VG Bad Ems-Nassau
David knockt Goliath aus – Schachmatt für die Stadt Bad Ems im Werbeanlagenstreit
David knockt Goliath aus – Schachmatt für die Stadt Bad Ems im Werbeanlagenstreit (Foto: Envato - Beispielbild)
BAD EMS Nun ist es endgültig amtlich. Während die Stadt Bad Ems auf der letzten Stadtratssitzung vehementen Widerstand gegen das vom Verwaltungsgericht Koblenz erlassene Urteil im Verfahren unseres Davids gegen die Werbeanlagensatzung ankündigte, liegt diese nunmehr ausgeknockt am Boden und gibt sich deutlich kleinlauter.
Unser David klagte seinerzeit darauf, dass er auf seinem eigenen Grund eine Werbeanlage installieren wollte. Dieses wurde ihm untersagt (Der Ben Kurier berichtete hier:). Zwischenzeitlich gab das Oberverwaltungsgericht Koblenz dem Kläger in allen Punkten recht doch damit wollte sich die Stadt Bad Ems nicht zufrieden geben und legte Beschwerde gegen das Urteil ein.
FDP Bundestagskandidat Markus Wieseler ist erzürnt: „Das Geld unserer Bürger für eine aussichtslose Beschwerde auszugeben, ist verantwortungslos… Diese Summen hätte man lieber in die Spielplätze… oder andere wichtige Projekte investiert.“
Mit welcher Begründung? Die gab es nicht. Das Verwaltungsgericht Koblenz teilte dem BEN Kurier am vergangenen Montag (30.08.2021) mit, dass die Stadt Bad Ems die Beschwerde zurückgezogen habe und das Urteil nicht mehr gehemmt wäre.
Aus welchen Gründen die Beschwerde zurückgezogen wurde, wollte der Stadtbürgermeister Oliver Krügel nicht verraten.
Das Hauptaugenmerk in der Sache liegt in der Ausarbeitung einer neuen Gestaltungssatzung, teilte das Bad Emser Stadtoberhaupt mit. Ein erster Entwurf soll sogar bereits vorliegen. Dahingehend soll eine rechtssichere Werbeanlagensatzung gestaltet werden.
Dennoch regt sich Unmut seitens der FDP Fraktion im Stadtrat. „Es kann doch nicht sein, dass wir Gelder unserer Bürger für eine aussichtslose Beschwerde gegen einen Verwaltungsgerichtsbeschluss ausgeben. Das ist verantwortungslos“, erzürnt sich der FDP Bundestagskandidat Markus Wieseler. „Dieses Geld, was dort für die Anwälte ausgegeben wurde, hätte man lieber in die Spielplätze, Bibliothek oder andere wichtige Projekte investiert. Dort brauchen wir jeden Cent.“
Demgegenüber teilte der Bad Emser Bürgermeister Oliver Krügel mit, dass die Anwaltskosten nur wenige hundert Euro betragen würden. Dazu werden aber auch die Kosten des Anwalts unseres Davids kommen, denn dieser musste sich vor dem Oberverwaltungsgericht einen Anwalt nehmen und durfte sich nicht selber vertreten. Auch diese Kosten wird die Stadt Bad Ems tragen müssen. Letztlich dürfte sich die gesamte Problematik aber in Luft auflösen denn wie am Anfang eingeläutet, streckte unser David den Goliath nieder, bekam in allen Punkten recht und wird schon bald seine Werbeanlage aufstellen dürfen.
VG Bad Ems-Nassau
Burg Nassau wird zum Sakralort: 200 Gäste feiern erste Hubertusmesse unter freiem Himmel
NASSAU Am vergangenen Sonntag fand zum ersten Mal eine Freiluft-Hubertusmesse auf Burg Nassau-Oranien statt. Veranstaltet von der Kreisgruppe Rhein-Lahn im Landesjagdverband RLP, zelebriert von Probst Dr. Philipp Tropf vom souveränen Ritterorden vom guten Hirten sowie gastronomisch ausgestattet vom Burgpächter Tobias Konrädi mit seinem Team lauschten rund 200 Besucher mit ihren Hunden den Jagdhornklängen und dem Gottesdienst. Mit diesem feiern die Jäger eine Messe zu Ehren ihres Schutzpatrons, dem heiligen Hubertus.
Das Bläserensemble aus der Parforcehorngruppe Rhein-Lahn und Es-Hornbläsern von der südlichen Weinstraße unter der musikalischen Leitung von Hornmeister Bernd Helbach umrahmte die Feierlichkeit glanzvoll. Zuvor hatten bereits Jagdhornbläser des Rhein-Lahn-Kreises und der Brackenjäger vom Westerwald die Bürger/innen mit Jagdsignalen zur Burg gerufen.
Höhepunkte der Messe war unter anderem der Jägerschlag der 12 Jungjäger/innen des Rhein-Lahn-Kreises, die in diesem Jahr die Jägerprüfung erfolgreich absolviert hatten. Diese feierliche Aufnahme der Jungjäger in die grüne Zunft wurde von der Vorsitzenden der Kreisgruppe Rhein-Lahn, Angela Warkentin und vom Ordensjägermeister Heiko Hornung vollzogen. Ordensgeistliche, unter ihnen Erzbischof Karl-Michael Soemer, erteilten des weiteren den Besuchern und ihren 4-beinigen Gefährten einen Tiersegen, wie er bei der Hubertusmesse in St. Hubert in Belgien seit alters her Brauch ist.
Bei der anschließenden Feier im Rittersaal wurden die neu aufgenommenen Waidfrauen und -männer nach Grußworten von Frau Warkentin und Stadtbürgermeister Manuel Liguori (SPD) von Heiko Hornung sehr eindringlich daran erinnert, dass der Jägerschlag keine Adelung oder Erhöhung, sondern eine Verpflichtung darstellt, sich im Sinne gelebter Waidgerechtigkeit zum Wohle von Wild, Wald und Natur mit Demut, Anstand, Respekt und Treue einzusetzen.
Die Besucher waren von der gelungenen, würdevollen und schönen Veranstaltung begeistert. Diese außergewöhnliche Premiere soll 2026 auf Burg Nassau-Oranien eine Fortsetzung finden (Text: Uli Pebler).
VG Bad Ems-Nassau
Bad Ems swingt: Standing Ovations für Denis Wittberg im Kurtheater
BAD EMS Das Kurtheater in Bad Ems bot am Samstag Abend die noble Kulisse für einen besonderen Leckerbissen. Mit Denis Wittberg & seinen Schellack Solisten erfreute uns das Festival GEGEN DEN STROM erneut mit einem fulminanten musikalischen Erlebnis.
Eröffnet wurde der Abend mit einem Stück von Ludwig Schmidseder (Musik) und Günther Schwenn (Text) mit dem Titel „Heute Abend bin ich frei!“, welches durch das Rudi Schuricke Terzett große Bekanntheit erlangte. Auch der Klassiker „Mein kleiner grüner Kaktus“, der durch die Comedian Harmonists 1934 erstmals aufgenommen wurde, fehlte nicht im Repertoire.
So bot das 10-köpfige Ensemble unter dem Motto „Magic…moments of the 20’s – ein Abend zum Glücklichsein, aber selbstverständlich!“ genau dies! Ein Abend zum Glücklichsein!
Und auch, wenn Denis Wittberg in seiner charmant schlitzohrigen Art und mit einem Augenzwinkern den Bogen von den Schlagern der 20er Jahre bis zur Neuen Deutschen Welle schlug, so einten jedes Stück eines, die Klänge der 20er und 30er Jahre. Modernere Lieder waren von den MusikerInnen neu arrangiert und vertont worden. So swingten oder tangoten Trios „da da da“ und „Major Tom“ durch den Saal und ließen die Herzen des anwesenden Auditoriums höher schlage(r)n. Vorhersehbar waren daher auch Standing Ovations und Zugaben am Ende der Veranstaltung.
Der Abend war wie ein Glas Champagner…. prickelnd und beswingend! Und man trinkt daher auch gerne mal ein zweites.
Gesundheit
30 Jahre Hospizdienste Rhein-Lahn: Würdevolles Leben bis zum Schluss!
NASSAU Es war eine besondere Feier, die am Wochenende in Nassau stattfand. Die Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn begingen ihr 30-jähriges Bestehen, ein Jubiläum, das nicht nur zum Feiern, sondern auch zum Innehalten einlud. Drei Jahrzehnte Engagement, Menschlichkeit und ehrenamtliche Begleitung am Lebensende: Das ist eine Bilanz, die im Rhein-Lahn-Kreis tief beeindruckt.
Vom Ursprung der Hospizbewegung bis zur Gegenwart
Entstanden ist die Hospizbewegung ursprünglich in England. Dort erkannte die Krankenschwester und Sozialarbeiterin Cicely Saunders in den 1960er Jahren, dass das Sterben kein medizinischer Prozess allein ist, sondern ein zutiefst menschlicher. Sie gründete 1967 das erste moderne Hospiz, das St. Christopher’s Hospice in London. Hier ging es nicht mehr um Heilung, sondern um Lebensqualität, Zuwendung und Linderung von Schmerzen: darum, Menschen in ihrer letzten Lebensphase würdevoll zu begleiten. Dieser Gedanke breitete sich rasch weltweit aus und fand in den 1980er Jahren auch seinen Weg nach Deutschland. Heute sind Hospize Orte und Dienste, in denen Sterben nicht verdrängt, sondern als Teil des Lebens angenommen wird.
»Menschen im Hospiz leben – bis zum Schluss«, sagte einer der Redner bei der Feierstunde in Nassau. »Sie sind nicht tot, sondern lebendig. Und wir tun alles, damit sie bis zuletzt auch so empfinden dürfen.« Dieser Satz brachte auf den Punkt, worum es den Hospizdiensten geht: um Leben, bis das Leben endet.
Im Mittelpunkt der Arbeit des Vereins stehen die Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen sowie die Unterstützung ihrer Angehörigen. Koordinatorin Anna Schön erklärte gegenüber dem BEN Kurier: »Ich bin für die Erstgespräche bei den Patienten zuständig. Ich fahre in die Häuslichkeit oder ins Pflegeheim, schaue, was gebraucht wird, und lerne die Menschen kennen, ganz niederschwellig.« Aus einem großen Pool ehrenamtlicher Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter wählt sie dann diejenigen aus, die am besten zu den Betroffenen passen. »Wir bieten einmal im Monat ein Trauercafé an, einen Trauerspaziergang, auch Einzeltrauerbegleitung und für Kinder die Gruppe ‚TrauKidsKatz‘. Außerdem haben wir das Projekt Hospiz macht Schule gestartet, bei dem wir mit Grundschülern über Tod und Trauer sprechen, kindgerecht und offen.«
Ehrenamt als Fundament: 30 Jahre Menschlichkeit im Rhein-Lahn-Kreis
Manuel Liguori, Stadtbürgermeister von Nassau und Schirmherr der Veranstaltung, würdigte die lange und wertvolle Arbeit der Einrichtung: „Die Ehrenamtlichen sind das Fundament dieses Vereins. Ohne sie wäre das alles nicht möglich. Dass sich so viele Menschen seit 30 Jahren in dieser schweren Aufgabe engagieren, verdient höchsten Respekt. Hier im Rhein-Lahn-Kreis hat man früh Pionierarbeit geleistet.„
Auch Matthias Lammert, Vizepräsident des Landtags Rheinland-Pfalz, zeigte sich beeindruckt: »Es ist eine besondere und wichtige Aufgabe, Menschen in den letzten Wochen und Monaten zu begleiten. Es geht um würdevolles Sterben, aber auch um selbstbestimmtes Leben bis zum Schluss. Mein großer Dank gilt allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die hier Herausragendes leisten.«
Gisela Bertram, Kreisbeigeordnete des Rhein-Lahn-Kreises, erinnerte daran, dass viele Menschen heute einsam sterben: »Die Familienverbände sind oft zerbrochen. Die Hospizdienste leisten etwas, was früher die Kinder für ihre Eltern getan haben. Das ist eine gute und wichtige Sache.« Sie rief zugleich dazu auf, sich selbst ehrenamtlich zu engagieren: »Man sieht, wie sorgfältig die Ehrenamtlichen geschult werden. Vielleicht findet sich heute jemand, der sich dem anschließt.«
Auch Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert zeigte sich tief bewegt: »Diese Veranstaltung hat mich sehr beeindruckt. Die Zahl der Ehrenamtlichen ist beachtlich. Ich bin dankbar, dass ich hier sein durfte.« Verbandsbürgermeister Jens Güllering aus Nastätten ergänzte: »Es ist ein Segen, dass es solche Menschen gibt, die da sind, wenn es anderen nicht gut geht. Man kann nur den Hut ziehen.«
Seit 1995 begleiten die Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn Menschen auf ihrem letzten Weg: zu Hause, in Altenheimen oder Krankenhäusern. In den vergangenen Jahren ist aus dieser Arbeit ein Netzwerk gewachsen, das weit über den Kreis hinausstrahlt. Neben der ambulanten Begleitung wurde im vergangenen Jahr auch das stationäre Hospiz in Nassau eröffnet, getragen von der Leifheit-Stiftung. Damit schließt sich der Kreis: Ob zu Hause oder im Hospiz, das Ziel bleibt dasselbe, nämlich ein würdevolles Leben bis zuletzt.
Drei Jahrzehnte, in denen unzählige Menschen in schwersten Stunden nicht allein waren. Drei Jahrzehnte, in denen Ehrenamtliche Trost, Nähe und Zeit geschenkt haben. Drei Jahrzehnte, in denen Leben bis zuletzt möglich gemacht wurde. Das Jubiläum in Nassau war deshalb nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Versprechen für die Zukunft: Die Hospizdienste Rhein-Lahn bleiben da: bis zum letzten Atemzug.
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