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Aus für Endlichhofmilch? Zellmanns Birkenhof in Endlichhofen meldet Insolvenz an!

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Aus für Endlichhofmilch? Zellmanns Birkenhof in Endlichhofen meldet Insolvenz an! (Symbolbild)
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ENDLICHHOFEN Kennen Sie den Slogan: „Dein Markt“? Genau. Der bekannte Leitspruch wird seit 2015 von der REWE geführt. Und was sagt ihnen das Motto: Wir machen den Weg frei“? Richtig. Das wird von der Raiffeisenbanken genutzt. Genau die beiden Unternehmen sollen eine unrühmliche Rolle bei der am 27.12. beim Amtsgericht Koblenz gestellten Insolvenz des Birkenhofes in Endlichhofen gespielt haben. Dieses düstere Bild zeichnete der Begründer der Endlichhofmilch in den sozialen Medien.

Alles soll mit einem schriftlichen Bekenntnis der Rewe Köln begonnen haben. Der Lebensmittelkonzern soll Zellmanns Birkenhof  den Absatz von 6000 Liter Milch die Woche zugesichert haben.  Scheinbar ein lukratives Geschäft für den Endlichhofener Viehbetrieb. Dieses soll auch die Raiffeisenbank in Niederwallmenach so gesehen haben. Kreditlinien wurden großzügig eingerichtet. Grundlage dafür soll die Berechnungsgrundlage der REWE-Group in Köln gewesen sein.

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Sogar die Presse und das Fernsehen hätten das Projekt medial mit großen Interesse begleitet. Doch schon kurze Zeit später sollen die von der REWE Group großzügig prognostizierten Abnahmemengen, Makulatur gewesen sein. Statt 6000 Liter die Woche hieß es plötzlich nur noch 1200 Liter. Später soll sich herausgestellt haben, dass die anvisierten Abnahmemengen von vorneherein unrealistisch gewesen sein sollen.

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Drückte die REWE-Group mit nicht garantierten hohen Abnahmemengen den Preis?

An dieser Stelle ein Rechenexempel. Ein Liter Milch kostet in einem Rewe im Rhein-Lahn-Kreis zwischen 0,59 EUR bis 1,59 EUR. Nehmen wir als Mittelpreis einmal den runden einen Euro. Was bliebe einem Unternehmen noch bei einer monatlichen Abnahmemenge von 4800 Litern? Anders sähe es schon bei den ursprünglich prognostizierten 24.000 Litern im Monat aus. Wusste es die REWE-Group in Köln nicht besser oder wollte sie bewusst mit vermeintlich hohen Abnahmemengen locken um den Preis zu drücken? Diese Praxis ist in der Branche nicht unüblich. Möglichst niedrige Preise aushandeln mit hohe Abnahmeprognosen die aber nicht garantiert werden. Doch wer möchte nicht einem Giganten wie der REWE glauben schenken?

So erging es möglicherweise auch der Raiffeisenbank. Zu gerne ließ man sich von den Zahlen blenden ohne die tatsächlichen Risiken genau zu prüfen. Im Anschluss soll die REWE-Group, die direkte Belieferung der Märkte über diverse Zentrallager angeboten haben. Die Anlieferung sollte über eine 130cm hohe Rampe erfolgen für die ein Fahrzeug mit Ladebordwand  nötig gewesen wäre. Über einen solchen Klein-LKW verfügte der Endlichhofener Landwirtschaftsbetrieb nicht. Ein solches Kühlfahrzeug mit Ladebühne kostet neu schon einmal über 50.000 EUR.

Unterschätzte der Unternehmer und die Volksbank den finanziellen Aufwand beim Kölner Lebensmittelgiganten?

Somit musste über die Raiffeisenbank nachfinanziert werden. Bereits zu diesem Zeit soll die Bank intern erkannt haben, dass das Volumen und der finanzielle Aufwand mit dem Giganten REWE unterschätzt wurde. Dieses ergeht aus dem Statement des Landwirtschaftsbetriebes in den sozialen Medien.

An dieser Stelle fällt eines deutlich auf. Wir im Rhein-Lahn-Kreis lieben den Slogan: „Kauf lokal.“ Durch den Umweg über die verschiedenen Zentrallager der REWE-Group, verzögerte sich der Transport zu den lokalen Märkten erheblich. Kauf lokal wird zu einem absurdum. Dem gegenüber stehen heimische REWE Märkte die ein eigenes Konzept gefunden haben. Exemplarisch dafür steht der REWE Pebler in Nassau oder auch der REWE Schuster in Katzenelnbogen. Beide Unternehmen beziehen frische Landwirtschaftsprodukte wie Milch, Einer, Salate, Geflügel usw. direkt frisch von den Hofbetrieben aus der Region. Eine Win-Win Situation für die Landwirtschaftsbetriebe, die Händler und die Kunden. Dabei sind die Zahlen durchaus skalierbar. Möglich wird das aber erst, wenn vereinzelte mutige Einzelhändler die Produkte offensiv bewerben und erklären, weshalb ein Liter Milch oder ein Brathähnchen nicht gleich Brathähnchen ist. Nur dann kann „Kauf lokal“ funktionieren. Und genau diesen Spagat ist z.B. dem Rewe Pebler in Nassau und dem Rewe Schuster in Katzenelnbogen gelungen. Warum? Weil sie es wollten und es für richtig hielten.

Rewe Pebler in Nassau und Rewe Schuster in Katzenelnbogen zeigen exemplarisch, dass „Kauf lokal“ funktionieren kann

Bei der Muttergesellschaft in Köln zählt dieses noble Ansinnen wenig. Nicht das erste Mal sollen Zulieferer anhand der aggressiven Finanzpolitik in den finanziellen Abgrund gefallen sein. Endlichhofmilch ist nicht Weihenstephan oder Bärenmarke doch zu gerne wollte man den Verlockungen der prognostizierten Zahlen glauben.

Der Abverkauf über die Zentrallager ist ein völlig anderer wie die direkte Belieferung der Märkte. Die Bestellmenge hängt von den Ordern der Märkte ab. So konnte es dazu kommen, dass der Birkenhof schon einmal mit einer halben Palette beladen eine weite Strecke zu den REWE Zentrallagern zurücklegen musste. Lukrativ ist das nicht. Im schlimmsten Fall konnte es bedeuten, dass die Waren schon einige Tage alt waren bevor sie das Endziel der Frischemärkte tatsächlich erreichte. Die Kunden achten sehr genau auf das ausgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum und griffen im Zweifel eher zum Konkurrenzprodukt wenn die Endlichhofmilch sich dem Ablaufzeitpunkt näherte.

Zu diesem Zeitpunkt soll sich die Raiffeisenbank aus der Verantwortung geschlichen haben. Angeblich riet sie zu einem weiteren Standbein bzw. anderen Weg geraten doch wie dieser aussehen könnte wusste keiner. Kurioserweise soll die Raiffeisenbank sogar die Ersparnisse der Mutter des Landwirtschaftsbetreibers zur Absicherung der Kredite in Erwägung gezogen haben. Tatsächlich soll der Inhaber des Birkenhofs sogar versucht haben ein weiteres Standbein aufzubauen. Wie dieses konkret ausgesehen hat, erging nicht aus dem Bericht in den sozialen Medien. Trotz genauer Absprachen mit der Raiffeisenbank, soll diese dem Landwirtschaftsbetrieb von heute auf morgen den finanziellen Hahn zugedreht haben.

Birkenhof war bei der R&V Rechtsschutz versichert – Und die R&V wird von den Raiffeisenbanken vertrieben – Rechtsschutz gab keine Deckungszusage

Mahnungen soll es gegeben haben. Sogar eine Zweite. Diese soll aber an eine falsche Adresse und falschen Namen gegangen sein. Der Endlichhofener Betrieb war nicht bereit einzuknicken und wendete sich über ihre Rechtsschutzversicherung mit dem Motto: „Du bist nicht allein“ an eine renommierte Rechtsanwaltskanzlei. Moment einmal? Du bist nicht allein? Woher kennen wir das? Genau. Hinter diesem Motto steckt die R&V Versicherung die von den Volks- & Raiffeisenbanken betrieben wird. Das ist wirklich gut und lustig wenn es nicht so makaber wäre.

Raiffeisenbank drehte dem Birkenhof den finanziellen Hahn zu

Die Rechtschutzversicherung soll die Deckung für den Versicherungsfall versagt haben. Somit bleib der Endlichhofener Betrieb auf horrenden Rechtsanwaltskosten sitzen. Dennoch sollte noch vor Weihnachten, mit der freiwilligen Zahlung von 5000 Euro an die Volksbank, die Konten entsperrt und einer gütlichen Einigung entgegengesehen werden. Zwei Tage vor Heiligabend konnte der Birkenhof wieder über seine betrieblichen Bankkonten verfügen. Offenstehende Rechnungen konnten endlich beglichen werden. Doch das Happy End blieb aus.

Zwar waren die Vollstreckungen ausgesetzt doch die Raiffeisenbank schien sich dennoch schadlos halten zu wollen. Am gleichen Tag wie das Konto entsperrt wurde, sind auch die jährlichen Agrarsubventionen an den Birkenhof aufs Konto überwiesen worden. Diese Gelder machen einen Großteil der finanziellen Planungen so mancher Landwirtschafsbetriebe aus. Obwohl die Vollstreckung am 08.12 bereits endete und zurückgezogen wurde, heimste sich die Raiffeisenbank die komplette Summe ein die erst am 14/15. Dezember überweisen wurde. Angeblich war das keine Vollstreckung aber das Geld freigeben wollte die Bank dennoch nicht mit dem Hinweis, erst am 03. Januar wieder ansprechbar zu sein.

Birkenhof in Endlichhofen stellt Insolvenzantrag

Die Auftragsbücher des Endlichhofener Milchbetriebes sind voll doch mit einem verbliebenen Guthaben von 18,51 EUR auf dem Betriebskonto und 6,17 EUR auf dem Privatkonto, steht der Betrieb vor dem finanziellen Aus.  Am 27.12 stellte Zellmann Birkenhof mit der Marke Endlichhofmilch Insolvenzantrag beim Amtsgericht Koblenz.

Am Ende könnte es viele Verliere geben. Einerseits einen durchaus überlebensfähigen Betrieb der zum Sprung in den Abgrund gedrängt wurde, einen Lebensmittelgiganten der den Anschein erwecken könnte, übermächtig kleine Unternehmen über die Planke laufen zu lassen um eigene Interessen zu wahren und eine Bank, welche sich in den vergangen Jahren eher durch die noble Förderung von Vereinen und des Handwerks einen Namen machte und nunmehr kräftig dabei mitgeholfen haben soll, einen heimischen Betrieb vor die Wand zu fahren. Der Vertrauens- und Imageverlust könnte enorm sein.

Und letztlich müssen auch wir uns als Verbraucher hinterfragen. Der Durst nach billigen Lebensmitteln ist gigantisch. Wir schreiben nach lokalen Lebensmitteln und erwarten Preise wie im Discounter. ALDI zahlt aktuell 1,27 EUR für ein Kilo Schweinefleisch. Kaufland hat den Einkauf freiwillig auf 1,40 EUR erhöht.  Ein Kilo Hähnchen kostet beim ALDI 2,49 EUR. Und natürlich ein Liter H-Milch 3,5% bei 0,55 Cent. Dafür erwarten wir fröhliche Hühner, Schweine die ihr Leben lieben und Kühe die ab und an unter einem geliebten muhen einige Liter Milch abgeben.

Diese Welt gibt es nicht. Bei den Preisen dürfen sie Hochleistungskühe in einer professionellen und industriellen Umgebung erwarten. Die Schweine sehen wahrscheinlich niemals auch nur einen Sonnenstrahl und die Hühner wissen oft nicht wer ihre Mütter sind. Wer lokal kaufen möchte, dem muss bewusst sein, dass die Tiere anders leben dürfen und sollen. Das kostet Geld. Kurze Transportwege alleine bedeuten noch lange nicht, dass die Kosten der Aufzucht, den Verzicht auf Antibiotika und echtes Freilandleben aufgefangen werden können.

Wir haben die Wahl. Milche für 0,55 Cent, Weihenstephan oder Bärenmarke für über 1,30 EUR oder vielleicht einmal die Endlichofmilch. Nur wenn diese Betriebe gerecht entlohnt werden, können sie dauerhaft überleben. Früher… Ach ja… Früher… Früher gab es Sonntags einen Festbraten. Vielleicht so einen wie von der Metzgerei Bayer oder anderen hiesigen Fleischbetrieben. Billig war das nicht aber preiswert für die Qualität und ein Genuss. Kaufe lokal ist nicht billig aber es könnte preiswert sein wenn viele sich zum Umdenken entschließen würden und es nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben. Desto mehr Menschen heimische Produkte kaufen desto günstiger könnten die werden ohne das die Qualität darunter leidet. Eine schöne Idee.

Wie wäre es mit guter Bäckerware und nicht industriell vorgefertigten Aufwärmbrötchen? Kaum noch zu finden. Allenfalls in den kleineren Gemeinden findet sich noch der echte Bäcker der sein Handwerk versteht und das Weizenbrötchen nicht für 10 – 12 Cent verschleudern muss. Alle finden sowas toll und kaufen dann doch die Produkte im Discounter. Und genau daran scheitern am Ende die echten Handwerksbetriebe bzw. landwirtschaftlichen Höfe. Wie gerade muss den eine Gurke wirklich sein? Und was sind Sie bereit für einen Liter Milch zu bezahlen?

Am Ende treiben wir Verbraucher die hiesigen Landwirtschaftsbetriebe in die Fänge der großen Lebensmittelketten. Entweder sie investieren nach um überregional und sogar global bestehen zu können oder aber sie suchen sich eine Nische, in der Hoffnung mit dem Konzept angenommen zu werden. Möchten wir in Zukunft die Endlichhofmilch oder auch das Geflügel bzw. die Einer vom Pfeifers Landei, dann müssen wir lernen auf die Betriebe zuzugehen denn ohne unser Umdenken wird es nicht funktionieren.

Der BEN Kurier hat zwischenzeitlich Presseanfragen an die REWE Köln und an die Raiffeisenbank gestellt. Sobald uns eine Antwort vorliegt, werden wir erneut berichten.

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9 Kommentare

9 Comments

  1. Manuela

    28. Dezember 2021 at 9:56

    Sehr guter Bericht. Weiter so.

    • Redaktion

      28. Dezember 2021 at 9:58

      Danke schön. Wir machen weiter so. Versprochen.

  2. Thies, Jutta

    28. Dezember 2021 at 11:11

    Gute Aktion. Nach meinem Dafürhalten sollten Sie diesen Fall an die ganz große Glocke hängen mit Report, Stern-TV oder WISO.

  3. Simone

    28. Dezember 2021 at 17:53

    👍Sehr guter Bericht! Macht weiter so und bleibt dran!

  4. Kräber, Halina

    29. Dezember 2021 at 21:29

    Ja, wir haben die Wahl! Pfeifers Landei…Metzgerei Bayer….Endlichhofmilch…..und so weiter.. Nach dem Motto: aus unserer Region. ..preiswerter könnte es sein, wenn sich viele zum Umdenken entschließen würden! Auch die Werbung und Informationen über die Region und ihre „Schätze“ sind bei der Entscheidung sehr hilfreich.

  5. Bogdan Engel

    30. Dezember 2021 at 17:45

    Das sind die üblichen Phrasen.“Wir machen den Weg frei“-Banken. „Du bist nicht allein“-Versicherung. Schon komisch,, die machen auch den Weg frei bis an den Abgrund und beschließen dann, der Kunde müsse einen großen Schritt nach vorne tuen. Der Rechtschutz ( R+V Versicherung, , Partner von der Bank) lässt einen entgegen seinem Motto
    doch allein. Welch eine Kultur der hohlen Phrasen…um auch mit einer Phrase ( Frage) zu enden—“ wo ist hier der Fels in der Brandung??“ Und wo der ehrbare Kaufmann mit seinem Verantwortungsbewusstsein für das eigene Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt ?

  6. M. Axmann

    31. Dezember 2021 at 10:22

    Egal wie die Bank handelt oder gehandelt hat:

    Hätte sie schon früher den Geldhahn zugedreht, hätte es geheißen: Wenn der Unternehmer nur noch ein bisschen Geld bekommen hätte, wäre alles gut und erfolgreich gelaufen. Die Bank ist Schuld daran, dass das Unternehmen gescheitert ist.

    Unterstützt sie den Unternehmer, sucht Möglichkeiten des Weiterbestehens, „macht den Weg frei“, räumt womöglich weitere Kreditlinien ein, die ihr selbst Bauchschmerzen bereitet und für die sie sich mit Sicherheit vor externen Prüfern rechtfertigen muss, wird das dankbar angenommen.

    Stellt die Bank aber irgendwann doch – auch im Sinne und zum Schutz ihrer Anteilseigner- keine weiteren Gelder zur Verfügung, ist sie Schuld, dass das Unternehmen gescheitert ist.

    Nicht REWE, nicht der Unternehmer, nicht die Menschen die die Milch nicht gekauft haben tragen die Schuld an der Misere.

    Sondern die Bank, die anfangs wohl einem überschaubaren Engagement zugestimmt hat, dann aber mehr oder weniger immer weiter in den Sog der Beziehung Lieferant u Abnehmer einbezogen wurde… und den Weg frei gemacht hat.

    Eine Bank ist nicht in 1. Linie eine Unternehmensberatung. Dafür gibt es Experten! Und auch Rechtsanwälte, die auf Vertragsrecht spezialisiert sind.

    Wenn man sich auf ein Unterfangen mit einem Riesen einlässt, sollte man sich vorab diese Hilfestellung gönnen.

    Im Nachgang in alle Richtungen treten und diffamieren gehört sicher nicht zum guten Stil eines Geschäftsmannes.

    So traurig es mich macht, dass ein junger Mann seinen Traum verwirklichen wollte und nun vor den Scherben seines Lebens und dem seiner Eltern steht.

    Hätten nicht auch die Eltern viel früher auf den Sohn einwirken und ihm die Sinnlosigkeit seines Weges klarmachen müssen? Statt ihn zu unterstützen … wider besseren Wissens- mit über 70 Jahren, selbst krank und gebrechlich. War DAS der Traum der Eltern…morgens um 4 Uhr im Stall zu stehen, statt sich nach einem harten Leben aufs Altenteil zurückzuziehen?

    Sicher nicht. Aber sie haben ihn unterstützt… weil es Familie ist.
    So wie die Bank, die den Weg frei gemacht hat.

    Hätte der Vater erst tot umfallen müssen? So wie die Bank den Geldhahn zugedreht hat, damit sich etwas ändert und es nun scheinbar Gespräche mit REWE gibt?

    Eine Entschuldigung ist das Mindeste was man vom Unternehmer erwarten kann.

  7. Peter Nörtershäuser

    2. Januar 2022 at 13:45

    Natürlich sind die handelnden Beteiligten alle mitverantwortlich für diese absolut traurige Entwicklung. Hier hat sich ein Produzent getraut aus der Nische der Massenablieferung bei den Molkereien teilweise auszusteigen. Letztendlich ist es aber nicht nur REWE und Raiffeisenbank die den Landwirt nicht nachhaltig unterstützt haben. Am Ende sind es wir Verbraucher die entschieden haben die Milch nicht zu kaufen. Wir als Verbraucher haben einen großen Teil daran, dass Endlich Hofmilch Insolvenz ist. Weil wir uns gegen regionale Wertschöpfung entschieden haben.

    • M. Axmann

      2. Januar 2022 at 20:01

      Vielleicht auch nur weil’s bequem ist alles bei zB REWE zu kaufen. Ich kaufe Milch im 24h-Service bei Juchems Hof. Oder wenn ich eh bei Wrba in Miehlen bin halt die Milch v Zellmann. Eier von freilaufenden Hühnern ebenfalls dort. Oder in Niederwallmenach bei Pfaffenberger. Alles eine Frage der Planung und Logistik nicht unnötig Umwege fahren zu müssen. Aber durchaus machbar die Produzenten unmittelbar zu unterstützen👍

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VG Nastätten

Eine Erfolgsgeschichte: Eineinhalb Jahre Edeka in Nastätten!

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Foto: BEN Kurier
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NASTÄTTEN Vor anderthalb Jahren wusste Michael Pessios noch nicht, wie sein neuer Edeka-Markt in Nastätten angenommen werden würde. Zwar konnte er bereits auf Erfahrungen mit seinen Standorten in Taunusstein und Bad Schwalbach zurückgreifen, doch der Markt im Blauen Ländchen war ein Projekt der besonderen Art: von Grund auf neu geplant und errichtet.

Schon damals begleitete ein augenzwinkernder Spruch den Bau: Stadtbürgermeister Marco Ludwig machte immer wieder den „Running Gag“ vom „Edeka kommt!“. Heute, eineinhalb Jahre nach der Eröffnung, lässt sich sagen: Der Markt ist längst da und er ist angekommen.

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»Wir sind angekommen in Nastätten«, freut sich Michael Pessios im Gespräch. Der Markt am Ortseingang hat sich etabliert, die Menschen haben das Konzept angenommen. Pessios selbst ist inzwischen fest in der Region verwurzelt, engagiert sich bei Vereinen und setzt im Sortiment bewusst auf eine breite Auswahl regionaler Produkte. »Das war alles kein Selbstläufer«, betont er, »denn der Schritt war ein hohes finanzielles Risiko. Doch es hat sich gelohnt

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Ein Stück Heimat

Neben dem Angebot im Frischemarkt geht es Pessios um mehr. Mit der Eröffnung sind neue Arbeitsplätze entstanden, direkt in Nastätten. »Es ist ein Stück Heimat«, sagt Personalleiter Alexander Schmiing. Fast alle Mitarbeiter stammen aus der Region. »Die Kolleginnen und Kollegen, die wir vor eineinhalb Jahren eingestellt haben, fühlen sich heute eng mit dem Markt verbunden. Es ist wie eine große Familie und das macht richtig Spaß

Auch in die Zukunft ist investiert: Der Edeka bildet aus, und schon bald wird der BEN Kurier die neuen Auszubildenden mit einer Videoserie begleiten.

Unternehmer mit Leidenschaft

Michael Pessios ist mehr als nur Marktleiter, er ist Visionär. Familienvater von zwei Kindern und glücklich verheiratet, treibt er parallel neue Projekte voran. In Taunusstein entstand kürzlich ein weiterer großer Verbrauchermarkt, ähnlich wie in Nastätten. Eine Besonderheit dort: eine Empore, von der man beim Essen direkt in den Markt blicken kann.

Für Pessios bedeutet Edeka mehr als Einkaufen. Er denkt aus der Sicht des Kunden: »Wie möchte ich selbst behandelt werden? Was würde das Erlebnis abrunden?« Natürlich gibt es moderne Selbstbedienungskassen, doch das persönliche Gespräch mit dem Personal, Beratung und der kleine Plausch zwischendurch bleiben unverzichtbar.

Wie es weitergehen soll? »So wie bisher«, sagt Pessios, denn genau das scheinen die Menschen zu schätzen. Der Markt ist lebendiger Treffpunkt, Arbeitgeber und Versorger in einem. Und so bleibt am Ende ein klares Fazit: Ob jung oder alt, ob Kunde oder Mitarbeiter, bei Pessios in Nastätten spürt man, dass hier echte Vollblutkaufleute am Werk sind. Die Region profitiert davon.

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Gesundheit

Nach MVZ Galeria Med Insolvenz: Mobile Arztpraxis in Nastätten ist eingetroffen

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Foto: Arno Krämer | Stadt Nastätten
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NASTÄTTEN Aufgrund des durch die Insolvenz der MVZ Galeria Med GmbH zu erwartenden Versorgungsengpasses bringt die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) eine Mobile Arztpraxis nach Nastätten.

Ab dem 1. Oktober 2025 ist diese regelmäßig mittwochs am Nastätter Bürgerhaus (Schulstraße 29, 56355 Nastätten) stationiert. Der Einsatz ist zunächst bis zum 31. Dezember 2025 geplant. Sprechzeiten sind mittwochs von 9:30 Uhr bis 15 Uhr. Angesprochen sind Patientinnen und Patienten ohne Hausarztpraxis, die gesundheitliche Beschwerden haben, mit denen sie üblicherweise eine Hausärztin oder einen Hausarzt aufsuchen würden.

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Der Ablauf ist wie beim regulären Arztbesuch

  • Termin vereinbaren, über www.kv-rlp.de/707070 oder 06131/326-1201 (Mo. – Do., 9 – 16 Uhr, und Fr. 9 – 13 Uhr)
  • Versichertenkarte mitbringen
  • Behandlung vor Ort

Zum Auftakt der mobilen Arztpraxis am 1. Oktober begrüßten Stadtbürgermeister Marco Ludwig und Verbandsgemeindebürgermeister Jens Güllering die zuständige Ärztin persönlich vor Ort.

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Wir freuen uns, dass die Kassenärztliche Vereinigung mit diesem Angebot unterstützt, wissen aber auch, dass dies keine dauerhafte Lösung sein kann“, so die beiden Bürgermeister unisono.
Die Hausarztsuche bleibt im Blauen Ländchen ein Dauerthema. Zwar konnten wir in den letzten Jahren gute Erfolge erzielen, aber die aktuelle Situation zeigt, wie schnell sich die Lage wieder ändern kann. Wir bleiben dran.“

Mehrfach wurden die Bürgermeister gefragt, ob die Praxis Abts in Nastätten und in St. Goarshausen weiterhin besetzt sei und auf welchem Weg die Patientenakten angefordert werden können.
Hierzu liegt der Kommune aktuell keine verlässliche Information vor. Es wird empfohlen, sich direkt telefonisch an die Praxis oder an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz zu wenden. Zur Anforderung der Patientenakten wurde durch den Insolvenzverwaltung die Mailadresse
patienten.mvz-galeria-med@dhpg.de mitgeteilt.

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VG Nastätten

Von Ziegenkäse bis Wein: Blaufärbermarkt in Nastätten mit Emilia I. als neuer Bienenkönigin

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Foto: BEN Kurier
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NASTÄTTEN Strahlender Sonnenschein, voll besetzte Straßen und ein Markt, der die ganze Stadt mit Leben füllte: Am vergangenen Sonntag fand in Nastätten der traditionelle Blaufärbermarkt statt. Händler aus der gesamten Region präsentierten ihre Produkte – von Ziegenkäse über Kürbisse und Wein bis hin zu Likören und anderen Spezialitäten aus dem Rhein-Lahn-Kreis. Der Markt zeigte eindrucksvoll die Vielfalt der Heimat und zog zahlreiche Besucher an.

Ein Höhepunkt des Tages war die Wahl der neuen Bienenkönigin. Emilia Müller, die künftig als Emilia I. regieren wird, übernahm das Amt von Viktoria I. Die feierliche Inthronisierung moderierte Ricarda Schuck. Unterstützung erhielt die neue Königin auch von offizieller Seite: Jens Güllering, Verbandsbürgermeister von Nastätten, würdigte die Arbeit von Viktoria I. und wünschte Emilia I. alles Gute für ihre Amtszeit. »Ich freue mich auf viele gemeinsame Begegnungen für die Region mit der neuen Bienenkönigin«, betonte er.

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Auch Landrat Jörg Denninghoff gratulierte und hob die Bedeutung des Marktes hervor. „Es gibt verschiedenste regionale Spezialitäten und zeigt die wunderbare Vielfalt unserer Region.

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Prominenten Besuch erhielt der Markt zudem durch die Loreley-Repräsentantinnen. Katharina Blanckart, die am Vortag auf dem Loreley-Felsen verabschiedet worden war, nutzte den Blaufärbermarkt für ihren ersten zivilen Termin. »Es waren drei unbeschreibliche Jahre, für die ich mich bedanken möchte. Jetzt beginnt ein neues Kapitel für meine Nachfolgerin Selina«, sagte sie. Ihre Nachfolgerin, Selina Ostmann, freute sich, den ersten offiziellen Auftritt als Loreley in Nastätten mitgestalten zu dürfen: »Ich gratuliere Emilia zur Wahl zur Bienenkönigin. Ich denke, dass wir zwei ganz tolle Jahre zusammen haben werden.«

Neben den offiziellen Programmpunkten bot der Markt zahlreiche Mitmachaktionen. In Deutschlands bestbewertetem Reisebüro „Urlaubswelt“ konnten Besucher an einem Duft-Quiz teilnehmen und erschnuppern, aus welchem Land die Gewürze stammten. Wer richtig lag, durfte sich über attraktive Preise freuen.

Auch Bürgermeister Uwe Holstein aus Bogel nutzte die Gelegenheit, um auf den kommenden Bogler Markt hinzuweisen, der am Samstag, 4. Oktober, stattfindet.

Mit verkaufsoffenem Sonntag, bestens gelaunten Besuchern und einem vielfältigen Angebot wurde der Blaufärbermarkt einmal mehr zum Publikumsmagneten. Die Straßen waren rappelvoll, das Wetter spielte mit und die neue Bienenkönigin Emilia I. trat ihr Amt vor großer Kulisse an.

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