VG Nastätten
Neues Einkaufskonzept in Nastätten: Automatenkiosk rund um die Uhr geöffnet

NASTÄTTEN In der Oberstraße 12 gibt es seit Februar 2024 eine neue Einkaufsmöglichkeit: einen vollautomatisierten Automatenkiosk. Die Familien Lentzen und Müller haben die Räumlichkeiten der ehemaligen „Nastätter Tafel des Diakonischen Werks Rhein-Lahn“ umgestaltet und ein Konzept umgesetzt, das in anderen Städten längst etabliert ist.
Einkaufen ohne Personal – flexibel und vielfältig
Der Kiosk, der ursprünglich zu den üblichen Ladenöffnungszeiten startete, darf mittlerweile rund um die Uhr betrieben werden. Kunden können hier über Warenautomaten Produkte auswählen und diese bar, mit Karte oder per elektronischer Zahlungsmethode bezahlen. Das Sortiment umfasst gekühlte Getränke, süße und herzhafte Snacks, Kuchen, Eis aus einem italienischen Eiscafé in Wiesbaden, Kaffee, Tee, Kakao, Suppen, Hygieneartikel und sogar E-Zigaretten samt Zubehör. Die Betreiber beobachten die Nachfrage und passen das Angebot regelmäßig an.
Ein besonderes Highlight sind die sogenannten „Wundertüten“ – Retourenartikel, die zu vergünstigten Preisen angeboten werden. „Damit schaffen wir nicht nur eine attraktive Einkaufsmöglichkeit, sondern vermeiden auch unnötige Verschwendung“, erklärt Mitbetreiberin Sandra Lentzen.
Die komplette Videoüberwachung sorgt für Sicherheit, während das Personal lediglich für die Befüllung und Wartung zuständig ist. Auch Unternehmen können profitieren: Es besteht die Möglichkeit, individuell bestückte Automaten in Betriebsräumen aufzustellen. „Wir setzen uns mit den Firmen zusammen und stimmen das Sortiment gezielt auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ab“, sagt Mitbetreiber Thomas Müller.
Zukunftspläne: Regionale Produkte und mehr
Neben der Grundversorgung möchte das Betreiberteam künftig auch regionalen Produzenten eine Plattform bieten. Klimatisierte Automaten sollen ihnen die Möglichkeit geben, Waren unabhängig von Ladenöffnungszeiten anzubieten. So könnten beispielsweise frische Lebensmittel oder handwerkliche Produkte über den Automatenkiosk verkauft werden. Interessierte Betriebe können sich bei den Betreibern melden.
„Unser Ziel ist es, den Menschen eine unkomplizierte Einkaufsmöglichkeit zu bieten – unabhängig von Ladenöffnungszeiten“, betont Sandra Lentzen. „Und dabei möchten wir regionale Anbieter mit einbinden, um eine nachhaltige und attraktive Auswahl zu schaffen.“
Ob sich dieses Modell langfristig in Nastätten etabliert, wird sich zeigen. Klar ist jedoch, dass das Konzept eine moderne und flexible Alternative zum klassischen Einzelhandel darstellt. Natürlich kann man in einem Automatenkiosk keine Discounterpreise erwarten – aber wer mitten in der Nacht oder an einem Feiertag dringend etwas braucht, findet hier eine praktische und zuverlässige Lösung zur Selbstversorgung.
Blaulicht
30-jähriger Nastätter steht in Frankfurt wegen Mordes vor Gericht: Wollte er ins Gefängnis?

NASTÄTTEN Es ist ein Fall, wie ihn selbst das erfahrene Frankfurter Landgericht nicht alltäglich erlebt. Vor der Justiz steht ein 30-jähriger Mann aus Nastätten wegen eines besonders tragischen und rätselhaften Verbrechens vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, einen obdachlosen Rollstuhlfahrer in der Frankfurter Innenstadt mit mehreren Messerstichen in den Rücken tödlich verletzt zu haben.
Der Vorfall, der sich im vergangenen Jahr ereignete, gibt sowohl der Staatsanwaltschaft als auch den Verteidigern Rätsel auf. Während die Tat selbst unstrittig ist, steht das Motiv des Angeklagten im Mittelpunkt des Prozesses – und dieses wirft ein düsteres Licht auf die soziale Realität des Beschuldigten.
Wie die Staatsanwaltschaft vorträgt, soll der Angeklagte bewusst eine Inhaftierung angestrebt haben. Unmittelbar vor der Tat hatte er laut Ermittlungen im Internet nach dem Begriff „letzte Chance Gefängnis“ gesucht – ein Indiz für die These, dass die Tat nicht aus spontaner Aggression, sondern mit kalkuliertem Ziel begangen wurde.
Nach Ansicht der Anklagebehörde war der Mann in einer wirtschaftlich und psychisch extrem belastenden Lebenslage. Erst kurz zuvor hatte er seine Arbeitsstelle verloren, seine Wohnung war nahezu leer, es fehlten selbst grundlegende Möbelstücke. In dieser Perspektivlosigkeit habe der Angeklagte im Gefängnis offenbar einen letzten Ausweg gesehen – eine Unterkunft, regelmäßige Mahlzeiten, medizinische Versorgung. Eine tragische Ironie, dass ein Gefängnisaufenthalt für ihn eine Verbesserung der Lebensumstände darstellen sollte.
Die Verteidigung indes zeichnet ein anderes Bild: Sie spricht von einem Totschlag, begangen in einer schweren psychischen Ausnahmesituation. Ihr Mandant habe sich in einem Zustand völliger Überforderung befunden, von innerer Verzweiflung getrieben, nicht aber mit dem Vorsatz eines kaltblütigen Mordes gehandelt.
Am kommenden Freitag wird das Urteil erwartet. Es bleibt abzuwarten, ob das Gericht der Argumentation der Anklage folgt und von einem Mordmotiv ausgeht – oder ob die psychische Ausnahmelage des Angeklagten strafmildernd berücksichtigt wird.
VG Nastätten
Hannes Thon aus der Verbandsgemeinde Nastätten ist Sieger im Fortstwirt-Azubis Landesentscheid

NASTÄTTEN Auf einen sichtlich stolz und hochzufrieden Auszubildenden traf Bürgermeister Jens Güllering dieser Tage im Wald bei Oelsberg. Gemeinsam mit Revierförster Martin Janner besuchte der Bürgermeister den Auszubildenden für den Beruf des Forstwirtes Hannes Thon um zu einem großartigen Erfolg zu gratulieren.
Thon hatte nämlich am Tag zuvor beim Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend in der Sparte der Forstwirt-Azubis den 1. Platz im Landesentscheid erreicht. „Das ist ein großartiger Erfolg, auf den unser Azubi mächtig stolz sein kann“, so Güllering bei der Gratulation im Wald. Ebenso stolz ist natürlich auch Ausbilder Björn Sommer, der sich bei der Verbandsgemeinde Nastätten um die Auszubildenden im Berufsbild der Forstwirte gemeinsam mit Revierleiter Martin Janner kümmert.
Der Berufswettbewerb ist nicht nur anspruchsvoll, sondern macht auch mächtig viel Freude, konnte Hannes Thon berichten. Unter dem Motto „Grüne Berufe sind voller Leben – Zukunft gestalten, Talente entfalten!“ stellen sich Auszubildende aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Weinbau und Hauswirtschaft spannenden Herausforderungen. Neben Fachwissen und Praxis geht es um Teamgeist, Austausch und die Chance auf attraktive Preise!
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in vier Bereichen geprüft
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Allgemeinwissen
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Fachtheorie & Fachmathematik
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Präsentation & Vortrag
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Praktische Aufgaben (z. B. Technik, Arbeitssicherheit, Umwelt- und Tierschutz)
Die Besten qualifizieren sich über mehrere Runden bis zum großen Bundesentscheid, wo sie sich mit den besten Azubis aus ganz Deutschland messen können.
Und dafür gilt es nun auch weiterhin die Daumen zu drücken.
Denn die jeweils ersten Plätze in den Sparten Landwirtschaft I und Landwirtschaft II und die ersten beiden der Sparte Forstwirtschaft werden das Land Rheinland-Pfalz im Bundesentscheid vom 02. bis 06. Juni 2025 in Bad Sassendorf/Westfalen vertreten und um eine gute Platzierung und würdige Vertretung der jungen Landwirt/innen und Forstwirte aus Rheinland-Pfalz kämpfen. Das Team der Verbandsgemeinde Nastätten und die Menschen im Blauen Ländchen werden den Wettbewerb verfolgen und wünschen dem jungen Forstwirt alles Gute und viel Erfolg (pm Verbandsgemeinde Nastätten).
VG Nastätten
Espenschied und die Passion Christi: Wenn ein ganzes Dorf das Leiden lebt

ESPENSCHIED Gerade einmal 270 Menschen leben in Espenschied – einem kleinen Ort am Rand des südhessischen Rheingau-Taunus-Kreises, der auf den ersten Blick ruhig und unauffällig wirkt. Und doch geschieht hier an Karfreitag etwas ganz Großes: Die Dorfgemeinschaft macht das Leiden, Sterben und die Botschaft Jesu Christi erfahrbar. Nicht in einer Kirche, nicht auf einer Bühne – sondern mitten auf dem Dorfplatz, unter freiem Himmel, greifbar, berührend, intensiv.
Ein Dorf wird zur Bühne des Glaubens
Am vergangenen Karfreitag, organisiert vom engagierten Chorleiter Heiner Bastian, wurde Espenschied zum zweiten Mal nach 2023 zum Schauplatz eines außergewöhnlichen Freiluft-Passionsspiels. 25 Darsteller und 68 Chormitglieder entführten über 200 Zuschauer in die letzten Stunden Jesu – eingebettet in Musik, Stille und eindrucksvolle Bilder. Keine Tribüne, keine Absperrung – die Besucher waren Teil des Geschehens, konnten sich frei bewegen, Perspektiven wechseln und dabei tief eintauchen in die Emotion und Spiritualität dieses besonderen Tages.
Moderiert wurde das Geschehen von Ulrike Neradt, die sich mit ruhiger Stimme aus dem Publikum heraus einbrachte – wie eine Stimme der Zeit, die uns mitnimmt durch die Erzählung aus dem Lukas-Evangelium. Wenn der Chor ansetzte, wurde die Szene eingefroren, als hielte die Welt den Atem an. Und in manchen Momenten tat sie das tatsächlich: So still war es, dass selbst eine fallende Stecknadel wie ein Donnerschlag gewirkt hätte.
Simon Lenz verkörperte den Jesus mit einer glaubwürdigen Zerbrechlichkeit, die unter die Haut ging. Markus Crecelius als Pontius Pilatus brachte die Widersprüchlichkeit der menschlichen Macht eindrucksvoll auf die Bühne des Alltags. Und genau dort – im Alltag – wirkte dieses Spiel nach.
Die Kraft der Passion – jenseits von Zeit und Ort
Die Ursprünge der Passionsspiele reichen bis ins Mittelalter zurück. Sie dienten einst der Verkündigung und Verständlichkeit für die Menschen, die kein Latein verstanden. Heute – in einer Welt, die zwar lesen, aber oft nicht mehr fühlen kann – erfüllen sie wieder eine wichtige Funktion: Sie bringen uns zurück. Zur Essenz. Zur Menschlichkeit. Zur stillen Frage: Was würde ich tun, wenn ich dabei gewesen wäre?
Die Passion Christi ist mehr als eine Geschichte über Schmerz. Sie ist ein Spiegel. Und Espenschied hat es geschafft, diesen Spiegel aufzustellen – mitten im Dorf, mitten in unserer Zeit.
Besonders symbolisch: Das Kreuz, das in der Verbandsgemeinde Nastätten, im ehemaligen Kloster Schönau bei Strüth, zuvor gesegnet wurde. Es verbindet zwei Orte, zwei Gemeinden, eine Botschaft. So wie auch das Passionsspiel keine Mauern zieht, sondern Brücken schlägt – über Konfessionen und Glaubensgrenzen hinweg.
Glaube, der berührt – auch jene, die nicht glauben
Was Espenschied an diesem Karfreitag geschaffen hat, war nicht nur eine religiöse Inszenierung. Es war ein tief menschliches Erlebnis. Wer wollte, konnte glauben. Wer nicht glaubte, konnte fühlen. Und wer beides vermochte, der war ganz nah dran – am Schmerz, an der Hoffnung, an der Botschaft von Mitgefühl und Vergebung.
In einer Zeit, die rastlos ist und laut, war dieser Tag ein Innehalten. Ein Ort, an dem der Lärm draußen blieb und das Wesentliche wieder hörbar wurde. Die Passion Christi zeigte: Menschlichkeit ist kein Konzept, das man predigt – sondern ein Wert, den man lebt. Espenschied lebt ihn.
Ein Nachhall, der bleibt
Ob Christ oder nicht – die zentralen Fragen, die dieser Karfreitag aufwarf, betreffen uns alle: Wie gehen wir miteinander um? Wann haben wir zuletzt innegehalten? Vergeben, statt zu verurteilen? Geliebt, statt gefordert? Die Passion Christi hat keinen moralischen Zeigefinger erhoben. Sie hat nur gezeigt, was möglich ist, wenn Menschen gemeinsam etwas erschaffen, das über sie selbst hinausgeht.
Espenschied wurde für einen Moment zum Symbol. Für Gemeinschaft. Für Glauben, der nicht laut ist, sondern leise wirkt. Und für eine Hoffnung, die bleibt – auch wenn der letzte Applaus verklungen ist.
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