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VG Bad Ems-Nassau

Glasfaser – Phoenix Engineering meldet Insolvenz an: Mitarbeiter getürmt – Büro leergeräumt

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In Köln ist das Büro leergeräumt - Mitarbeiter sind alle weg
Foto: BEN Kurier | - Fotomontage -
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RHEIN-LAHN | KÖLN Es war zu erwarten – jetzt ist es traurige Gewissheit: Die Phoenix Engineering GmbH ist abgetaucht. Seit Tagen ist das Unternehmen weder für Mitarbeitende noch für Geschäftspartner erreichbar. Zahlreiche rumänische und griechische Arbeiter warten seit Monaten auf ihren Lohn. Weil Phoenix Mieten für Unterkünfte nicht mehr bezahlte, wurden mehrere Beschäftigte bereits auf die Straße gesetzt – viele von ihnen schlafen mittlerweile in Autos oder im Freien.

Auch zahlreiche Unternehmen aus dem Rhein-Lahn-Kreis und darüber hinaus haben sich beim BEN Kurier gemeldet. Sie berichten von ausstehenden Zahlungen in Höhe von aktuell über 2,6 Millionen Euro – Geld, das sie für geleistete Arbeit von Phoenix Engineering erhalten sollten. Die Zahl der Betroffenen wächst täglich.

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Das Büro des Unternehmens in Köln ist vollständig leergeräumt, Mitarbeiter gibt es dort nicht mehr. Ob sich die Geschäftsführer nach Griechenland abgesetzt haben, ist bislang unklar – erreichbar ist niemand. Erst vorgestern drohte erneut eine Räumung von rumänischen Arbeitern in Koblenz – diese konnte in letzter Minute verhindert werden.

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Inzwischen wurde Dr. Jörg Gollnick (Köln) als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt.

Großflächiger Einsatz im Rhein-Lahn-Kreis

Besonders brisant: Phoenix Engineering war im Auftrag der UGG – Unsere Grüne Glasfaser als Generalunternehmen tätig. Das Unternehmen verantwortete im Rahmen des privatwirtschaftlichen Eigenausbaus den Glasfaserausbau in zahlreichen Gemeinden im Rhein-Lahn-Kreis – vor allem in den Verbandsgemeinden Bad Ems-Nassau und Loreley.

Auf Anfrage des BEN Kurier erklärte die Kreisverwaltung dazu: „Im Rahmen des privatwirtschaftlichen Eigenausbaus – also dem Ausbau ohne staatliche Beihilfen aus Steuermitteln – baut die UGG großflächig im Rhein-Lahn-Kreis aus. Für den marktgetriebenen, privatwirtschaftlichen Ausbau ist der Rhein-Lahn-Kreis weder zuständig noch verantwortlich.“

Das bedeutet: Die UGG finanziert den Ausbau eigenständig und ohne öffentliche Gelder, agiert dabei jedoch großflächig und maßgeblich im Kreisgebiet – und setzte dabei in vielen Fällen auf Phoenix Engineering.

Existenzbedrohung für Firmen und Menschen

Ob die geschädigten Unternehmen jemals ihr Geld erhalten werden, ist fraglich. Es droht ein Totalverlust. Und auch die betroffenen Arbeiter aus Rumänien und Griechenland stehen vor dem Nichts: kein Lohn, keine Unterkunft, keine Rücklagen. Sie wurden ausgenutzt – und dann fallen gelassen.

Die nächsten Tage werden zeigen, ob es Hoffnung auf Entschädigung gibt – oder ob hier ein Systemversagen auf dem Rücken der Schwächsten seinen traurigen Höhepunkt erreicht.

Die UGG teilte auf Anfrage mit, dass alle vertraglich vereinbarten Zahlungen vollständig an Phoenix Engineering geleistet wurden. Wohin das Geld geflossen ist – und warum weder Löhne noch Subunternehmer bezahlt wurden – bleibt unklar. Ob die Staatsanwaltschaft Köln bereits ermittelt, war bis Redaktionsschluss nicht zu erfahren. Fakt ist: Zu holen ist vermutlich nichts mehr. Zurück bleiben offene Rechnungen, zerstörte Existenzen und die Frage, wie ein derartiger Schaden unbemerkt entstehen konnte.

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Schulen

Gegen das Vergessen: Jugendliche bringen Stolpersteine in Bad Ems zum Glänzen

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Foto: Bürgerstiftung Bad Ems
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BAD EMS Eine fleißige Gruppe von engagierten Jugendlichen der Realschule Plus Bad Ems – Nassau hat während ihrer Ferien die in Bad Ems verlegten Stolpersteine gereinigt. Die Stolpersteine erinnern an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Bürgerstiftung Bad Ems hat die Aktion der Jugendlichen unterstützt.

Eine Gruppe von sehr engagierten Jugendlichen der Realschule Plus Bad Ems – Nassau hat sich zum wiederholten Male in ihrer Freizeit zu einer Schulaktion getroffen. Die Jugendlichen (die Schülersprecherinnen und Schülersprecher Lara, Sima und Khaled und darüber hinaus noch Alona, James und Zilan – allesamt aus den Klassen 9 und 10) trafen sich zusammen mit ihrem Lehrer David Schmidl, um die in Bad Ems verlegten Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus auf Hochglanz zu polieren.

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Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Seit 1992 verlegt Demnig Messingsteine, die vor Ort an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen. Im Stadtgebiet von Bad Ems sind flächendeckend Stolpersteine verlegt worden. Die Stolpersteine erinnern an die vielen Menschen aus Bad Ems, die von den Nazis verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Selbstmord getrieben wurden. Sie sollen die Menschen daran erinnern, dass das Unrecht „vor der eignen Haustür“ stattgefunden hat und man auch heute aufmerksam sein muss, um Unrecht zu verhindern und rechtzeitig zu handeln.

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Die Schülerinnen und Schüler der Realschule Plus hatten bereits in den vergangenen Jahren die Stolpersteine in Bad Ems katalogisiert und mit Bildern bei Wikipedia im Internet veröffentlicht.

Begleitet wurde die fleißige Gruppe von Ulrike Baywand-Klenk (Beirat für Migration und Integration des Rhein-Lahn-Kreises) und Wolfgang Elias Dorr (Jüdische Gemeinde), die sich über dieses besondere Engagement der Schülerinnen freuten.

Die Bürgerstiftung Bad Ems hat die Jugendlichen bei ihren Putzaktionen immer wieder unterstützt. Zum Abschluss der Reinigungsarbeiten wurden die Jugendlichen von der Bürgerstiftung zu einem Mittagessen eingeladen.

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VG Bad Ems-Nassau

Über 100 Besucher beim Herbstnachmittag: Caritas bringt Kinderaugen in Bad Ems zum Leuchten

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BAD EMS Am 30.10.2025 lud die Kita-Sozialarbeit des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn e.V. zum zweiten Herbstnachmittag ins Haus der Begegnung nach Bad Ems ein. Der Einladung folgten weit über 100 Personen, sodass noch einige Stühle nachgestellt werden mussten. Viele Kinder kamen bereits mit tollen Halloween-Kostümen verkleidet in großer Vorfreude auf den 31.10.25. Daher nahm die Kita-Sozialarbeit dies auch zum Anlass, eine schöne und kindgerechte „Halloween-Wand“ herzurichten, vor der viele Eltern Fotos von ihren Kindern schossen.

Zusätzlich gab es wieder einen Tisch mit Herbst- und Halloween-Motiven zum Ausmalen. Ebenso eine Lese-Ecke, die mit einer schönen Auswahl an Bilderbüchern von der Stadtbücherei Bad Ems ausgestattet und von vielen Kindern angeregt genutzt wurde.  Auch kamen die Waffeln wieder prima an und waren sehr begehrt. Neben gemeinsamen singen und tanzen wurde zudem Dosen werfen sowie ein XXL-Jenga-Turm zum Bespielen angeboten.

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Zum Abschluss gab es wieder ein tolles Buch-Kino, bei dem ein schönes Herbstbuch vorgelesen wurde. Bevor die Kita-Sozialarbeit dann um 18 Uhr die Veranstaltung beendete, bekamen so gut wie alle Kinder noch einen Luftballon zur Verabschiedung.

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Die Kita-Sozialarbeit bedankt sich bei allen Familien, die an diesem Sozialraumangebot teilgenommen haben und freut sich auf viele weitere tolle Nachmittage im Jahr 2026.

Zudem gilt dem FIZ St. Martin Bad Ems, der Stadtbücherei Bad Ems sowie dem Sozialraum-Manager Hr. Hastrich (ebenso Caritas WW-RL) ein großer Dank für die tolle Zusammenarbeit und Unterstützung.

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Blaulicht

Zerstörungswut im Kaltbachtal: Ehrenamtliche retten beschädigte Sitzgruppe in Nassau

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NASSAU Entsetzt und enttäuscht zeigte sich Nassaus Erster Beigeordneter Uli Pebler, als er am Waldlehrpfad im Kaltbachtal auf eine zerstörte Sitzgruppe stieß. „In der vergangenen Woche mussten wir feststellen, dass durch sinnlosen, unsinnigen Vandalismus die Tischplatte dieser Sitzgruppe mutwillig zerstört wurde“, berichtete Pebler.

Die Sitzgruppe befindet sich direkt am Eingang des beliebten Waldlehrpfads – einem Ort, der von Spaziergängern, Wanderern und Familien regelmäßig aufgesucht wird. Doch wo sonst Ruhe und Naturgenuss im Vordergrund stehen, herrscht nun Unverständnis über die Tat. „Es ist einfach maßlos traurig, wie Menschen öffentliches Eigentum zerstören – warum auch immer“, so Pebler weiter.

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Zum Glück blieb die Tat nicht ohne positive Folge: Eine engagierte Gruppe Ehrenamtlicher ließ sich von der Zerstörungswut nicht entmutigen. Die sogenannte Waldwichtelgruppe, die sich entlang der Nassauer Wanderwege „Paden“ gegründet hat, nahm sich gemeinsam mit dem Bauhof der Sache an. Aus Resten der im vergangenen Jahr beim Sturm beschädigten Hütte Charlottensruhe fertigten sie eine neue Tischplatte und stellten die Sitzgruppe wieder her.

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„Ohne das Engagement dieser freiwilligen Helfer wäre so etwas gar nicht möglich“, betonte Pebler dankbar. Im kommenden Frühjahr sollen die Bänke zusätzlich noch saniert und frisch gestrichen werden. Doch der Vorfall ist kein Einzelfall: Erst vor kurzem wurde festgestellt, dass im gleichen Bereich mehrere Bäume mutwillig gefällt worden sind. Für die Stadtverwaltung wie auch die ehrenamtlichen Helfer ist das ein herber Rückschlag.

„Solche Aktionen sind ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die sich mit viel Liebe zum Detail um unsere Wanderwege und Rastplätze kümmern“, fasst Pebler zusammen. Trotz allem wollen die Ehrenamtlichen weiter anpacken, damit das Kaltbachtal auch künftig ein Ort der Erholung bleibt.

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