VG Nastätten
Wenn das ganze Dorf feiert: Der legendäre Bunte Abend in Himmighofen


HIMMIGHOFEN Wenn die Karnevalszeit zu Ende geht, kehrt in vielen Orten langsam wieder der Alltag ein. Nicht so in Himmighofen! Hier beginnt das Feiern erst richtig. Seit fast 70 Jahren ist der legendäre Bunte Abend ein Highlight im Veranstaltungskalender der kleinen Gemeinde im Rhein-Lahn-Kreis. In diesem Jahr hatte der Turn- und Sportverein (TuS) Himmighofen die Federführung und verwandelte das Dorfgemeinschaftshaus in eine bunte Bühne der guten Laune.
Himmighofen ist mit seinen rund 318 Einwohnern eine der kleineren Gemeinden im Rhein-Lahn-Kreis, doch was den Zusammenhalt und die Feierfreude angeht, kann es mit jeder Stadt mithalten. Das beweist vor allem der Bunte Abend, der jährlich von entweder dem TuS Himmighofen oder der Freiwilligen Feuerwehr organisiert wird. Dieses Jahr lag die Organisation beim TuS, der mit rund 200 Mitgliedern fast zwei Drittel der Dorfbewohner in seinen Reihen hat.
Volles Haus und ausgelassene Stimmung
Kaum ein Platz blieb im Dorfgemeinschaftshaus leer, als sich Jung und Alt zu einem Abend voller Tanz, Musik und Sketch-Comedy versammelten. Das Publikum war bunt gemischt: Familien, Senioren, Jugendliche und viele auswärtige Gäste waren gekommen, um das Spektakel mitzuerleben. „So funktioniert Dorfleben! Alle packen mit an, jeder hilft, und am Ende haben wir eine Veranstaltung, die das ganze Dorf zusammenbringt“, freut sich Sabine Bröder, die erste Vorsitzende des TuS Himmighofen.
Bühne frei für ein mitreißendes Programm
Der Bunte Abend bot auch in diesem Jahr eine gelungene Mischung aus Tanz und Unterhaltung. Neben einheimischen Gruppen waren auch Formationen aus anderen Orten dabei, die mit ihren Auftritten für Begeisterung sorgten. Besonders ins Herz geschlossen hat das Publikum die „Turnfrauen“ des TuS, die seit über 20 Jahren eine feste Größe des Programms sind. „Wir haben ein buntes Programm mit vorrangig jungen Menschen, die hier etwas aufführen. Das ist sehr schön zu sehen“, sagt Sabine Bröder. Einzig die Altersgruppe zwischen 35 und 50 Jahren sei etwas dünn vertreten, aber auch das tat der Stimmung keinen Abbruch.
Der TuS Himmighofen – Sport und Gemeinschaft
Der TuS Himmighofen ist nicht nur als Veranstalter des Bunten Abends aktiv, sondern auch ein wichtiger Anlaufpunkt für den Sport im Dorf. Gegründet im Jahr 1904, zählt der Verein heute rund 200 Mitglieder, darunter viele Kinder und Jugendliche. Das Sportangebot ist breit gefächert: Neben Tischtennis und Turnen gibt es auch die spektakuläre Disziplin des Rhönrads. „Unser Verein ist ein Mehrspartenverein, und wir bieten für alle Altersklassen etwas – von den ganz Kleinen bis zu den Senioren„, erklärt Bröder.
Trainiert wird von Montag bis Samstag, nur der Sonntag bleibt frei. Eine kleine Verschnaufpause, bevor es weitergeht mit Sport und Vereinsleben. Ein großes Jubiläum steht ebenfalls bevor: 2029 feiert der TuS sein 125-jähriges Bestehen – parallel zur Bundesgartenschau. „Wie wir das feiern, wissen wir noch nicht, aber es wird definitiv etwas Besonderes“, verrät Bröder.
Gemeinschaft, die begeistert
Was den Bunten Abend so besonders macht, ist nicht nur das Programm, sondern vor allem das Gefühl von Zusammenhalt und Gemeinschaft. Ob Vereinsmitglieder oder Feuerwehrleute, ob Alt oder Jung – alle sind mit Herzblut dabei.
Himmighofen beweist einmal mehr, dass auch kleine Dörfer große Feste feiern können. Und so freuen sich die Bewohner schon jetzt auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: Bühne frei für den Bunten Abend!
Sport
Deutschlands stärkste Männer: Oelsberg wird zur Arena der Giganten!


OELSBERG Muskeln, Schweiß und tosender Applaus: Am vergangenen Samstag wurde der beschauliche Maifeuerplatz in Oelsberg erneut zur Arena der stärksten Männer Deutschlands. Der German Viking Strongman-Wettbewerb ging in seine zweite Runde und lockte hunderte begeisterte Zuschauer an, die Zeugen eines beeindruckenden Kräftemessens wurden.
Giganten unter sich – Die Teilnehmer beeindrucken mit purer Kraft
Mit dabei war kein Geringerer als Dennis Kohlruss, einer der bekanntesten Kraftsportler Deutschlands und mehrfacher Titelträger als „Stärkster Mann Deutschlands“. Neben ihm standen zahlreiche weitere Strongman-Athleten in den Startlöchern, darunter auch der Oelsberger Martin Schulz, der als Lokalmatador mit seinem unerschütterlichen Kampfgeist das Publikum begeisterte.
Disziplinen, die den Atem raubten
Die Teilnehmer maßen sich in klassischen Strongman-Disziplinen, die nicht nur rohe Muskelkraft, sondern auch Technik, Durchhaltevermögen und ein geschicktes Händchen erforderten. Die Zuschauer hielten den Atem an, als sich die Athleten an die teils unglaublichen Herausforderungen wagten:
🔥 Ambosswerfen: Ein wahres Spektakel! Hier wurden schwere Schmiedeambosse in die Höhe geschleudert – ein Bild, das selbst den härtesten Zuschauer ins Staunen versetzte.
🌲 Baumstammstoßen: Ein massiver Baumstamm musste in einer fließenden Bewegung über eine festgelegte Distanz geworfen werden. Es zeigte sich: Nicht nur Kraft war gefragt, sondern auch eine perfekte Technik.
💪 Wagenradstemmen: Diese Disziplin ließ die Zuschauer mitfiebern. Ein gigantisches 300 Kilogramm schweres Wagenrad musste von den Athleten in die Höhe gestemmt werden – eine Herausforderung, die wahre Urgewalt verlangte.
🏋️ Steinheben: Der Klassiker unter den Strongman-Wettbewerben. Steine mit einem Gewicht von 30 bis 105 Kilogramm mussten nacheinander über Kopf gestemmt werden. Die Spannung stieg mit jedem weiteren Stein, den die Athleten bezwangen.
Die Atmosphäre: Leidenschaft und Respekt für den Kraftsport
Die Begeisterung unter den Zuschauern war unbeschreiblich. Jeder einzelne Athlet wurde lautstark angefeuert, ganz gleich, ob er den ersten oder den letzten Platz belegte. Ortsbürgermeisterin Tanja Steeg war sichtlich angetan von der Atmosphäre und ließ es sich nicht nehmen, die Athleten mit kräftigen Anfeuerungsrufen zu unterstützen. Auch Nastättens Stadtbürgermeister Marco Ludwig zeigte sich tief beeindruckt und zollte den Sportlern seinen höchsten Respekt: „Was hier an Kraft und Willensstärke gezeigt wird, ist absolut bewundernswert. Es ist großartig, dass Oelsberg mit diesem Wettbewerb eine solche Bühne für den Kraftsport geschaffen hat.“
Mehr als nur Muskeln: Die starke Community hinter dem Event
Doch der Wettbewerb war weit mehr als ein Kräftemessen. Es war ein Treffen einer besonderen Gemeinschaft – Menschen, die sich nicht nur für Kraftsport begeistern, sondern auch die Werte von Respekt, Disziplin und Zusammenhalt leben. Die Athleten beeindruckten nicht nur mit ihrer körperlichen Stärke, sondern auch mit ihrer Kameradschaft. Man half sich gegenseitig, feuerte sich an und gab den weniger erfahrenen Teilnehmern wertvolle Tipps.
Der wahre Star des Tages war am Ende nicht nur ein einzelner Athlet – es war die gesamte Veranstaltung, die einmal mehr bewies, dass Kraftsport Menschen verbindet und inspiriert.
Ein Blick in die Zukunft: Der German Viking Strongman wird zur Tradition
Schon jetzt steht fest: 2026 wird es wieder einen German Viking Strongman-Wettbewerb in Oelsberg geben. Die Vorfreude darauf ist riesig, denn eines ist sicher: Dieses Spektakel wird noch lange in Erinnerung bleiben. Wer weiß, welche neuen Herausforderungen die Veranstalter für das nächste Jahr bereithalten? Eines ist jedenfalls sicher – die stärksten Männer Deutschlands werden wieder nach Oelsberg kommen, um sich miteinander zu messen und das Publikum in Staunen zu versetzen!
VG Nastätten
Finanzamt verantwortlich: Vollsperrung der Poststraße in Nastätten für drei Monate


NASTÄTTEN Die kurzfristige Vollsperrung der Kreisstraße K 77 (Poststraße) in Nastätten sorgt für erhebliche Einschränkungen für Anwohner und Gewerbetreibende. Grund für die Maßnahme ist ein stark einsturzgefährdetes, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude in der Poststraße 16, das sich im Eigentum des Finanzamts Montabaur befindet. Die Sperrung erfolgte kurzfristig, ohne dass Anwohner oder die Stadtverwaltung frühzeitig informiert wurden, was zu organisatorischen Herausforderungen geführt hat.
Chronologie der Ereignisse und Informationsfluss
Das betreffende Gebäude fiel am 2. Juli 2024 durch einen Fiskalerbschaftsbeschluss an den Staat. Bereits im September 2024 wurden bauliche Mängel festgestellt, und im Februar 2025 wurde das Gebäude als einsturzgefährdet eingestuft. Trotz dieser Erkenntnisse gab es im Vorfeld keine umfassende öffentliche Information über mögliche Konsequenzen seitens des Finanzamtes an die Anwohner.
Die Stadtverwaltung sowie die Anwohner wurden erst unmittelbar vor der Sperrung in Kenntnis gesetzt. Dies führte zu kurzfristigen Herausforderungen bei der Verkehrsplanung, da es kaum alternative Umfahrungsmöglichkeiten gibt. Besonders betroffen sind Geschäfte in der direkten Umgebung sowie Anwohner, die auf eine unmittelbare Erreichbarkeit ihrer Grundstücke angewiesen sind.
Denkmalschutz erschwert schnelle Lösung
Ein Abriss des Gebäudes wäre eine mögliche Lösung, ist jedoch aufgrund des bestehenden Denkmalschutzes nicht ohne weiteres umsetzbar. Das Finanzamt steht hierzu bereits in Abstimmung mit dem zuständigen Denkmalamt. Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen steht allerdings noch aus.
Die Stadtverwaltung hat keine Entscheidungsbefugnis über den Abriss oder Sicherungsmaßnahmen am Gebäude, da diese in der Verantwortung des Finanzamts liegen. Dennoch müssen Stadt und Bürger mit den Auswirkungen der Sperrung umgehen.
Kosten: Maßnahmen kosteten den Staat bisher rund 21.300 Euro
Die bereits umgesetzten Sicherungsmaßnahmen belaufen sich auf rund 21.300 Euro, wobei die Kosten für die Straßensperrung und mögliche weitere bauliche Maßnahmen noch nicht berücksichtigt sind. Diese Ausgaben werden aus öffentlichen Mitteln finanziert.
Dauer der Sperrung
Die Vollsperrung ist zunächst für drei Monate vorgesehen. Ob diese Frist eingehalten werden kann, hängt von der weiteren Entwicklung ab. Das Finanzamt hat signalisiert, dass ein Verkauf der Immobilie angestrebt wird, um eine langfristige Lösung zu ermöglichen. Konkrete Zeitpläne dafür liegen jedoch noch nicht vor.
Fazit: Verzögerungen und fehlende Kommunikation belasten Bürger
Die kurzfristige Vollsperrung der Poststraße stellt für viele Bürgerinnen und Bürger eine erhebliche Einschränkung dar. Da das Gebäude im Eigentum des Finanzamts liegt, liegt die Verantwortung für den weiteren Verlauf bei dieser Behörde. Die fehlende frühzeitige Kommunikation hat zu Unklarheiten und logistischen Herausforderungen geführt. Wie lange die Sperrung tatsächlich bestehen bleibt, hängt von den nächsten Entscheidungen rund um das Gebäude ab.
VG Nastätten
Backen wie damals: Kussmann eröffnet in Holzhausen Bäckerei der 60er Jahre

HOLZHAUSEN Was macht man mit einer Bäckerei aus den 60er Jahren? Natürlich wiedereröffnen! Genau das hat Bäckermeister Paul Kussmann gemeinsam mit seiner Frau Kurissara in Holzhausen vor. Am 5. April soll der traditionsreiche Betrieb wieder zum Leben erweckt werden – im unverwechselbaren Charme der Endsechziger Jahre.
Ein Stück Geschichte erwacht zu neuem Leben
Die Bäckerei, die vor 56 Jahren gegründet wurde, stand ein halbes Jahr lang leer. Doch nun wird sie in ihrer ursprünglichen Form wiedereröffnet: Die Verkaufstheke, die Einrichtung und sogar die Backstube stammen noch aus dem letzten Jahrhundert und versprühen eine einzigartige Atmosphäre.
Paul Kussmann, der in Holzhausen gelernt und seit rund 35 Jahren hier lebt, ist begeistert von der Möglichkeit, eine solche Tradition fortzuführen: „Ich habe hier bei Ellen Paul gelernt. Früher war es die Bäckerei Hausen, die Ellen Paul war die Inhaberin. Der Nachname ist Paul, mein Vorname ist Paul, das passt einfach“, erzählt er mit einem Lächeln.
Handwerkliche Backkunst ohne Kompromisse
Für Kussmann ist klar: In seiner Bäckerei wird auf traditionelle Weise gebacken, ohne Geschmacksverstärker oder unnötige Zusatzstoffe. „Wir wollen die Tradition weiterführen mit traditionellen Gebäcken und handwerklicher Herstellung. Das heißt lange Teigführung, ohne Zusatzstoffe, Brote ohne Hefe. Das bringt Qualität in den Teig, Geschmack und eine längere Frischhaltung – und das schmeckt man auch.“
Das Sortiment wird klassische Brötchen, verschiedene Brotsorten, Stückchen und Kuchen umfassen – alles nach alter Handwerkstradition.
Freude in der Gemeinde
Auch der Ortsbürgermeister Michael Schicktanz freut sich über die Wiedereröffnung: „Als Bürgermeister freut es mich sehr, dass der Paul hier die Bäckerei übernimmt. Ellen Paul musste ja leider aus gesundheitlichen Gründen schließen, aber nun führt Paul den Betrieb fort. Ich weiß, dass er sich intensiv mit traditioneller Backkunst beschäftigt – das heißt: keine Pulver, sondern Sauerteig, natürliche Zutaten, wenig bis keine Zusatzstoffe. Das ist eine lohnende Anlaufstelle für die Zukunft.“
Für das Dorf ist die Bäckerei eine wahre Bereicherung: „Es ist für eine kleine Gemeinde wie unsere immer etwas Besonderes, wenn es noch einen Dorfbäcker gibt. Hier bekommt man etwas anderes als die Standardware aus dem Supermarkt. Ich bin mir sicher, viele Leute werden sich darauf freuen und ich kann nur jedem empfehlen, einfach mal herzukommen und zu probieren, wenn es soweit ist.“
Einladung zur Eröffnung
Am 5. April ist es soweit: Die Bäckerei Kussmann öffnet in der Oberen Brunnenstraße 10 in Holzhausen ihre Türen. Die ganze Gemeinde ist eingeladen, an diesem besonderen Tag dabei zu sein und das handwerklich gefertigte Gebäck zu kosten. Eine wunderbare Gelegenheit, Tradition und Genuss in einzigartigem Ambiente zu erleben!
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