Rhein-Lahn-Kreis
Stichtag zur Volkszählung im Rhein-Lahn-Kreis rückt näher- Befragungen zum Zensus 2022 laufen an
RHEIN-LAHN Der Zensus 2022 ist ein gemeinsames Projekt der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Die Kommunen wirken aktiv bei der Durchführung der Befragungen mit. In den kommenden Monaten werden etwa 10% der Haushalte im Rhein-Lahn-Kreis persönlich zu ihrer Wohnsituation befragt. Infolge dieser Existenzfeststellung wird ermittelt, wer zum Zensusstichtag, dem 15. Mai 2022, an den per Zufall ermittelten Anschriften wohnt und einen gemeinsamen Haushalt bildet.
Im Rahmen der Erhebung werden zudem weitere grundlegende Strukturdaten über die Bevölkerung ermittelt, indem die Auskunftspflichtigen diesen zweiten Fragenkatalog eigenständig bearbeiten und einreichen. Die Ergebnisse dienen schließlich als Grundlage für strukturelle Planungen und zukünftige Entscheidungsprozesse und sind für die Finanzzuweisung der Länder maßgebend.
Für die Organisation und Abwicklung der Interviews mit den Bürgerinnen und Bürgern wurde eine Zensus-Erhebungsstelle in Nassau eingerichtet (wir berichteten). Zur Befragung werden eigens bestellte Erhebungsbeauftragte an die Stichprobenanschriften entsandt. Mit einem Erstanschreiben werden die zufällig ermittelten Haushalte ab Anfang Mai über die anstehende Befragung informiert und zu den rechtlichen Rahmenbedingungen des Zensus aufgeklärt. Die dem jeweiligen Haushalt anvertrauten Erhebungsbeauftragten nehmen Begehungen vor und kündigen sich zu einem Befragungstermin an.
Für die Bürgerinnen und Bürger besteht grundsätzlich eine gesetzliche Auskunftspflicht. Eine unaufgeforderte Auskunftspflicht besteht aber nicht, erklärt der Leiter der Zensus-Erhebungsstelle Markus Kasnitz, und bittet gleichwohl alle zur Befragung aufgeforderten Haushalte um ihre Mitwirkung. Es geht hierbei auch um die zukunftssichere Gestaltung im Rhein-Lahn-Kreis.
Die Befragungen starten am 16. Mai und erstrecken sich bis Ende Oktober 2022. Die erhobenen Daten werden mit höchster Vertraulichkeit und hohen Anforderungen an den Datenschutz behandelt. Sie erreichen die Zensus-Erhebungsstelle des Rhein-Lahn-Kreises telefonisch unter 02604-9529669 oder per E-Mail an: zensus.info@rheinlahn.rlp.de.
Gesundheit
Millionen für den Erhalt: Wie geht es mit dem Paulinenstift weiter?
NASTÄTTEN Lange Zeit fieberten die Menschen mit dem Paulinenstift, bis der Rhein-Lahn-Kreis die erhoffte Nachricht verkünden konnte: Das Krankenhaus in Nastätten hat eine Zukunft. Wirklich daran gezweifelt hatte kaum jemand, denn die Klinik im Blauen Ländchen ist vom Land als bedarfsnotwendig eingestuft und ihr Verbleib daher nahezu alternativlos.
Bereits frühzeitig versuchte Landrat Jörg Denninghoff, die Sorgen der Bevölkerung und insbesondere der Mitarbeiter zu zerstreuen. Mit großer Anstrengung aller politischen Fraktionen konnte schließlich eine Lösung gefunden werden: Das Paulinenstift bleibt erhalten – zumindest vorläufig. Als Träger bleibt das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) an Bord. Allerdings hat diese Entscheidung einen hohen Preis. Der Rhein-Lahn-Kreis hat sich mit der getroffenen Vereinbarung Zeit erkauft – zu einem hohen Preis, aber einem unerlässlichen. Ein vollständiger Verzicht auf den Träger war in der aktuellen Situation kaum möglich.
Die Idee eines eigenständigen Kreiskrankenhauses hätte womöglich noch höhere Kosten verursacht, denn aktuell profitiert das Paulinenstift von der zentral gesteuerten Verwaltung des Klinikverbundes. Ein Kreiskrankenhaus hätte erst eine eigene Struktur aufbauen müssen, wodurch Einsparpotenziale wie ein zentralisierter Einkauf weggefallen wären. Zudem wären zusätzliche Personalkosten für Verwaltung, Logistik und Verpflegung angefallen.
Hohe Kosten für den Fortbestand
Mehr als drei Millionen Euro jährlich fordert der Klinikverbund, um das Defizit des Paulinenstifts auszugleichen. Solche Verluste sind kein Einzelfall: Zahlreiche kleine Kliniken in Deutschland kämpfen mit finanziellen Schwierigkeiten und werden in Verbünden erhalten, um die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
Nach der Schließung der Paracelsus-Klinik in Bad Ems und der Reduzierung vieler Abteilungen im Elisabeth-Krankenhaus in Lahnstein, das heute nur noch eine Psychiatrieabteilung unterhält, ist die stationäre Gesundheitsversorgung im Rhein-Lahn-Kreis bereits stark ausgedünnt. Umso wichtiger ist der Fortbestand des Paulinenstifts, das als modernes Krankenhaus einen zentralen Pfeiler der medizinischen Versorgung bildet.
Ein Kreiskrankenhaus bleibt eine schöne, aber teure Vision. Solche Einrichtungen gibt es zwar, sie sind aber die Ausnahme – und die Bürger müssten bereit sein, die damit verbundenen Mehrkosten zu tragen. Daher bleibt der einzig realistische Weg, einen neuen Krankenhausträger zu finden, auch wenn es dafür kaum Bewerber geben dürfte.
Ein Krankenhaus mit langer Tradition
Das Paulinenstift hat eine beeindruckende Geschichte. Bereits 1857 wurde die Stiftung auf Anregung der Herzogin Pauline von Nassau gegründet. Von Beginn an lag der Fokus auf der Pflege kranker und älterer Menschen. 1896 wurde ein Diakonissen-Mutterhaus errichtet, bevor 1904 der Grundstein für das heutige Paulinenstift gelegt wurde.
In den 1960er-Jahren entstand auf dem heutigen Gelände ein neues Krankenhaus. Seit 2003 ist das Paulinenstift in verschiedene Klinikverbünde integriert, zuletzt 2014 durch die Fusion mit dem GKM Mittelrhein. Heute sind rund 150 Mitarbeiter in Nastätten beschäftigt. Jährlich werden dort etwa 3.000 Patienten stationär und rund 9.700 ambulant behandelt. Das Leistungsspektrum umfasst Innere Medizin, Chirurgie, Akutgeriatrie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Frauenheilkunde, Palliativmedizin und Notfallmedizin.
Polikliniken als mögliche Zukunftsoption
Gesundheitsminister Clemens Hoch betonte die Bedeutung des Paulinenstifts für die Bevölkerung, stellte jedoch klar, dass es sich langfristig nur als sogenanntes Level-1-Krankenhaus halten könnte. Das bedeutet, dass das Paulinenstift eine erste Anlaufstelle für die Behandlung bleibt, während komplexere Eingriffe in spezialisierte Kliniken der Umgebung verlagert würden.
Dabei fiel auch der Begriff der Poliklinik, eine Struktur, die in Ostdeutschland noch weit verbreitet ist. Polikliniken sind medizinische Einrichtungen, die vorrangig der ambulanten Versorgung von Patienten dienen und somit eine Alternative zur klassischen Krankenhausstruktur bieten könnten. In Anbetracht der begrenzten 60 Betten des Paulinenstifts wäre dies eine Option, die in Zukunft weiter untersucht werden muss.
Finanzielle Probleme und intransparente Entscheidungen
Die wirtschaftliche Lage des GKM hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Schwindelerregende Verluste in zweistelliger Millionenhöhe prägten die Bilanzen. In einem internen Gutachten wurden plötzlich die Standorte Boppard und Nastätten als Kostenfaktoren identifiziert. Die Empfehlung: Schließung dieser Häuser.
Doch waren diese Kliniken tatsächlich die Hauptverursacher der Verluste? Wohl kaum. Vielmehr gibt es bis heute keine vollständige Aufklärung über die genauen Ursachen des finanziellen Desasters. Stattdessen setzte das GKM auf Verschwiegenheit und verpflichtete den Rhein-Lahn-Kreis zu einer Stillschweigeerklärung. Dies bedeutet, dass den Bürgern Informationen vorenthalten wurden, obwohl sie durch Kreisumlagen und Steuern letztlich für die finanzielle Rettung aufkommen müssen. Besonders brisant: Die Hauptgesellschafter des GKM sind der Kreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz – trotzdem fehlt eine transparente Offenlegung der Zahlen.
Kostenübernahme als einzig gangbare Lösung
Nach langen Verhandlungen entschied sich der Rhein-Lahn-Kreis, die Kosten für das Paulinenstift – zunächst bis Ende 2025 – zu übernehmen. Doch welche Bedingungen wurden dabei gestellt? Die Transparenz ließ zu wünschen übrig. Zeitweise wirkte es, als solle lediglich ein finanzielles Loch gestopft werden, ohne die wahren Ursachen der Misere offenzulegen.
Obwohl der Kreis nun jährlich Millionen zahlt, bleibt fraglich, ob das Paulinenstift tatsächlich die prognostizierten Verluste verursacht. Falls die realen Kosten niedriger ausfallen, stellt sich die Frage: Bekommt der Kreis dann Geld zurück? Die Antwort dürfte wohl negativ ausfallen.
Fehlendes Interesse an der wirtschaftlichen Stärkung des Standorts
Hinzu kommt, dass das GKM bislang kaum Interesse zeigte, das Paulinenstift wirtschaftlich zu stärken. Statt rentabler Abteilungen oder profitabler Fachbereiche in Nastätten zu etablieren, wurden solche Bereiche gezielt in die großen Standorte nach Koblenz und Mayen verlagert. Dies geschah, obwohl mit dem Paulinenstift ein hochmodernes und leistungsfähiges Krankenhaus in der Region vorhanden ist. Diese Strategie macht es noch schwieriger, den Standort eigenständig tragfähig zu machen.
Fazit: Ein notwendiger Kompromiss
War die Entscheidung des Rhein-Lahn-Kreises ein Erfolg? Sie war zumindest die einzig praktikable Lösung, um Zeit zu gewinnen und eine Schließung abzuwenden. Die Zahlungen sind befristet, und bis Ende 2025 muss eine nachhaltige Perspektive gefunden werden. Der Kreis hat sich in eine starke Position gebracht: Sollte die finanzielle Unterstützung eingestellt werden, bleibt dem GKM kaum eine Wahl, als das Paulinenstift freizugeben.
Eines steht fest: Ein Level-1-Krankenhaus ist für die Region unverzichtbar. Das Paulinenstift bleibt erhalten – doch die Bedingungen müssen neu verhandelt werden. Ein neuer Träger, ein durchdachtes Konzept und eine gerechte Finanzierung könnten die Zukunft des Hauses langfristig sichern.
VG Bad Ems-Nassau
Bierhäuser Gemeinschaft“ übergibt Spende an Ortsgemeinde sowie Kita St. Georg Arzbach
ARZBACH Im Wege eines „Bierhäuser Weihnachtsmarktes“ hatte eine Interessengemeinschaft der Anwohner des Bereiches „Bierhaus“ Ende November 2024 erfolgreich Geld für einen guten Zweck gesammelt oder besser gesagt, für mehrere gute Zwecke.
Schon auf dem entsprechenden Plakat war angekündigt worden, dass der Erlös der Veranstaltung zum einen an die Ortsgemeinde für den „St. Martin Umzug“ 2025 gespendet werden sollte sowie zum anderen an die Kindertagesstätte St. Georg Arzbach.
Am 27. 01.2025 war es dann so weit. Birgit Müller, Sprecherin der Bierhäuser Gemeinschaft, welche von Frau Dagmar Eder begleitet wurde, übergab der Leiterin der Kita St. Georg, Frau Pirkko-Rabanna Gerhardt, einen Betrag in Höhe von 300,00 €. Im Anschluss konnte sich Ortsbürgermeister Poetzsch über einen Betrag in Höhe von 500,00 € für den St. Martin Umzug 2025 freuen.
Sowohl die Leiterin der Kita als auch der Ortsbürgermeister zeigten sich hocherfreut und bedankten sich sehr herzlich bei den „Bierhäusern“ für ihr Engagement und die großzügigen Spenden für die Kinder (pm Klaus Poetzsch, Ortsbürgermeister in Arzbach).
VG Bad Ems-Nassau
Arbeiten beginnen: Dausenau bekommt eine neue Bahnbrücke
DAUSENAU Es geht nun tatsächlich los mit dem Neubau der Bahnbrücke. Wie bereits in letzter Zeit u.a. in der Bürgerinformationsversammlung berichtet, haben alle Beteiligten – ob in der Verbandsgemeinde, Kreisverwaltung, Ingenieurbüros, Baufirmen, der Deutscher Bahn, der örtlichen Ausschüssen und Räten – sich viel Mühe gegeben um zu ermöglichen, dass zumindest die Anfangsarbeiten am Neubau der Brücke während der Komplettsperrung der Bahngleise beginnen können. Dafür möchten wir unseren Dank an dieser Stelle aussprechen.
Nach vielen geleisteten Unterschriften in Vereinbarungen und Verträgen wird die von uns beauftragte Baufirma nun mit der Rammung der Spundwände zeitnah beginnen. Die notwendige temporäre Gleisquerung für das Einsetzen von schwerem Gerät wurde in der letzten Woche hergestellt. Im Zeitraum bis Anfang April hofft die Gemeinde, dass die Firma die vier vorgesehenen Überbau-Fertigbetonteile der Brücke einsetzen wird. In den darauffolgenden Monaten soll man weitere Arbeiten an der Brücke ohne längere Sperrung der Gleise ausführen können.
Für etwaige Lärmbelästigung und Verschmutzung der Straßen möchten wir uns bereits jetzt entschuldigen und um Verständnis bei den Anwohnerinnen und Anwohnern bitten. Die Arbeiten werden überwiegend tagsüber erfolgen, somit wird weitestgehend keine Arbeit während der nächtlichen Ruhe stattfinden. Der vorübergehende Wegfall von einigen Stellplätzen am Parkplatz Kappesfeld zugunsten der Baustelle lässt sich leider nicht vermeiden (pm Michelle Wittler, Ortsbürgermeisterin in Dausenau).
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