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Politik

Alexander Schweitzer ist neuer Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz

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Landtagspräsident Hendrik herin vereidigt den Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer
Foto: Landtag RLP | Fionn Große

MAINZ Vor drei Wochen kündigte Malu Dreyer ihren Rückzug aus der Politik an. Nun steht ihr Nachfolger fest: Alexander Schweitzer, der SPD-Politiker, wurde zum neuen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt. Schweitzer plant, sich besonders auf Bildung und regionale Belange zu konzentrieren.

Der rheinland-pfälzische Landtag in Mainz wählte Alexander Schweitzer im ersten Wahlgang mit 57 Stimmen zum Nachfolger von Malu Dreyer. Dies sind drei Stimmen mehr, als das Regierungsbündnis aus SPD, FDP und Grünen Sitze hat.

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Malu Dreyer, die elf Jahre als Ministerpräsidentin tätig war, zog sich aufgrund gesundheitlicher Gründe aus der Politik zurück. Die 63-Jährige leidet seit längerer Zeit an Multipler Sklerose und erklärte vor drei Wochen ihren Rücktritt, da ihr die Kraft für das Amt fehle. Gleichzeitig präsentierte sie den 50-jährigen Alexander Schweitzer als ihren Nachfolger.

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Die Wahl von Schweitzer galt als formal. Er plant, in seiner neuen Rolle Bildungspolitik zu priorisieren, eine stärkere Regionalpolitik zu betreiben und den Dialog mit den Bürgern zu fördern, um die Demokratie zu stärken.

Der Zeitpunkt des Führungswechsels ist günstig, da die nächste Landtagswahl erst 2026 stattfindet. Schweitzer hat somit ausreichend Zeit, sich in seinem neuen Amt zu etablieren. Zuvor folgte er Dreyer bereits im Jahr 2013 als Sozialminister nach und war zwischenzeitlich SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag. Seit der Wahl 2021 war er Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Dreyers zweiter Ampelregierung.

Seine Nachfolge in diesem Ministeramt tritt Dörte Schall an, eine SPD-Politikerin aus Nordrhein-Westfalen, die aus Rheinland-Pfalz stammt. Die 46-Jährige war zuletzt stellvertretende Oberbürgermeisterin von Mönchengladbach und soll noch am Nachmittag vereidigt werden. Schall plant, in den SPD-Landesverband Rheinland-Pfalz zu wechseln.

Schweitzer kündigte an, dass es keine weiteren Veränderungen im Kabinett geben werde. Der Frauenanteil in der Regierung bleibt unverändert, jedoch wird es auf der Ebene der SPD-Staatssekretäre einige Verschiebungen geben.

In seinem ersten Statement betonte Schweitzer, dass er auch nach der Landtagswahl 2026 die Zusammenarbeit mit Grünen und FDP fortsetzen möchte.

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Politik

Neuer Stadtrat Bad Ems: Personalentscheidungen und Debatte über die Erhöhung der Sitzungsgelder

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Foto: BEN Kurier

BAD EMS Am heutigen Tag fand die konstituierende Sitzung des neu gewählten Stadtrates von Bad Ems statt, nachdem die Kommunalwahl im Juni 2024 durchgeführt worden war. Stadtbürgermeister Oliver Krügel begrüßte zu Beginn der Sitzung zahlreiche Zuschauer sowie die ausscheidenden und neu zu verpflichtenden Ratsmitglieder. Von den insgesamt 24 Ratsmitgliedern waren 21 anwesend.

Verabschiedung der ausscheidenden Mitglieder

Zu den ausscheidenden Beigeordneten zählten Michael Spielmann und Günter Wittler. Zudem wurden folgende Ratsmitglieder verabschiedet: Dirk Reckenthäler, Ernst Heilig, Dr. Antje Zeller, Elfriede Schmidt, Doris Lotz, Elke Ruppert und Fritz Bingel.

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Verpflichtung der neuen Ratsmitglieder

Im ersten Schritt der Sitzung wurden die anwesenden Ratsmitglieder feierlich verpflichtet. Bürgermeister Krügel machte anschließend auf die Tagesordnung aufmerksam und informierte darüber, dass drei Wahlvorschläge für die Besetzung von Ausschüssen vertagt werden mussten, da das erforderliche Quorum von mindestens 50 Prozent der Ratsmitglieder nicht erreicht wurde. Betroffen davon sind der Bauausschuss, der Ausschuss für Tourismus und Weltkulturerbe sowie der Ausschuss für Kita, Jugend, Vereine und Soziales. Hierüber wird fraktionsübergreifend weiter beraten.

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Bürgermeister Krügel: Antrittsrede mit Rückblick und Blick auf die Zukunft

In seiner Antrittsrede blickte Bürgermeister Krügel auf einige zentrale Themen zurück. So betonte er die Schaffung von 170 neuen Kita-Plätzen durch die baldige Eröffnung der Kita Römergarten, was künftig Wartelisten verhindern soll. Weitere Schwerpunkte seines Rückblicks waren der Welterbetitel, der Rheinland-Pfalz-Tag, der Abendmarkt sowie die Schließung der Paracelsus Klinik als Akutkrankenhaus und der Brand des historischen Gebäudes „Vier Türme“. Krügel blickte zudem in die Zukunft und betonte die Bedeutung der Innenstadtentwicklung, die Sanierung des alten Rathauses, die touristische Nutzung des Welterbestatus und die Förderung der Badekur, die seit Herbst 2022 wieder eine gesetzliche Pflichtleistung darstellt. Außerdem verwies er auf die Nutzung von Quellen und Gruben für die Energiewende.

Beigeordnetenwahl: Frank Ackermann neuer erster Beigeordneter

Ein zentraler Punkt der Sitzung war die Wahl der Beigeordneten. Aufgrund der guten Zusammenarbeit der letzten fünf Jahre überließ die CDU das Vorschlagsrecht für den ersten Beigeordneten der SPD-Fraktion, die Frank Ackermann nominierte.

Der Fraktionsvorsitzende der UL BEN, Michael Brüggemann, betonte, dass das Vorschlagsrecht nicht nach Fraktionsstärke vergeben wird, und brachte zunächst Bernd Geppert als Kandidaten für das Amt des 1. Beigeordneten ins Spiel. Dieser lehnte jedoch mit den Worten „für den ersten nein, aber für den zweiten gerne“ ab, woraufhin Brüggemann seine Fraktionskollegin Jennifer Redert als Kandidatin vorschlug.

In der anschließenden Wahl setzte sich Ackermann mit 15 Stimmen gegen Redert durch, die drei Stimmen erhielt. Zwei Stimmen waren ungültig. Ackermann legte daraufhin sein Ratsmandat nieder; sein Nachfolger wird Herr Fischbach.

Auch die Wahl des zweiten und dritten Beigeordneten stand auf der Tagesordnung. Für das Amt des zweiten Beigeordneten traten Bernd Geppert (CDU) und erneut Jennifer Redert (UL BEN) an. Geppert erhielt 17 Stimmen, Redert drei, und es gab eine Enthaltung. Geppert legte sein Stadtratsmandat nieder, sein Nachfolger wird Frank Piroth.

Bei der Wahl des dritten Beigeordneten setzte sich Birk Utermark (FWG) mit 18 Stimmen gegen Redert durch, die zwei Stimmen erhielt. Eine Stimme war ungültig. Utermark legte ebenfalls sein Mandat nieder, Nachfolger wird Michael Held.

Kontroverse um die Erhöhung der Sitzungsgelder: Zwischen Wertschätzung und Unverhältnismäßigkeit

Ein zentrales und kontrovers diskutiertes Thema der konstituierenden Sitzung des Stadtrates Bad Ems war die Erhöhung der Sitzungsgelder für Ratsmitglieder und Fraktionsvorsitzende. Der Antrag, der von der FWG-Fraktion eingebracht wurde, sorgte für eine lebhafte Debatte, die verschiedene Positionen und Argumente zum Vorschein brachte.

FWG-Fraktion fordert Anpassung an Nachbargemeinden

Bernd Hewel, der Fraktionsvorsitzende der FWG, begründete den Antrag damit, dass die Sitzungsgelder in Bad Ems im Vergleich zu den Nachbargemeinden deutlich niedriger seien (Auf Nachfrage des Ben Kuriers teilte die Verwaltung mit, dass die Stadt Bad Ems mit den neu beschlossenen Fraktions- und Sitzungsgeldern an der Spitze steht. 17 von 28 Gemeinden innerhalb der VG BEN zahlen ihren Ratsmitgliedern weder Fraktion- noch Sitzungsgeld). Hewel argumentierte weiter, dass die Ratsmitglieder für ihre umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit eine angemessene Entschädigung erhalten sollten. Er stellte klar, dass es jedem Ratsmitglied freistehe, auf das Sitzungsgeld zu verzichten, und dass der Antrag als Zeichen der Wertschätzung der geleisteten Arbeit zu verstehen sei.

Verwaltung und Gegenstimmen: Kritik an der Notwendigkeit und am Zeitpunkt

Die Verwaltung stellte jedoch klar, dass ein Verzicht auf das Sitzungsgeld nicht möglich sei, das Geld aber an die Stadt oder andere Organisationen zurückgespendet werden könne.

Jennifer Kögler von der CDU-Fraktion äußerte sich kritisch zu dem Antrag und bezeichnete die vorgeschlagenen Erhöhungen als unverhältnismäßig. Sie zeigte sich überrascht, dass dieser Antrag gerade von der FWG kommt, die in den vergangenen Jahren für ihre Sparsamkeit bekannt war. Kögler sagte: „Es wundert mich, dass der Antrag von der FWG kommt, die in den letzten Jahren in den Sitzungen jeden Euro umgedreht hat.“

Auch Jennifer Redert von der UL BEN-Fraktion kritisierte den Antrag scharf. Ihrer Ansicht nach setzt die Erhöhung der Sitzungsgelder ein falsches Signal, insbesondere in Zeiten, in denen das Vertrauen der Bürger in die Politik schwindet. Redert betonte: „Der erste Antrag einer Ratsfraktion sollte nicht die Erhöhung der Sitzungsgelder sein. Wir haben wichtigere Themen zu behandeln.“ Sie stellte zudem die Frage in den Raum, ob eine solche Entscheidung dem Anspruch der Politik gerecht werde, das Gemeinwohl in den Vordergrund zu stellen. Michael Brüggemann, Fraktionsvorsitzender der UL BEN erinnerte an den Schuldenstand in Höhe von rund 20 Mio. EUR der Stadt Bad Ems und das letztlich auch an der Grundsteuerschraube gedreht werden müsse, wenn die Steuereinnahmen nicht mehr reichen. Dies würde am Ende auch jeden Mieter treffen, da die Grundsteuer Umlagefähig sei. 

Wertschätzung für ehrenamtliche Tätigkeit oder Symbol für das falsche Signal?

Gisela Bertram, Ratsmitglied der SPD-Fraktion, verteidigte die Erhöhung und argumentierte, dass es nicht darum gehe, die geleistete Arbeit finanziell zu entlohnen, sondern eine Art Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement zu zeigen. Sie stellte klar, dass die politische Arbeit in den Gremien eine immense Verantwortung mit sich bringe, die zumindest symbolisch anerkannt werden sollte. „Mit dem Verzicht auf die Sitzungsgelderhöhung, werden wir den Haushalt nicht sanieren können.“

Bürgermeister Oliver Krügel versuchte die Wogen zu glätten, indem er darauf hinwies, dass der Zeitpunkt der Debatte nicht zufällig gewählt sei. „Der Zeitpunkt ist dem geschuldet, dass die Hauptsatzung heute beschlossen wird“, erklärte Krügel. Diese Regelung sei notwendig, um die gesetzlichen Grundlagen für die nächsten Jahre festzulegen, einschließlich der Entschädigungen.

Abstimmung mit knapper Mehrheit angenommen

Trotz der kontroversen Diskussion stimmte der Stadtrat schließlich mehrheitlich für die Erhöhung der Sitzungsgelder. Die Sitzungsgelder wurden von bisher 30 Euro auf 50 Euro für Fraktionsvorsitzende und auf 30 Euro für andere Ratsmitglieder angehoben. Auch das Fraktionsgeld wurde von 10 Euro auf 30 Euro erhöht. Vier Ratsmitglieder – Michael Brüggemann, Jennifer Redert, Markus Wieseler und Jennifer Kögler – stimmten gegen den Antrag, während sich drei weitere Ratsmitglieder enthielten – auch Bürgermeister Krügel enthielt sich.

Diese Abstimmung verdeutlicht die Spannungen und unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb des Stadtrates, besonders in Bezug auf die Frage, wie politisches Engagement honoriert werden sollte. Die Entscheidung für eine Erhöhung der Sitzungsgelder spiegelt die Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit wider, wird jedoch von einigen als unnötig und als falsches Signal an die Öffentlichkeit gesehen.

Weitere Beschlüsse und Wahlen

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden die Hauptsatzung und die Geschäftsordnung mit wenigen Gegenstimmen verabschiedet. Auch die Wahlvorschläge für den Hauptausschuss und den Rechnungsprüfungsausschuss wurden einstimmig angenommen. Als Vertreter der Stadt Bad Ems im Zweckverband Schloss Balmoral wurden Frau Spielmann und Herr Wittler gewählt, während Michael Brüggemann und Inge Beisel ihre Stellvertreter sind. Für die Vertreterversammlung der Staatsbad Bad Ems GmbH wurde Günter Wittler gewählt.

Die Wahl eines neuen Vertreters für den Jugendzentrum e.V. wurde aufgrund von drei vorliegenden Vorschlägen vertagt. Einstimmig gewählt wurde jedoch Frau Spielmann in die Fair Trade Stadt Steuerungsgruppe.

Mit dieser ersten Sitzung wurden wichtige Weichen für die kommenden Jahre gestellt, sowohl in personeller als auch in politischer Hinsicht. Bad Ems kann gespannt auf die zukünftige Entwicklung blicken.

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Politik

Stadt Nassau untersucht: Ehrenbürger Günter Leifheit soll zur Waffen-SS und Hitlers Leibstandarte gehört haben

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NASSAU Die Stadt Nassau hat eine wissenschaftliche Studie über die nationalsozialistische Vergangenheit von Günter Leifheit erhalten. Verfasser der Studie ist der Historiker Stefan Holler, der in seiner Forschung neue Erkenntnisse über das Leben des bekannten Unternehmers und Gründers der Leifheit AG ans Licht gebracht hat. Darin führt er unter anderem aus, dass der 2009 verstorbene Geschäftsmann nicht nur Mitglied der NSDAP war, sondern auch Offizier bei der Waffen-SS in der Leibstandarte Adolf Hitlers. Das berichtete heute die Zeitung Merkur hier. Einen sehr ähnlichen ausführlichen Artikel vom heutigen Tag findet sich auch in der Süddeutschen Zeitung (hier).

Ob Günter Leifheit auch ein Kriegsverbrecher wäre, würde sich heute nicht mehr nachweisen lassen, schreibt die Merkur. Aus deren Recherchen geht hervor, dass Günter Leifheit auch noch Zugführer des Panzerregiment I. gewesen sein soll, das an vielen Verbrechen beteiligt gewesen war. Laut dem Historiker Holler wäre Günter Leifheit mit hoher Sicherheit Mitwisser gewesen. Seine braune Karriere soll Günter Leifheit noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten begonnen haben.  Mit elf Lebensjahren trat er dem Deutschen Jungvolk bei und schaffte es bis zum Jungbannführer in Wuppertal. Rund 2500 bis 3000 Jugendliche hatte er dort unter seinem Kommando. Mit 18 Jahren soll er direkt der NSDAP beigetreten sein. Zwei Jahre später soll sich Günter Leifheit freiwillig für die Waffen-SS beworben haben, wo er 1940 persönlich auf Hitler vereidigt worden sein soll.  Anfang Juli soll der Historiker Holler sein Gutachten an die Stadt Nassau und Garmisch-Partenkirchen versendet haben.

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Stadt Nassau untersucht nationalsozialistische Vergangenheit von Günter Leifheit

Holler bezeichnet Nassau als seine Heimat. Während der andauernden Corona-Zeit will er seine Recherchen begonnen haben. Ihn soll es verwundert haben, dass noch in der Zeit von 1958 bis 1968 in Nassau die Veteranen der Hitlerschen Leibstandarte mit mehr als 1000 Personen Treffen abhielten, wo das in anderen Orten längst unmöglich war. Dadurch stieß er auf Günter Leifheit. Im Bundesarchiv soll er laut dem Merkur fündig geworden sein mit einer kompletten Akte zu Günter Leifheit, welche die NSDAP Karriere des Firmengründers belegte. Nicht nur in Nassau ist Günter Leifheit Ehrenbürger. Auch in Garmisch-Partenkirchen wurden Millionen aus der Stiftung investiert.  

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Die Gemeinde in Bayern und auch Nassau reagierten prompt, aber unterschiedlich auf das 54-seitige fundierte Gutachten, das mit Fakten und Quellen bestückt sein soll. Garmisch-Partenkirchen rief eine medienwirksame Sitzung ein und teilte mit, dass sie das Gutachten überprüfen wollen und dann überlegen müssen, wie sie mit dem gesellschaftlichen Erbe von Günter Leifheit umgehen werden. Auch die Stadt Nassau reagierte schnell, besprach intern das weitere Vorgehen und nahm umgehend  Kontakt zu Herrn Holler auf. Ebenso wurde mit der Leifheit Stiftung und dem Leifheit Campus über die Studie gesprochen. Mit der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen ist die Stadt Nassau ebenfalls in Kontakt getreten. In kurzer Zeit soll ein Treffen mit Vertretern der Leifheit Stiftung und des Leifheit Campus stattfinden, um über die neuen Erkenntnisse und dem Umgang damit zu beraten.

Die städtischen Gremien werden nach der Sommerpause mit dem Fall betraut und sollen prüfen, ob weitere Schritte erforderlich sind. Auch das städtische Archiv sowie der Geschichtsverein Nassau wurden gebeten, sich intensiv mit den Ergebnissen der Studie auseinanderzusetzen. Ziel ist es, gemeinsam zu überlegen, wie mit den Recherchen von Herrn Holler umgegangen werden soll. Die Stadt Nassau möchte in enger Abstimmung mit allen beteiligten Institutionen und Experten die nächsten Schritte festlegen und sorgfältig prüfen, welche Konsequenzen aus den neuen Erkenntnissen gezogen werden müssten. Günter Leifheit, der Gründer der Leifheit AG, war zu Lebzeiten eine prominente Persönlichkeit in der Region. Er war als erfolgreicher Unternehmer, Gönner und Stifter Sponsor für sehr viele soziale und gemeinnützige Zwecke. Die Stadt Nassau ist entschlossen, den Sachverhalt umfassend zu klären und in der Öffentlichkeit für Transparenz zu sorgen.

Weitere Informationen sollen nach dem geplanten Treffen mit der Leifheit Stiftung und dem Leifheit Campus bekannt gegeben werden. Nassaus Stadtbürgermeister Manuel Liguori teilte mit, dass alle Interessierten eingeladen sind, den Fortgang der Untersuchungen zu verfolgen und sich an der Diskussion über den Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Günter Leifheits zu beteiligen.

Ohne Günter Leifheit und seiner Stiftung gäbe es in Nassau weder das Gymnasium noch das Kulturhaus. Die Stiftung hat für die Region finanziell unglaubliches geleistet und am Ende stand dort der Nassauer Ehrenbürger mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz. Ein Vorbild mit antisemitischer Gesinnung? Die Zeitung Merkur schrieb: Vom Saulus zum Paulus, und vielleicht liegt darin viel Wahrheit. Am Ende steht die schwierige Frage, wie man damit umgehen möchte, denn ein aktives NSDASP Mitglied mit aktiver SS Vergangenheit wäre sicherlich nicht das, was sich eine Stadt als Vorbild für die nachfolgenden Generationen wünscht und auf der anderen Seite der moralischen Waage steht die Leifheit Stiftung von Ilse und Günter Leifheit, die so viel Gutes bewirkt hat, aber kann das eine solch gravierende mögliche Schuld aufwiegen?

Jeder wird die moralische Frage anders beantworten, aber es wird interessant zu sehen sein, was in Zukunft möglicherweise unter einem Denkmal von Günter Leifheit stehen mag und all der Institutionen wie Schulen oder Kulturhaus, die nach ihm benannt sind, denn das wissenschaftliche Gutachten ist nahezu erdrückend in der Beweislage.

Der Artikel beruft sich auf den Merkur und Süddeutsche Zeitung Artikel. Sie berichteten zuerst! Artikel hier: Merkur: Hier – Süddeutsche: Hier

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Blaulicht

Zwei neue Hubschrauber stärken Polizei und Bevölkerungsschutz

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Foto: Minisaterium des Innern und für Sport

KOBLENZDie Polizei ist das Rückgrat der Inneren Sicherheit. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass die Kolleginnen und Kollegen, die jeden Tag für uns ihren Dienst verrichten, gut ausgestattet sind, ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft. Mit den beiden neuen Hubschraubern ist Rheinland-Pfalz technisch auf dem neuesten Stand. Die fliegerische Leistungsfähigkeit ist beeindruckend. Wir investieren 36 Millionen Euro in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“, erklärte Ministerpräsident Alexander Schweitzer anlässlich der Indienststellung von zwei neuen Airbus H145-Polizeihubschraubern.

Gemeinsam mit Innenminister Michael Ebling hat der Ministerpräsident eine Übung der beiden neuen rheinland-pfälzischen Hubschrauber am Rhein in Mainz besucht. „Beide Hubschrauber sind groß und leistungsstark. Sie bieten der Polizei künftig bestmögliche Unterstützung aus der Luft. Ihre Rettungswinden und noch größere Wasserbehälter zur Waldbrandbekämpfung sind ein Meilenstein beim Bevölkerungsschutz“, unterstrich der Ministerpräsident.

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Neben einem breiten Spektrum an polizeilichen Aufgaben sind die beiden neuen Hubschrauber auch weiterhin für die Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden aus der Luft einsetzbar. Die entsprechenden Außenlastbehälter sind mit einem Fassungsvermögen von über 800 Litern nahezu doppelt zu groß wie bislang. Neu hinzu kommt die Möglichkeit der Personenrettung mittels Rettungswinde“, erklärte Innenminister Michael Ebling.

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Eine der beiden neuen Polizeihubschrauber bei der Vorführung | Foto: Stefan Dirges

Stationiert sind die Maschinen bei der Polizeihubschrauberstaffel auf dem Flugplatz Winningen bei Koblenz. Die neuen Hubschrauber vom Typ Airbus H145 gehören zur sogenannten „Vier-Tonnen-Klasse“, was sich auf das maximale Abfluggewicht bezieht. Eine Konsequenz daraus ist eine höhere Zuladung von rund einer Tonne. Dank zwei Turbinen mit je 900 PS Leistung beträgt die Fluggeschwindigkeit bis zu 280 km/h. Mit einer Tankfüllung können sie über drei Stunden in der Luft bleiben und bis zu 650 Kilometer zurücklegen.

Für den Einsatz der Rettungswinde gibt es ein eigenes Aus- und Fortbildungsprogramm sowie eine Kooperation mit Höhenrettern der Berufsfeuerwehr Koblenz. Um für übliche Ausfallzeiten, wie bei erforderlichen technischen Prüfungen, gerüstet zu sein, hat das Land noch eine dritte Rettungswinde beschafft. Der Einsatz der Winden gehört zu den komplexesten und anspruchsvollsten fliegerischen Verfahren. „In den nächsten Wochen wird fleißig trainiert, die beiden neuen Hubschrauber werden im täglichen Einsatz sein“, sagte der Innenminister.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, dass wir heute hier die beiden neuen Polizeihubschrauber in Betrieb nehmen konnten“, betonten Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Innenminister Michael Ebling. Dass der von Beginn an anspruchsvolle Zeit- und Budgetplan eingehalten werden konnte, sei eine tolle Leistung.

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