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VG Bad Ems-Nassau

Warnstreiks im Rhein-Lahn-Kreis in Dausenau, Nassau und in Braubach

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Warnstreiks im Rhein-Lahn-Kreis in Dausenau, Nassau und in Braubach
Fotos: Godehard Juraschek
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DAUSENAU/NASSAU/BRAUBACH Die Warnstreikwelle erreicht den Rhein-Lahn-Kreis. Den Anfang machten die Beschäftig­ten von Eaton in Holzhausen ab 9 Uhr früh am Dienstag 5.11.2024. Für zwei Stunden legten rund 200 Beschäftigte mit einer Kundgebung vor dem Betrieb die Arbeit nieder und unterstützen somit die Tarifforderung ihrer Gewerkschaft. Ab 11 Uhr legten die Beschäftigten von Ecobat Resources in Braubach (ehem. Blei- und Silberhütte) und an 11.30 Uhr die Beschäftigten von Eaton in Dausenau sowie vom Metallwerk Elisen­hütte in Nassau (MEN) ebenfalls die Arbeit nieder. Mit einem Autokorso sowie Bussen kamen die Streikenden nach Nassau. In einer gemeinsamen Demonstration mit anschließender Kundgebung auf dem Marktplatz trugen sie dort die Forderung nach 7 Prozent mehr Entgelt sowie 170 Euro mehr für Auszubildende in die Öffentlichkeit. Nach der ergebnislosen 3. Tarifverhandlung am 31.10.2024 erhöhen die Metallerinnen und Metaller damit in der aktuellen Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie den Druck für ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber.

Warnstreiks im Rhein-Lahn-Kreis in Dausenau bei Eaton, Metallwerk Elisenhütte Nassau und Ecobat Resources in Braubach

Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz, sagte auf der Warnstreik­kundgebung vor dem Betrieb in Holzhausen: „Das bisherige Angebot von 1,7% ab Juli 2025 und weitere 1,9% ab Juli 2026 bei einer Gesamtlaufzeit von 27 Monaten ist unzureichend. Es gleicht noch nicht einmal die zu erwartende Inflation aus. Angesichts der hohen Kostensteigerungen der letzten Jahre brauchen die Beschäftigten jetzt mehr Geld in der Tasche. Von den Arbeitgebern erwarten wir daher ein werthaltiges Angebot und damit ordentliche Entgelterhöhungen.“

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„Die große Unterstützung auf den Warnstreiks zeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen geschlossen hinter unserer gemeinsamen Forderung stehen. Wir sind fest entschlossen, unseren verdienten Anteil durchzusetzen,“ so Oliver Fuchs, Betriebsratsmitglied bei Eaton und Vertrauensmann der IG Metall, auf der Warnstreikkundgebung vor dem Betrieb in Holzhausen.

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Auch die Auszubildenden zeigten Flagge und waren lautstark für die Jugendforderung von 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung in den Warnstreik getreten. „Die jungen Menschen fangen heute deutlich später eine Ausbildung an als früher. Viele finanzieren sich selbst. Das geht nur mit einer guten Ausbildungsvergütung, “ so Nick Eckel, Jugendvertreter und Vertrauensmann der IG Metall bei Eaton, auf der Kundgebung im Rahmen des Warnstreiks. „In der letzten Tarifverhandlung haben die Arbeitgeber gezeigt, dass sie sehen, dass auch wegen dem Fachkräftemangel bei den Auszubildenden etwas getan werden muss, aber ein Angebot dazu von Arbeitgeberseite fehlt noch immer, “ so Eckel weiter.

Im Anschluss zogen um die Mittagszeit die Beschäftigten der Firma Metallwerk Elisen­hütte Nassau (MEN) im Autokorso beflaggt mit Fahnen der IG Metall durch die Nassauer Innenstadt. Die Beschäftigten der Fa. Ecobat Resources Braubach (ehem. Blei- und Silberhütte) und von Eaton Dausenau schlossen sich im Anschluss an den Autokorso zur gemeinsamen Demonstration mit den Beschäftigten der Firma MEN zusammen. Unüberhörbar machten sie sich für die Forderung von 7 Prozent für 12 Monate und 170 Euro für Auszubildende stark. Auf der anschließenden Kundgebung auf dem Marktplatz wurden die Erwartungen an die Arbeitgeber unmissverständlich formuliert

Matthias Aulmann, Betriebsratsvorsitzender bei MEN und Vertrauensmann der IG Metall, sagte: „In dieser Tarifbewegung muss mehr drin sein. Unsere Energie- und Lebenshaltungskosten bleiben hoch uns steigen weiterhin. Mit dem bisherigen lächer­lichen Angebot der Arbeitgeber können wir nicht die hohen Lebenshaltungskosten stemmen.“

Der Unmut der Beschäftigten über das Angebot der Arbeitgeber in der Metall- und Elektro­industrie ist groß,“ so Mario Samfaß, Betriebsratsvorsitzender bei Ecobat und Vertrauens­mann der IG Metall Koblenz, auf der Kundgebung. Die enorme Beteiligung an den Warnstreiks zeigt deutlich: Die IG Metall ist in der Lage, die Gangart zu verschärfen. Es liegt an den Arbeitgebern, jetzt Verantwortung zu übernehmen und auf Ziel zu verhandeln.“

Wir haben uns aber zu keinem Zeitpunkt einem guten Kompromiss verschlossen.“ betont Ali Yener abschließend. „Ein solcher guter Kompromiss ist aber anscheinend wieder nur durch Druck der Beschäftigten erreichbar. Um auf alle Verhandlungsverläufe vorbereitet zu sein, bereiten wir ab nächster Woche die weitere Eskalationsstufe der 24 Stunden Warnstreiks vor“.

Die Warnstreiks werden am 06.11.2024 bei ZF, Kalzip, Thales und Deloro im Koblenzer Industriegebiet fortgeführt. Auftakt ist um 11:00 Uhr vor dem Betrieb ZF Koblenz mit allen Betrieben. Am 7.11. werden weitere Warnstreiks im Westerwald bei Cohline in Montabaur (unter Beteiligung weiterer Betriebe) sowie zeitgleich im Hunsrück bei Schottel in Dörth stattfinden (pm).

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Funktionierende Dorfgemeinschaft: Gemeinde Singhofen spendet 500 Euro für das Hospiz Rhein-Lahn

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SINGHOFEN In diesem Jahr ging Singhofen bei seinem Heimatfest neue Wege. Der Luftballonumzug der Kinder wurde um zwei Stunden vorverlegt und anschließend ging es zu Kaffee und Kuchen ins Festzelt. Über das Ergebnis der Veranstaltung konnten sich jetzt die Verantwortlichen des Hospizes Rhein-Lahn freuen.

Ortsbürgermeister Detlef Paul und die erste Beigeordnete Ira Strack übergaben an Hospizleiterin Hanne Benz und Rainer Lindner, den Schatzmeister des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, eine Spende in Höhe von 500 Euro.

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Zusammengekommen war das Geld durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen. Etliche Frauen des Ortes hatten für ein reichhaltiges Kuchenbuffet gesorgt. Dieses wurde gut angenommen, wobei der Seniorenausschuss die Bewirtung übernahm. Das, so der Ortsbürgermeister, sei ein Zeichen für eine funktionierende Dorfgemeinschaft.

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Hanne Benz und Rainer Lindner bedankten sich herzlich für die Spende. Solche Spenden seien außerordentlich wichtig, um die Finanzlücke zu füllen, die dadurch entstehe, dass die Krankenkassen lediglich 95 Prozent der Kosten übernehmen. (pm vy)

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Gesundheit

Blauzungenkrankheit(BTV8): Sperrzone betrifft den gesamten Rhein-Lahn-Kreis

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Foto: BEN Kurier | Lizenz: Envato
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RHEIN-LAHN Durch den Ausbruch der Blauzungenkrankheit (Bluetongue Virus, kurz BTV) im Saarland ist Rheinland-Pfalz von einer Sperrzone betroffen. Am 6. November 2025 war bei einem Kalb auf einem Betrieb im Saarpfalz-Kreis eine Infektion mit dem Serotyp 8 des BTV nachgewiesen worden. Nach Vorgaben de EU muss nun um den Betrieb herum eine Sperrzone mit einem Radius über mindestens 150 Kilometer ausgewiesen werden. In dieser Sperrzone gelten Einschränkungen für Transport und Handel von Wiederkäuern. Der gesamte Rhein-Lahn-Kreis ist von dieser Sperrzone betroffen.

Das Gebiet der Sperrzone erstreckt sich über weite Teile von Rheinland-Pfalz. Nur teilweise betroffen sind aktuell die Landkreise Ahrweiler, Westerwald und Neuwied. Der Landkreis Altenkirchen ist bisher nicht betroffen. Außerdem sind Gebiete in benachbarten Bundesland Hessen betroffen. Es muss befürchtet werden, dass sich das Geschehen auf weitere Gebiete ausweitet.

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Für die Verbringung von Tieren empfänglicher Arten AUS DER BTV 8-SPERRZONE HERAUS gelten strenge Vorgaben. Innerhalb der Sperrzone gibt es hingegen keine Beschränkungen.

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Impfstrategie gegen BTV 3 hat gewirkt

Im vergangenen Jahr hatte das Virus vom Serotyp BTV 3 zunächst zu hohen Verlusten in Schaf- und Rinderhaltungen geführt. Mittlerweile wurden zahlreiche Bestände von Rindern, Schafen und Ziegen in Rheinland-Pfalz mit finanzieller Unterstützung des Landes geimpft. Dies führte dazu, dass es in Rheinland-Pfalz 2025 deutlich weniger Ausbrüche der Blauzungenkrankheit gab. (pm Kreisverwaltung Rhein-Lahn)

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VG Bad Ems-Nassau

Verlorene Wette: Großzügige Spende für das Hospiz in Nassau

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Foto: Christine Vary
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NASSAU Simone Dietzler wettet gerne und gewinnt am liebsten. Dieses Mal aber wünschte sie sich zu verlieren – der guten Sache wegen. Anlässlich ihres 10-jährigen Firmenjubiläums hatte die Inhaberin der Rewe Simone Dietzler OHG alle Lahnsteiner Karnevalsvereine herausgefordert.

Wetten, dass es nicht gelingt, am 3. September (dem Eröffnungsdatum) mit 111 kostümierten und uniformierten Karnevalisten da zu sein, lautete die Challenge. Das ließen sich die Lahnsteiner Karnevalisten nicht zweimal sagen. Acht Vereine rückten in bunter Kostümierung mit 297 Personen an.

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Auf dem Parkplatz warteten ein DJ mit Karnevalsliedern auf sie sowie ein Wurstbrötchen und ein Bier für jeden. Die Bäckerei Lohner spendierte Quarkbällchen dazu. Für jeden der Karnevalisten zahlte Simone Dietzler 10 Euro an den jeweiligen Verein. Das machte 2970 Euro. Doch damit nicht genug. Die Rewe-Inhaberin legte, um auf eine Spende von 10.000 Euro zu kommen, noch 7030 Euro für das Hospiz drauf.

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Zusätzlich spendete die Traditionsgarde Rot-Weiß e.V. 650 Euro an das Hospiz. Diese Spende wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Firmen Grimm Heizung & Sanitär, Malerteam Alt und Fliesenleger Andreas Lutz.

Über den hohen Betrag freut sich das Hospiz Rhein-Lahn. „Das ist der Wahnsinn“, meinte Hospizleiterin Hanne Benz, als Simone Dietzler ihr am 11.11. um 14.11 Uhr im Hospiz die 7030-Euro-Spende überreichte. Zusätzliche hatte die Spenderin noch Süßigkeiten für die Mitarbeiter/innen und ein paar Flaschen vom Jubiläumsbier als Zusatzangebot zum Abendbrot für die Gäste mitgebracht. Hospiz und Karneval passen durchaus zusammen, fand Hanne Benz. Denn auch im Hospiz gehe es um Lebensfreude und Lebensqualität.

Seit Jahren engagiert sich der Rewe-Markt Lahnstein für soziale Zwecke. Diesen werden z. B. die Spendenpfandbons zugeführt, deren Summe die Inhaberin immer verdoppelt. „Es wird im Ehrenamt so viel getan, ohne dass es sichtbar ist“, findet Simone Dietzler, deren originelle Aktion bei den Kunden bestens ankam (Text: Christine Vary).

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