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Ausgeglichener Haushalt im Kreis: Millionen Mehreinnahmen sorgten für Unverständnis in einigen Fraktionen

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Ausgeglichener Haushalt im Kreis: Millionen Mehreinnahmen sorgten für Unverständnis in einigen Fraktionen
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BAD EMS Eigentlich eine richtig gute Nachricht: Der Kreishaushalt für das Jahr 2023 ist ausgeglichen und geht mit einem prognostizierten Überschuss, mit über 6000 EUR ins Rennen. Doch genau das wurde zwar wohlwollend von den verschiedenen Kreistagsfraktionen aufgenommen, aber auch kontrovers von den einzelnen Kreistagsfraktionen im großen Saal des Bad Ems Emser Kreishauses diskutiert. Dabei ging es weniger darum, dass der zu verabschiedende Haushalt für 2023 mit einem positiven Ergebnis präsentiert wurde, sondern es sorgte vielmehr für Unmut, dass im vergangenen Jahr noch mit einem herben Verlust gerechnet wurde. Und genau dieser Haushalt wurde von der ADD nicht genehmigt.

Günter Groß (CDU): »Das ist ein Wunder. Auf wunderbare Weise wurden Millionen gefunden. Hat man sich beim ersten Entwurf verrechnet?«

Unverständnis äußerte der stellvertretende CDU-Kreisfraktionsvorsitzende Günter Groß: »Das ist ein Wunder. Auf wunderbare Weise wurden Millionen gefunden. Hat man sich beim ersten Entwurf verrechnet? Eine Erklärung dazu gab es bisher nicht. Nur Zahlen in Tabellen. Welche Zahlen stimmen denn jetzt. Sind die nur aufgefallen, weil der Haushalt nicht genehmigt wurde oder wären diese auch aufgefallen, bei einem positiven Bescheid von der ADD? Wir hätten uns beim letzten Entwurf all die Einsparungen ersparen können. Eine vertrauenswürdige Zusammenarbeit sieht anders aus. Was können wir in Zukunft denn noch glauben?«

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Dabei hätte man sich durchaus auch freuen dürfen. Einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren zu können für den Kreis gab es schon lange nicht mehr. Grund ist die Schlüsselzuweisung des kommunalen Finanzausgleichs, der sich seit Januar 2023 an den tatsächlichen Ausgaben des Kreises orientiert. 8,5 Millionen spült der in die Kassen des Haushalts. Der große Restbetrag ergibt sich auch Zuschüssen und Kostenerstattungen, die im Jahr 2022 erwartet worden sind, aber noch nicht abgerechnet wurden. Auch das Sparen beim Heizen schlägt sich mit rund 500.000 EUR im Haushaltsplan nieder.

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Carsten Göller (SPD): »Da muss man auch einen Dank an die Kämmerer im Kreis aussprechen. Die haben richtig gute Arbeit geleistet.«

Ob man das bereits 2022 alles wusste? Laut dem stellvertretenden SPD-Kreisfraktionsvorsitzenden Carsten Göller nicht: »Damals wusste man das noch nicht. Und da muss man auch einen Dank an die Kämmerer im Kreis aussprechen. Die haben richtig gute Arbeit geleistet. Jetzt können wir einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren, aber spätestens im Dezember 2023 könnte er wieder unausgeglichen sein.«

Damit dürfte Carsten Göller richtig liegen. Die Aufstellung eines Haushaltes für einen Kreis ist ein wenig der Blick in die berühmte Glaskugel. Unvorhersehbare Ereignisse können den schnell zunichtemachen. Und somit könnte Ende Dezember 2023 eine Korrektur nötig werden.

Jutta Niel (Bündnis 90/Die Grünen): »8,5 Millionen hätten auffallen müssen! Ich erwarte in der Zukunft eine andere Vorgehensweise!«

Auch die Bündnis 90/Die Grünen Kreisfraktionsvorsitzende Jutta Niel bemängelte den Haushaltsplan: »8,5 Millionen hätten auffallen müssen! Ich erwarte in der Zukunft eine andere Vorgehensweise!« Für die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen ging es auch um die Beschäftigung einer Klimaschutzmanagerin. Mit einem negativen Haushalt war die Forderung danach schwer durchzusetzen. Nun wurden gänzlich andere Zahlen präsentiert.

Alexander Heppe (AFD): »Die Kreisumlage hätte nie erhöht werden dürfen, wenn man von den neuen Zahlen gewusst hätte.«

Auch der Kreisvorsitzende der AFD Rhein-Lahn Alexander Heppe zeigte wenig Verständnis zu den neu präsentierten Zahlen für den Kreishaushalt 2023: »Die Kreisumlage hätte nie erhöht werden dürfen, wenn man von den neuen Zahlen gewusst hätte.«

Ähnlich sah es auch die Fraktion der FWG: »Das ist ein geschönter Haushalt. Alle Verbesserungen wurden eingerechnet und sämtliche Verschlechterungen kleingerechnet. Unter den Voraussetzungen hätten wir der Umlagenerhöhung nie zugestimmt. Die Gemeinden müssen es nun bezahlen.«

Jörg Denninghoof (Landrat): »Hätten wir die Kreisumlage nicht erhöht, kämen wir weiterhin auf ein Defizit von rund 1,5 Millionen Euro und damit wäre der Haushalt nicht genehmigungsfähig.«

Der Landrat Jörg Denninghoff entgegnete: »Ein Haushalt ist immer eine Wette um die Zukunft. Es gab seinerzeit eine Softwareumstellung. Die Kämmerer konnten daraufhin die Zahlen neu berechnen. Hätten wir die Kreisumlage nicht erhöht, kämen wir weiterhin auf ein Defizit von rund 1,5 Millionen Euro und damit wäre der Haushalt nicht genehmigungsfähig.« Schlussendlich betonte der SPD Kreisfraktionsvorsitzenden Carsten Göller: »Ein großes Lob an die Arbeit der Verwaltung. Wir dürfen jetzt nicht zum Opfer des eigenen Erfolgs werden.«

Der Kreisfraktionsvorsitzenden der Freien Wähler Lennart Siefert bemängelte, dass man unnötigerweise viel Zeit in den alten Haushaltsentwurf gesteckt hatte: »Bauchschmerzen macht der Weg. Wir hätten uns genau diesen Weg sparen können.«

Und am Schluss wurde auch eines deutlich klar: Bisher stand man allzu deutlich im Würgegriff der ADD. Alles musste eingespart und heruntergerechnet werden, um überhaupt einen halbwegs genehmigungsfähigen Haushalt präsentieren zu können. Das war im ersten Anlauf nicht gelungen, doch muss das überhaupt sein? Nun sieht glücklicherweise alles ein wenig anders aus. Dank der KFA-Schlüsselzuweisungen, Einsparungen im Energiebereich und zu erwartende Erträge bei Zuschüssen und Kostenerstattungen aus dem Jahre 2022, darf der Kreis mit einem ausgeglichenen Haushalt positiv in die Zukunft sehen. Ob das Ergebnis im Dezember 2023 tatsächlich erreicht werden kann, muss abgewartet werden und dennoch sind dramatische Abweichungen aktuell nicht erkennbar.

Vergessen werden darf nicht, dass die KFA-Schlüsselzuweisungen nicht das Ende vom Lied sind. Möglicherweise müssen diese im kommenden Jahr erneut angepasst werden. Der Haushalt ist beschlossene Sache inklusive Umlagenerhöhung. Wie könnte man auch einen ausgeglichenen Haushalt ablehnen? Das wollte dann anscheinend keine der Kreistagsfraktionen. Während sich die FWG, AFD und CDU bei der Abstimmung enthielten, gaben 24 Ja-Stimmen dem Kreishaushalt grünes Licht.

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Mehr als eine Tonne Wasserpfeifentabak bei Großkontrolle sichergestellt

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Fotorechte: Generalzolldirektion
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KOBLENZ (ots)  Am Nachmittag und in den Abendstunden des 1. November führten Kräfte des Hauptzollamtes Koblenz in der Eifel eine Schwerpunktkontrolle im Bereich Bekämpfung der Betäubungsmittel- und Verbrauchsteuerkriminalität durch. Haupteinsatzbereiche waren die B51 und A60. Unterstützt wurden sie hierbei durch Kräfte der Landes- und Bundespolizei und der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm.

Ebenso waren Zöllner aus Luxemburg und Belgien und belgische Polizisten an der Maßnahme beteiligt. Insgesamt waren ca. 70 Kräfte im Einsatz. Während der Kontrolle wurden etwa 400 Fahrzeuge und ca. 520 Personen kontrolliert. Es wurden hierbei 35 Sachverhalte festgestellt, die zu beanstanden waren. Besonders hervorzuheben ist der Fund von 1,2 Tonnen unversteuertem Wasserpfeifentabak, der in einem niederländischen Fahrzeuggespann gefunden wurde.

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Der Steuerschaden beläuft sich auf ca. 60.000 Euro. Gegen den niederländischen Fahrzeugführer wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet und der Tabak wurde sichergestellt. Eine Person wurde durch die Bundespolizei festgenommen, da sie ausgeschrieben war zur Festnahme zwecks Abschiebung. Durch die Landespolizei wurden verschiedene Verfahren eingeleitet, z. B. wegen Fahren unter Drogeneinfluss.

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Nach Abschluss der Kontrollmaßnahme stellten belgische Zollbeamte auf einem Parkplatz in Belgien ein verdächtiges Fahrzeug fest. Bei der Kontrolle des Transporters fanden sie dann mehr als 440.000 Zigaretten im Fahrzeug. Der Steuerschaden beläuft sich hier auf ca. 220.000 Euro. Es ist nicht auszuschließen, dass der Transporter auf dem Weg nach Deutschland war.

Insgesamt ist die Schwerpunktkontrolle als Erfolg zu werten, und es hat sich gezeigt, wie wichtig und erfolgreich solche behörden- und länderübergreifenden Maßnahmen sind. Logistisch unterstützt wurde die Aktion durch das THW und die Straßen- und Autobahnmeisterei durch Absperrmaßnahmen und Bereitstellen von Zelten und weiterer Infrastruktur.

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Sperrung des Bahnübergangs in Nassau vom 26. – 27. Oktober

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Foto: BEN Kurier
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NASSAU Der Bahnübergang im Bereich der Kettenbrücke wird im Zeitfenster vom 26.10 (20:00 Uhr) bis zum 27.10 (12:00 Uhr) für den fließenden Verkehr gesperrt. Dies hängt mit der Beseitigung von Gefahrenstellen im Gleisbereich im Auftrag der DB Infra Go AG zusammen. Die Umleitung wird über die B 417 bzw. B 260 beschildert.

Zudem ergeht eine lärmschutzrechtliche Erlaubnis zur Durchführung von Nachtarbeiten während des o.g. Zeitraums.  Wir bitten Sie hinsichtlich der temporär veränderten Verkehrsregelung um Beachtung und Verständnis (pm Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau).

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Schulzeit verbindet für immer: Kamp-Bornhofen feiert 1075 Jahre und ein besonderes Wiedersehen

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KAMP-BORNHOFEN Es war ein Wochenende voller Emotionen, Erinnerungen und Begegnungen: In Kamp-Bornhofen wurde das 1075-jährige Bestehen der traditionsreichen Rheingemeinde gefeiert, verbunden mit dem Heimatfest der Kolpingkapelle und einem großen Jahrgangstreffen.

Rund 25 Jahrgänge kamen zusammen, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen, alte Freunde wiederzusehen und das Gefühl von Heimat zu spüren. Viele waren extra angereist – teils nach Jahrzehnten – und erlebten ein herzliches Wiedersehen im festlich geschmückten Ort.

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Mike Weiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley und selbst gebürtiger Kamp-Bornhofener, war mitten im Geschehen: »Dieses Wochenende feiert die Ortsgemeinde Kamp-Bornhofen ihr 1075-jähriges Bestehen. Dabei auch das Heimatfest der Kolpingkapelle, eine ganz tolle Mischung. Heute mit einem Jahrgangstreffen, bei dem mein Jahrgang sogar das Quiz über die Ortsgemeinde gewonnen hat. Ein richtig schönes Heimspiel für mich als Bürgermeister in meiner Heimatgemeinde.«

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Neben Weiland war auch Landtagsabgeordneter Roger Lewentz privat unter den Gästen, kein offizieller Termin, sondern ein Besuch in seiner Heimatgemeinde am Rhein, wo er seit vielen Jahren lebt.

Für Andre Vickos, den Vorsitzenden der Kolpingkapelle Kamp-Bornhofen, war das Wochenende ein besonderer Höhepunkt: »Wir hatten am gestrigen Tag unseren Kölschabend und heute das große Jahrgangstreffen mit etwa 260 Teilnehmern. Viele sehen sich nach 25 Jahren erstmals wieder. Morgen geht es mit dem Seniorennachmittag der Verbandsgemeinde weiter, wir freuen uns auf viele Gäste.«

Auch Uwe Vogt vom Gemeinderat war begeistert: »Von 1942 bis 1990, so viele Jahrgänge, die sich hier wiedersehen. Es ist ein großes Hallo! Wir hatten ein Quiz, bei dem einige Preise vergeben wurden, und am Abend gab es ein Serenadenkonzert unserer Kolpingkapelle

Die 1075-Jahr-Feier in Kamp-Bornhofen zeigte eindrucksvoll, wie stark der Zusammenhalt in der Gemeinde ist, über Generationen hinweg. Zwischen Musik, Erinnerungen und vielen herzlichen Begegnungen wurde eines deutlich: Heimat ist dort, wo Menschen sich nach Jahren wieder in die Arme schließen.

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