VG Loreley
Loreleystadt St. Goarshausen droht ohne Lärmschutz zu bleiben

ST. GOARSHAUSEN Nach seiner Urlaubsrückkehr fand Verbandsbürgermeister Mike Weiland (VG Loreley) ein Schreiben der Deutschen Bahn vor, das für Unmut sorgt: Demnach sollen in St. Goarshausen keine weiteren Lärmschutzwände errichtet werden. Weiland zeigt sich irritiert über die Vorgehensweise und fordert dringend alternative Schutzmaßnahmen für die Anwohner.
Informationspannen und fehlende Einbindung
Laut Weiland wurde offenbar bereits im Juni – über einen Subunternehmer oder durchgesickerte Informationen – bekannt, dass kein weiterer Lärmschutz in der Loreleystadt geplant sei. Zudem habe es einen Termin gegeben, von dem die Verbandsgemeinde nichts wusste.
Statt an die Stadtverwaltung, die sich um die Belange der Bürger kümmern könnte, ging das Schreiben direkt an Weiland. Erst auf Nachfrage sei die Stadt nachträglich informiert worden. Die Bahn habe sich bei den Anwohnern für die mangelnde Kommunikation entschuldigt.
„Unwirtschaftlich“ wegen Fels im Untergrund
Bei einem anschließenden Ortstermin erläuterte die Bahn: In rund sechs Metern Tiefe stoße man auf Fels, was den Bau geplanter Lärmschutzwände erheblich verteuere. Nach weiteren Berechnungen sei entschieden worden, dass der Bau „wirtschaftlich nicht vertretbar“ sei. Ein großer Teil von St. Goarshausen, bislang ohne Lärmschutz, bliebe damit ungeschützt.
Alternativen habe die Bahn zwar geprüft, jedoch weder im Schreiben noch vor Ort überzeugend dargestellt. Weiland fragt: „Gibt es niedrigere Lärmschutzwände, Schienendämpfer oder andere technische Lösungen?“ Bisher gebe es darauf keine verbindlichen Zusagen.
Freiwillige Lärmsanierung läuft bald aus
Die aktuellen Maßnahmen der freiwilligen Lärmsanierung entlang des Rheins enden in wenigen Jahren. „Wenn jetzt nichts passiert, bleiben viele Anwohner dauerhaft ohne Schutz“, warnt Weiland. Er erneuert seine Forderung nach einer alternativen Güterverkehrstrasse außerhalb des Mittelrheintals – ein Anliegen, das er seit Jahren gegenüber Bund und Bahn vorträgt.
Bundesverkehrsminister angeschrieben
Weiland hat den neuen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sowie Staatssekretär Michael Theurer um Gesprächstermine gebeten. Zudem regt er an, Mittel aus dem neu geschaffenen Sondervermögen des Bundes auch für Lärmschutz und eine Alternativtrasse einzusetzen. Die bisherigen Reaktionen seien jedoch „eher negativ“.
Verkehrsprognosen zeigen steigende Belastung
Ein Blick in die Verkehrsprognosen verdeutlicht die Problematik:
-
Linksrheinisch nördlich von Koblenz: 116 Güterzüge pro Tag (2019), prognostiziert 112 (2040)
-
Rechtsrheinisch: 180 (2019) auf 259 (2040)
-
Südlich von Koblenz (kombinierte Zahl beider Rheinseiten): 251 (2019) auf 349 (2040)
Da der Personenverkehr linksrheinisch abgewickelt wird, erwartet Weiland eine massive Verlagerung des Güterverkehrs auf die rechte Rheinseite – und damit eine steigende Lärmbelastung für St. Goarshausen.
Kritik an Bahn und Bund
Weiland betont, dass sich Kommunen im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal bei jeder Baumaßnahme an strenge Vorgaben halten müssten. „Es kann nicht sein, dass die Bahn als privatisiertes Bundesunternehmen tun und lassen kann, was sie will, und sich der Verantwortung entzieht.“ Er fordert, bestehende Lärmschutzlücken an allen Wohngebieten zu schließen, anstatt „sinnlose Wände an Friedhöfen“ oder Schutzwände auf der falschen Rheinseite zu errichten.
Sorge um das Landschaftsbild
Weiland warnt zudem vor einer Verschandelung des Mittelrheintals durch überdimensionierte Lärmschutzwände – gerade im Hinblick auf die Bundesgartenschau 2029. „Will man wirklich, dass Fahrgäste im SPNV durch das Tal reisen und unsere einzigartige Landschaft nicht mehr sehen können?“
Der Verbandsbürgermeister kündigte an, sich weiter an alle zuständigen Stellen zu wenden, um tragfähige Alternativen für den Lärmschutz in St. Goarshausen zu finden (dk).
VG Loreley
Braubach erinnert an jüdische Mitbürger: Verlegung von Stolpersteinen am 20. August

BRAUBACH Am Mittwoch, 20. August 2025, werden in Braubach vier neue Stolpersteine zum Gedenken an frühere jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verlegt. Die öffentliche Gedenkfeier beginnt um 17:00 Uhr vor dem Haus Brunnenstraße 21, in dem Mitglieder der Familie Stern bis zu ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten lebten.
Mit der Verlegung der Gedenksteine erinnert die Stadt Braubach gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen und christlichen Gemeinden an das Schicksal von Jakob Stern, seinen Töchtern Jenny, Frieda und Berta Stern. Drei von ihnen wurden in den Konzentrationslagern Auschwitz und Sobibor ermordet. Nur eine Tochter überlebte die Verfolgung. Die Stolpersteine werden nach einem Konzept des Künstlers Gunter Demnig in das Gehwegpflaster eingelassen und tragen jeweils eine kleine Messingplatte mit Namen, Geburtsdatum und Schicksal der Opfer.
Die Zeremonie wird von Stadtbürgermeister Günter Goß eröffnet. Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche sowie der jüdischen Gemeinde gestalten das Gedenken mit. Für die musikalische Begleitung sorgt die israelische Sängerin Odelia Lazar gemeinsam mit Michael Wienecke.
„Die Stolpersteine holen das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zurück in unsere Straßen und in unser tägliches Bewusstsein“, betont Stadtbürgermeister Günter Goß im Vorfeld der Veranstaltung. „Es ist unsere Aufgabe als Stadt, wachsam zu bleiben – gegen das Vergessen und gegen jede Form von Ausgrenzung.“
Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Blumen können zur persönlichen Ehrung der Opfer mitgebracht und niedergelegt werden (pm Stadt Braubach).
VG Loreley
Wellmicher Bach: Nach neun Jahren Stillstand – Sanierung erst zur Buga 2029


WELLMICH|DAHLHEIM Es ist ein Sinnbild für bürokratische Trägheit und ein stetiger Quell des Ärgers: Die Landesstraße 334 im Wellmicher Bachtal zwischen Wellmich und Dahlheim gleicht seit einem Starkregenereignis im Mai 2016 einem Flickenteppich – gesäumt von hunderten Warnbarken. Und das wird sich so bald nicht ändern: Laut aktueller Auskunft des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Diez ist mit einer vollständigen Sanierung frühestens im Jahr 2029 zu rechnen.
Für Mike Weiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, ist das nicht hinnehmbar:
„Diese Straße ist ein absolutes Ärgernis“, sagt er. „Wenn ich Bürgertreffs veranstalte, höre ich immer wieder die Frage: Muss erst etwas Schlimmeres passieren, bevor endlich gehandelt wird?“ Weiland macht keinen Hehl daraus, wie groß die Unzufriedenheit in der Bevölkerung über die endlosen Verzögerungen ist.
Zwei Mal verschoben – nun wohl erst 2029
Eigentlich, so der Bürgermeister, sei die grundhafte Erneuerung der Strecke bereits zweimal zugesagt, dann aber jeweils verschoben worden – zuletzt war 2026 im Gespräch. Die Verantwortung liegt beim Land Rheinland-Pfalz, genauer beim LBM. Zwar sei die Zusammenarbeit mit der Behörde bislang konstruktiv gewesen, dennoch fehle Weiland mittlerweile das Verständnis: „Dass man im Moment überhaupt keine Option hat, die Straße vor der Buga 2029 vollständig zu sanieren, ist keine akzeptable Lösung.“
Laut Weiland gab es im April einen Ortstermin mit Vertretern der zuständigen Behörden. Dort sei deutlich geworden, dass erneut umfangreiche Untersuchungen nötig seien. „Ich habe daher alle relevanten Stellen für Anfang September zu einem Runden Tisch eingeladen. Es muss endlich Klarheit geschaffen werden – auch darüber, ob beim LBM überhaupt genug Personal vorhanden ist.“ Aus Koblenz habe er ein klares Ja erhalten, aus Diez dagegen keine konkrete Antwort.
Barkenfest und Zukunftsgespräch
Die Geduld in der Region ist spürbar erschöpft. Weiland kann nachvollziehen, dass Anwohner bereits symbolisch ein „Zehnjähriges Barkenfest“ planen. Er selbst will das Thema am 29. Mai 2026 im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Zukunftsgespräche“ erneut öffentlich aufgreifen – in der Hoffnung, dass dann Vertreter des LBM, der SGD Nord und des Verkehrsministeriums Rede und Antwort stehen.
LBM: Planfeststellungsverfahren und Einzelfallprüfung
Auf Anfrage des BEN Kurier verweist der LBM Diez auf bereits durchgeführte Sofortmaßnahmen in den Jahren 2016 bis 2018 an sieben Schadstellen, inklusive Gewässerausbauten. Für eine betroffene Stützmauer liefen aktuell weitere Abstimmungen, heißt es. Die übrigen sanierungsbedürftigen Stellen seien jedoch nur im Rahmen eines kompletten Ausbaus der rund 3,7 Kilometer langen Strecke zu beheben – und dieser müsse zuvor planfestgestellt werden. Ein konkreter Zeitplan liegt noch nicht vor.
Auf die Frage, warum eine Sanierung bislang nicht erfolgt sei, teilt Maximiliam Duhr von der LBM Diez mit: Die Verkehrssicherheit sei durch temporäre Maßnahmen wie Barken gewährleistet gewesen, daher habe keine Notwendigkeit für weitere Sofortmaßnahmen bestanden.
Entwässerung bleibt Herausforderung
Auch die Entwässerung des Streckenabschnitts bereitet planerische Schwierigkeiten. Einzelne Durchlässe seien bereits vergrößert worden. Im Rahmen des Gesamtprojekts sollen sämtliche Entwässerungseinrichtungen erneuert oder ergänzt und weitere Einleitungsstellen gebaut werden. Auch die Unterhaltung des Wellmicher Bachs durch den zuständigen Unterhaltungspflichtigen sei langfristig sicherzustellen.
Fast ein Jahrzehnt nach dem Unwetter 2016 bleibt festzuhalten: Es hat sich wenig getan. Trotz guter Zusammenarbeit zwischen Verbandsgemeinde und LBM, trotz Ortsterminen und schriftlichen Nachfragen, ist ein Ende des „Barken-Zustands“ nicht in Sicht.
Für Bürgermeister Mike Weiland ist klar: „Es braucht endlich ein klares Bekenntnis zur Umsetzung – und zwar nicht irgendwann, sondern bald.“ Bis dahin wird der Druck aus der Bevölkerung wohl weiter steigen (dk).
Lahnstein
Innovative Tiny-Häuser: Lahnsteiner Marius Bräunlich für RLP-Tourismuspreis nominiert

LAHNSTEIN|DESSIGHOFEN Kreativ, nachhaltig und charmant – so präsentiert sich das Tiny‑House‑Konzept von Marius Bräunlich. Der 33‑Jährige, aufgewachsen in Dachsenhausen, hat sich mit seiner Marke Minimalus die Nominierung in der Kategorie „Innovation des Jahres“ beim Tourismuspreis Rheinland‑Pfalz gesichert.
Minimalus entstand aus seiner Masterarbeit im Bereich nachhaltiges Bauen. Mit handwerklichem Geschick und gestalterischem Mut baute Bräunlich das erste Tiny‑House auf dem Grundstück seiner Eltern selbst. Dieses Projekt entwickelte sich zum Modell: hochwertige, minimalistisch eingerichtete Mini-Unterkünfte mit reduziertem Ressourcenverbrauch, regionalem Materialeinsatz – und einem ausgeprägten Sinn für Details und Wohnkomfort. Heute sitzt das Unternehmen in Lahnstein.
Die Tiny‑Häuser bestehen überwiegend aus Holz, verfügen über Holzfaserdämmung, ein Gründach und zum Teil energieeffiziente Technik wie Pelletöfen oder Wärmepumpen. Gebrauchte Materialien – etwa Fenster, Parkett oder Möbel – werden clever eingebunden. Sogar Natursteine aus der eigenen Baustelle finden als Gestaltungselemente Verwendung. Ziel ist ein ganzheitliches, nachhaltiges Wohnen auf kleinem Raum.
Die Häuser bieten trotz ihrer geringen Größe erstaunlich viel Großzügigkeit: etwa durch hohe Decken (3 m), große Panoramafenster oder praktische, elegant integrierte Möbel. Ergänzt werden sie durch ungewöhnliche Outdoor-Features wie Küchen, Whirlpools oder Bäder unter freiem Himmel – immer mit Blick auf Komfort und Nähe zur Natur. Bräunlich beschreibt seine Architektur als „perfekt unperfekt“ – mit dem Fokus auf Atmosphäre statt Perfektion.
Die Zielgruppen sind vor allem Städtereisende aus Regionen wie Köln, Frankfurt oder Mainz, die Raum, Stil und Natur zu schätzen wissen. Aus der Masterarbeit wurde ein bewirtschaftetes Klein-Business: Heute betreibt Bräunlich mehrere Tiny‑Häuser, Apartments in St. Goar und Koblenz – alles in Eigenleistung, begleitet von Unterstützung aus seiner Familie. Seine Herangehensweise verbindet nachhaltiges Design, Handwerk und einen sehr persönlichen Gastgeberstil – auch mit regionalen Vernetzungsangeboten wie Töpferei oder individuellen Gastgebertipps.
Zeitlicher Ablauf
-
August 2025: Präsentation seiner Bewerbung vor der Jury
-
Dezember 2025: Preisverleihung im Rahmen des Tourismustages Rheinland‑Pfalz

Infokasten: Tourismuspreis Rheinland-Pfalz 2025
Was ist das?
Ein landesweiter Wettbewerb zur Auszeichnung innovativer und nachhaltiger Tourismusprojekte in Rheinland-Pfalz. Vergeben wird der Preis von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium sowie weiteren Partnern.
Kategorien & Nominierte:
Gastgeber des Jahres
-
Parkhotel Landau Betriebs-GmbH (Pfalz): „Eisbären, Schafe, Tennisplätze – Nachhaltigkeit & mehr“
-
Privat-Hotel Villa Aurora (Ahr): „Resilient. Regional. Zukunftsfähig.“
-
Leinsweiler Hof Hotel-Betriebs-GmbH (Pfalz): „Vom Traditionshaus zur Zukunftsmarke“
Projekt des Jahres
-
Romantischer Rhein Tourismus GmbH: „Mittelrheinbotschafter“
-
Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V.: „Probier mal Ahrtal – Eine kulinarische Entdeckungstour“
-
Tourist-Information Worms: „#Wormsliebe – Binnenmarketing-Kampagne“
Innovation des Jahres
-
Touristik-Verband Wiedtal e.V. (Westerwald): „Holy Gravel!“
-
Pfalz Touristik e.V.: „Virtueller 360°-Rundflug über die Pfalz“
-
Minimalus Ferienunterkünfte (Romantischer Rhein): „Wenig Raum, mehr Erlebnis – Nachhaltige Design-Unterkünfte“
Ablauf & Termine:
-
20. August 2025: Präsentation der nominierten Projekte vor einer zwölfköpfigen Jury in Koblenz
-
4. Dezember 2025: Preisverleihung im Rahmen des Tourismustags Rheinland-Pfalz im Kurhaus Bad Neuenahr-Ahrweiler
Preise:
-
„Gastgeber des Jahres“ und „Projekt des Jahres“: je 5.000 Euro Preisgeld
-
„Innovation des Jahres“: Zwei E-Bikes als Sachpreis (gestiftet vom ADAC Rheinland-Pfalz)
Träger & Partner:
Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz (Schirmherrschaft: Ministerin Daniela Schmitt), ADAC Rheinland-Pfalz, Tourismus- und Heilbäderverband, DEHOGA, IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Jugendherbergen RLP/Saarland und weitere Partner.
-
Allgemeinvor 3 Jahren
Rhein-Lahn-Kreis feiert 1. Mai – Wir waren in Dornholzhausen, Nievern, Hirschberg und Fachbach – Video im Beitrag
-
VG Loreleyvor 4 Jahren
VG Loreley bietet Sommerfreizeit für Kinder aus den Flutgebieten
-
Schulenvor 4 Jahren
VG Bad Ems-Nassau investiert in die Sanierung der Turnhalle der Freiherr-vom-Stein Schule Bad Ems
-
Koblenzvor 4 Jahren
Koblenz beschließt neue Baumschutzsatzung
-
VG Nastättenvor 1 Jahr
Landwirt hat Tiere nicht im Griff: Kühe brechen immer wieder auf den Segelflugplatz Nastätten aus
-
VG Nastättenvor 4 Jahren
Aus für Endlichhofmilch? Zellmanns Birkenhof in Endlichhofen meldet Insolvenz an!
-
Gesundheitvor 3 Jahren
Pflegekammer RLP muss Beiträge an Mitglieder erstatten!
-
Rechtvor 1 Jahr
Gnadenhof Eifel in Harscheid: 51 alte und kranke Hunde sollen ihr Zuhause verlieren!