Lahnstein
Brückensperrung Lahnstein: Lage immer wieder mit dem Landesbetrieb Mobilität Diez abstimmen

LORELEY/LAHNSTEIN Die ersten Tage der Brückensperrung machen deutlich: Spannend wird es nach dem Ende der Weihnachtsferien, wenn die Urlaubszeit vorbei ist. Aber auch in der ersten Woche gab es bereits einige Hinweise, denen der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Loreley, Mike Weiland, nachgegangen ist, weil sie mit Blick auf die einjährige Sperrzeit noch Beachtung finden müssen. „Sicher wird man nicht täglich Hinweise an den LBM geben können“, so Mike Weiland, aber gerade in der Startphase ist dies überaus wichtig, nach zu justieren und sich auch immer wieder mit dem LBM und der Stadt Lahnstein abzustimmen.
Zwei Beispiele: Irritationen vermeiden – In ersten Plänen war eine Sperrbake auf der B 42 an der Abfahrt Braubach-Nord in Fahrtrichtung Lahnstein vorgesehen. „Ich hatte im Laufe der Vorbereitung der Umleitungsbeschilderungen aus Sicht der VG Loreley vorgeschlagen, diese wegzulassen, weil sie die Autofahrer irritiert. In den finalen Plänen war sie nicht mehr enthalten, wurde aber dennoch aufgestellt. Insofern habe ich den LBM gebeten, sie kurzfristig zu entfernen“, so Mike Weiland.
Unterstützung von Unternehmen – „Nach Hinweisen aus deren Mitarbeiterschaft habe ich zwecks Beseitigung von Unklarheiten Kontakt mit zwei Unternehmen im Bereich des Gewerbegebiets am Rhein in Lahnstein Süd aufgenommen, denn der VG Loreley und mir persönlich liegen die Unternehmen auch im benachbarten Lahnstein ebenso wie die im eigenen Bereich am Herzen. Nur gemeinsam bekommen wir dieses Jahr über die Bühne“, betont der Bürgermeister der VG Loreley. Auch mit dem Lahnsteiner Oberbürgermeister hat sich Mike Weiland in der ersten Woche erneut abgestimmt. „Uns liegen regelmäßig aktuelle Informationen des LBM vor, die die geplanten Baumaßnahmen in Osterspai und Kestert an der B 42 betreffen und hier achten wir auch auf die Belange der Lahnsteiner Unternehmen“, so Mike Weiland. Ihm sei beispielsweise seitens des LBM schon vor Weihnachten übermittelt worden, dass die Ortsdurchfahrt Osterspai erst Anfang 2025 erneuert werde.
Also ist die dortige 6-wöchige Vollsperrung 2024 vom Tisch. Für Kestert ist seitens des LBM zugesagt, dass man in diesem Kontext die Situation in Lahnstein im Blick behält, so die der VG vorliegende Info des LBM. „Unser Anliegen ist es, vor der Tourismus-Hauptsaison 2025 die Vollsperrung hinter uns zu haben, damit die Unternehmen diese Saison keine Einschränkungen erfahren müssen und das deckt sich mit den Anliegen der Lahnsteiner Unternehmen, weil bis dahin die Lahnhochbrücke wieder offen ist; das heißt, die Baustelle sollte zwar Mitte 2024 in Kestert beginnen, weil auch die Gemeinde in diesem Jahr Fördermittel verbauen muss, aber eben ohne Vollsperrung und mit Start in einem Bauabschnitt, der nur eine Ampel mit einstreifigem Verkehr erfordert.
Bei mehreren Bauabschnitten und einer Gesamtbauzeit von über 2 Jahren muss das nach Ansicht der VG Loreley machbar sein. „Das sind Lösungen im Sinne aller Unternehmen und Beteiligten“, so Mike Weiland, der auch in dieser Woche weiterhin vorgeschlagen hat, die gute Tourismusbeschilderung von St. Goarshausen bis Braubach, die alle Gemeindenamen enthält, und vom LBM auf Hinweis der VG seinerzeit so vorgeschlagen wurde, um einen Hinweis auf das Gewerbegebiet Lahnstein Süd oder die Logos der dortigen Unternehmen zu ergänzen, dass insbesondere meist nicht deutschsprachige LKW-Fahrer, die aus Süden nach Lahnstein wollen, die Firmen besser finden.
ÖPNV muss stabil funktionieren
Eine erste Hiobsbotschaft der Deutschen Bahn gleich zu Beginn der Woche, dass es erneut zu weiteren Einschränkungen im Personenzugverkehr im Zuge des Baus der Lärmschutzwände in Lahnstein kommen würde, konnte der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Nord kurze Zeit später wieder zurücknehmen. Derzeit sieht es danach aus, dass die Baustellenfenster mit Ausdünnung des Zugverkehrs in den Hauptverkehrszeiten vom Halb- auf den Ganzstundentakt bestehen bleiben, jedoch die erste Phase erst anstatt bereits am 6. Januar erst am 10. Februar beginnt. Laut SPNV Nord gelten daher die bereits im September veröffentlichten Baustellenfahrpläne.
Die erste Phase, in der in Lahnstein nur ein Fahrgleis für die Bahn zur Verfügung steht, dauert dann bis 22.03.2024. Es folgen später nach aktuellem Stand die Sperrphasen 14.06. – 19.07.2024 und 02.11.-13.12.2024 auf der Rheingau-Linie RB 10 zwischen Kaub und Koblenz bzw. Neuwied.
Bürgermeister wendet sich erneut an Bahnbevollmächtigten
Die erste Meldung des SPNV Nord war keine Stunde alt, da wandte sich Bürgermeister Mike Weiland mit folgenden Fragen wieder einmal an den Bevollmächtigten der Deutschen Bahn für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Dr. Klaus Vornhusen: Liegen die Baumaßnahmen wie von Ihnen angekündigt im Zeitplan und wird es noch zu Änderungen bei den Sperrpausen kommen? Wurde bereits Baumaterial angeliefert? Falls noch kein Baumaterial angeliefert wurde, zu welchen Tages-/Nachtzeiten ist die Anlieferung geplant? Auf welchem Weg wird die Anlieferung erfolgen? Wird es seitens der Deutschen Bahn im Zuge der Baumaßnahme zu weiteren, bislang noch nicht kommunizierten Einschränkungen mit Blick auf Zugfahrpläne, den Zugverkehr (Güter- und Personenzüge) allgemein oder auch den Straßenverkehr ringsum die betroffenen Stellen kommen?
„Es gilt, die Menschen seriös, verlässlich und transparent, vor allem aber möglichst vorausschauend zu informieren“, so Mike Weiland in seiner Anfrage an den Bahnbevollmächtigten weiter. Daher müssten weitere böse Überraschungen im Laufe des Jahres ausgeschlossen werden. Die Antworten bleiben abzuwarten.
Lahnstein
Die Welle“ fesselt und mahnt: Junge Bühne Lahnstein zeigt beklemmendes Theaterstück im Johannes-Gymnasium

LAHNSTEIN Die Aula des Johannes-Gymnasiums in Lahnstein war am Freitagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Aufgeführt wurde ein Stück, das aktueller kaum sein könnte: »Die Welle« von der Jungen Bühne Lahnstein. Schon beim Betreten des Raumes lag eine gespannte Atmosphäre in der Luft. Viele Zuschauer wussten um die Brisanz des Stoffes und wurden nicht enttäuscht.
Das Theaterstück basiert auf einem realen Experiment, das der kalifornische Lehrer Ron Jones 1967 unter dem Titel »The Third Wave« in seiner Klasse durchführte. Seine Absicht war es, den Schülern zu zeigen, wie schnell sich Menschen autoritären Strukturen unterwerfen. Jahrzehnte später verarbeitete Todd Strasser alias Morton Rhue die Begebenheiten in seinem Roman »Die Welle«, der in vielen Schulen Pflichtlektüre ist. Der Stoff wurde auch als Film erfolgreich, unter anderem mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle. Doch wie funktioniert dieses Thema als Theaterinszenierung? Die Junge Bühne Lahnstein wagte das Experiment und überzeugte.
Schon die ersten Minuten machten klar, dass es kein leichter Abend werden würde. Eine Geschichtslehrerin stößt auf Unverständnis in ihrer Klasse, als es um den Nationalsozialismus geht. »Warum haben so viele Menschen damals weggeschaut?«, fragen sich die Schülerinnen und Schüler. Die Lehrerin startet ein Experiment. Mit einfachen Mitteln – Disziplin, straffen Regeln, einem Logo, Mitgliedsausweisen und Parolen – formt sie eine Bewegung, die schnell Eigendynamik entwickelt. Wer nicht mitmacht, wird ausgegrenzt. Wer sich anpasst, fühlt sich stark. Was harmlos beginnt, nimmt einen beklemmenden Verlauf.
Die Junge Bühne setzte das mit großem Ernst um. Intendantin Corinna Schmitz hatte eine mutige Inszenierung auf die Beine gestellt, die den Nerv der Zeit traf. Zwischen den Szenen sorgte dystopische Musik für Gänsehaut und verdeutlichte die dramatische Zuspitzung. Immer stärker verstrickte sich die Schulklasse in das eigene Machtgefüge, bis die Kontrolle verloren ging. Ein Happy End gab es nicht. Am Ende stand das Publikum auf, applaudierte frenetisc und verließ den Saal ohne Zugabe, ohne Lächeln, dafür mit einem beklemmenden Gefühl. Genau das war gewollt.
»Wir haben uns für die Welle entschieden, weil wir gedacht haben, gerade in unserer heutigen Zeit ist das ein Thema, das so brandaktuell ist wie schon lange nicht mehr«, sagte Intendantin Corinna Schmitz im Videointerview mit dem BEN Kurier. »Wir wollten auch zeigen, dass eine solche Figur nicht immer männlich sein muss. Deshalb haben wir die Lehrerin Mrs. Ross ins Zentrum gestellt. Das Experiment entgleitet, und am Ende droht es in einer Katastrophe zu enden.«
Die Junge Bühne Lahnstein existiert seit fast 18 Jahren. Was einst als Kinder- und Jugendtheater begann, ist heute ein großes Ensemble mit über 200 Akteuren, die in sieben Produktionen proben, von Kindergartenkindern bis hin zu Senioren. »Wir wollen nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen«, betonte Schmitz. »Gerade die jungen Leute sollen für Themen sensibilisiert werden, die nicht alltäglich sind.«
Das Prinzip der Welle kann man überall anwenden“, sagte Darsteller Carl Thiesen
Auch die Schauspieler selbst waren sichtlich bewegt. »Das Prinzip der Welle kann man überall anwenden«, sagte Darsteller Carl Thiesen. »Und ich denke, es würde bei jedem Menschen funktionieren. Genau das zeigt das Stück. Man darf eben nicht nur am Rand stehen und zuschauen.«
Für die junge Schauspielerin Sophia Klossok war die Botschaft klar: »Es ist wirklich so passiert. Und es ist schade, wenn Leute das vergessen. Gerade jetzt in der politischen Lage braucht es Menschen, die aufwachen.«
Das Publikum zeigte sich gleichermaßen beeindruckt wie nachdenklich. Bruno Laermall, Schüler des Cusanus-Gymnasiums Koblenz, sprach von einem »sehr ergreifenden und aktuellen Stück«. Es habe deutlich gemacht, dass so etwas jederzeit wieder passieren könne. Zuschauer Bertram Friederichs aus Bad Ems sagte: »Das ist ein brisantes Thema. Man merkt, wie leicht Menschen manipulierbar sind, wenn man ihnen verspricht, dass alles besser wird. Dann laufen sie hinterher. Ich hoffe, dass der Menschenverstand ausreicht, dass so etwas nie wieder geschieht.«
»Ob so etwas an unserer Schule passieren könnte? Wenn man es herausfordert, bestimmt.«
Auch Julian Friederichs, Schüler der 11. Klasse, war tief beeindruckt: „Es war sehr informativ. Man bekommt ein anderes Bild vom Nationalsozialismus. Ob so etwas an unserer Schule passieren könnte? Wenn man es herausfordert, bestimmt.„
Gerade dieser Gedanke macht die Inszenierung so eindringlich. Denn was auf der Bühne gezeigt wurde, ist längst nicht nur Vergangenheit. Populismus, Fremdenfeindlichkeit und autoritäre Bewegungen sind auch heute wieder spürbar. Die Codes haben sich verändert, die Muster nicht. Wer ist drin, wer draußen? Wer schaut zu, wer wagt Widerspruch? Braucht es am Ende nur eine schweigende Mehrheit, um die Demokratie zu gefährden?
Die Junge Bühne Lahnstein führte dies dem Publikum schmerzhaft deutlich vor Augen. Es war kein Wohlfühltheater, sondern ein Abend, der mitten ins Herz traf. Mit einer unbehaglichen Erkenntnis endete das Stück: Ausgrenzen funktioniert immer und wer einmal Macht verspürt, will sie behalten. Die Schauspielerinnen und Schauspieler machten erfahrbar, wie leicht eine Gesellschaft kippen kann.
Vielleicht sollte dieses Stück Pflichtprogramm an Schulen werden. Denn wie ein Zuschauer nach der Vorstellung sagte: »Bitte, nie wieder.«
Lahnstein
Interkultureller Abend begeisterte im Lahnsteiner Jugendkulturzentrum

LAHNSTEIN Der Interkulturelle Abend mit Musik am 27. September im Jugendkulturzentrum Lahnstein (JUKZ) war ein voller Erfolg: Mehr als 80 Besucherinnen und Besucher kamen zusammen, um gemeinsam zu feiern, zu essen und kulturelle Vielfalt zu erleben. Viele hatten kulinarische Köstlichkeiten mitgebracht, sodass ein reichhaltiges Buffet entstand, an dem sich alle bedienen konnten.
Den musikalischen Auftakt gestaltete der albanische Sänger Abaz Krasnigi, der seit einem knappen Jahrzehnt in Lahnstein lebt. Mit drei gefühlvollen Liedern über die Liebe berührte er das Publikum. Anschließend sorgte die Capoeira-Gruppe der Turngemeinde Oberlahnstein unter der Leitung von Betto und Sabine Prüm mit brasilianischen Klängen, Akrobatik und einer Mischung aus Tanz und Kampfkunst für Begeisterung. Die Gruppe existiert seit drei Jahren und trifft sich einmal pro Woche – teilnehmen können alle Kinder ab sechs Jahren, das Angebot richtet sich aber grundsätzlich an alle Altersgruppen.
Auch der E-Chor stellte sich an diesem Abend vor. Das Ensemble möchte in Lahnstein ein Multi-Kulti-Chorprojekt etablieren, bei dem neben deutschen auch internationale Lieder gesungen werden. Die Chorproben finden derzeit montags im Marion-Dönhoff-Gymnasium statt.
Für einen schwungvollen Abschluss sorgte die kolumbianische Community der Stadt: Sie lud die Gäste zu Salsa-Rhythmen auf die Tanzfläche ein. Bald tanzten Jung und Alt gemeinsam und verwandelten das JUKZ in einen Ort des fröhlichen Miteinanders.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Team des Jugendkulturzentrums gemeinsam mit Beirat für die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund. Der Abend fand im Rahmen der Interkulturellen Woche unter dem Motto „Dafür“ statt – und genau dafür, um zu zeigen, wie lebendig, bunt und vielfältig Lahnstein ist, werden solche Veranstaltungen gemacht (pm Stadt Lahnstein).
Lahnstein
Hilferuf Möhnenclub Immerfroh in Lahnstein: Dringend Räumlichkeit für Trockensitzung gesucht!

LAHNSTEIN Der Möhnenclub Immerfroh steht unerwartet vor einer großen Herausforderung. Fünf Monate vor der beliebten Trockensitzung, welche sich mittlerweile fest im Karnevalskalender etabliert hat, hat der Verein eine kurzfristige Absage der evangelischen Kirche für die Nutzung der Räumlichkeiten am 06.02.2026 erhalten.
Große Herausforderung fünf Monate vor der Veranstaltung
Der Möhnenclub Immerfroh ist nun dringend auf der Suche nach einer geeigneten Ausweichmöglichkeit. Wichtig ist hier vor allem eine Räumlichkeit, die ausreichend Platz für ca. 150 Gäste bietet und eine Bühne für Auftritte bereithält.
Interessierte, die helfen können oder einen Tipp für eine geeignete Location haben, werden gebeten, sich direkt beim Möhnenclub Immerfroh 1956 e.V. Lahnstein per E-Mail zu melden. (mcimmerfroh@gmx.de)
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