Gesundheit
Stille Stunde: Einkaufen für Menschen mit Autismus etc. in den CAP-Märkten
RHEIN-LAHN/WW Ein bedeutender Schritt für Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen startet Mitte Juni: 97 CAP-Märkte in ganz Deutschland führen die „Stille Stunde“ ein. Dieses innovative und inklusive Konzept zielt darauf ab, reizarme Einkaufsbedingungen zu schaffen und somit das Einkaufserlebnis für Betroffene angenehmer zu gestalten.
In den CAP-Filialen besetzen Menschen mit Behinderung bis zu 50 % der Arbeitsplätze. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen verantwortungsvolle und qualitativ hochwertige Aufgaben, die genau auf ihre individuellen Fähigkeiten abgestimmt sind. Für Kunden und Kollegen bedeutet dies vor allem eines: Normalität im Alltag. „Die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung – ganz gleich ob sichtbar oder nicht – zu fördern, zur Sensibilisierung beitragen und somit Teilhabe zu ermöglichen, ist für uns so wichtig wie selbstverständlich“, erklärt Thomas Heckmann, Vorstand der GDW Süd.
Die „Stille Stunde“ wurde ursprünglich von Theo Hogg, einem Angestellten eines neuseeländischen Supermarkts mit autistischen Kind, entwickelt und hat sich bereits in Ländern wie der Schweiz, USA und Großbritannien etabliert. Während dieser Stunde werden laute Musik, Durchsagen und grelles Licht reduziert, um die Reize für betroffene Menschen zu minimieren.
Unterstützt wird die Kampagne vom Verein „gemeinsam zusammen e.V.“ und der Plattform www.stille-stunde.com. Die Plattform bietet Betroffenen, Coaches und Unternehmen die Möglichkeit, sich zu informieren und sich für die Teilnahme zu registrieren. Hinter dem Projekt steht ein deutschlandweites Konzept, das Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen vernetzen, sichtbar machen und fördern möchte. Der Verein unterstützt dabei deutschlandweit den Handel und darüber hinaus viele Kommunen in der Prozessgestaltung und bietet vielseitige Unterstützung in Form von Konzepten, Marketing und Beratung an.
Das Leid der betroffenen Menschen ist gesellschaftlich noch oft unbekannt. Isolation und Rückzug, aber auch Zusammenbrüche und Eigen- sowie Fremdgefährdung können im schlimmsten Fall die Folge sein. Die „Stille Stunde“ in den CAP-Märkten hat das Potenzial, das Einkaufserlebnis für viele Menschen angenehmer zu gestalten und das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Betroffenen zu stärken.
Das Ziel des Vereins ist, Maßnahmen zur Inklusion neu zu lehren, sodass neben mobilen und taktilen Barrieren in Zukunft auch immer sensorische Barrieren mitgedacht und einbezogen werden. Es ist wichtig, diesen betroffenen Menschen eine Stimme zu geben und Aufklärung zu leisten.
„Wir sind begeistert und spüren, dass das Thema inzwischen immer mehr als inklusive Maßnahme anerkannt wird. Die CAP-Märkte leisten mit dieser strukturellen Einführung großartige Pionierarbeit und sind ein wichtiger Partner bei unserem Bestreben, den Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen eine Stimme zu geben“, erklärt Angelina Bergmann, selbst Mutter eines autistischen Kindes, vom Kernteam des Vereins “gemeinsam zusammen e.V.”
Nicht sichtbare Beeinträchtigungen:
Autismus-Spektrum, ADHS, Tourette, Hochsensibilität, Epilepsie, ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/ Chronic Fatigue Syndrome), MS (Multiple Sklerose), Post-COVID, Depression, Demenz, Postvaccine, Schmerzpatienten, Herzerkrankung, Suchterkrankung, Balbuties (Stottern), Lupus, FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorders), PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung), Hashimoto, Endometriose, Fibromyalgie, Migräne, Essstörungen, Hydrocephalus, Schwerhörigkeit, Krebs, MCAS (Mastzellenaktivierungssyndrom), Reizdarmsyndrom, Restless-Legs-Syndrom, ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), Borreliose, Darmerkrankungen, Chronische Gastritis, Histaminintoleranz und viele mehr.
Patienten mit diesen Diagnosen haben auf die Kampagne der “Stillen Stunde” reagiert. Sie leiden an der Reizüberflutung und der sozialen Herausforderungen durch Symptome, Nebenwirkungen oder durch die Beeinträchtigung an sich.
Gesundheit
Das Hospiz Rhein-Lahn ist eröffnet
NASSAU Mit einer überwältigenden Resonanz wurde am Samstag das Hospiz Rhein-Lahn in Nassau eröffnet. Mehr als 500 Besucher kamen zum Tag der offenen Tür aus dem Rhein-Lahn-Kreis und darüber hinaus, um den Neubau in Augenschein zu nehmen. Sie waren begeistert. Großer Dank galt an diesem Tag Dr. Martin Schencking, dem Initiator des Projektes, Vorsitzendem des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn und der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn. Anfang Januar sollen die ersten Gäste im Hospiz aufgenommen werden.
Was sich den Besuchern am Wochenende darbot, grenzt an ein Weihnachtswunder. Denn wer die Baustelle vor wenigen Wochen sah, konnte schwerlich glauben, dass sie zum Eröffnungstermin fertig würde. So etwas hätte er noch nicht erlebt, sagte der erfahrene Bauleiter Michael Ganz von der Planungsgruppe 4 Boppard. Alle hätten an einem Strang gezogen, die Handwerker, das Team. Das dürfte auch Seniorchef Gerd Schulze so sehen, den man eigens für das Projekt aus dem Ruhestand geholt hatte. Für die Tag- und Nachtarbeit dankte Hanne Benz, die Leiterin des Hospizes, herzlich. Zusammen mit dem Team unter Pflegeleiterin Heidi Wachter wurde rechtzeitig zur Eröffnung alles picobello gemacht.
Tag der offenen Tür mit überwältigender Resonanz – Erste Gäste kommen im Januar
„Ich bin glücklich, mit Ihnen allen heute hier zu sein“, bekannte Dr. Martin Schencking seine Freude über die Eröffnung, an der u.a. Politiker aus Land und Bund, vom Kreis und aus der Lokalpolitik teilnahmen. Die Verwirklichung des Projektes sei nur dank vieler Spenden von Einzelpersonen, Unternehmen und Stiftungen möglich gewesen. Sein besonderer Dank galt der G. und I.Leifheitstiftung, für die Ilse Leifheit aus der Schweiz angereist war. Ebenso dankte Dr. Schencking der Else-Schütz-Stiftung, vertreten durch Cordula Simmons und der Löwenstein-Familien-Stiftung, vertreten durch Dennis Flosdorff. Lang war die Liste der Spender, die er anschließend verlas.
Im Hospiz sorge ein multiprofessionelles Team dafür, dass Menschen in Würde sterben können. Symptome wie Atemnot, Schmerz und Angst würden ihnen genommen. Dafür sorgen zwei Palliativmediziner und 17 Pflegefachkräfte (Teil- und Vollzeit) Tag und Nacht in drei Schichten.
Den kirchlichen Segen gaben dem überkonfessionellen Hospiz Maike Kniese, stellvertretende Dekanin des Dekanates Nassau, zusammen mit Bezirksdekan Armin Sturm von der katholischen Kirche. Für himmlische Klänge sorgte an der Harfe Elke Steltner (Bad Ems) mit einem wunderbar einfühlsamen Spiel.
„Möge das Hospiz ein Leuchtturm der Menschlichkeit und Fürsorge, des Mitgefühls, der Achtsamkeit und der Würde sein“, wünschte Dr. Josef Peter Mertes, stellvertretender Vorsitzender der G. und I. Leifheit Stiftung. Die Stiftung werde das Hospiz auch weiterhin fördern. „Sie können auf uns zählen“, sagte Nassaus Stadtbürgermeister Manuel Liguori die weitere Unterstützung von Stadt und Rat zu. Dies sei ein besonderer Tag nicht nur für Nassau, sondern für den gesamten Rhein-Lahn-Kreis.
Landrat Jörg Denninghoff gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Gäste im Hospiz Trost und Begleitung finden. Er dankte allen, die zur Verwirklichung des Projektes beigetragen haben und lobte die vielfältigen Aktivitäten des Fördervereins zur Generierung von Spenden. Sodann wurde der symbolische Schlüssel zum Hospiz von Bauleiter Michael Ganz an Hanne Benz übergeben.
Ausdrücklichen Dank sagte auch Dennis Flosdorff für die Löwenstein Familien-Stiftung an alle, „die dieses wunderbare Projekt möglich gemacht haben“. Er appellierte an die weitere Spendenbereitschaft und an das Ehrenamt, auf die das Hospiz auch zukünftig angewiesen ist.
Angetan von dem, was sie im Hospiz sahen, waren die Besucher: „Das ist großartig“, „Ein Ort zum Wohlfühlen“, „Ganz anders als ein Krankenhaus- richtig gemütlich häuslich“, „Das hat sich gelohnt“, „Alles so hell und modern“, „Hier würde ich auch sterben wollen“. (vy)
Gesundheit
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein: Finanzierung steht
KOBLENZ Die Finanzierung der geplanten Umstrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) ist gesichert. Ein Konsortium unter Führung der Sparkasse Koblenz und der Kreissparkasse Mayen stellt dem Klinikum finanzielle Mittel in einem Volumen von 50 Millionen Euro bereit. Die GKM-Hauptgesellschafter, der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz, treten als Mithaftende in die Darlehensverträge ein. Die entsprechenden Beschlüsse dafür wurden jüngst von Stadtrat und Kreistag mit jeweils großer Mehrheit gefasst. Dazu Oberbürgermeister David Langner und Landrat Dr. Alexander Saftig: „Die gesicherte Finanzierung ist ein unglaublich wichtiger Meilenstein und die unverzichtbare Basis für eine zukunftsfähige Ausrichtung sowie dauerhafte Sicherung des Klinikums. Wir haben mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet und sind sehr froh, dass wir mit unseren heimischen Sparkassen derart starke Partner gefunden haben.“
Mit der nun gesicherten Finanzierung soll nicht zuletzt die Umsetzung der Ein-Standort-Lösung vorangetrieben werden. Damit ist die Zusammenlegung der beiden Krankenhäuser Evangelisches Stift und Kemperhof in einem Neubau am Kemperhof-Standort gemeint. Ebenso können erste Schritte bei der Generalsanierung des Mayener Krankenhauses gegangen werden. Nachdem die Stadt Koblenz und der Landkreis Mayen-Koblenz im November insgesamt 10 Millionen Euro zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit des Klinikkonzerns geleistet hatten und kürzlich die Verträge zur Verlustübernahme der Standorte Boppard und Nastätten geschlossen wurden, ist der Fortbestand aller Standorte gesichert.
„In Nastätten bleibt der Standort bestehen, solange er für die dortige Gesundheitsversorgung unverzichtbar ist, denn der Rhein-Lahn-Kreis muss in dieser Zeit eine stationäre Versorgung sicherstellen. Für Boppard gilt die Sicherheit, solange der Rhein-Hunsrück-Kreis freiwillig die am Standort entstandenen Verluste trägt“, erklären Langner und Saftig. Beide betonen, dass es stets ein gemeinsames Ziel von Stadt und Landkreis war, dass die Zeit der Ungewissheit für die Mitarbeiter endlich endet und dass die Patienten und Menschen in der Region darauf vertrauen können, dass sie ein gutes Krankenhaus mit hoher Leistungsfähigkeit finden, wenn sie es benötigen.
„In der turbulenten Zeit der sich verändernden Krankenhauslandschaft, in der täglich von Klinikinsolvenzen berichtet wird, waren die letzten Jahre ein echter Kraftakt, der nur gelang, weil sich sowohl Stadtrat als auch Kreistag ihrer enormen Verantwortung bewusst waren und überparteilich sehr lösungsorientiert gearbeitet haben.“ (Pressemitteilung Stadt Koblenz)
Gesundheit
Denninghoffs Einsatz hat sich gelohnt: Das Paulinenstift in Nastätten ist gerettet!
NASTÄTTEN Der Rhein-Lahn-Kreis kann aufatmen: Das Paulinenstift in Nastätten bleibt bestehen. Nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen ist es Landrat Jörg Denninghoff gelungen, die Schließung des Krankenhausstandorts abzuwenden. Mit einer entschlossenen Haltung und klarem Kurs setzte sich Denninghoff für den Erhalt des Hauses ein – ein Erfolg, der den Menschen der gesamten Region Hoffnung und Zuversicht schenkt.
Landrat löst Versprechen ein: Das Krankenhaus ist gerettet
Von Beginn an machte Jörg Denninghoff deutlich, dass er nicht bereit ist, das Paulinenstift aufzugeben. Trotz zäher Verhandlungen mit dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) und dessen intransparenter Zahlenlage blieb der Landrat standhaft. „Mit mir wird es keine Schließung des Paulinenstifts geben“, war seine Ansage – und er hielt Wort. Durch seine klare Haltung und den unermüdlichen Einsatz für den Standort zwang er das GKM letztlich zum Einlenken.
„Es war eine schwierige Ausgangssituation, aber wir haben es geschafft, eine tragfähige Lösung zu finden“, erklärte Denninghoff. Dabei war ihm auch die Zusammenarbeit mit allen Fraktionen im Kreishaus wichtig, die gemeinsam hinter der Rettung des Paulinenstifts standen. „Das ist ein Erfolg für die gesamte Region und für die Menschen, die hier auf eine gute medizinische Versorgung angewiesen sind.“
Marco Ludwig: Fachliche Unterstützung für den Erfolg
Auch Marco Ludwig, SPD-Kreistagsmitglied, leistete mit seiner fachlichen Expertise einen wichtigen Beitrag. „Ich bin erleichtert und stolz, dass wir diese schwierige Situation im Gesundheitswesen lösen konnten. Mein Dank gilt Landrat Denninghoff, den Mitarbeitern des Paulinenstifts und allen Beteiligten, die unermüdlich für den Standort gekämpft haben“, betonte Ludwig.
Zukunft für das Paulinenstift
Die Geschäftsführung des GKM hat die Mitarbeitenden bereits informiert: Stadt Koblenz und Landkreis Mayen-Koblenz haben als Mehrheitsgesellschafter des Klinikums dem Vertrag mit dem Rhein-Lahn-Kreis zur Kostenübernahme des jährlichen Betriebsdefizits zugestimmt. Damit ist der Weiterbetrieb des Paulinenstifts gesichert.
Jens Güllering: Jetzt gilt es, nach vorne zu blicken und den Standort mit klugen Konzepten zukunftsfähig zu machen
„Jetzt gilt es, nach vorne zu blicken und den Standort mit klugen Konzepten zukunftsfähig zu machen“, ergänzte der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Güllering. Auch er lobte die Entscheidung und die Entschlossenheit aller Beteiligten, die zum Erhalt des Hauses geführt haben.
Für den Rhein-Lahn-Kreis ist die Rettung des Paulinenstifts ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk – vor allem dank eines Landrats, der mit Nachdruck für sein Versprechen eingestanden ist, und der geschlossenen politischen Unterstützung aus allen Fraktionen, auch wenn in der Sache gestritten wurde. Das gehört zu einem demokratischen Prozess dazu, wenn das Ziel nicht aus den Augen verloren wird. Hier war es der Gesundheitsstandort Rhein-Lahn, der mithilfe aller Beteiligten gesichert wurde. Geht doch! Zwar ist die Betrauungsakte noch nicht unterschrieben, doch das dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, nach der bereits erfolgten förmlichen Mitteilung des GKM.
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