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Montabaur

Mehr Solarparks auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Montabaur: Steuerungsrahmen soll Ansiedlung erleichtern

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Der Solarpark Görgeshausen ging 2013 in Betrieb und wurde 2018 erweitert. Es war der erste Solarpark auf dem Gebiet der VG. Betrieben wird die Anlage durch die Energiegesellschaft Görgeshausen. (Bild: evm / Thomas Frey)

MONTABAUR Klimaneutral werden bis 2045. Dieses Ziel hat sich die Verbandsgemeinde Montabaur (VG) mit dem Klimaschutzkonzept auf die Fahnen geschrieben und folgt damit den Klimazielen des Bundes. Dazu gehört es, dass Strom und Wärme zu 100% aus erneuerbaren Energien wie Sonne oder Wind gewonnen werden. Hier hat die Region noch Nachholbedarf, denn bislang liegt der Anteil in der VG Montabaur nur bei 8% (Stand 2019). Um die Ansiedlung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen, so genannten Solarparks, zu beschleunigen, hat der Verbandsgemeinderat jetzt eine Planungsleitlinie auf den Weg gebracht. Sie soll Investoren die Suche nach geeigneten Standorten erleichtern.

Bauleitplanung

Solarparks sind so genannte Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-Anlagen), die Strom aus der Sonnenenergie gewinnen. Diese Anlagen sind ein wichtiger Baustein der Energiewende in Deutschland, werden aber in der Bauleitplanung rechtlich anders behandelt als Windenergieanlagen: Während es für Windenergie einen eignen Teil-Flächennutzungsplan (FNP) gibt, muss jeder einzelne Solarpark im allgemeinen FNP der VG einzeln ausgewiesen werden und die jeweilige Ortsgemeinde muss einen Bebauungsplan dafür erstellen. Das wird auch in Zukunft so sein. Um aber vorab die Suche nach geeigneten Standorten zu vereinfachen und Investoren mehr Planungssicherheit zu geben, hatte die Verwaltung dem VG-Rat vorgeschlagen, einen Steuerungsrahmen für Solarparks zu erstellen. Dieser hätte den Charakter einer Selbstverpflichtung und würde die Ausgangslage für die genannten Bauleitverfahren bilden. „Das Ziel ist es, eine für alle Beteiligten berechenbare und einheitliche Vorgehensweise festzulegen. Mit einer Planungsleitlinie ziehen wir die Abwägung der verschiedenen Interessen und Rechtsgüter vor und müssen sie nicht in jedem einzelnen Verfahren neu treffen“, fasste Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich die Aufgabenstellung zusammen. In den Verfahren zur Änderung des FNP oder zur Aufstellung eines Bebauungsplans, die sich jeweils auf konkrete Bauvorhaben beziehen, werden regelmäßig Gutachten zum Umwelt-, Natur- und Artenschutz erstellt und Aspekte wie Verkehr, Städtebau, Tourismus, Naherholung, Landwirtschaft und Forst geprüft und abgewogen.

Ziele

Mit dem Steuerungsrahmen sollen grundlegende Regeln eingeführt, Ziele auf VG-Ebene definiert und bestimmte Flächen oder Flächenarten für PV-Anlagen grundsätzlich ausgeschlossen werden. Kurz: Es soll eine geordnete Standortentwicklung gewährleistet sein. So sollen insgesamt bis zu 100 Hektar der VG-Fläche (insgesamt 15.141 Hektar) für PV-Anlagen vorgesehen werden, knapp 30 Hektar davon sind bereits gebaut oder geplant. Der Abstand zu Wohnhäusern und Naherholungsbereichen soll mindestens 250 Meter betragen, das Gelbachtal und die Kernzone des Naturpark Nassau sollen ausgeschlossen sein. Grundsätzlich ausgeschlossen sind außerdem solche Flächen, die bereits eine andere vorrangige Nutzung haben wie hochwertige landwirtschaftliche Böden, Rohstoffabbau, Windenergienutzung, Wassergewinnung, Wald, Naturschutzgebiete oder bebaute Ortslagen. Einzelne Solarparks sollen nicht größer als 15 oder 20 Hektar sein und mindestens zwei oder drei Kilometer Abstand untereinander haben. Bestehende Anlagen können entsprechend den Regeln erweitert werden.

Abstimmung und weiteres Vorgehen

Bei der Beratung der neuen Planungsleitlinie im VG-Rat waren sich alle Fraktionen darüber einig, dass dringend mehr Solarparks auf dem Gebiet der VG gebaut werden müssen, um den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich zu erhöhen. Dennoch wurde der Entwurf kontrovers diskutiert. Neben inhaltlichen Details ging es dabei auch grundsätzlich um die Frage, ob eine solche Planungsleitlinie überhaupt benötigt wird, ob sie nicht eher einschränkt, zumal aus rechtlichen Gründen weiterhin in jedem einzelnen Fall noch eine Änderung des FNP und die Aufstellung eines Bebauungsplans durch die jeweilige Ortsgemeinde erforderlich sein wird. Auch die Frage, ob Größenobergrenzen festgelegt und Mindestabstände definiert werden müssen, führte zu unterschiedlichen Einschätzungen unter den Fraktionen. Am Ende wurde der Entwurf mit 18 Ja-Stimmen gegen 14 Nein-Stimmen bei drei Enthaltungen verabschiedet. Im Beschluss wurde auch das weitere Vorgehen festgelegt: Der Entwurf wird nun im nächsten Schritt mit den Gremien der Ortsgemeinden und der Stadt Montabaur abgestimmt und den Fachbehörden vorgelegt. Auch die Bürger können sich im Rahmen der Offenlage an dem Verfahren beteiligen. So wird der Entwurf Stück für Stück überarbeitet und am Ende im VG-Rat endgültig verabschiedet.

Auf der Homepage www.vg-montabaur.de kann man den Entwurf für den „Steuerungsrahmen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in der Verbandsgemeinde Montabaur“ in der aktuellen Fassung einsehen. Er ist unter diesem Bericht auf der Startseite verlinkt.

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Montabaur

Fleißig wie die Ommeze: Horressen bekommt eine eigens gefertigte Ameisen-Bank

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Foto: Stadt Montabaur | Marco Leicher

HORRESSEN Im Rahmen eines Praxisprojektes des Bildungswerkes der Hessischen Wirtschaft (BWHW) fertigten Teilnehmer verschiedener Lehrgänge für den Montabaurer Stadtteil Horressen eine liebevoll und kreativ gestaltete Holzbank. Dabei wurde das Thema der Bürger, die sich selbst als „fleißig wie die Ommeze (Ameisen)“ bezeichnen, aufgegriffen.

Zwischen der Stadt Montabaur und dem BWHW Montabaur besteht bereits eine längere Partnerschaft. So wurden in der Vergangenheit bereits Nistkästen für den Hauptfriedhof sowie Insektenhotels gespendet.

Nun haben die Teilnehmer verschiedener Lehrgänge für berufliche Rehabilitation ein ganz besonderes Schmuckstück für den Stadtteil Horressen hergestellt: eine wunderschön gearbeitete Holzbank, die das Thema des Ortes aufgreift. „Die Bürger bezeichnen sich selbst als Ommeze (Ameisen) und verbinden damit das Motto: „Fleißig wie die Ommeze“, erklärt Ortsvorsteher Jörg Mattern. Und so ziert die neue Bank nicht nur das Horresser Logo mit dem charakteristischen „H“, sondern auch fleißige Ameisen, die auf der Rückenlehne eingefräst wurden.

Gefördert werden solche Projekte von der Deutschen Rentenversicherung und den Berufsgenossenschaften. Die so genannte „Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben“ ermöglicht Menschen eine berufliche Rehabilitation. „Im Mittelpunkt der Maßnahmen steht der Mensch, sowie das gemeinsame Wirken mit dem Ziel einer Integration in eine leidensgerechte Tätigkeit bzw. in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis“, erläutert Lehrgangsleiter Peter Bill vom BWHW. Unter seiner fachlichen Anleitung entstand die wetterfeste Holz-Sitzbank in der Montabaurer Werkstatt. „Den Mitwirkenden war es besonders wichtig, die Vorstellungen der Initiatoren möglichst genau umzusetzen“, berichtet Bill weiter. Am Ende erhielt die Bank noch eine hochwertige Oberflächenbehandlung, damit die Horresser Ommeze viele Jahre Freude daran haben.

Die Bank wurde zunächst am beliebten Waldspielplatz aufgestellt, wird jetzt aber erst einmal an einem geschützten Platz überwintern. „Im Frühjahr wird dieses schöne Werk dann an einer zentralen Stelle im Ort aufgestellt, damit möglichst viele Bürger sie nutzen können“, freut sich Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher.

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Montabaur

VG-Werke Montabaur setzen Wickelrohrverfahren zur Sanierung von Abwasserrohren ein

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Foto: VG Montabaur | Christopher Marx

Als erste Kommune im Westerwaldkreis nutzen die Verbandsgemeindewerke Montabaur ein innovatives Verfahren zur Sanierung von großen Abwasserrohren, bei dem alte Rohre von innen ausgekleidet, stabilisiert und verbunden werden. Dieses in Japan entwickelte Wickelrohrverfahren wurde vom Betriebszweig Abwasser und der Firma Geiger Kanaltechnik nun erstmals bei Holler eingesetzt und vorgeführt. Hierzu waren auch Vertreter der umliegenden VGs eingeladen.

Haushalte und Unternehmen produzieren tagtäglich Abwasser. Wie jede Infrastruktur, müssen die Abwasserrohre regelmäßig überprüft und instandgehalten werden. Um aufwändiges Ausgraben und das Verlegen neuer Rohre zu vermeiden, werden sogenannte Inliner-Verfahren genutzt. Bei kleineren Rohren können Schläuche eingeführt, durch Aufblasen an die Rohrgröße angepasst und anschließend verhärtet werden.

VG Montabaur: Werke setzen innovatives Verfahren zur Instandsetzung von Abwasserkanälen ein

Für Rohre mit großem Durchmesser gibt es das sogenannte „Wickelrohrverfahren“. „Das Verfahren kann im laufenden Betrieb eingesetzt werden“, beschreibt Michael Maurer, der das Projekt bei den Abwasserwerken der VG Montabaur betreut, die Vorteile. „Der Kanal muss somit nicht gesperrt und trockengelegt werden. Außerdem werden die Rohre nicht ausgegraben. Es wird lediglich ein Verbindungsschacht geöffnet. Damit spart die Methode nicht nur erheblichen Arbeitsaufwand und Straßensperrungen, sondern auch Kosten. Außerdem wird die Natur geschont und CO2 eingespart. Mit dem Einsatz dieser innovativen Technik sind wir Vorreiter im Westerwald“, berichtet er weiter.

Erstmals wird nun das 1,2 km lange Rohr in der Gemarkung Holler mit dem neuen Verfahren in 12 Abschnitten saniert – der längste davon 300 Meter. Das Rohr misst 400 Millimeter im Durchmesser. Nach der Sanierung wird es einen Durchmesser von 350 Millimeter haben. „Das ist der einzige Nachteil des Verfahrens“, erklärt Maurer. „Der Durchmesser des Rohres verkleinert sich geringfügig. Für die anfallende Abwassermenge reicht die Größe jedoch trotzdem aus.“ Insgesamt betreibt die VG-Werke beim Abwasser ein Leitungsnetz von 380 km sowie 60 km immer größer werdender Verbindungssammler, die das Abwasser der einzelnen Haushalte, Straßen und Gemeinden zusammenführen und auf die acht Kläranlagen verteilen. Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung der VG Montabaur folgt dabei soweit es möglich ist der Topographie, denn das Wasser bzw. Abwasser soll möglichst bergab laufen. „Da sich das neue Verfahren bewährt hat, werden wir es auch künftig einsetzen“, berichtet Maurer.

So funktioniert das Wickelrohrverfahren

Zunächst einer der Kontrollschächte geöffnet und ein breites Kunststoffband in das zu sanierende Rohr eingeführt. Eine Maschine schiebt dieses PVC-Auskleidungsprofil am inneren Rand des Rohres kontinuierlich vorwärts, so dass es sich spiralförmig im Rohr aufwickelt und miteinander verbindet. Der Kunststoff bildet so eine neue, dichte Ableitungsoberfläche.

Danach wird eine Stützkonstruktion aus Metall eingebaut, die die PVC-Auskleidung während der nachfolgenden Mörtelinjektion abstützt. Anschließend wird ein quellfähiger Spezial-Mörtel zwischen die Innenwand des alten Rohres und die neue Wickelrohrschicht gespritzt. So entsteht ein dauerhafter und stabiler Verbund. Anschließend wird die Stützkonstruktion entnommen und schon ist die Leitung wieder einsatzbereit.

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Montabaur

100 Bäume für Bürger in Montabaur verteilt

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Bild: VG Montabaur | Christina Weiß

MONTABAUR Die Gräfin von Paris, Prinz Albrecht von Preußen und Kaiser Wilhelm haben ein neues Zuhause gefunden in Boden, Gackenbach, Girod, Horbach, Montabaur, Nentershausen, Neuhäusel oder Niedererbach.

Diese Ortsgemeinden haben sich an der Aktion „Baume für Bürger“ beteiligt und ihren Bürgern ein oder zwei Bäume geschenkt, die sie nun im eigenen Garten oder auf einem privaten Grundstück anpflanzen. Zu den jungen Bäumen gehören auch alte Obstsorten, die teils hochherrschaftliche Namen tragen wie Birne „Gräfin von Paris“, aber auch Hedelfinger Riesenkirsche, Zimmers Frühquetsche oder Rheinischer Bohnapfel. Außerdem waren Laubbäume wie Linde, Ahorn oder Eberesche im Angebot. Wer einen Baum haben wollte, konnte sich vorab bei der Verbandgemeindeverwaltung melden und seine Lieblingssorte aussuchen.

Zur Abholung kamen dann alle neuen Baumbesitzer zum städtischen Bauhof nach Montabaur, um ihren Setzling abzuholen, eine Tüte Naturdünger gab‘s dazu – für einen guten Start in der neuen Umgebung. Zum zweiten Mal hatten Markus Kuch, Sachgebietsleiter Umwelt bei der VG, und Christof Kunoth vom städtischen Bauhof die Aktion organisiert. Diesmal wurden 100 Bäume an insgesamt 78 Bürger verteilt. Mit ihrer Teilnahme leisten die Ortsgemeinde einen positiven Beitrag zur Artenvielfalt und zum Klimaschutz, denn Bäume binden das klimaschädliche CO2 in der Luft.

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