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So viel mehr als Feuer löschen! – Verbandsgemeinde Loreley startet Kampagne für neue Feuerwehrleute

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„Der von Bürgermeister Mike Weiland ins Leben gerufene Arbeitskreis zur Stärkung des Feuerwehrehrenamtes hat bereits im Jahr 2021 einige Dinge angestoßen. Jetzt haben Aktive gemeinsam mit Bürgermeister und Wehrleiter Jörg Preißmann in Braubach die Feuerwehr-Werbekampagne ‚So viel mehr als Feuer löschen‘ vorgestellt. Foto: VG Loreley“
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LORELEYSo viel mehr als Feuer löschen!“ – das beschreibt nicht nur allzu gut die Arbeit und das Engagement der ehrenamtlichen Freiwilligen Feuerwehren in der Verbandsgemeinde (VG) Loreley, es ist auch der Titel der jetzt von Bürgermeister Mike Weiland, Wehrleiter Jörg Preißmann und Aktiven des Arbeitskreises zur Stärkung des Feuerwehrehrenamtes gestarteten Kampagne, die einerseits den Einheiten neue Feuerwehrfrauen und -männer und andererseits den Feuerwehrfördervereinen neue Mitglieder bringen soll.

„Aktive und erfolgreiche Mitgliedergewinnung ist keine zusätzliche Aufgabe der Feuerwehr, sondern Grundvoraussetzung für die künftige Sicherstellung des Brand- und Katastrophenschutzes in der VG“, so Bürgermeister Mike Weiland.

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Die Idee und Grobstruktur zur Kampagne hatte der Bürgermeister selbst Anfang des Jahres gegenüber Wehrleiter Jörg Preißmann vorgebracht, der davon – genauso wie die Aktiven des Arbeitskreises zur Stärkung des Feuerwehrehrenamtes – begeistert waren, denn in der Kampagne können sich alle Einheiten in der VG Loreley vereinen und sich ihr anschließen. Der Slogan war eine gute Idee von Joachim Hewel, der nach Ansicht des Arbeitskreises damit einen richtigen Treffer landete.

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So viel mehr als Feuer löschen! – Verbandsgemeinde Loreley startet Kampagne für neue Feuerwehrleute und Mitglieder in Fördervereinen

Genau auf 500 Feuerwehrleute, darunter 38 Frauen, in 21 Einheiten und entsprechenden Ausrückebereichen kann man aktuell in der VG bauen, die 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr bereit sind, zu helfen, wenn Gefahr für die Menschen droht oder sich jemand in Notlage befindet. Hinzu kommen 75 Jungen und 34 Mädchen, also insgesamt 109 Jugendfeuerwehrleute in 10 Jugendfeuerwehren, die auf ihren späteren Dienst in der aktiven Wehr fachmännisch vorbereitet werden.

„Der von Bürgermeister Mike Weiland ins Leben gerufene Arbeitskreis zur Stärkung des Feuerwehrehrenamtes hat bereits im Jahr 2021 einige Dinge angestoßen. Jetzt haben Aktive gemeinsam mit Bürgermeister und Wehrleiter Jörg Preißmann in Braubach die Feuerwehr-Werbekampagne ‚So viel mehr als Feuer löschen‘ vorgestellt. Foto: VG Loreley“

Darunter befinden sich auch zwei Bambini-Feuerwehrgruppen für Kinder ab 6 Jahren in Braubach und Patersberg. In der Feuerwehr kann man sich vom 6. bis 67. Lebensjahr aktiv einbringen. Viele bleiben auch danach der Einheit verbunden, so dass es derzeit auch fünf große Altersabteilungen gibt. Über 50 Einsatzfahrzeuge stehen der Feuerwehr in der VG für ihren Dienst bereit und der VG-Rat hat jüngst mit der Fortschreibung des Fahrzeugbeschaffungskonzeptes auf Vorschlag des Wehrleiters und des Bürgermeisters beschlossen, dass durch Fahrzeugverschiebungen und entsprechende Neubeschaffungen in den kommenden Jahren endlich auch alle Einheiten mindestens mit einem motorisierten Fahrzeug ausgestattet werden.

Hinzu soll eine gebrauchte Drehleiter kommen, die dann in absehbarer Zeit die abgängigen Anhängeleitern ersetzen soll. Jedoch kommen gerade in der VG Loreley auch viele besondere Aufgaben hinzu: Der Rheinsteig und die Hänge, die Bahnlinie, die Großveranstaltungen, der Rhein oder die Seitentäler: Da sind Wassereinsätze mit Booten, aber auch mit dem  Hilfeleistungslöschboot des Landes, Einsätze bei Hochwasser oder Starkregen, die Absturzsicherung, die Mitarbeit im Gefahrstoffzug Rhein-Lahn ganz normale Facheinheiten, für die Aktive detailliert ausgebildet werden müssen, um im Ernstfall kompetent und schnell zupacken zu können.

Weiterhin gibt es beispielsweise Komponenten für Starkregen, Waldbrand sowie demnächst Hygiene und Bahnunfälle, die von einzelnen Facheinheiten vorgehalten werden, die dann bei entsprechenden Ereignissen in der kompletten VG je nach Lage zum Einsatz kommen. Die Anzahl der Einsätze hat vom Jahr 2018 bis heute gottlob etwas abgenommen. So waren es 2018 insgesamt 183 Einsätze, 2019 149 Einsätze, 2020 148 Einsätze und 2021 139 Einsätze. Dieses Jahr gab es bis lang 100 Einsätze.

Hierbei lag die Verteilung im Jahr 2021 beispielsweise auf 24,5 % Brandeinsätzen, 33,8 % Hilfeleistungen, 12,2 % Sondereinsätzen, 16,5 % Wassereinsätzen, 5,8 % Gefahrstoff- und 7,2 % Umwelteinsätzen. Die Werte variieren jährlich. „In den Jahren seit 2018 ist die Zahl der Aktiven in der Einsatzabteilung um etwa 30 zurückgegangen, bei den Jugendfeuerwehren um 18“, erläutert Bürgermeister Mike Weiland. Die 16 bis 35-Jährigen machen derzeit einen Anteil von 52,6 % aus. 25,8 % fallen in die Gruppe der 36 bis 50-Jährigen. Die 51 bis 63-Jährigen haben einen Anteil von 20,2 % und die erst kürzlich vom Land erweiterte Altersgrenze bedingt, dass nur 1,4 % der aktiven Feuerwehrleute 64 Jahre oder älter sind. „Auch wenn manch anderer
Verein von der Altersstruktur unserer Feuerwehr nur träumen kann, so ist es entscheidend, mit der Kampagne um neue Mitglieder der gesamten Altersspanne zu werben“, stimmen Mike Weiland und Jörg Preißmann überein.

Bereits im Jahr 2021 war der von Bürgermeister Mike Weiland neu ins Leben gerufene Arbeitskreis zur Stärkung des Feuerwehrehrenamtes aktiv. 6.000 Euro steht jährlich als Etat zur Verfügung, die der Bürgermeister seinerzeit dem Rat vorgeschlagen hat. Vergangenes Jahr wurden neben umfangreichem Material, das die Wehrleute bei Lehrgängen zur Unterstützung und Motivation bekommen, hierunter fallen beispielsweise Schreibblöcke, Kugelschreiber, Mappen und Schlüsselanhänger im VG-Feuerwehrdesign, auch Feuerwehrdienstausweise zur Legitimation der Wehrleute beschafft. Hiermit können sie beispielsweise bereits seit diesem Frühjahr zwei Fitnessstudios in der Umgebung vergünstigt besuchen. Weitere Unternehmen und
Einrichtungen, die ebenfalls vom Arbeitskreis zusammengetragen wurden, hat Bürgermeister Mike Weiland bereits angeschrieben. Sie sollen noch in diesem Jahr weitere „Partner der Feuerwehr der VG Loreley“ werden und den Wehrleuten Angebote zur Motivation unterbreiten.

Die Kampagne im Einzelnen

Die jetzt gestartete Kampagne wird 6 Wochen laufen. Mit Bannern und Plakatwerbung in allen 22 Gemeinden und Städten sowie einer Anzeigenkampagne im Loreley Echo, den Sozialen Medien und auf den Internetseiten der Feuerwehreinheiten wird in allen Altersgruppen der Bevölkerung darum geworben, aktiv in der Feuerwehr mitzumachen oder zumindest Mitglied im jeweiligen Förderverein der Feuerwehr zu werden. Auf Dauer wurden die meisten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr jetzt ebenfalls mit Kampagne-Aufklebern ausgestattet, die weit über die Dauer der Kampagne hinaus für die Feuerwehr werben sollen. Das Plakat- und Bannerlayout wurde von Timo Perscheid aus Kaub entworfen und von Querbach Media-Design, Kamp-Bornhofen, finalisiert.

Es folgen in den kommenden Wochen noch ein zur Kampagne passender Image-Film, bei dem sich viele Aktive aus dem Arbeitskreis sowie einzelner Einheiten eingebracht haben, ebenso ein Flyer, der von den örtlichen Wehren in die Haushalte verteilt wird. „Die Kampagne macht nicht nur die Bevölkerung und alle Generationen auf die Bedeutung unserer Feuerwehr aufmerksam, sie bringt auch die Gemeinschaft der Aktiven selbst über Gemeindegrenzen hinweg näher zusammen, weil man ein gemeinsames Projekt durchführt“, zeigt sich Mike Weiland auch gegenüber der Wehrleute dankbar, die die Aktion aktiv unterstützen.

„Vielen wird der Nutzen der Feuerwehr leider erst im Einsatzfall bewusst. Dann ist es zu spät, über notwendige Anschaffungen, Ausrüstung oder Personalstärke zu diskutieren. Dass die Freiwilligen aber außerhalb der Einsätze, Lehrgänge und Übungen aktiv und privat abrufbar sind und dann, egal, wo sie sich gerade befinden, oft alles stehen und liegen lassen, das muss in der Wahrnehmung und Wertschätzung noch mehr gegenwärtig werden“, betont der selbst ehrenamtlich tätige Wehrleiter Jörg Preißmann und Bürgermeister Mike Weiland ergänzt: „Die Leistungsfähigkeit einer Wehr und damit die Sicherheit der Menschen hängt von der Leistungsstärke der Aktiven und deren Ausbildung ab. Die Leistungsstärke wird wiederum auch von der
Motivation der Freiwilligen bestimmt.

Daher ist es mir wichtig, die ehrenamtliche Motivation durch entsprechende hauptamtliche Unterstützung immer wieder zu stärken, so auch bei der Kampagne.“ Deine Stunde für Deine Feuerwehr am 23. September 2022 Die Kampagne endet am Freitag, 23. September 2022, mit dezentralen Abschlussveranstaltungen. Unter dem Motto „Deine Stunde für Deine Feuerwehr“
werden alle Bürgerinnen und Bürger der VG Loreley gebeten, aus Respekt vor der Arbeit und dem Engagement der örtlichen Feuerwehr jeweils für eine Stunde von 17 bis 18 Uhr ins jeweilige Feuerwehrhaus zu kommen. Die Feuerwehren werden dort auf die Besucher warten und alle Häuser werden geöffnet sein. Wer sich bereits jetzt aktiv in der Feuerwehr oder als Mitglied des Fördervereins einbringen möchte, kann sich an folgende Mailadresse wenden: ichmachemit@vg-loreley.de.

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Feuerwehr-Ehrungen der Verbandsgemeinde Diez: Dank für jahrzehntelanges Engagement

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Foto: VG Diez / O. Schäffer
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DIEZ In der Orangerie von Schloss Oranienstein fand am Abend des 13. November die diesjährige Ehrungsveranstaltung für Feuerwehrangehörige der Verbandsgemeinde Diez statt. Bürgermeisterin Maren Busch und Landrat Jörg Denninghoff zeichneten zahlreiche Feuerwehrangehörige für langjährige Verdienste aus, außerdem wurden Kameradinnen und Kameraden aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Zu Beginn der Veranstaltung gedachte die Versammlung in einer Schweigeminute der verstorbenen Feuerwehrkameraden Carsten Schwarz und Thomas Thorn sowie aller weiteren im vergangenen Jahr verstorbenen Feuerwehrleuten.

In ihrer Ansprache würdigte Bürgermeisterin Busch das unermüdliche Engagement der Feuerwehrangehörigen: „Feuerwehr ist #Immerda – Tag und Nacht, an Feiertagen und auch im Urlaub. Dieses Ehrenamt ist alles andere als selbstverständlich.“ Sie hob hervor, dass die Kameradinnen und Kameraden nicht nur bei Einsätzen rund um die Uhr zur Stelle seien, sondern sich auch in Übungen, Lehrgängen, der Ausbildung sowie in Festen, Fördervereinen und überregionalen Einsätzen engagieren. Besonders er wähnte sie markante Einsätze des vergangenen Jahres, darunter der Trafobrand in Holzappel, der Gebäudebrand in Fachingen, die Explosion in Laurenburg sowie der Brand im Steinbruch Steinsberg und ganz aktuell den Brand in einerm Altendiezer Einkaufsmarkt. Die Bürgermeisterin dankte den Einsatzkräften für ihre Zuverlässigkeit, ihre Kameradschaft und ihr Durchhaltevermögen.

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Sie wies auf die erreichten Fortschritte in Technik, Ausstattung und Infrastruktur hin, darunter der Beitritt zum Feuerwehr-Dienstleistungszentrum, die Anschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge sowie die Fertigstellung mehrerer neuer bzw. umfassend sanierter Gerätehäuser. Auch die Einführung der digitalen Alarmierung und die Unterstützung bei der Sandsackfüllaktion zur Gefahrenvorsorge hob sie hervor. Mit dem neuen Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan werde die Planung und Optimierung von Ausstattung, Ausbildung und Personal in den kommenden fünf Jahren transparent und realistisch gestaltet. Hierauf aufbauend wird der Verbandsgemeinderat einen konkreten Maßnahmenplan erarbeiten. Die Bürgermeisterin betonte, dass Investitionsprojekte Schritt für Schritt umgesetzt würden, immer mit dem Ziel, Arbeitsschutz, Einsatzbedingungen und Motivation der Einsatzkräfte zu verbessern. Abschließend dankte sie allen Feuerwehrangehörigen nochmals persönlich und auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Diez für ihren unermüdlichen Einsatz: „Ihr seid das Herzstück unserer Feuerwehr, und für euren Beitrag gebührt euch größter Respekt.“

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Sodann ehrte die Bürgermeisterin die Kameradinnen und Kameraden für 15 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Zu den Geehrten gehören: Leon Weimer (Altendiez), Luca Fogolin (Birlenbach),  Marc Isselbächer (Holzappel), Lukas Nink (Holzheim), Kim Epstein (Isselbach), Benjamin Schilling (Isselbach), Eric Maxeiner (Scheidt), Robin Merkler (Scheidt) und Teresa Kroll (Scheidt). Anschließend nahm sie die Ehrungen für 25 Jahre aktiven Dienst vor: Peter Albus (Aull), Markus Bäcker (Charlottenberg), Nadine Gronewold (Diez), Frank Ackermann (Eppenrod), Kevin  Hubert (Isselbach) und Florian Schölkmann (Steinsberg).

Daraufhin übernahm Landrat Jörg Denninghoff die Ehrungen für besonders langjährigen Dienst: Für 35 Jahre aktiven Dienst wurden ausgezeichnet: Olaf Roßtäuscher (Altendiez), Markus Wolf (Cramberg), Isabel Stein (Diez), Thorsten Kasper (Eppenrod), Bruno Stecker (Eppenrod), Sascha Faßbender (Hambach) und Tobias Meffert (Laurenburg). Die Ehrungen für 45 Jahre aktiven Dienst nahm der Landrat ebenfalls persönlich vor: Udo Saß (Aull), Andreas Schmittel (Aull), Rüdiger Bostelmann (Diez) und Werner Wölbert (Isselbach). Darüber hinaus wurden Feuerwehrangehörige verabschiedet, die die Altersgrenze erreicht hatten, sowie infolge Zeitablauf ausgeschiedene Funktionsträger gewürdigt. Zu den Entpflichteten und ausgeschiedenen Funktionsträgern zählen: Peter Fast (Altendiez), Michael Alfred Holleyn (Balduinstein), Klaus Artur Langschied (Birlenbach), Rüdiger Gemmer (Charlottenberg), Erhard Stötzer (Cramberg), Walter Bernd Stillger (Diez), Heinz Dieter Aloys Buhs (Eppenrod), Bruno Stecker (Eppenrod), Edwin Sukdolak (Geilnau), Clementine Maria Storto (Heistenbach), Detlef Theo Ott Holzappel) und Ulrich Thiem (Steinsberg). Ausgeschiedene Funktionsträger sind Walter Bernd Stillger (Diez), Roland Hofmann (Scheidt) und Ulrich Thiem (Steinsberg). Sie alle erhielten ein Weinpräsent.

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichens am Bande an Andreas Moog (Eppenrod) für herausragende Dienste während seiner 25 Jahre in Führungsverantwortung. (Ein gesonderter Bericht hierzu folgt.)

Zum Ende des Ehrungsabends ergriffen Marcus Grün und Thomas Wilbert, Wehrleiter bzw. stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde, das Wort und schlossen sich den lobenden Worten der Bürgermeisterin an. Beide betonten die herausragende Einsatzbereitschaft, Kameradschaft und Professionalität aller Feuerwehrangehörigen und hoben hervor, wie sehr der gemeinsame Zusammenhalt die Arbeit der Feuerwehr prägt. „Ohne diese engagierten Frauen und Männer wäre ein sicherer und verlässlicher Feuerwehrdienst in unserer Verbandsgemeinde nicht möglich“, erklärte Marcus Grün.

Auch Thomas Wilbert bedankte sich bei allen Einsatzkräften für ihr kontinuierliches Engagement und vergaß dabei nicht, auch die Ehefrauen, -männer und Lebenspartner der Aktiven für  deren familiären Rückhalt zu würdigen: „Unser Hobby ist zeitlich leider nur bedingt planbar – nämlich bei Übungen.“ (pm VG Diez)

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Weltweite Razzien gegen Cyber-Betrüger: Spur führt nach Montabaur!

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MONTABAUR Ein internationaler Schlag gegen organisierte Online-Betrüger hat in dieser Woche zu zahlreichen Durchsuchungen und Festnahmen geführt, auch in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) wurden insgesamt 18 Personen festgenommen.

Ausgangspunkt der Ermittlungen: Montabaur im Westerwald
Der Ursprung der Ermittlungen liegt in Montabaur. Dort soll einer der Hauptverdächtigen seinen Wohn- oder Firmensitz gehabt haben. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bestätigte, dass die Spur aus dem Westerwald zu einem groß angelegten Betrugsnetzwerk führte, das weltweit aktiv war. Durchsuchungen fanden unter anderem in Mainz und Wiesbaden statt, wo ebenfalls eine Person festgenommen wurde.

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Auch in Baden-Württemberg waren Ermittler aktiv: In Heidelberg, dem Rhein-Neckar-Kreis und im Landkreis Esslingen durchsuchten die Behörden mehrere Objekte.

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Operation auf drei Kontinenten
Im Rahmen der internationalen Aktion wurden 29 Objekte in Deutschland durchsucht, darunter in Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Berlin, Sachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Mehr als 250 Ermittler waren beteiligt. Weltweit kam es zu Einsätzen in Italien, Kanada, Luxemburg, den Niederlanden, Singapur, Spanien, den USA und Zypern.

Millionenschaden durch gefälschte Webseiten
Den 44 Beschuldigten, 36 Männern und acht Frauen im Alter zwischen 32 und 74 Jahren, wird vorgeworfen, mit gefälschten Webseiten und gestohlenen Kreditkartendaten über mehrere Jahre hinweg Geld abgebucht zu haben. Die Täter sollen mehr als 19 Millionen Schein-Abos über fingierte Internetseiten zu angeblichen Streaming-, Dating- oder Erotikangeboten abgeschlossen haben. Dabei wurden laut Ermittlern über vier Millionen Kreditkarteninhaber in 193 Ländern geschädigt.

Der Gesamtschaden soll bei über 300 Millionen Euro liegen. Geplante weitere Geldflüsse in Höhe von rund 750 Millionen Euro konnten rechtzeitig gestoppt werden.

Cybercrime in neuer Dimension
Die Ermittlungen zeigten, wie stark sich Vermögensdelikte durch den digitalen Wandel verändert haben. So sollen die Täter sogar vier große deutsche Zahlungsdienstleister manipuliert und eigens entwickelte Software zur Geldwäsche eingeschleust haben.

Die Abbuchungen waren meist gering, etwa 50 Euro oder 50 Dollar, und mit unklaren Verwendungszwecken versehen, sodass viele Betroffene die betrügerischen Zahlungen nicht bemerkten.

Internationale Zusammenarbeit und laufende Ermittlungen
Die Ermittlungen, die über fünf Jahre andauerten, umfassten mehr als 90 Rechtshilfeersuchen an ausländische Behörden und reichten nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft bis nach Nordkorea. Die Aktion wurde unter dem Codenamen „Operation Chargeback“ geführt, benannt nach dem Verfahren, mit dem Kreditkarteninhaber betrügerische Abbuchungen zurückbuchen lassen können.

Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Die betrügerischen Aktivitäten wurden bereits 2021 gestoppt. Der SWR hatte zuerst über den Fall berichtet, siehe hier.

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Zerstörungswut im Kaltbachtal: Ehrenamtliche retten beschädigte Sitzgruppe in Nassau

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NASSAU Entsetzt und enttäuscht zeigte sich Nassaus Erster Beigeordneter Uli Pebler, als er am Waldlehrpfad im Kaltbachtal auf eine zerstörte Sitzgruppe stieß. „In der vergangenen Woche mussten wir feststellen, dass durch sinnlosen, unsinnigen Vandalismus die Tischplatte dieser Sitzgruppe mutwillig zerstört wurde“, berichtete Pebler.

Die Sitzgruppe befindet sich direkt am Eingang des beliebten Waldlehrpfads – einem Ort, der von Spaziergängern, Wanderern und Familien regelmäßig aufgesucht wird. Doch wo sonst Ruhe und Naturgenuss im Vordergrund stehen, herrscht nun Unverständnis über die Tat. „Es ist einfach maßlos traurig, wie Menschen öffentliches Eigentum zerstören – warum auch immer“, so Pebler weiter.

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Zum Glück blieb die Tat nicht ohne positive Folge: Eine engagierte Gruppe Ehrenamtlicher ließ sich von der Zerstörungswut nicht entmutigen. Die sogenannte Waldwichtelgruppe, die sich entlang der Nassauer Wanderwege „Paden“ gegründet hat, nahm sich gemeinsam mit dem Bauhof der Sache an. Aus Resten der im vergangenen Jahr beim Sturm beschädigten Hütte Charlottensruhe fertigten sie eine neue Tischplatte und stellten die Sitzgruppe wieder her.

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„Ohne das Engagement dieser freiwilligen Helfer wäre so etwas gar nicht möglich“, betonte Pebler dankbar. Im kommenden Frühjahr sollen die Bänke zusätzlich noch saniert und frisch gestrichen werden. Doch der Vorfall ist kein Einzelfall: Erst vor kurzem wurde festgestellt, dass im gleichen Bereich mehrere Bäume mutwillig gefällt worden sind. Für die Stadtverwaltung wie auch die ehrenamtlichen Helfer ist das ein herber Rückschlag.

„Solche Aktionen sind ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die sich mit viel Liebe zum Detail um unsere Wanderwege und Rastplätze kümmern“, fasst Pebler zusammen. Trotz allem wollen die Ehrenamtlichen weiter anpacken, damit das Kaltbachtal auch künftig ein Ort der Erholung bleibt.

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