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Koblenz

„Danziger Freiheit“ in „Esther-Bejarano-Straße“ umbenannt

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„Danziger Freiheit“ in „Esther-Bejarano-Straße“ umbenannt
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KOBLENZ Unübersehbar hängt es nun in der Nähe des Deutschen Ecks: Das neue Straßenschild der „Esther-Bejarano-Straße“. Das Schild wurde am Donnerstag an seinem Bestimmungsort montiert und zeigt allen Passantinnen und Passanten ab sofort den Namen der Zeitzeugin Esther Bejarano, die den Terror der Nationalsozialisten überlebt hat.

Mit der Umbenennung der Straße „Danziger Freiheit“ in Esther-Bejarano-Straße setzt die Stadtverwaltung Koblenz einen Beschluss des Stadtrats aus dem November 2021 um. In seiner damaligen Sitzung wurde von den Ratsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke/Die PARTEI ein entsprechender Antrag gestellt, die Straße umzubenennen. Die Ratsfraktionen begründeten ihren Antrag unter anderem mit dem Vergleich zu anderen deutschen Städten, welche größtenteils Straßen und Plätze, die früher den Namen Danziger Freiheit trugen, umbenannten. Der Name Danziger Freiheit wurde, so die Antragsteller in ihrer Begründung, von den Nationalsozialisten genutzt, „um Propaganda für die Eingliederung Danzigs in das damalige Deutsche Reich zu machen“, denn die Stadt Danzig und Umgebung wurden nach Ende des Ersten Weltkriegs vom Deutschen Reich als „Freie Stadt Danzig“ abgespalten und zu einem teilsouveränen Freistaat erklärt.

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Mit dem mehrheitlichen Beschluss des Stadtrates aus dem November 2021 wird von der, von einer Projektgruppe der Stadtverwaltung erarbeiteten, Liste mit „belasteten Straßennamen“ ab sofort eine Straße gestrichen. Zunächst hatte sich der Stadtrat in seiner Sitzung im Juli 2020 gegen eine Umbenennung von insgesamt vier Straßennamen ausgesprochen, um hier eine Erinnerungskultur mithilfe von weiteren Informationen, die über QR-Codes abgerufen werden können, zu schaffen. Eine Ausnahme von dieser Regelung traf man nunmehr für die ehemalige Danziger Freiheit, da unter anderem hier lediglich vier Anlieger von der Umbenennung betroffen sind, wobei einer von diesen das städtische Ludwig Museum ist.

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Das Straßenschild Danziger Freiheit wird allerdings noch eine gewisse Zeit an seinem aktuellen Ort verbleiben. Mit dem Belassen des Schildes folgt die Stadtverwaltung Koblenz einer Empfehlung des Deutschen Städtetags aus dem März 2021. In dieser heißt es: „Bei einer Umbenennung muss das alte Straßennamenschild […] mit rot durchgestrichenen Straßennamen vor Ort verbleiben“. Sinnvoll ist dies, da in vielen Bereichen der ehemalige Straßenname noch bekannt ist und es häufig auch eine gewisse Zeit benötigt, bis neue Straßennamen in Navigationssysteme eingepflegt sind. In Koblenz soll nach einem im Januar gefassten Beschluss des Stadtvorstandes der bisherige, rot durchgestrichene alte Straßenname Danziger Freiheit noch für ein Jahr erhalten bleiben.

Wer war Esther Bejarano?

Die 1924 geborene Esther Bejarano wurde als junge Frau von den Nationalsozialisten im April 1942 ins Konzentrationslager (KZ) Auschwitz-Birkenau deportiert. Von dort wurde Sie im November 1943 ins KZ Ravensbrück verlegt. Bei einem der sogenannten „Todesmärsche“ der Nationalsozialisten, durch welche KZ-Insassen von der Front ins Landesinnere gebracht werden sollten, konnte sie fliehen. Am 3. Mai 1945 erlebte sie die Befreiung durch Truppen der Alliierten. Nachdem Esther Bejarano einige Jahre in Israel verbracht hatte, kam sie 1960 zurück nach Deutschland. 1986 gründete Bejarano das Auschwitz-Komitee, welches Bildungsreisen in Konzentrationslager, Zeitzeugengespräche und vieles Weitere organisiert. Dieses Komitee besteht bis heute. Die Zeitzeugin engagierte sich seit ihrer Rückkehr 1960 nach Deutschland bis zu ihrem Tod am 10. Juli 2021 immer wieder für eine Aufarbeitung der Geschichte und gegen das Vergessen.

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Koblenz

Klappschilder ermöglichen Halteverbote „im Handumdrehen“

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Foto: Stadt Koblenz | Sebastian Glinski
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KOBLENZ An manchen Standorten in Koblenz müssen zeitlich begrenzt Halteverbote durch Verkehrsschilder ausgewiesen werden. Der Kommunale Servicebetrieb Koblenz kennzeichnete diese temporären Halteverbote früher ausnahmslos durch das Aufstellen von mobilen Halteverbotsschildern, für die zwei oder teilweise mehrere 28 Kilogramm schwere Bodenplatten notwendig sind. Neuerdings werden an besonders häufig betroffenen Standorten fest installierte, klappbare Schilder eingesetzt. Das spart Personalaufwand, denn Halteverbote auszuweisen oder aufzulösen funktioniert mit Klappschildern schneller und unkomplizierter.

Klappschilder lassen sich in der Mitte zusammenklappen, so dass deren Inhalt (z.B. das Halteverbot) nur bei Bedarf sichtbar ist und auch nur dann gilt. Soll das Halteverbot angezeigt werden, muss ein Mitarbeiter das an entsprechender Stelle montierte Schild nur aufklappen und braucht kein Schild zuzüglich Bodenplatten aufzustellen. Das spart Zeit und auch das Schleppen der schweren Bodenplatten, auf denen die Schilderstangen befestigt werden, entfällt. Vorhängeschlösser an den Drehverschlüssen stellen sicher, dass die Schilder nicht durch Unbefugte auf- und zugeklappt werden können.

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Gerade wurde die Umstellung auf Klappschilder am Peter-Altmeier-Ufer ab der Schlachthofstraße in Richtung Deutsches Eck abgeschlossen. Die Abteilung Straßenunterhaltung des Kommunalen Servicebetriebs Koblenz erwartet, dass zu Großereignissen wie etwa „Rhein in Flammen“ und „Firmenlauf“, aber auch bei Hochwasser, der benötigte Personalaufwand zum Ausweisen von Halteverboten deutlich reduziert wird. Zeit, in der der Kommunale Servicebetrieb andere wichtige Dinge für alle Koblenzer Schängel erledigen kann.

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Koblenz

Es geht wieder los: Vorbereitungen am Koblenzer Wasserspielplatz starten

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KOBLENZ Der Zaun steht – und damit ist klar: Die Vorbereitungen für die neue Saison am Wasserspielplatz sind in vollem Gange. Ganze 1,2 Tonnen Filtersand aus dem unterirdischen Technikraum werden aktuell ausgetauscht. Auch die Fugen brauchen eine Überarbeitung, bevor es wieder losgehen kann. Wenn alles rundläuft, darf in ein paar Wochen wieder geplanscht werden.

Als nächstes überprüft der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen die aufwendige Brunnentechnik: Pumpen, Filter und Steuerung müssen aus dem Winterschlaf geholt und geprüft werden. Danach steht der Frühjahrsputz an – inklusive Desinfektion aller Leitungen. Solange die Arbeiten laufen, bleibt der Spielplatz zur Sicherheit gesperrt. Der genaue Eröffnungstermin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

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Koblenz

Blumenzwiebel-Retter gesucht

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Foto: Stadt Koblenz
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KOBLENZ Verblühte Blumenzwiebeln nicht wegwerfen: Auf dem Hauptfriedhof und den Bezirksfriedhöfen Metternich und Asterstein stellen die Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtner in dieser Woche wieder große rote Retterboxen auf. Darin können verblühte Zwiebeln für die Weiternutzung abgelegt werden. Wer Platz hat, kann sich bedienen, diese bei sich einpflanzen und auf eine erneute Blüte im nächsten Jahr hoffen.

Mit dem Angebot will der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen die Biodiversität fördern, denn Frühlingsblüher sind häufig eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten. Die Anregung dazu kam aus der Politik. Mitmachen kann jeder – und verblühte Blumenzwiebeln in den Boxen deponieren. Grüne Blätter sollten nicht abgeschnitten werden. Hilfreich ist zudem, gleiche Zwiebeln zu bündeln und nach Möglichkeit zu beschriften. Entnehmen darf die Zwiebeln jeder für den Eigenbedarf.

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Zu finden sind die roten Boxen an folgenden Standorten: Auf dem Hauptfriedhof am Eingang Trauerhalle Beatusstraße, auf dem Bezirksfriedhof Metternich mittig auf Feld 5a und auf dem Bezirksfriedhof Asterstein an der Trauerhalle.

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