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Lahnstein

Lahnsteiner Stadtarchiv gewährte Einblicke in seine Bestände und Tätigkeit

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„Millionenschwere“ Vitrine zur Ausstellung über das Lahnsteiner Geld 1922/23 (Foto: Stadtarchiv Lahnstein).

LAHNSTEIN Während sich die meisten Archive in diesem Jahr zum bundesweiten Tag der Archive nur digital präsentierten, öffnete das Lahnsteiner Stadtarchiv analog für Interessierte seine Türen.

Im Benutzersaal wurden ausgewählte Archivalien gezeigt wie Personenstandsregister, Stockbücher, Brandkataster, Akten und das Fotoarchiv. Auch in der umfangreichen Archivbibliothek mit Büchern zur Regionalgeschichte und den Lahnsteiner Zeitungen seit 1863 konnte gestöbert und gelesen werden. Auf dem Flur waren millionenschwere Scheine aus Lahnstein und dem Landkreis ausgestellt.

Genau 100 Jahre ist er her, dass zunächst der Mangel an Kleingeld die Gemeinden zur Herausgabe von teils witzig gestaltetem Notgeld animierte. Der Geldverfall 1923 zwang schließlich zum Druck von hohen Nominalwerten – bis zum 200 Millionen Mark in Niederlahnstein. Der Landkreis St. Goarshausen gab auch höhere Werte bis zu einem 20 Billionen-Mark-Schein heraus. Separatisten besetzten sogar für einige Tage die Lahnseiner Druckerei Nohr, sodass Falschgeld in Umlauf kam, vor dem Kreis und Stadt warnten. Erst die Einführung der Rentenmark Mitte November 1923 beendete die Inflation. Die Ausstellung, die auch auf Lahnsteiner Besonderheiten wie das Kirmesgeld 1922 der TGO oder das Brückengeld eingeht, wertet auch den dazu entstandenen Schriftverkehr der Stadtverwaltung aus, um die Aufgabe des Archivs als Gedächtnis der Stadt zu dokumentieren.

Welche Bestände im Stadtarchiv archiviert werden, wurde den Besuchern bei einer Führung durch die Räume gezeigt. So gibt es von der mittelalterlichen Urkunde auf Pergament bis zur DVD zum Stadtjubiläum 2019 eine ganze Vielfalt an Medienträger, die auch Filme, Tonbänder, Fotos, Dias, Glasplatten, Ansichtskarten sowie Stiche, Graphiken, Karten und Pläne umfasst.

Die zentrale Zuständigkeit betrifft die städtischen Archivalien von Nieder- und Oberlahnstein sowie dem seit 1969 vereinigten Lahnstein, dazu auch die drei städtischen Grundschulen, das ehemals städtische Gymnasium, die Kaiser-Wilhelm-Hauptschule, das ehemals städtische Krankenhaus, Gas- und Wasserwerk, ehemals städtische Polizeiverwaltung und natürlich die für Ahnenforscher so wichtigen Personenstandsregister der Standesämter von Niederlahnstein, Oberlahnstein und Friedrichssegen (1885-1923 eigenständig!) sowie Lahnstein.

„Millionenschwere“ Vitrine zur Ausstellung über das Lahnsteiner Geld 1922/23 (Foto: Stadtarchiv Lahnstein).

Auch der Sammlungsbereich ist ein wichtiges Standbein, denn was wäre Stadtgeschichte ohne die ehrenamtlichen Persönlichkeiten und die vielfältige Vereinslandschaft, die die Stadt mitgeprägt haben. So haben inzwischen 83 Vereine Unterlagen im Archiv abgegeben, bzw. erinnern an diese, falls sie sich aufgelöst haben, wie beispielsweise die Casinogesellschaft, der Winzerverein, der Imkerverein oder der MGV 1863 Oberlahnstein. Eine Gesamtübersicht ist auf der Homepage der Stadt Lahnstein unter www.lahnstein.de/stadt aufgestellt. Ebenso gibt es aktuell 65 Nachlässe von Lahnsteiner Persönlichkeiten von Theodor Zais bis Werner Konrad im Archiv. Der Bestand umfasst inzwischen auch die umfangreichen Sammlungen der Heimatforscher Hans-Günther Christ, Emil Simonis, Joe Juhnke und Hans Hamm zur Stadtgeschichte.

Das Stadtarchiv Lahnstein hat sich zu einem unersetzbaren Dienstleister entwickelt, der im vergangenen Jahr rund 260 Anfragenden Hilfeleistungen anbot. Sicherlich werden bald die Anzahl der Benutzungen vor Ort wieder auf das Vor-Pandemiezeitalter ansteigen, sodass alle Interessierten wieder selbst in den Archivalien Forschungen zur Familien- und Heimatgeschichte nachgehen können. Aktuell gelten noch die 3-G-Regel und die Bitte um Voranmeldung.

Die Ausstellung kann auch außerhalb der Öffnungszeiten im Untergeschoss der Kaiser-Wilhelm-Schule angeschaut werden. Aus Sicherheitsgründen handelt es sich bei den ausgestellten Geldscheinen um Farbkopien (Pressemitteilung: Stadtverwaltung Lahnstein).

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Lahnstein

Offener Austausch zwischen Einzelhandel und Stadtverwaltung Lahnstein

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Foto: Mira Bind | Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Rund 30 Vertreterinnen und Vertreter des Einzelhandels aus der Bahnhofstraße in Niederlahnstein waren der Einladung von Oberbürgermeister Lennart Siefert gefolgt, um sich über die Auswirkungen und vor allem die Zukunft der Gestaltung des Verkehrsraums in der Bahnhofstraße jetzt nach dem Ende der Brückensperrung auszutauschen.

Siefert hob in seinen einleitenden Worten hervor, wie wichtig der persönliche Austausch ist, um die Ziele der Verwaltung direkt erläutern und zugleich die Anliegen der örtlichen Geschäftsinhaber und -inhaberinnen besser verstehen zu können.

Neben der Kritik am Verkehrsverhalten einzelner Autofahrer, Radfahrer und anderer Verkehrsteilnehmer wurde die Stadtverwaltung dazu aufgefordert, künftig schneller Informationen an die Betroffenen weiterzugeben. OB Siefert sagte dies, auch im Hinblick auf die bevorstehenden Baumaßnahmen im kommenden Jahr, zu.

Nach einigen schwierigen Jahren für den Einzelhandel, geprägt durch Corona, Inflation und zuletzt durch die Brückensperrung, wurden bei dem Treffen zahlreiche konstruktive Vorschläge vorgebracht. Trotz des Wissens darum, dass Kompromisse stets notwendig sein werden, legten alle Teilnehmenden großen Wert darauf, nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern, sondern auch die Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu wahren. Neben den Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung war ein großes Anliegen vor allem die Schaffung von Ladezonen sowie Kurzzeit- und Behindertenparkplätzen.

Nach dem offenen Austausch stellten Mitarbeiter der Verwaltung den Verlauf der Planungen vor, die in einer Variante mündeten, die nicht nur breite Zustimmung fand, sondern bereits die meisten der zuvor geäußerten Wünsche berücksichtigte.

Da im kommenden Frühjahr noch eine umfassendere Baumaßnahme eines Energieunternehmens in der Berg- und Bahnhofstraße geplant ist, werden zunächst die vor der Brückensperrung geltenden Regelungen wieder in Kraft gesetzt. Dazu wird zeitnah die Demarkierung der Bus- und Rettungsspur und der Rückbau der mobilen Beschilderung erfolgen. Die Umsetzung der endgültigen Gestaltung wird dann nach Beendigung der Baumaßnahmen im kommenden Jahr durchgeführt.

Ich möchte mich ganz herzlich für den wertvollen und konstruktiven Austausch bedanken. Ihre Anregungen und Ideen sind für uns von großer Bedeutung und tragen dazu bei, die richtigen Entscheidungen für unsere Stadt zu treffen“, so Oberbürgermeister Siefert am Ende der Veranstaltung.

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Lahnstein

Pfarrzentrum Lahnstein: Wer spricht die Wahrheit oder alles nur ein Missverständnis?

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LAHNSTEIN Vor wenigen Tagen berichtete die Printpresse, dass die Lahnsteiner Verwaltung und die Pfarrei keine Einigung zum Kauf des Pfarrzentrums am Europaplatz erzielen konnten. Die Gespräche sollen gescheitert sein. Geplant war der Kauf der Immobilie für rund eine Million Euro – darüber herrschte im Stadtrat Einigkeit. Weitaus weniger Konsens bestand jedoch bei der zukünftigen Nutzung. Während SPD und ULL eine Mehrzwecknutzung auch für Vereine favorisierten, sprachen sich die Mehrheit von CDU, Grünen, FBL und FDP dagegen aus. Sie beschlossen stattdessen eine geplante Nutzung als reine Kita-Lösung, um sämtliche Höchstfördergelder zu sichern. Die Befürchtung war, dass bei einer Mehrzwecknutzung deutlich geringere Fördermittel bereitgestellt würden. Für die Vereine im Pfarrzentrum sollten neue Lösungen außerhalb des Gebäudes gefunden werden.

Diesen demokratisch gefassten Ratsbeschluss, der in einer nicht-öffentlichen Sitzung beschlossen wurde, wollte die Unabhängige Liste Lahnstein (ULL) nicht akzeptieren. Sie rief zu einer Demonstration am Pfarrzentrum auf, zu der 32 Personen erschienen.

Laut Printpresse-Bericht scheiterten die Verhandlungen zwischen Kirche und Stadt angeblich aufgrund der Zweckbindung als reine Kita-Lösung. In einem weiteren Artikel erklärte Oberbürgermeister Siefert, die Vertreter der Kirche hätten deutlich gemacht, dass sie unter diesen Umständen dem günstigen Verkaufspreis nicht zustimmen könnten. Dem widersprach jedoch die Pfarrei St. Martin in einer Stellungnahme: Es habe noch keine Verhandlungen gegeben, und ein schriftliches Kaufangebot liege nicht vor. Stattdessen habe die Stadt um Aufschub gebeten, da interner Klärungsbedarf zur Auslegung des Stadtratsbeschlusses bestehe. Die Pfarrei betonte, weiterhin Interesse an einem Verkauf der Liegenschaft an die Stadt Lahnstein zu haben und gleichzeitig gemeinsam eine gute Lösung für die Gruppen zu finden, die das Pfarrzentrum derzeit dauerhaft nutzen.

Kommentar:
Wie wehrhaft ist eine Demokratie, wenn mehrheitlich gefasste Ratsbeschlüsse nicht direkt umgesetzt und Informationen aus einer nicht-öffentlichen Sitzung öffentlich gemacht werden, um betroffene Stadtratsmitglieder mit einer Demonstration unter Druck zu setzen? Mehrheitliche Entscheidungen gehören in Ratssitzungen zum Alltag. Es wird immer Stadtratsmitglieder geben, die dafür oder dagegen stimmen. Doch am Ende steht ein Ergebnis, das nicht durch die Hintertür angegriffen, sondern umgesetzt werden muss. Genau das ist der Kern einer funktionierenden Demokratie. Wird dieser Grundsatz verlassen, verlieren die Menschen das Vertrauen in die Politik. Während der Printpresse zu vernehmen war, dass angeblich die Verhandlungen zum Pfarrzentrum gescheitert waren, weil die Kirche die Zweckbindung als reine Kita-Lösung nicht akzeptieren wollte, dementierte die Pfarrei am folgenden Tag in einem Statement, dass es gar keine Verhandlungen gab. Wer hat denn da jetzt die Wahrheit gesagt? Die Pfarrei oder der Oberbürgermeister Siefert oder ist alles nur ein Missverständnis? Durch den ersten Bericht gerieten Stadtratsmitglieder unter Druck, weil sie davon ausgehen mussten, dass ihr demokratischer Beschluss nicht umgesetzt werden kann und nun? Jetzt steht man etwas entgeistert vor einer Politik-Posse, die noch keinen Abschluss gefunden hat und am Ende wird man schauen müssen, wie wehrhaft eine Demokratie tatsächlich noch ist, wenn ein freies Abstimmverhalten im Stadtrat im Nachhinein angegriffen wird.

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Lahnstein

Ausgezeichnete Nachwuchs-Handwerker erhalten Förderpreis 2024

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Foto: Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG

RHEIN-LAHN Bereits zum 14. Mal vergab die Volksbank Rhein-Lahn-Limburg und die Kreishandwerkerschaft Rhein-Lahn den Förderpreis Handwerk zur Unterstützung des Handwerks und des Handwerkernachwuchses. Belohnt werden die guten Leistungen nicht nur mit Worten und Anerkennung, die Bank fördert dieses Projekt mit jeweils 500 Euro für den Prüfungsbesten der Innungen des Rhein-Lahn-Kreises.

Sie bestanden die Gesellenprüfung mit Spitzennoten und wurden dafür jetzt mit dem Förderpreis geehrt: Die Prüfungsbesten der Innungen Baugewerk, Dachdecker, Elektro, Kfz, Installateur- und Heizungsbauer und Tischler wieder zu einer kleinen Feier eingeladen. Bereichsleiter Günter Groß begrüßte die anwesenden Gäste und überreichte gemeinsam mit dem Bereichsleiter Firmenkunden Marcus Lorenz jeweils 500 Euro an die Prüfungsbesten Julia Dott (Kestert), Sarah Lahnstein (Bad Ems), Jan-Philip Nowak (Miehlen), Finn Brötz (Heistenbach) und Ben Steinmetz (Braubach). Der Prüfungsbeste Zimmerer Moritz Maskos (Koblenz) und der Prüfungsbeste Tischler Aaron Heuser (Nastätten) konnten leider nicht teilnehmen, erhalten daher einen Glückwunschbrief und das Preisgeld per Online-Überweisung.

Kreislehrlingswart Sven Secker, der in Vertretung für Kreishandwerksmeister Johannes Lauer gekommen war, ermutigte die Prüfungsbesten, unter besten Voraussetzungen den Fortbestand des Handwerks weiter zu sichern. Es gratulierte auch der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ulf Hoffmann zu den besonderen Leistungen. „Wir freuen uns, dass das Handwerk so tolle Auszubildende mit großartigen Prüfungsergebnissen hat.“

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