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VG Aar-Einrich

Erste Netzbacher Kulturscheune nach der Pandemie war ein voller Erfolg

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Lukas Mares, Loic Viola, Stephan van den Bruck, Andrea Uden
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NETZBACH Der frühe Vogel fängt den Tag mit Singen an und nicht mit Würmern, er singt erstmal (Daniela Daub), welch eine grandiose Offene Bühne, die nach zwei Jahren Kulturabstinenz endlich wieder in vollen Zügen in Netzbach genossen werden konnte.

Das Wetter hatte offensichtlich auch ein Bedürfnis nach der Erstarrtheit der menschenunfreundlichen und auf Abstand haltenden Pandemie sich von der besten Seite zu zeigen. Auch das Buffet wurde von den Gästen wieder vielseitig gefüllt, was kein professioneller Catering Service in dieser Form zu Stande bringen würde. Also war die Stimmung bei den zahlreichen Gästen bestens, als Patricia Janning pünktlich die neue Kulturscheunen-Saison eröffnete.

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Kurz vor Beginn kam noch ein weiterer unangemeldeter Gast mit dem Rad und Gitarre auf dem Rücken aus Limburg mit eigenen Liedern und Texten im Gepäck angeradelt. Petra de Clerck, die deswegen unplugged inmitten der Zuhörer ihr erstes Lied sang „Verlass doch einfach deine Spur gehe wieder mal in die Natur“, das ja von ihr selbst spontan und authentisch in die Tat umgesetzt worden war. Ihre selbstgeschriebenen Texte entstehen aus den Gefühlen des Alltags, wo jeder Besucher sich in ihnen wiederfinden kann. Wer kennt diese Situation nicht: „Wieder mal so ein Tag, wo ein Neustart wirklich gut wäre, wieder mal so ein Tag an dem ich lieber noch im Bett läge, wieder mal so ein Tag, an dem der Kaffee besser in seiner Dose bliebe“.

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Daniela Daub verzauberte anschließend das Publikum mit ihren Gedichten, die aus der eigenen Feder stammen.  Ihre Gedichte waren deswegen selbst der Inhalt des ersten Gedichts: Sie „hüpfen von einem Bei auf das andere von einem auf das andere Bein hüpft dieses Gedicht und dann vom anderen Bein auf ein weiteres Bein und dann weiter von Bein zu Bein wie von Stein zu Stein hüpft dieses Gedicht. Denn die Beine sind nur methaphorisch, in Wirklichkeit hat das Gedicht gar keine Beine. …“

So oder so hat das Gedicht am Ende das letzte Wort. Und dann keins mehr, den dann ist es zu Ende – aber vorher nicht.“ Eine Wortunterbrechung mit der Tuba, bis die Wörter wieder aus ihrem Mund fallen, die sie dann auffängt, zurückwirft und wieder neu beginnt. Daniela Daub jongliert im wahrsten Sinne, aber eben auch und vor allem mit den Wörtern.

Erste Netzbacher Kulturscheune nach der Pandemie war ein voller Erfolg

Andrea Uden, die auf der Offenen Bühne schon öfter mit Begeisterung ihre eigenen Songs mal mit dem Piano oder dem Akkordeon vorgetragen hatte, kam mit nachdenklichem und teilweise schwerem musikalischem Gepäck, das manchem Zuschauer unter die Haut ging, da die Erlebnisse wie zum Beispiel der Tod eines geliebten Menschen oder des eigenen Hundes in ihren Songs A Fringe of Hair und Nora von ihr verarbeitet werden. „Between earth and sky there’s no boundary. Never said goodbye, feeling paralyzed, but you gotta fly, gotta fly, gotta fly…“

It‘s time to say goodbye, eventhough you still have that smile… you are me and I am you“ (Nora). Diese Stimmung der Traurigkeit hallte aber nicht lange durch die Luft und wurde mit der nächsten band heiter bis stürmisch in alle Winde verweht.

Kultur füllt die Scheune wieder!

Stimmgewaltig kamen nämlich drei Seemänner aus dem tiefen Frankfurt: Bold Seamen All, die englischen Texte über Schiffe und über das Meer in der Scheune erklingen ließen. „Lieder über Schiffe und die meisten davon werden auch untergehen“ war die Ansage von Peter Hankiewicz. Mit Gitarre (Steff Strasser) und Akkordeon (Manuel Reiter), erschallte der Seemannsruf unter der Piratenhaube, während die Skelettgirlanden an den Mikros zu tanzen begannen. Manchmal mehrstimmig, oft zum Mitsingen, immer mitreißend und begeisternd. Das Repertoire reichte von traditionellen Shanties über alte und neuere Folksongs.

Kulturscheune Kukunat Mai 2022

Und wie wir aus einem ihrer Songs lernen können, geht man davon aus, dass es die wahre Liebe nur mit einem Seemann geben kann.  Aber da würde der Songwriter Harald Andres, der mit Patrick Ulke an der Gitarre im neuen Duett am Ende des Programms auftrat, wohl widersprechen. Bei ihm geht es in den Liedtexten um echte Gefühle und Glück, die nicht nur ein waschechter Seemann fühlen kann, sondern jeder unter uns. Mit rauer sanfter Stimme wurden Klassiker wie zum Beispiel von den Beatles, Neil Young und Eric Clapton mit virtuosen Gitarrenspiel zum Besten gegeben.

Ein großes Highlight kam überraschend zum Ende der Veranstaltung, als Jugendliche aus Netzbach fragten, ob sie die Cajon benutzen dürften und auf die nächste Sekunde waren Lukas Mares und Loic Viola auf der Bühne mit Gitarre und Cajon und spielten die ersten Takte, als sich dann Andrea Uden mit dem Akkordeon dazugesellte. Ein weiterer Gast Stephan van den Bruck hatte „zufällig“ sein Saxophon dabei und nun wurde improvisiert und gejammt, was das Zeug hält. Daniela Daub ließ noch das ein oder andere Gedicht in den Klangwelten einfließen. Ein fabelhafter Abschluss, den alle Generationen vor und auf die Bühne brachten bei Kerzenmeer und wärmendem Feuer.

Die nächsten Offenen Bühnen der Kulturscheune Kukunat findet am 16. Juli, sowie am 10. September statt. Wir dürfen gespannt sein.  Informationen unter www.kukunat.de oder auch über facebook und instagram.

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Sport

TuS Katzenelnbogen-Klingelbach mit „Großen Stern des Sports“ ausgezeichnet

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Foto: Michaela Klar
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KATZENELNBOGEN Die Auszeichnung ist auf Bronze-Ebene mit 1.500 Euro dotiert und zugleich die Eintrittskarte für die nächste Runde im Wettbewerb um die „Sterne des Sports“. Der TuS Katzenelnbogen-Klingelbach hat sich für die Auszeichnung „Sterne des Sports in Silber auf Landesebene qualifiziert.Die Plätze zwei und drei belegten der VfL Nastätten und der SV Heiligenroth e.V.. Auch sie erhielten Urkunden „Sterne des Sports“ in Bronze und ein Preisgeld von 1.000 und 500 Euro. Alle Vereine wurden für ihr besonderes gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet.

Die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG hat dem Verein am 2. Oktober in Lahnstein den „Großen Stern des Sports“ in Bronze überreicht.

Der TuS Katzenelnbogen-Klingelbach kam mit seinem Projekt „Laufend Vielfalt erleben – mit Gesundheit, Gemeinschaft und Genuss“ auf den ersten Platz. In seiner Kurzbeschreibung erklärt der Verein zu seinem Projekt: „Der Lauftreff des TuS Katzenelnbogen-Klingelbach ist viel mehr als einfach ein Treff zum gemeinsamen Laufen. Er ist ein generationenübergreifendes Bewegungsangebot, bei dem nicht sportliche Höchstleistung, sondern Gesundheit, Gemeinschaft und Lebensfreude im Mittelpunkt stehen. Die Teilnehmenden – vorwiegend über 50 – bringen unterschiedlichste Fitnesslevel, Lebenssituationen und persönliche Ziele mit. Der Treff schafft einen wertschätzenden Raum für individuelle Entwicklung, gegenseitige Unterstützung und gelebte Vielfalt – ganz ohne Leistungsdruck.“

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Der Zweitplatzierte, der VfL Nastätten mit seinem Projekt “Comeback & Re-Connect“ und der SV Heiligenroth e.V. erzielte mit seinem Projekt „Mehr als ein Sportverein“ den dritten Platz.

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Eine prominent besetzte Jury mit Werner Hölzer (Vorsitzender Sportkreis Rhein-Lahn), Sören Kah (Marathonläufer), Jürgen Zanger (Redakteur) und Günter Groß (Bereichsleiter Volksbank) hatten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und die Auswahl unter größter Sorgfalt getroffen. Bei der Preisübergabe erläuterte Günter Groß die Idee des Wettbewerbs. Nicht „höher, größer, weiter, mehr“ sondern das ehrenamtliche Engagement sowie auch die Übertragbarkeit für andere Vereine sind Kriterien, die die Jury zu beachten hat.

Initiiert durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und die Volksbanken und Raiffeisenbanken werden die „Sterne des Sports“ bereits seit 2004 vergeben. Inzwischen hat sich der Wettbewerb zu einem gesellschaftspolitischen Event entwickelt, dessen alljährlicher Höhepunkt die Auszeichnung der „Sterne des Sports“ in Gold in Berlin ist. Diese wird im Januar 2026 stattfinden und die Sieger vom Bundeskanzler ausgezeichnet.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.voba-rll.de/sternedessports oder www.sterne-des-sports.de. Das Imagevideo, das die wichtigsten Inhalte des Siegerprojektes darstellt, findet sich auf dem Instagram-Kanal des TuS KK-Lauftreffs @tuskk_lauftreff

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VG Aar-Einrich

5000 Brote: Jugendliche backen im Einrich für weltweite Bildung

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Foto: Dekanat Nassauer Land | Matern
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KATZENELNBOGEN Betriebsamkeit herrschte am Samstag in der Bäckerei Zorn in Katzenelnbogen. Mehr als 40 Jugendliche zogen dort die Backschürzen und -mützen auf, um Brot für die Welt zu backen, das zum Erntedankfest-Gottesdienst gegen eine Spende vergeben wurde. Dabei waren die Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinden Kördorf und Klingelbach nicht die einzigen. Viele Konfis backen in diesem Jahr wieder bundesweit mit ihrer regionalen Bäckerei Brote zugunsten von Ausbildungsprojekten im Globalen Süden. 

Samstagmorgen in der Backstube von Niko Zorn in Katzenelnbogen. Der Bäckermeister hat ein Dutzend neugieriger Teenager um sich geschart, die „Brot für die Welt“ backen möchten. „Der biblische Bericht über die Speisung der 5000 war im Konfi-Unterricht ebenso Thema wie Bildungsprojekte in Angola, Vietnam und El Salvador, die dieses Jahr besonders im Mittelpunkt stehen“, erklärt Kördorfs Gemeindepfarrerin Antje Dorn, die sich mit einem Dutzend Konfis in der Bäckerei ans Werk macht. Vor allem aber hätten sich die Jugendlichen im Unterricht Gedanken über die Frage gemacht: „Für was bin ich dankbar?“.

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Im Einrich stellte Niko Zorn den Konfis Backstube, Material und Know-how zur Verfügung

Für die gute Sache ist auch Niko Zorn alljährlich dabei, der neben den Jugendlichen der Kirchengemeinde Kördorf am Samstag noch zwei Konfi-Gruppen aus Klingelbach „anlernt“. Das Projekt wurde ihm zur Herzenssache, auch wenn er nebenbei hofft, dass der Aufenthalt in seiner Backstube vielleicht der Einen oder dem Anderen etwas Lust auf seine Handwerkskunst  macht. „Nachwuchs können wir gut gebrauchen“, so Zorn.

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Zunächst ist an diesem Morgen gründliches Händewaschen angesagt. Dann folgt ein wenig Mathematik, um von den Zutaten das richtige Quantum an Mehl, Salz, Sauerteig und Hefe in die große Rührschüssel zu geben. Richtig abgewogen rutscht das Mehl aus dem Silo durch ein Rohr in den Bottich, den Rest geben die Konfis per Hand dazu, bevor Zorn den großen Teigrührer einschaltet. Zwischendurch gibt es ein wenig Theorie, was es sonst noch an Backtechnik und gesunden Körnern in seiner Backstube zu entdecken gibt. Dann geht’s an den Teig. Während die Teenager mit viel Engagement, Spaß und Mehl die Laiber formen, ziert Zorn mit geschickter Meisterhand noch drei Brote, die die Altäre schmücken werden. Dann füllen die Konfis die Bleche mit ihren runden Teigwerken. Mehr als 100 Exemplare kommen so von jungen Händen hergestellt für die Gottesdienste zum Erntedankfest zusammen, die dankbare Abnehmer finden.

Die Konfirmanden-Aktion „5000 Brote“ hat schon Tradition. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vor 13 Jahren ins Leben gerufen, knetet der evangelische Nachwuchs mittlerweile bundesweit und alljährlich für den guten Zweck, auch im Dekanat Nassauer Land. Hauptaktionsraum ist zwischen Erntedank und dem ersten Advent. Die Teilnahme ist jedoch ganzjährig möglich.

Die örtlichen Bäckereien öffnen ihre Backstuben, stellen Teig, Öfen und Zeit kostenlos zur Verfügung, damit die Jugendlichen ihre Backwerke in den Kirchengemeinden für die Hilfsaktion der Evangelischen Kirche gegen eine Spende verteilen können. Dank der Kooperation mit den heimischen Handwerksbetrieben lernen die Jugendlichen so, mit ihrer Hände Arbeit Gleichaltrige zu unterstützen, die nicht das Glück hatten, in Wohlstand hineingeboren zu sein. Den Konfi-Jahrgängen werden so ganz praktisch Themen wie globale Ungleichheit, Hunger und Armut, die Lebenssituation Gleichaltriger und die Relevanz von Bildung in anderen Teilen der Welt vermittelt. Mehr Informationen: www.5000-brote.de (pm Dekanant Nassauer Land)

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Politik

Bürgermeister verlässt Freie Wähler: „Diese Öffnung nach Rechtsaußen kann ich nicht mehr ertragen“

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Foto: FREIE WÄHLER Landtagsfraktion
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AAR-EINRICH|POLITIK Vor dem Hintergrund der jüngsten Presseberichte über die scheinbare Nähe der Landesvorsitzenden Lisa-Marie Jeckel zur rechtsextremen AfD erklärt Ortsbürgermeister Claas Osterloh (Daxweiler) seinen Parteiaustritt: Nach über dreizehn Jahren Mitgliedschaft muss ich schweren Herzens heute meinen Austritt aus der Partei FREIE WÄHLER bekanntgeben. Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen und über lange Zeit in mir gereift. In unterschiedlichen Ämtern und Funktionen Kreis-, Landes und auf Bundesebene habe ich diese Partei maßgeblich mit aufgebaut und programmatisch geprägt. Und es betrifft mich sehr, in welche Richtung sie sich in den letzten Jahren trotz aller Bemühungen, einen Kurs von Maß, Mitte und Anstand zu halten, entwickelt hat.

Die jüngsten Erkenntnisse über die Co-Landesvorsitzende und JWF-Bundesvorsitzende Lisa-Marie Jeckel und mehr noch die gestrige Mail des Co-Landesvorsitzenden Christian Zöpfchen widern mich an. Denn anstatt sich den Vorwürfen zu stellen und Konsequenzen daraus zu ziehen wie es in jeder anderen Partei selbstverständlich zu erwarten wäre, werden unglaubwürdige Ausflüchte gesucht und in einer Mail an die Mitgliedschaft die Parole ausgegeben: „Jede neue kritische Schlagzeile wird kein Anlass zur Sorge, sondern als Solidaritätsritual dienen“. Spätestens dieser Satz, der mich mehr an einen Kult als an eine demokratische Partei denken lässt, hat mir gezeigt, dass sich diese Partei zumindest hier in Rheinland-Pfalz endgültig auf einem Weg befinden, den ich als aufrechter Demokrat nicht mehr mitzugehen bereit bin.

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Doch dem waren bereits eine Vielzahl von Ereignissen und Äußerungen vorangegangen, die ich parteiintern und später auch öffentlich scharf kritisiert habe: So etwa die Volten unseres Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger, seine Erding-Rede, sein katastrophaler Umgang mit der Flugblatt-Affäre, oder auch seine jüngsten Äußerungen beim Gillamoos, die man anders nicht bei der rechtsextremen AfD erwarten würde. Und auch der lasche Umgang mit dem sächsischen Landespartei, die schon am Tag nach dem Beschluss des Kooperationsverbotes mit der AfD ebendieses torpedierte und deren Spitzenkandidat Matthias Berger nach der Wahl beispielsweise eine gemeinsame Pressekonferenz mit der AfD-Fraktion abhielt.

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Aber insbesondere die Vorgänge in Rheinland-Pfalz haben mich schwer erschüttert. Hier wurde der erfolgreiche und politisch fähige Landesvorsitzende Stephan Wefelscheid planvoll demontiert und öffentlich gedemütigt, nur um die Landespartei damit letztlich an die Wand zu fahren. Standen wir unter Wefelscheids Vorsitz noch bei sieben Prozent in den Umfragen, Tendenz steigend, so ist es heute äußerst fraglich, ob diese Trümmertruppe überhaupt noch mal in den rheinland-pfälzischen Landtag einzieht, von einer „Regierung2026“ ganz zu schweigen. Und wenn ich mir als ehemaliger Referent der Landtagsfraktion das bisherige politische Wirken der Kandidaten auf den vorderen Listenplätzen anschaue, dann ist das wohl auch besser so für die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes.

Letztlich wird diese Wahlschlappe mit Spitzenkandidat Joachim Streit nach Hause beziehungsweise ins weiche Nest nach Brüssel gehen. Immerhin hat er ja schon aus Mainz Erfahrung damit, einen Trümmerhaufen zu hinterlassen. Und auch Landesvorsitzender Christian Zöpfchen, der mir in seinem Amt bisher nur durch sein satzungs- und rechtswidriges Gebaren bei Parteiausschlussverfahren aufgefallen ist, dürfte für den Niedergang der rheinland-pfälzischen Freien Wähler zur Verantwortung zu ziehen sein.

Für mich bleibt festzuhalten: Die Partei hat sich weit von den Werten und Ideen entfernt, wegen derer ich eingetreten bin und mich mit Herzblut und einem erheblichen Anteil meiner Energie und Zeit engagiert habe. Statt Sachpolitik und durchdachten Argumenten zählen neuerdings Lautstärke, Plattheit und Populismus. Erst will man Regenbogenflaggen verbieten, dann wird die Schaffung eines Digitalisierungsministeriums gefordert das es eigentlich schon gibt, dann soll wiederum die Abschaffung gleich zweier Ministerien alle Probleme lösen.

Und nun hat sich gezeigt, dass Landesvorsitzende Lisa-Marie Jeckel anscheinend Anfragen bei der AfD abschreibt, nachdem sie schon 2024 unter fadenscheinigsten Vorwänden gegen das Kooperationsverbot stimmte. Diese Öffnung nach Rechtsaußen kann ich nicht mehr ertragen, eine Mitgliedschaft bei den Freien Wählern kann ich wie schon viele meiner langjährigen Parteifreunde vor meinem Gewissen nicht mehr verantworten.

Auf mein Amt als Ortsbürgermeister hat dieser Schritt keine Auswirkungen, dieses habe ich von Beginn an klar von meinem sonstigen politischen Engagement getrennt gehalten. Daher werde ich den Bürgerinnen und Bürgern von Daxweiler weiterhin überparteilich und unabhängig zur Verfügung stehen.“ (pm Claas Osterloh, Ortsbürgermeister in Daxweiler)

Ortsbürgermeister Claas Osterloh verlässt FREIE WÄHLER nach über 13 Jahren Mitgliedschaft
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