, einer strukturierten Vorgehensweise entspricht.

Auch wurde angeboten, dass sich gerne in einem gemeinsamen Gespräch dazu abgestimmt werden kann. Diese Bereitschaft gilt umso mehr, da die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift am 23.04. zur großen Überraschung sämtlicher anderer Gesellschafter die Kündigung ihrer Gesellschaftsbeteiligung bei der GK-Mittelrhein gGmbH zum nächstmöglichen Zeitpunkt verkündet hat. Es wurde seitens der Diakoniegemeinschaft die Mitarbeit am Zukunftskonzept für den Konzern mit sofortiger Wirkung eingestellt und man beabsichtigt offenbar, nicht mehr an den weiteren Entwicklungen des Standortes Nastätten mitzuwirken.“

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